Servas
Da waratn 2 Bücher, jedes auf seine Art lesenswert.
"Populismus für Anfänger" ist wirklich hilfreich die Mechanismen zu verstehen, die dazu führen können, dass ganz normale und ebenso normal verdienende Bürger/innen die Parteien der Reichen wählen - also die Nazi's oder Parteien, die vor ihnen keine Berührungsängste haben und deren Hassdtiraden übernehmen.
Das Buch führt langsam an die Lehre von Lügen und Manipulation heran, lässt aber ganz am Schluss etwas nach, wo es um Gegenstrategien geht. Wichtig aber ist, die Autoren warnen immer wieder eindringlich davor, Mitläufer als "lauter Depperte" abzutun - denn damit treiben sie Leute nur noch mehr in die Netze der Rattenfänger, die ihnen Heimat und Geborgenheit vorgaukeln.
Mir persönlich bringt dieses Buch mit etwas Glück viel Geld ein. Schon seit vergangenem Winter laufen Vortragsreihen zum Thema "Cybermobbing unter Erwachsenen". Zielgruppe sind Gestalten aus mittlerem oder hohen Etagen von Großfirmen, die mit Personalmanagement und Konfliktbewältigung zu tun haben. Für mich unbekanntes Terrain - bis voriges Jahr. Da mobbte ein Frauen hassender Nazisympathisant eine Kollegin und mich aus einem Biker-Forum und wir fragten uns, wie der das geschafft hatte. Im obigen Buch geht es auch um den Trumpismus, also "wir haben die Beweise!", ohne diese jemals allen offen vorzulegen. Dazu die strikte Vermeidung von Telefonaten mit ihr oder mir. Der riss nicht nur seine grölenden Fans dort in seine Gasse, sondern auch zwei grundanständige Leute. Das obige Buch machte mich schlauer und so gerüstet möchte ich mich um diese Vorträge bemühen *).
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"Die ganze Geschichte" ist mit dem anderen Buch manchmal eine unsichtbare Verbindung eingegangen. Denn auch hier geht es darum, wie man den Kardinalfehler vertuschen kann, den sich Banken geleistet hatten, immer noch leisten und sich auch in Zukunft mangels geeigneter Kontrolle leisten werden - siehe Trumps Plan, die Kontrollen für US-Banken wieder zu lockern.
Varoufakis war griechischer Finanzminister und mir von Anfangs an sympathisch. Nicht nur, weil er in Jimmyhose **) und Leiberl mit dem Motorrad zur Arbeit fuhr und sich ähnlich gekleidet unter die Krawattedos bei weltweiten Finanzminister-Treffen mischte. Er wuchs sozusagen in einer Familie des Widerstandes auf und verlor auch später nie das Gespür für die brennenden sozialen Probleme seines Landes und darüber hinaus.
Momentan bin ich noch mitten in dem Buch, es ist streckenweise schon etwas schwere Kost und liegt nicht nur am Papiergewicht über meinen Jerry-Cotton-Heftchen, aus der ich mir normalerweise Wissen sauge. Doch es lohnt sich und man bekommt einen tiefen Einblick in den täglichen Wahnsinn der Finanzindustrie und ihren Vertretern in den Regierungen.
Gruß von z'haus
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*) Sollte "Der Alte" alias "Silenzio" hier mitlesen - das Honorar für die Vorträge wird korrekt versteuert, so ich den Zuschlag kriege. Die anonymen Anzeigen wegen Schwarzarbeit bei Finanzamt und Pensionsversicherung mit dem Zweck, mich völlig zu ruinieren - die brachten schon voriges Jahr nichts und wären auch diesmal eregbnislos.
**) Die Jungen sagen heute Jeans dazu. Weiß auch nicht warum.