AIA - Alteisentreiber IG Austria

Seit einigen Tagen bekomme ich schockierende mails von unseren englischen Freunden, die seit vielen Jahren mehrere Monate im Jahr in Südfrankreich leben und mehrmals im Jahr von England nach Südfrankreich und Spanien pendeln. Früher mit dem Motorrad, seit über 10 Jahren mit dem WoMo. Sie kennen jeden Weg und sind nicht zimperlich, aber in Frankreich scheint die Situation völlig außer Kontrolle zu sein. In einigen Städten ist kein Durchkommen mehr. Sie wurden mehrmals von sehr aggressiven Demonstranten angegriffen, mussten sich durch Vorgärten und Grünanlagen in Sicherheit bringen. Sie müssen da durch, weil sie einen Job in Frankreich haben, den sie nicht verschieben können. Sie hatten reichlich Zeit eingeplant, weil schon klar war, daß es schwierig wird, aber mit diesem Chaos haben sie nicht gerechnet. Die Aggressionen scheinen völlig außer Kontrolle zu sein. Da wird auf Jeden eingeprügelt, ohne sich zu vergewissern, ob es nicht sogar Jemand von den eigenen Leuten ist. Völlig irre!

Einige Fragen sich - so wie du - was da drüben los ist, was für ein Chaos herrscht.
Andere sagen, die Franzosen bekommen im Gegensatz zu uns den Arsch hoch und gehen auf die Strasse.
Wir hingegen motzen nur und schreiben #Hashtags.

Was nun das bessere ist, weiß ich auch nicht

Nun ja, die Franzosen haben halt Übung in Revolutionsangelegenheiten.

ETZChris hat geschrieben:Andere sagen, die Franzosen bekommen im Gegensatz zu uns den Arsch hoch und gehen auf die Strasse.
Wir hingegen motzen nur und schreiben #Hashtags.

Dagegen habe ich ja auch überhaupt Nichts. Ganz im Gegenteil, habe ich selbst oft genug gemacht.
Aber was da in Frankreich passiert, ist außer Kontrolle.
Gewalt ist keine Lösung, NIE.
Da geht es nicht mehr um die Sache, sondern nur noch darum zu randalieren. Egal gegen wen, und wenn es sogar die eignen Leute sind, die mit den Forderungen völlig konform gehen.

jep, regina, i agree.

aber diese form der eskalation hat wohl hintergründe.
gibt es zuwenig fussballspiele ?

Ich hatte just letzte Woche ein Gespräch mit einem jungen Franzosen, der sich hier in Nürnberg verdingt.
Seiner Darstellung nach hat sich das Aufbegehren, die Demonstration, zum Selbstzweck entwickelt. Einerseits hat sich die Politik vom Bürger wegbewegt,
andererseits will der Bürger offenbar alles, ohne die Bereitschaft zu Komprissen. Sehr vereinfacht geht es um nötige Investitionen in Infrastruktur, Bildung
und auch Energieversorgung, denen die Finanzierung über Steuererhöhungen insbes. beim Kraftstoff gegenüber steht.
Verhandlungen sind an sich garnicht möglich, weil es "DIE Gelbwesten" per se garnicht gibt, also keine einheitlichen Ansichten und keine organisierte Bewegung,
die eben jene formulieren könnte.

Für den Kollegen war das Grund genug, seiner Heimat bis auf weiteres den Rücken zu kehren...

S&T hat geschrieben:Verhandlungen sind an sich garnicht möglich, weil es "DIE Gelbwesten" per se garnicht gibt, also keine einheitlichen Ansichten und keine organisierte Bewegung, die eben jene formulieren könnte.

Das war das, was mich auch ein wenig irritiert hat - Macron hatte ja durchaus einiges an seinen Plänen geändert, trotzdem gab es dann die Ankündigung, dass die Proteste weitergehen sollten. Scheint also wirklich so, als wäre da Protest zum Selbstzweck geworden. Schade.

Ein bisschen lauterer Protest täte in Tschörmänie durchaus mal not. Wenn "Umweltschutz" bedeutet, dass man alle 4 Jahre gesetzlich verordnet einen Neuwagen kaufen muss (Diesel-Abgasgedöns) oder Teufel mit Beelzebub ausgetrieben werden soll (E-Mobilität), ohne dass eine Ökobilanz für die jeweiligen Maßnahmen vorgezeigt wird / werden kann, riecht das einfach nur nach Beschiss. "Das ist so!" ist IMHO das denkbar blödeste Argument für solche Sachen. Da wird man zum Glauben verdammt - oder im Ungehorsamsfall zur "Umweltsau" abgestempelt. Fast wie früher mit der Kirche...

Interessant finde ich den Aspekt, dass der gleiche Personenkreis, der hierzulande die Auseinandersetzungen rund um den G20 Gipfel in Hamburg in Bausch und Bogen verurteilt hat, den Gelbwesten in Frankreich applaudiert, obwohl die jeweils vorgetragenen Forderungen zum Teil wortgleich sind.

Also:
Warum?
Tja in D fand immer schon die Revolution bei Regen im Saal statt.
1968 gab es mal eine Ausnahme, aber das wurde schnell zurück geBILDet.
Die Franzosen haben ihre Revolution gelebt und verinnerlicht. DAS ist der Grund.
Dabei fielen Köpfe zuhauf. In D gab es das danach nie und seit dem 2. Reich sind wir endgültig domptiert.
Ce la vie....
Regards
Rei97

Bitte keinen Politikfred,
danke

Es hat sich bewährt, keine themenfremden Politik- oder Religionsthemen zu eröffnen und/oder zu befeuern. Dies umfaßt vor allem Grundsatzdiskussionen ohne Motorradbezug.
Wer gerne in diesen Feldern diskutiert, dem sei geraten, auf andere Foren auszuweichen. Dies hier ist ein Motorradtechnik- und -reiseforum.

Siehe FORUMSREGELN

Gryße!
Andreas, der motorang

Danke,

ich war schon versucht *










* mitzuschreiben

Also:
Dann eben keine Freds wie diesen und dann gleich löschen.
Es ist halt wie es ist, auch auf Weihnachtsmärkten wie in Straßbourg,
Ich mag diese Diskussionen in Moppetforen auch nicht, aber sie entstehen halt allenthalben in allen Foren, weil es die Menschen umtreibt.
Weiter so.
Regards
Rei97