Anratung Gasherd

[heiligekuh79]

Mein Küchenherd gibt langsam den Geist auf. Die Kochpatten sind rostig und die Ringe an zwei Platten sind geplatzt. Ich liebe diesen Herd, weil er blau ist, aber nach 25 Jahren wird es Zeit, sich nach einem Nachfolger umzuschauen. Mit Ceranfeld oder Induktion kann ich mich nicht anfreunden. Es soll ein Gasherd werden.
Erdgas liegt bei uns. Ich habe eine Gasheizung.
Die Verlegung einer Gasleitung in die Küche und den Anschluss des Herds werde ich vom Installateur machen lassen. Da wird nicht rumgefrickelt.
Der neue Herd soll folgende Kriterien erfüllen:

50 cm breit. Meine Küche ist winzig. Mehr Platz ist einfach nicht.
Kochfeld und Front aus Edelstahl. Ich hasse weiße Herde!
Backofen mit Grill und Heißluft.
Stabiler Stand der Töpfe auf dem Topf-Träger.
Geschirr-Wagen.

Nun habe ich keine Ahnung, auf was man bei der Anschaffung sonst noch achten muss. Welche Marke ist empfehlenswert? Welche Unterschiede gibt es?
Wer hat Erfahrung mit Gasherden und kann mir ein paar Tipps geben?

Gruß

Regina

[Zimmi]

Beim Backofen bin ich bei Elektro geblieben, der ist in einem Küchenschrank eingebaut (standalone, 230V Normalanschluss, von Ikea).
Koch"platten"technisch habe ich auch eine Einbaulösung. Unter dem Gas-Kochfeld (von Fratelli Onofri, über ihBäh gekauft) ist ein ganz normaler Schrank, das Feld sitzt in einer Arbeitsfläche. Alles nicht weiß!
Bin zufrieden damit.
Einziger Nachteil bei Erdgas: Weniger Power als mit Propan/Butan aus der Flasche, richtig scharf anbraten ist nicht.

[Rei97]

Also:
Bei Gasherd fällt mir nichts ein, ausser daß wir im Wohni einen 3 flammigen haben.
Vorteil: Auch noch die krummbuckeligste Pfanne/Topf wird dank Propan ordentlich heiß, aber nach dem Braten ist schnellstens Reinigung angesagt, sonst sieht der Herd nach ein paar Tagen aus wie bei meinem Sohn Benni. In einer Profiküche mag das ja noch gehen, aber in der Küche ists ein Schandfleck. Bei Herden mit einer gasbeheizten Schleife ist der Vorteil der Wahl des Topfes/Pfanne dahin und die Einbrenngefahr hoch. Da ist der flammbeheizte Herd teilweise einfacher zu pflegen.
Im Haushalt werkelt bei uns ein Ceranfeld und ein E- Backofen. Das Ceranfeld hat den Nachteil heiß zu werden und allen Kram einzubrennen, was dann hässlich aussieht.
Hätte ich es nochmal zu tun, käme ein Induktionsfeld rein, was kaum warm wird und die Hitze viel schneller als auf dem Ceranfeld im Topf/Pfanne bringt. (Besserer Wirkungsgrad)
Da die Induktionsfelder in den vergangenen Jahren immer günstiger wurden, wäre das für mich die Zukunft und Tests dafür gibt es weitaus häufiger als für Gas. Für die Verlegung einer Gasleitung zum Herd wird der Vorteil wirtschaftlich obsolet. Weybie wünscht sich ja eine Riesenküche und darin einen holzbetriebenen Kochofen. (s. Sölk) Im Sommer bringt das zwar nichts aber im Übergang und im Winter lässt sich ein Haus damit heizen, genau wie bei den Vorfahren und Brot backen bei hohen Starttemperaturen wie im Steinofen geht auch.
Regards
Rei97

[nattes]

50cm breit.

Das kann ja nur ein Standgerät sein.

Wer das günstig und gut kann ist Gorenje. Einen Gasanschluß zu verlegen wird wohl viel mehr kosten als der Herd selber.
Der Backofen ist aber heute immer 230V Strom betrieben.

https://www.gasherd.de/Gasherd/Gas-Elek ... gJzIPD_BwE

Am besten funktioniert ein Gasherd übrigens, wenn man ihn kurz vor der Inbetriebnahme gegen einen Induktionsherd austauscht.
Der hat alle Vorteile von Gas, verzichtet aber auf die Nachteile.

https://www.otto.de/p/gorenje-standherd ... =659143847

[schnupfhuhn]

Also wir haben auch ein Gaskochfeld und ich schliesse mich dem Rei an, das dreckelt weil es doch recht zerklüftete Oberflächen hat. Die Einsätze müssen abnehmbar und Spülmaschinenfest sein, die Oberfläche darunter möglichst eben. Putzt man lieber.
Zimmi sagt es schon, dem Gaskochfeld fehlt der richtige Zorn, auch mit einem Doppelbrenner. Bei mir steht noch eine Induktionsplatte von Hendi aus dem Gastrobedarf daneben, 3,6kW Anschlussleistung, Bedienung in 100W Stufen über Drehknopf, nicht Tasten. Da kannste scharf anbraten und die Leistung steuern das es eine Pracht ist. Edelstahl, alles glatte Flächen. Die Dame und ich kabbeln immer beim Kochen wem die Platte gehört. Was man nicht verschweigen darf: Induktion ist anders als Gas, viel schneller. Wenn ich beschliesse Nudeln zu Kochen kommt der Topf auf die Platte, 3 Liter Wasser rein und Vollgas. Das Wasser kocht dann in weniger als 4 Minuten. Gas ist besser als elektrisch zu regulieren, ganz am Ende kommen bei mir konventionelle Platten und Ceranfelder, da werd ich garnicht warm damit.

Ich würde mir heute 2 Platten mit Induktion holen, aber nicht vom Ikea. Dazu dann noch 2 Gasbrenner. Diese kleinen Kochfelder lassen sich ganz normal in der Arbeitsplatte versenken und man kann nen Schubladenschrank drunter machen, für die ganzen Sachen die man beim Kochen dauernd braucht.

Der Ofen gehört eh auf Sichthöhe, sowohl zum Braten übergießen als auch um sich zwischendurch beim Kochen an Bratgut und Backwaren zu erfreuen

Egal was Du anstellst, viel Spaß mit dem neuen Herd! Kannst ja alle beratenden hier dann zum Probeessen einladen

[nattes]

Bei Induktion wischst du nach dem Kochen mal feucht drüber und gut ist.
Wenn man nur kochen will kann man auch einfach Küchenpapier unterlegen, das man dann in den Mülleimer wirft.
Wenn gebraten wird, funktioniert das auch mit einem Leinen Handtuch. das kann man anschließend waschen.

Das einzige, was Induktion nicht kann ist flambieren.

[heiligekuh79]

Danke für die Infos.
Induktion scheint ja eine tolle Sache zu sein. Eigentlich hätte ich auch gerne eine glatte Fläche und der Aufwand, so einen Herd zu installieren, wäre natürlich geringer. Meine Küche ist so klein, daß ich den Herd teilweise auch als Abstellfläche nutze. Andererseits müsste ich dann die meisten meiner Töpfe weg werfen und das möchte ich nicht. An einigen hängen schöne Erinnerungen.
Wird ein Gasherd mit Erdgas so heiß, wie ein Elektroherd?

[Uwe Steinbrecher]

Andererseits müsste ich dann die meisten meiner Töpfe weg werfen und das möchte ich nicht.

Das käme tatsächlich auf einen Versuch an. Erstaunlich viele Töpfe und Pfannen können Induktion. vor allem die alten. Entscheidend ist der Eisenanteil. Oft ist auch in Edelstahltöpfen im Boden ein Reineisenkern zur Hitzeverteilung.
Es gibt so ganz billige Induktionsplatten für die Steckdose. Irgendjemand in deiner Bekannt/Verwandtschaft hat sicher sowas zum ausleihen.
Einstecken und durprobieren würde ich auf jeden Fall bevor Induktion endgültig vom Tisch ist.
Weil besseres gibt es nicht!

[GrafSpee]

Es gibt auch Gasherde mit Ceranfeld unter den Brennern. Da es dort auch nicht richtig heiß wird, ausser direkt unter der Flamme, lässt sich das einfach reinigen. Die Topfhalter landen bei mir grundsätzlich in der Spülmaschine.
Allerdings sollte das fragliche Kochfeld auch mal 1500€ kosten (die ich bei weitem nicht bezahlt habe).
Ich habe die Bedüsung für Propan(Flaschen)gas verbaut und brauche pro Jahr weniger als 10kg Propangas.
Und gerade das flambieren ist grandios

MfG Jens

[nattes]

Jens, wer bietet die denn noch an?
Miele hat die Produktion wegen andauernder Probleme eingestellt. Einen anderen Anbieter wüsste ich jetzt nicht. Außerdem waren die so teuer, das du für das Geld einen einfachen Küchenblock ink. Geräte bekommst.

Regina, halte mal einen Magneten an deine Töpfe. Sind sie magnetisch, funktionieren sie auf jeden Fall.
Nur die reinen Edelstahltöpfe und alte Alutöpfe funktionieren nicht.
Alle alten emaillierten Töpfe funktionieren bestens. Guss ebenfalls.
Inzwischen funktionieren auch 95% der neuen Alutöpfe, weil da Eisenpartikel in den Guss gestreut werden.
Durch die geringe Menge funktionieren die aber dann lange nicht so gut.

Ich hab 20 Jahre lang Einbaugeräte und im Objekt Bereich auch Standgeräte verkauft.

Beim Kunden zu hause habe ich immer den Magnettest gemacht. Die Quote der nicht funktionierenden Töpfe lag selten höher als 10-15 %
Und Alugeschirr, auch Aluguss würde ich persönlich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zum kochen verwenden.

Mach es, hinterher wirst du nicht mehr tauschen wollen.

Beim Verbrauch ist Induktion wegen des hohen Wirkungsgrades übrigens meist günstiger.
Als einziges echtes Argument bleibt nur noch das flambieren. Wie oft machst du das im Jahr und geht das nicht auch mit dem Feuerzeug, anstatt die Flamme in die Pfanne schlagen zu lassen?

Gruß Norbert

[schnupfhuhn]

Gerade Guss geht mit Induktion genial gut! Der Nattes hat da Recht, ein Haufen Töpfe hauen 1A hin. Das einzige was mit abgeht ist der große Fissler Dampfkochtopf wenn ich Wurscht einkoche. Der ist edelstahlig und geht nicht und das Format gibt es nicht mehr zu kaufen.

[GrafSpee]

@nattes: Ich gehe davon aus, dass du die ceranplatte bzw. Glasplatte unter den Brennern meinst. Mein Kochfeld ist von Siemens. Das meiner besten Freundin von Ikea und hat das auch. Sehe ich zumindest recht häufig.
Was mich persönlich an elektrischen Kochfeldern (gleich welcher Art) immer stört sind Touch-Bedienungsfelder oben im Kochfeld. Die funktionieren bei meinen Fingern irgendwie nicht richtig. Wär für mich ein No-Go.
Ansonsten darf natürlich jeder nach seiner Facon glücklich werden
MfG Jens

[nattes]

Jens, da hab ich dich wohl missverstanden.
Es gab mal Ceranplatten, die von unten mit Gas beheizt wurden. Das war absoluter Murx. Ich dachte, die würdest du meinen.
In der Gastronomie werden die Gasherde unter den Brennern immer mit Alufolie ausgekleidet. Das spart die Putzerei, ist aber nicht gerade Ressourcenschonend.
In Profiküchen spielen Gasherde inzwiscen auch nur noch eine Exotenrolle, eben weil es da im Zeitersparnis und gute Reinigungsfähigkeit geht.

Ich sehe gerade, Oranier macht das noch.

https://www.gasherd.de/Gaskochfeld/Gask ... gJlcPD_BwE

[Uwe Steinbrecher]

Was mich persönlich an elektrischen Kochfeldern (gleich welcher Art) immer stört sind Touch-Bedienungsfelder oben im Kochfeld. Die funktionieren bei meinen Fingern irgendwie nicht richtig. Wär für mich ein No-Go.
Ansonsten darf natürlich jeder nach seiner Facon glücklich werden
MfG Jens

Da bist du nicht alleine. Ich kenne niemanden, der nicht im Gespräch über Ceranherde den Wunsch nach den guten alten Drehreglern äußerte.
Ist aber halt teurer und deshalb "unmodern"

[nattes]

Ich hab das nur so erlebt, das die Drehregler niemand mehr wollte.

Heute baut man die Backöfen ergonomisch günstig zumeist hoch ein. Wenn du dann einen Schaltkasten für das Kochfeld haben möchtest, (gibt es immer noch zu kaufen), mußt du eine Schublade opfern.
Drehregler oben auf dem Kochfeld sind in kürzester Zeit, defekt, undicht, oder von anschlagenden Töpfen und Pfannen zerstört.
Es gibt auch magnetische Drehregler, die man einfach aufnehmen und weglegen kann.(Siemens,AEG)Wie die genau funktionieren weiß ich nicht. Die sind dann schon mal öfter plötzlich verschwunden.
All diese Lösungen sind aber im Gegensatz zu den Berührungssensoren sehr teuer.
Und Reinigungsintensiv.