Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

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Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon Wauschi » Fr 24 Aug, 2018 23:23

Blöde Frage, gibt es eigentlich eine offizielle Klassifizierung für die Schwierigkeit einer Enduro-Strecke? (So wie es sie für Bergsteiger gibt...)

Ich habe oft intensive Diskussionen mit meiner Chefin über "einfach" und "schwierig".
Optimal wäre wenn ich sagen könnte: "Das ist eine 5er Strecke". (Dann müsste ich mich im Nachhinein nicht über die falsche Einschätzung beschimpfen lassen.)
Im Internet habe ich eher nichts gefunden.

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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon fleisspelz » Fr 24 Aug, 2018 23:38

Mindestens die Alpenpässe werden in Schwierigkeitsgraden bewertet
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon Wauschi » Sa 25 Aug, 2018 00:04

Mindestens die Alpenpässe werden in Schwierigkeitsgraden bewertet
Interessant, die sind ja asphaltiert. Wusste nicht, dass man da eine Bewertung benötigt. Werde mal sehen ob ich da was finde.
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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon lallemang » Sa 25 Aug, 2018 00:36

"easy", "spannend" und "geht nicht" hat mir bisher gelangt.
Bringt eh' nur mir was. Der Bernard hier fährt Stücker locker hoch,
da mü§t ich die Schüssel in Teilen hochtragen.
Ob der das jetzt 'ne 3, 4 oder 5 nennt :smt102
Und wenn ich sag' "kannste sogar im sitzen fah'n", sagt Dir das wieder nixs.
Und genau die Diskussion "das war aber keine 3, das war 'ne 4" :roll:

Ich find's grad witzig, zu gucken, wo das hinführt, grad ohne da§ ich schon alles wei§.
Wherever You Go There You Are :gruebel:
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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon Richy » Sa 25 Aug, 2018 06:00

Wauschi hat geschrieben:
Mindestens die Alpenpässe werden in Schwierigkeitsgraden bewertet
Interessant, die sind ja asphaltiert. Wusste nicht, dass man da eine Bewertung benötigt. Werde mal sehen ob ich da was finde.

Das hat der Herr Denzel für seinen Alpenstraßenführer eingeführt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Denzel-Al ... 9Fen-Skala

Ist für Alpenpässe genau richtig, aber für reine Geländestrecken
Nicht weitreichend genug. Aber so nach dem Prinzip wäre das auch fürs Gelände anwendbar. Das wäre dann auch fahrerunabhängig. Mir ist allerdings bisher noch keine derartige Klassifizierung untergekommen...
Das beste Werkzeug ist ein Tand in des tumben Toren Hand.
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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon Wauschi » Sa 25 Aug, 2018 06:54

Richy, danke für den Link.
Die Skala beschreibt (für mich) die Straßen und nicht die Schwierigkeit.
"über 2.000 Hm" oder "Weg oft nicht erkennbar" kann trotzdem einfach zu befahren sein.

Offenbar gibt es da wirklich nichts....
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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon Maybach » Sa 25 Aug, 2018 09:04

Das mit den Schwirigkeitsgraden ist ja immer so eine Sache: für viele stimmt es, für einige empfinden das gleiche zu leicht, andere zu schwer.
Die Denzel-Einstufungen sind sicher auch unter dem Aspekt von Haftungsausschlüssen entstanden - aber als Anhalt mögen sie schon tauglich sein. Und wahrscheinlich werde sie immer weiter verfeinert werden, wie das ja auch bei den Kletter-Graden geschehen ist.Hörte das zu meiner Zeit noch bei 6+ auf ("für Spitzenkletterer ständiges Gehen an der Sturzgrenze") so sind wir heute bei bis zu Grad 14 ...

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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon motorang » Sa 25 Aug, 2018 09:55

Auch alpenrouten.de verwendet die Klassizizierung nach Denzel,
wobei die offensichtlich für Wagen entwickelt wurde (aber immerhin zu Zeiten, wo viele Strecken eben noch nicht geteert waren). Mir ist es beispielsweise egal ob eine Strecke ein- oder zweispurig ist.
alpenrouten.de hat die Denzel-Skala um eine Beschreibung für Einspurige erweitert:

Schwierigkeitsgrade

Die Schwierigkeitsgrade (SG) beziehen sich auf die bekannte Denzel-Alpenstraßen-Skala.
SG-Angaben zu Punkten beziehen sich auf die schwierigsten Stellen der am häufigsten genutzen Anfahrt. Die Einstufung richtet sich nach dem maximal auftretenden Schwierigkeitsgrad, es wird kein Durchschnitt gebildet. Wenn also eine Strecke auf einem (nicht zu kurzen) Abschnitt SG 4 aufweist, ansonsten aber SG 2, wird sie in der Regel als SG 4 eingestuft. Das soll böse Überraschungen auf halbem Wege vermeiden, führt aber auch dazu, dass bei einigen Strecken der angegebene SG höher ist als der »gefühlte«.
Da die Denzel-Skala sich hauptsächlich auf zweispurige Fahrzeuge bezieht, hier die Bedeutung der Schwierigkeitsgrade in Stichworten und mit Anmerkungen für Motorradfahrer:

SG 1 - Sehr leichte Strecke

Fahrbahn: normal breit (>= 6 m)
Belag/Zustand: durchgehend guter Asphalt oder Beton
Randsicherung: durchgehend vorhanden
Streckenführung: keine stark gekrümmten Kurven, keine oder nur sehr wenige, breit ausgebaute Kehren
Steigungen: max. 9 %
Anforderungen: geeignet für Anfänger
Motorradklassen: geeignet für alle Maschinen

SG 2 - Strecke ohne nennenswerte Anforderungen

Fahrbahn: zweispurig
Belag/Zustand: überwiegend Asphalt, evtl. schlechterer Zustand
Randsicherung: zum Großteil vorhanden
Streckenführung: ausreichend breit ausgebaute Kehren mit wenig Steigung in den Wendeplatten
Steigung: max. 15 %
Anforderungen: normal, geeignet auch für Anfänger mit Fahrpraxis
Motorradklassen: geeignet für alle Maschinen

SG 3 - Strecke erfordert Fahrpraxis im Gebirge

Fahrbahn: überwiegend zweispurig, abschnittsweise einspurig mit Ausweichstellen
Belag: teilweise oder vollständig fehlender Asphaltbelag oder schlechter Zustand
Randsicherung: fehlt zum großen Teil
Streckenführung: viele, stark gekrümmte Kurven, enge Kehren mit stärkerer Steigung
Steigung: über längere Strecken mehr als 15 %
Anforderungen: Fahrpraxis auf Bergstrecken erforderlich
Motorradklassen: Tourer und Enduros, Sportler nur eingeschränkt

SG 4 - Schwierige und teilweise gefährliche Strecke, erfordert fahrerisches Können über dem Durchschnitt

Fahrbahn: meist einspurig, wenige Ausweichstellen
Belag/Zustand: inhomogen, kaum unterhalten; z.T. grober Schotter, stark ausgewaschen oder -gefahren, Fahrbahn hat u.U. Seitenneigung, ist bei Nässe glitschig (Schlamm, Gras, lehmiger Untergrund), weist evtl. Engstellen durch Vermurung und/oder passierbare Furten auf
Randsicherung: bis auf wenige gefährliche Stellen keine Randsicherung
Streckenführung: sehr enge, nicht ausgebaute Kehren
Steigung: Steigungen über 20% oder über 15% in Höhen über 2000 m
Anforderungen: überdurchschnittliches fahrerisches Können erforderlich!
Motorradklassen: Enduros, Tourer eingeschränkt. Evtl. ausreichend Bodenfreiheit erforderlich, Bereifung mit grobem Profil von Vorteil

SG 5 - Extrem schwierige und gefährliche Strecke, Befahren auf eigene Gefahr und nie allein!

Fahrbahn: kaum vorhanden, an der Grenze zum Gelände
Belag/Zustand: an der Grenze zum Verfall; grober Schotter, blanker Fels, Sand, Schlamm; gefährliche Engstellen, hohe Steinschlaggefahr, starke Auswaschungen, Vermurung und Seitenneigung; Furten, die zeitweise nicht passierbar sein können.
Randsicherung: keine
Streckenführung: nicht immer erkennbar, kein oder sehr verfallener Ausbau
Steigung: extreme Steigungen, auch in Spitzkehren und Höhen über 2000 m
Anforderungen: Geländeprofis mit entsprechenden Maschinen vorbehalten!
Motorradklassen: nur Leichtenduros / Crossmaschinen, mit starken Einschränkungen evtl. auch Reiseenduros. Lange Federwege, viel Bodenfreiheit und der Strecke angepasste Bereifung erforderlich!


Fürs Endurowandern ist eh nur SG4 und SG5 interessant. Das ist eine recht grobe Einteilung.
Ich sag mal:
SG4 kann ein durchschnittlicher Endurofahrer mit Gepäck üblicherweise fahren, und Uwe ist mit der Enfield problemlos mitgefahren.
Bei SG5 kommt es drauf an. Steigung oder Gefälle, wie lose, wie ausgesetzt, wie rutschig.

Nicht vergessen dass der Denzel ein AlpenSTRASSENführer ist.

Gryße!
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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon Puki » Sa 25 Aug, 2018 20:20

Servus,

was bei Offroad Strecken noch mehr als auf Asphalt/Befestigt dazukommt:
Je nach Witterung kann sichs von gut befahrbar bis fast unfahrbar sehr schnell ändern....


Gruss, Simon
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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon Maybach » So 26 Aug, 2018 08:42

ein durchschnittlicher Endurofahrer (...), und Uwe ist mit der Enfield problemlos mitgefahren


Diese aussage ist eine contradictio in se, verehrter Her Präsident! Da, wo der Uwe mit seiner 350er noch durchkommt, scheitern Leute wie ich bereits mit einer TT ...

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Re: Klassifizierung der Schwierigkeit einer Strecke?

Beitragvon Rei97 » So 26 Aug, 2018 10:59

Also:
Wie relativ das mit dem Endurogeläuf ist, hab ich ein paar mal als Enduro-nerd erlebt.
Hier in der Nähe auf der Alb hats einige Stellen, wo man halbseiden auf Naturstraßen unterwegs sein kann, weil keine GESPERRT Schilder an der Einfahrt stehen.
Ists trocken kann das nach dem Einholen der Heuernte ein Riesenspaß mit Schwierigkeit 1 von 10 sein, aber tags drauf regnet es und entweder ist der Matsch dann so glitschig, dass es zum Abentheuer in no handyland mit Adduktorenanriss führt (Imho Schwierigkeit 5 oder für Nerds 10) oder ein bislang passierbarer Weg (Sw 2-3 ) wird so ausgespült, dass es zum echten Erlebnistrip mit 30cm Brocken und 40cm tiefen Spalten wird und am Beginn der Asphaltdecke der Schweiss unten zur Kombi raus trieft. Umkehr dort unmöglich btw.
Da würde ich mich gar nicht trauen eine Bewertung irgendwohin zu schreiben, weil man vor der Befahrung 200m durch ein Naturschutzgebiet schieben sollte.
Langer Rede gar kein Sinn: Die möglichen Unterschiede auf ein und derselben Strecke sind so weit gespreizt, dass eine Bewertung sinnlos ist.
Bei einigen Straßenstücken hingegen traue ich mir schon zu , eine Bewertung der Motorradeignung abzugeben, wenn nicht zu bestimmten Tagen die Strecke zugestopft ist von Wochenendausflüglern und Zweirad Kamikazes.
Regards
Rei97
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