Treppenlift

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Treppenlift

Beitragvon heiligekuh79 » Di 24 Jul, 2018 18:51

Keine Sorge, der ist nicht für mich :-D
Meine Tante ist jetzt 93 Jahre jung, völlig fit im Kopf und versorgt noch ihren eigenen Haushalt. Allerdings fallen ihr die 3 Treppen bis zu ihrer Wohnung mittlerweile sehr schwer.
Hat Jemand vielleicht Ahnung, was man beim Einbau eines Treppenlifts beachten muss und welcher Anbieter vertrauenswürdig ist?

Gruß

Regina
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Re: Treppenlift

Beitragvon Lindi » Di 24 Jul, 2018 20:30

Die Nutzungszeit so eines privaten Lifts ist recht kurz. daher ist der Markt an gebrauchten annähernd so groß wie an neuen. Ich plane gerade den Einbau eines Plattformlifts, weil Treppenlift wegen zu schmaler Treppe aussichtslos war. Viel weiß ich nicht, kannst mich aber gern anrufen.
Viele Grüße

Dirk
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Re: Treppenlift

Beitragvon Rostreiter » Di 24 Jul, 2018 22:06

Hallo Regina,

Es gibt Treppenlifte, die werden auf den Stufen montiert und solche die entweder an der Wand oder dem Geländer montiert werden. Je nach Konstruktion der Treppe und Einbauseite des Liftes empfiehlt sich die Konstruktion zu wählen, bei der nach Rückbau des Liftes die geringsten Spuren verbleiben.

Es ist ratsam auch die Kosten für die Wartung für einen Zeitraum von mind. 5 Jahren schon bei der Angebotseinholung abzufragen. Desweiteren die Kosten für den späteren Rückbau zu vereinbaren. Oftmals bieten die Firmen das ohne Aufpreis an.

Vorher unbedingt mal googeln über die Erfahrung anderer, besonders was Reparaturen betrifft. Denn leider ist es so, daß manche Firmen hier ihr eigentliches Geld verdienen (möchten).

Es gibt Hersteller als Anbieter, aber auch Firmen, die nur montieren. Diese haben den Vorteil, daß sie nicht an ein System eines Herstellers gebunden sind, sondern für die jeweilige Situation die beste Konstruktion wählen können.

Über die Pflegekasse gibt es die Möglichkeit im Rahmen wohnumfeldverbessernder Maßnahmen eine Förderung in Höhe von max. 4000.-Euro zu erhalten. Je nach Bundesland und Kommune gibt es noch weitere Fördermöglichkeiten. Bitte vorher schlau machen. Nachträglich gibt es da meistens nichts. Was passiert, wenn eine Firma spitzkriegt, daß z.b. für einen kleinen Lift für ein paar wenige Stufen 4000.- Euro Fördergelder fließen? Heute habe ich so ein Angebot erhalten: 3998.- Euro! Trotzdem eine gute Firma! Regional tätig, daher Namensnennung unnötig, leider!

Viel Glück,

Albin
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Re: Treppenlift

Beitragvon heiligekuh79 » Mi 25 Jul, 2018 05:05

Danke!
Besonders der Hinweis auf die Wartungskosten ist interessant.
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Re: Treppenlift

Beitragvon Lindi » Mi 25 Jul, 2018 10:38

Hallo Regina,

es wäre mal interessant zu wissen, wie die räumlichen Verhältnisse so sind.
- Privates Treppenhaus oder Mehrfamilienhaus?
- bei zweitem sind auch Brandschutzfragen zu klären (erforderliche Rettungswegbreiten dürfen nicht unter das Mindestmaß fallen, abgestellte Rollis sind nicht erlaubt, analog Kinderwägen)
- bei mehreren Parteien ist die Stromzufuhr zu klären, ggf. eine Nutzungseinschränkung = Schlüsselschalter (?)
- welche Grundrissform hat die Treppe? geradläufige Treppe (mit Podesten) oder 1-fach oder 2-fach gewendelte mit verzogenen Stufen?
Achtung: "Wendeltreppen" ist der landläufige, aber falsche Begriff für "Spindeltreppen"
- nutzbare Treppenbreite (zw. Geländer + Wand bzw. anderem Geländer)?
- Art des Geländers? Bei Bedarf, z.B. Holzgeländern, wird eines aus Stahl mitgeliefert und ersetzt dieses dann. Ggf. müssen Rückbauverpflichtungen erörtert werden.
- Momentane und perspektivische Mobilität der Tante?
bei Treppenliften kenne ich gibt es zwei Varianten (mindestens):
1. bei der einen setzt sich der Nutzer auf einen kwasi fahrbaren Stuhl (um), d.h. falls er/sie im Rollstuhl sitzt, muss er/sie sich umsetzen auf den Treppenlift.
Wo bleibt dann der Rolli? bzw. gibt es auf der anderen Etage einen anderen?
2. bei der anderen Variante wird eine Plattform hochgefahren, ab die der/die Nutzer/in mit dem Rolli drauffährt. Diese Variante erfordert eine größere Laufbreite.

Das was ich gerade plane ist ein Plattformlift, weil die Treppe zu schmal ist. Die wird abgerissen und durch Spindeltreppe + Aufzug / Plattformlift ersetzt. Das sind soz. Aufzüge mit geringeren Normansprüchen, fahren langsamer, haben ggf. eine Totfrausteuerung, ggf. einen eigenen Schacht. Sie unterliegen der Maschinennorm EN 60204-1, nicht der Aufzugsnorm EN-21-20 und EN 21-50. Das macht solche Dinge wie Sicherheitseinrichtungen und Wartung einfacher und somit preiswerter. Werden trotzdem regelmäßig geprüft, aber nicht unbedingt von den Graukitteln. Eine sachkundige Person, meist Wartungs-/Errichterfirma, reicht hierfür.

Sorry, sind jetzt etwas viele Fragen, aber... :roll:

Edit: Tante, nicht Oma
Zuletzt geändert von Lindi am Do 26 Jul, 2018 06:11, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

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Re: Treppenlift

Beitragvon heiligekuh79 » Do 26 Jul, 2018 05:06

Vielen Dank!
Daß es da wieder mal viele Vorschriften zu beachten gibt, war zu befürchten.
Rollstuhlbeförderung ist nicht nötig. So lange sie ihren Haushalt noch selbständig versorgen kann, braucht sie den nicht. Wenn es mal anders werden sollte, muß eh eine andere Lösung her. Lebensperspektive mit 93 Jahren? Hoffentlich gut!!!!
Jetzt heißt es erst mal messen und herausfinden, wie die rechtliche Seite aussieht. Das kann meine Tante selbst erledigen.
Mir geht es zunächst hauptsächlich darum, daß sie nicht von irgendwelchen unseriösen Firmen belästigt wird. Sie ist geistig völlig klar und auch nicht dumm, aber so etwas kann lästig werden. Ich lasse mir jetzt mal Info-Material zuschicken.

Gruß

Regina
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