Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Zimmi » Di 03 Jul, 2018 14:01

Herbert H hat geschrieben:Herr Polizist,was regen sie sich auf, so habe ich erst ein Pickerl bekommen!!!!


Die ostmärkischen Byttel sind aber auch manchmal reichlich dreist. Mir ist dereinst folgendes passiert: Die XT war wieder voll auf der Höhe technisch, inkl. frischem Sebring-Ekelstahl-Puff und anschließend problemlos bestandenem Pickerl. Hab auf dem Rückweg vom Comer See ein Stück Rheintalautobahn befahren und wurde prompt mit der Kelle auf einen Autobahnparkpatz rausgewunken. Dort erklärte man mir, das Motorrad wäre viel zu laut. :gruebel: Alle Erklärungsversuche, dass das Motorrad über 30 Jahre alt wäre, dabei serienmäßig und nur zum Ersatz des nicht mehr verfügbaren Originalteils mit dem Zubehörpuff mit EG-ABE (unmanipuliert) ausgerüstet sei, waren denen völlig wurscht - Lautstärkenmessung. Dem sah ich dann relativ unaufgeregt entgegen. Musste den Kickstarter (nach der yblichen Fummelei an der rechten Lenkerarmatur durch den Messknecht) selber betätigen, dann ging die Messung los. Der Messknecht hatte das Messgerät in der rechten Hand und drehte mit links langsam den Gasgriff auf. Ich schaute auf den Drehzahlmesser. Bei 5000 /min hab ich geschrien, was er denn da macht??? :shock: Wenige Sekunden später gingen 8000 /min durch. :smt013 :smt013 :smt013 Ich hab nach dem Zündschlüssel gegriffen, in dem Moment lässt der Typ den Gasgriff los, dreht sich zu mir um und fragt grinsend: "Ist irgendwas?" Der hatte Glück, dass wir nicht allein waren. :keule: Hab ihn dann myhsam beherrscht gefragt, was das Ganze eigentlich sollte. Angeblich hätte sein Messgerät nur 2000 /min angezeigt, behauptete er. Ich hab ihm geraten, er möge mal sein Gerät und seine Ohren zur Überprüfung einschicken. :omg: Die Messung war nicht wertbar, ich durfte weiterfahren... IMHO Schikane, nix weiter. :evil: Ich hab nur deswegen nichts weiter in der Sache unternommen, weil die Bekannte, die mit rausgewunken worden war, einen fatzenglatten Hinterreifen hatte und im Fall meiner "Querulanz" wahrscheinlich nicht hätte weiterfahren dürfen (was sie durfte).
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Aynchel » Di 03 Jul, 2018 14:18

Vor locker 10 Jahren wollte ich im Zuge der 100 km/h Zulassung für meinen gebremsten 1,2T Anhänger 195er Transporter Reifen ohne Niederquerschnitt eintragen lassen, weil ich die eh auf den Hiace Bus nutze und weil sie 150kg mehr Traglast haben als die /65er Niederquerschnitt.
Das hat mir der TÜV Prüfer in Bad Kreuznach verweigert weil der Radius des Reifen 15mm höher werden würde und damit die Trommelbremse zu schwach ausfällt.
Mein Hinweis das die Alko Achse für 1,6T ZGG ausgelegt ist, was anhand der des Typenschild auf der Achse belegbar war hat er nicht gelten lassen. Ich müsste er den schriftlichen Nachweiss bringen.
Das durchzufechten war mir zu mühsam und ich bin auf VW Sharan Reifen gegangen, die haben eine etwas höhere Tragfähigkeit als die Standard reifen gleicher Grösse.
Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Bernhard S. » Di 03 Jul, 2018 14:25

Gibts bei Euch eigentlich auch positive Erlebnisse?

Hier ist eins:
TÜV-Termin mit der XT 500 beim Herrn XY, dem Leiter der Prüfstelle, noch sachverständig im Sinne des Wortes. (Der erste Kontakt mit ihm kam privat zustande, weil ich wissen wollte, wo die BSA Spitfire geblieben ist, mit der er zu Abiturzeiten öfter mal zur Schule kam. Er hat sie heute noch!)

Ich also auf den Hof, Anmeldung, ein junger Prüfer kommt aus dem Gebäude: " Ahh, a XT, schee, do ham mir ja lang koane mehr ghabt."
" Ich hob an Termin beim Herrn XY."
Entäuschtes Gesicht!
Der XY ist noch mit einer anderen Prüfung beschäftigt und ruft aus der Halle:
"Ahh, der scho wieder!" und zum jungen Kollegen:
"Mach Du den, aber schaug ned so genau!"

Die Prüfung wäre gleich vorbei gewesen, aber wir beide haben 10 Minuten an der Vorderbremse gefummelt, um eine einigermassen erträgliche Bemsleistung hinzubekommen... :oops: :oops:

Grysse Bernhard
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon nattes » Di 03 Jul, 2018 16:20

Bernhard, hier hat man mit alten Motorrädern, oder welche, die noch ausschauen wie Motorrräder, selten Probleme. :smt023
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Dreckbratze » Di 03 Jul, 2018 16:25

dame hinterm tresen: "termin bei herrn j., wie immer? dauert noch a bissle, nemmet se sich noch'n kaffee!"
kurz darauf guckt "j." um die ecke: "hoscht ebbes zom lese? wart emol, ich han die oldtimerpraxis do!"
minuten später erhob ich mich vom 3er ledersofa zur abnahme von elspeth 8)
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Herbert H » Di 03 Jul, 2018 16:44

Die Werkstatt muss ihre Mitarbeiter alle zwei Jahre auf Schulung schicken. Die Ausrichtung regelmäßig Warten. Dann mit Vereinen konkurrieren, für deren Mitarbeiter es keinen Mindestlohn gibt. Ersatzteilketten mit Werkstatt die mit Kollektivvertrag Handelt angestellt sind. Eine Werkstatt nach der anderen sperrt zu. Und dann kommst mit einem abgefackten Motorrad. Wegen deinen 30 Euro verliert er die Glaubwürdigkeit gegen über der Behörde. Verliert seine Berechtigung. Die Prüfer haben ganz einfach Angst!!!
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Dreckbratze » Di 03 Jul, 2018 17:06

DAS ist in D anders. werkstätten machen hier keine tüv-prüfung, da kommt ein prüfer ins haus.
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon fleisspelz » Di 03 Jul, 2018 17:23

Die Prüfer, zumal der jüngeren Generation, haben keinen Arsch in der Hose. Das ist bei der Arbeitsmarktsituation, bei der das Management den unteren Hierarchieebenen das Leben schwer macht, statt ihnen den Rücken frei zu halten, auch nicht verwunderlich. So lange TÜV und Co. sich mehr Gedanken über Gewinnmaximierung machen, als über die ursprüngliche Aufgabe, wird es immer weniger verständige Prüfer und immer mehr ignorante Besserwisser in den Vereinen geben. Der erfahrene und sachverständige Prüfingenieur ist eine aussterbende Spezies die man gut pflegen muß so lange es geht
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Herbert H » Di 03 Jul, 2018 17:55

Da geht's nicht um Eier in der Hose. Als Prüfer wir's vom Landeshauptmann beauftragt zu prüfen. Bei deiner Tätigkeit bist du Beamte ,und selbst verantwortlich für dein Prüfung. Bei Fehler haftet der Landeshauptmann, der dann in Regress geht. Nicht der Betrieb , sondern der Prüfer ist verantwortlich. Wenn bei der Abgasprüfung der Zahnriemen reißt, das schon Mal vor kommt, müsste die Behörde bezahlen. Würdest du deine Berechtigung, Arbeitsplatz wegen eines Pickerl aufs Spiel setzen???
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon tomcat » Di 03 Jul, 2018 18:29

@Herbert

Lieber Herbert H ... (hatten wir schon persönlich das Vergnügen?)

da wir hier Erfahrungen und Aussagen zu zwei verschiedenen Systemen mischen, wäre es schön, wenn du dein Profil soweit ergänzt, dass man sieht, ob du zur Österreicher- oder zur Deutschen-Fraktion zählst (... Wohnort!)

Wir haben hier im Forum schon lange einen Herbert aus Hamburg, und immer wenn ich Herbert H lese, macht mein Hinterkopf leise ein "..amburg" hinten dran.

Und der Prüfer, auf dessen Eier ... ähm Arsch der Justus sich bezieht, wird gewiss von keinem Landeshauptmann beauftragt, denke ich. :wink:
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Richy » Di 03 Jul, 2018 22:11

Um mal hier noch mit einer kleinen Story (deutscher TÜV) aufwarten zu können:

DSC02494k.JPG


Als ich meine BK erstmal zulassen wollte, benötigte ich eine Vollabnahme und einen neuen Brief. Die meisten TÜV-Prüfer winkten ab (siehe Justus' Kommentar), einer wollte sogar eine Freigabe seitens des Herstellers des Motorrads für den Anbau des Seitenwagens haben, ebenso wie eine ABE für den Seitenwagen. Selbstredend hab ich mit dem nicht weiter diskutiert. Mir wurde aber einer genannt, der sich mit Motorrädern auskenne.
Also mit dem Gespann auf dem Anhänger zum TÜV gefahren. Dort begrüßt mich ein alter Grantler, der nach einem skeptischen Blick auf die BK befahl: "Abladen!".
Ich lud die BK ab, er verschwand in seinem Kabuff und ich musste warten. An seinem Computer suchte er derweil wohl die technischen Daten für die BK zusammen. Das dauerte so 2h, währenddessen beschloß ich, die BK in die Halle zu schieben (es regnete) und dort mal kurz probelaufen zu lassen. Sie sprang sofort an, alles prima.
Dann wollte sich der Prüfer die BK genauer anschauen und natürlich eine Probefahrt machen. Es kam wie es kommen musste: Das Mistding sprang nimmer an. Gesucht und gesucht, fand ich irgendwann den Fehler: Der Tank war leer. :omg:
Ich fragte ihn, ob es nicht auch ohne Probefahrt ginge, er verneinte. Also zu einer nahegelegenen Tankstelle geschlappt, dort Öl und etwas Sprit besorgt. In der Halle angekommen, hatten sich derweil alle Kollegen des Grantlers dazugesellt und beobachteten mich genau (so kam es mir jedenfalls vor). In meiner Nervosität ist mir dann beim Öl das Komma verrutscht. Statt 30ml Öl kippte ich 300ml Öl auf den Liter Benzin ein. :ugly:
Nichts, was eine BK wirklich stören täte, aber sehr wohl die Anwesenden, die nach dem Motorstart in einer feinen Ölwolke verschwanden. Die Laune vom Grantler sank noch um ein paar Prozentpunkte. Er machte seine Probefahrt (mit Vollgas lief die BK so halbwegs), prüfte hier und prüfte da (und schien in den 2h Recherche tatsächlich einiges an Wissen über die BK und den Stoye gesammelt zu haben), und gab mir dann tatsächlich den erlösenden Zettel (nicht ohne mich bis zum Schluß im Ungewissen zu lassen, ob die BK die HU bestanden hat).
Die BK kam ohne Mängel durch, allerdings fand der Prüfer den einzigen blinden Fleck im (neuen) Reflektor vom Scheinwerfer (der Fleck war dort wegen eines Fabrikationsfehlers). Er sagte mir, er würde mir persönlich die Plakette runterkratzen, sollte er die BK jemals in freier Wildbahn mit dem kaputten Reflektor stehen sehen.
Natürlich habe ich den Reflektor danach sofort getauscht.

Achja, folgendes fand sich noch auf dem TÜV-Zettel:
Hinweise.jpg

:ugly:
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(eigene Erfahrung)
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon schnupfhuhn » Di 03 Jul, 2018 23:07

"Das Fahrzeug ist optisch verbraucht" Fast so schön wie der Satz im Viertklasszeugnis: "Das Kind neigt zum Eigensinn" :D :smt023 :D

Meine Erfahrungen mit dem TÜV Oberbayern waren durch einen gewissen Hernn Kreuscher in Landsberg geprägt: Kompetent, echt Ahnung von Mopeds und dann noch Nett. Ich hoff den gibt es noch und Ihm geht es gut!
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon dirk » Mi 04 Jul, 2018 09:20

Der Satz ist praktisch, so kommt niemand auf die Idee, der "Schrotthaufen" wäre illegal mit dem Kennzeichen eines Maybach Fahrzeugs unterwegs...
Heute in drei Jahren ist es endlich wieder soweit.
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Maybach » Mi 04 Jul, 2018 10:56

So hat doch alles auch sein Gutes ... :-D

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(der am Wochenende mal wieder mit einem Maybach gefahren ist 8) )
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Re: Abenteuer Fahrzeugüberprüfung - Fred

Beitragvon Arne » Mo 09 Jul, 2018 10:53

sorry ich kann sogenannten Prüfern nichts mehr abgewinnen nach der Nummer mit der Kleinguzzi,
Prüfer jünger als das Fahrzeug, sucht an einer V50 den Kickstarter ( gabs nur an Militärmodellen und hat den Ruf der Unzuverlässigkeit).
Bemängelt eine orginale Tankhalterung,
hat keine Ahnung von alten Fahrzeugen und Reifengrößen,
hat keine Ahnung von Integralbremssystem,
bemängelt das Tragbild an einer Gußbremsscheibe nach 10 km fahrt.
So Pfeifen und Prüfstellen mit so Pfeifen können mir gestohlen bleiben, ich bringe meine Motorräder jetzt zu den Werkstätten meines geringsten Misstrauens.
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