Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Wauschi » Mo 02 Jul, 2018 06:21

seit 15 jahren keine mängel mehr.
Ich habe ja auch keine Mängel. Es geht um die Willkür der Prüfer.

Bei einer weiteren Geschichte sagt der Prüfer:" Uh... die Reifen sind ja bald am Ende. Das ist ein schwerer Mangel." Ich musste neue Reifen kaufen obwohl diese noch nicht am Indikator waren.
So musste ich schon neue Bremsleitungen, Bremsscheiben, Bremsbacken, Reifen, Glühbirnen (ja funktionierende Glühbirnen musste ich tauschen, weil der Prüfer meinte das Orange ist nicht Orange genug. Ich habe in seiner Abwesenheit eine Klex roter Window-Color auf die Birne gegeben. Dann waren sie Orange genug und es war wieder OK. ).
Letztes Jahr war der Sitz der Enfield nicht original -> Schwerer Mangel.

Und das Beste: Der Prüfer gibt den aus Willkür (und Unwissen) ermittelten schweren Mangel in den Computer ein und die Polizei kassiert basierend auf dieser Angabe das Kennzeichen ein. So unser neues Gesetz.
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Richy » Mo 02 Jul, 2018 06:51

Prüfer wechseln geht nicht?
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Jonas » Mo 02 Jul, 2018 09:21

Warum herrscht denn bei euch so eine Willkür, gegen die man sich anscheinend nicht zur Wehr setzen kann? Ist ja zum speien, solche Ungerechtigkeiten zu lesen... Bürokratenwasserkopf, der Amok läuft und Geld einbringt?

Wauschi hat geschrieben: Ich musste neue Reifen kaufen obwohl diese noch nicht am Indikator waren.

Sowas zum Beispiel. Wieso?!?

Bei mir lief das bislang immer sehr problemlos. Einmal babbelte ein Prüfer was davon, dass er lieber "richtige Motorräder" und nicht die 150er TS fährt. Von mir aus. Und seit bei meiner 250er TS der M-Lenker und die Honda Duplexbremse auch eingetragen sind, bin ich da noch entspannter.
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon tomcat » Mo 02 Jul, 2018 09:39

Jonas hat geschrieben:Warum herrscht denn bei euch so eine Willkür, gegen die man sich anscheinend nicht zur Wehr setzen kann? Ist ja zum speien, solche Ungerechtigkeiten zu lesen... Bürokratenwasserkopf, der Amok läuft und Geld einbringt?


Die "Österreichische Seele" ... war sogar mal der Titel eines Buches von Erwin Ringel

Erstens: "Metternich, schau oba!" .... wegen historischer Vorbelastung zieht die "Obrigkeit" - ein Austriazismus für Beamtenschaft - im Hintergrund gerne einen Überwachungsstaat auf, überall dort, wo gerade keiner damit rechnet. Und da ist der kleine Sachbearbeiter auch Teil der Obrigkeit und kann sich austoben und hinter Paragraphen verschanzen, die ja in Österreich auch gerne als Gummiparagraphen ausgeführt sind. Das sind dann die Leute, die sich Mechanismen überlegen, um Werkstätten mit der Lizenz zur Pickerüberprüfung bei jeder Gelegenheit das "Hackl ins Kreiz" zu hauen.

Zweitens: die Prüfer selbst sind in Ö meist einfache Mechaniker mit oft einfachem sozialen Hintergrund, die dann leider nicht über die entsprechenden Umgangsformen verfügen und in Zeiten wie diesen den Druck nach unten weiter geben. "Radlfahrermentalität" - nach oben Buckeln und nach unten Treten. Das ist ein System ...

Man kann es verstehen, aber man kann es nicht ändern. Indem man es versteht, kann man den eigenen Ärger besser verarbeiten und sich etwas geschickter durchlawieren. Der Wauschi beschreibt, wie das z.B. geht.
Zuletzt geändert von tomcat am Mo 02 Jul, 2018 21:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon ETZChris » Mo 02 Jul, 2018 09:43

Das mit der Willkür gibt es bei uns aber auch.
Ich hab seinerzeit bei der Yamaha XZ550 neue Reifen aufgezogen und wollte diese mit der entsprechenden Freigabe von Heidenau auch eintragen lassen.
Die Freigabe hat den Ing. hier in Solingen aber nicht interessiert und er wollte einen Hochgeschwindigkeitsfahrtest machen (lassen), der entsprechend kostet.
Ich hab dann abgewunken und bin nach Wuppertal zum TÜV gefahren und innerhalb weniger Minuten waren die Reifen eingetragen. Der Solinger TÜV hat aber schon
immer den Ruf, dass hier die letzten Pfeifen sitzen würden...

Der selbe Ing. in Solingen wollte an meiner MZ ETZ150 auch die nötige AU mit der entsprechenden Sonde machen 8) Bis sein Chef kam und lauthals durch die Halle
brüllte, ob er den AU-Tester schrotten wolle...
Gruß
Christian

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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Dreckbratze » Mo 02 Jul, 2018 16:45

@wauschi: die mängelfreiheit begründet sich bei mir nicht im unglaublich guten zustand meiner fahrzeuge :lol:
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Herbert H » Mo 02 Jul, 2018 18:13

Sich alles gefallen lassen, und dann zu Hause große Geschichte daraus machen, das ist die österreichische Seele. Es gibt einen Mängel Katalog. Da sind die Prüfpunkte genau beschrieben. Es gab vom ÖAMTC schon schwere Mängel wegen zu alten Reifen. Den Mangel gibt es nicht, aber die Fahrzeug Besitzer lassen sich das gefallen. Den Mangel im Katalog zeigen lassen.
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Zimmi » Di 03 Jul, 2018 10:50

Abenteuer Willkür hatte ich schon lange nicht mehr. Anfangs meiner Mopetenkarriere in den 90ern schon.

Fall 1: Eintragungsversuch Ochsenaugen und rundes Hella-Trecker-Rücklicht an der SR500 beim TÜV im Heimatort.
O-Ton Prüfer Herr XXX: "Das Gutachten der Blinker ist abgelaufen. Die sind nicht mehr erlaubt! Und gelbes Bremslicht geht gar nicht." Er verlangt komplette Rückrüstung in den Originalzustand. Gebühr umsonst bezahlt...
Meine Werkstatt befragt (Foren gibt's ja mangels WWW noch nicht). Erste Gegenfrage: "Wo warst du denn da, und bei wem?"
Nach der Antwort gab's erst mal mitleidiges Lächeln: "Der Herr XXX ist doch gar kein Ingenieur, der darf eh keine Eintragungen machen!" :shock: :smt013
Anschließend gab's den Tipp, zum Prüfer beim TÜV ein paar Käffer weiter zu gehen. Der (älterer Herr, dem man den Sachverstand schnell anmerkt) guckt sich das Ganze erst mal ohne Kassieren an, gibt noch den Tipp, dass ich die Neigung vom Kennzeichen etwas ändern soll, dann trägt er das alles ein. Kurz drauf war alles im Kasten...
Notiz an mich selbst: Erst wegen geplanter Umbauten fragen, dann erst durchführen. Sagt heute jedes Forum in jedem 2. Beitrag zum Thema Umbauten...

Fall 2: TÜV-Prüfer kommt zwecks HU nach langer Wartezeit endlich zu mir, beschaut die SR500, will irgendwann die Probefahrt machen, steigt auf und fummelt an der rechten Lenkerarmatur rum, dann an der linken. Ratloser Blick zu mir: "Wo geht die an?" :omg:
Ich, bemüht emotionslos: "Kickstarter..." Er, im Kasernenton: "Anmachen!!!"
Ich trete ihm das Ding an. Er steigt auf, würgt ab. Nochmal kicken. Er fährt mit viel zu hoher Drehzahl und elendslang schleifender Kupplung ums Gebäude, bremst ein paarmal zur Probe, kommt eiernd zurückgefahren, würgt die Maschine wieder ab. Kann recht offensichtlich generell nicht richtig Moped fahren. Schaut nochmal ums Moped, sieht etwas Kettenfett auf der Schalthebelwelle und stellt triumphierend fest: "Der Motor ist undicht, da leckt Öl raus!" :ugly: Erklärungsversuche werden ignoriert... :smt013
Notiz an mich selbst: Moped vor dem nächsten TÜV-Termin besser putzen... :floet:

Dann gab's noch das Abenteuer Werkstatt-TÜV-Prüfung:
XT in recht gammliger Optik (aber technisch relativ OK) gekauft, wegen Zeitmangel und günstiger Werkstatt erst mal per Hänger direkt vom Vorbesitzer in die Werkstatt gebracht, um herauszufinden, was ich ggf. für den TÜV noch machen muss außer den Offensichtlichkeiten. Kurz drauf der Anruf: "Stempel erteilt!" :check: Also Karre angemeldet, einigermaßen in der Eile Kennzeichen dran und vom Hof der Werkstatt gefahren. An der nächsten Kreuzung bei der Vorderradbremse praktisch komplett ins Leere gefasst. :omg: Zum Glück ging die hintere Bremse gut. :roll: Im TÜV-Bericht stand übrigens "Bremswirkung in Ordnung", ich konnte die erreichbare Verzögerung aber durch Einstellen des Zugs mit den Rändelschräubchen kwasi im Handumdrehen mehr als verdoppeln (durch Reduzierung des Hebel-Leerwegs auf ~ 1/10)... :ugly:
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Herbert H » Di 03 Jul, 2018 11:52

Hast du schon über die Rechtlichen Folgen für den Prüfer nachgedacht? Angenommen der Schaltwellen Dichtring was undicht. Der Prüfer hätte das Kettenfett als Ausrede gelten lassen. Nach einer Woche, in einer Kurve Öl am Hinterreifen Fahrer schwer verletzt. Fahrzeug wird eingezogen, bei der Überprüfung stellt der Sachverständige den Schaltwellen Dichtring als Ursache des Unfalls fest. Da es nun um viel Geld geht, wird der Fahrer dem Richter sagen, das bei der Überprüfung dort Öl ausgeträten ist, und das wurde nicht genau angeschaut. Grobe Fahrlässigkeit ,der Prüfer haftet mit seinem Privatvermögen!!¡!!!!
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon fleisspelz » Di 03 Jul, 2018 12:33

Das ist in Deutschland (höchstrichterlich bestätigt) anders. Hier haftet der Prüfer für genau garnix. Sobald Du den Hof der Prüfstelle verlässt ist der Prüfer bereits auf Deinem Nachhauseweg von der Prüfstelle aus dem Schneider. Er hat ausdrücklich nur bestätigt, dass "zum Zeitpunkt der Überprüfung" alles OK war.
..........................
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Zimmi » Di 03 Jul, 2018 12:45

Herbert H hat geschrieben:Hast du schon über die Rechtlichen Folgen für den Prüfer nachgedacht? Angenommen der Schaltwellen Dichtring was undicht. Der Prüfer hätte das Kettenfett als Ausrede gelten lassen.

Abgesehen von rechtlichen Dingen: Jemand mit Sachverstand kann ganz einfach mit 2 Fingern ziemlich zweifelsfrei feststellen, ob es Kettenspray (klebrig-schmierend, bildet ggf. eine etwas dickere Schicht vor dem Abtropfen) oder Motoröl (nicht klebrig, schmierend, tropft ab und bildet davor nur eine ganz dünne Schicht) ist. Der feine Herr wollte sich wohl nur nicht die Finger schmutzig machen. :smt005 Mal abgesehen von der von mir vermuteten Rache für die ihm entstandene Schmach (Abwyrgen etc.)...
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon hiha » Di 03 Jul, 2018 12:47

Und ich geh davon aus, dass das in A. genauso ist. Sonst würde kein Prüfer irgendwas positiv prüfen...

Hans
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Herbert H » Di 03 Jul, 2018 13:11

In Österreich gibt's mehrere Prüfbusse. Die stehen an beliebten Motorrad stecken. Der stellt ein Mängel fest, wo wurde zuletzt überprüft , und wenn es blöde läuft sind sie am nächsten Tag in deiner Werkstatt.
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Herbert H » Di 03 Jul, 2018 13:15

Herr Polizist,was regen sie sich auf, so habe ich erst ein Pickerl bekommen!!!!
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon tomcat » Di 03 Jul, 2018 13:44

Herbert H hat geschrieben:Sich alles gefallen lassen, und dann zu Hause große Geschichte daraus machen, das ist die österreichische Seele. Es gibt einen Mängel Katalog. Da sind die Prüfpunkte genau beschrieben. Es gab vom ÖAMTC schon schwere Mängel wegen zu alten Reifen. Den Mangel gibt es nicht, aber die Fahrzeug Besitzer lassen sich das gefallen. Den Mangel im Katalog zeigen lassen.


Es geht auch anders - aus meinem Tenere Thread 2014:

tomcat hat geschrieben:....
Heute: Bremsflüssigkeit hinten neu, vorne auch nochmal getauscht, Seitendeckel von der Schlachtmaschine drauf (man weiß ja nie ... ) und ab zum ÖAMTC.
Bin dort auf einen extrem unhöflichen Mechaniker gestoßen (der selbe wie bei der TR1 vor ein paar Wochen) und gleich mal mit ihm zusammengekracht.
Er hat dann das Fahrzeug sehr genau überprüft, man sah ihm förmlich an, wie er nach einem Hinderungsgrund für's Pickerl suchte, es hat aber nix genützt:

Pickerl!
...


Die Sache war - abgesehen, dass er ein junger großgoscherter Klugscheißer war:
Er bestand darauf, dass eine Leerlaufkontrolle Vorgeschrieben sei und ich bestand darauf, dass wir ins Büro gehen und er mir die Vorschrift zeigt ... :twisted:
Er war dann zum Abschied überraschenderweise sehr viel höflicher. Möglicherweise erwog er die Frage, ob ich mich über ihn beschweren könnte.
tomcat
 

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