Helle hat geschrieben:
Das Problem lässt sich sicher nicht auf die Schnelle lösen, aber wenn man es - vor allem in pandemischen Zeiten - gar nicht angeht oder gar ignoriert, dann wirft das schon Fragen auf... Und nochmal, da geht's ja nicht nur um Corona, das war vorher schon so.. Corona bringt halt in den entsprechenden saisonalen Phasen das Fass zum Überlaufen...
Ich bin nicht sicher ob wir jetzt politisch oder noch soziologisch sind
Was mir auffällt, ist die Tatsache das wir auch in dem Bereich, über ein sehr komplexes Thema, in sehr grober Verallgemeinerung sprechen.
Es ist leicht zu denken, und der Eindruck drängt sich ja auch geradezu auf, dass hier sichtbare Missstände leichtfertig ignoriert werden.
Aber stimmt das auch?
Vor Jahren, mir denkt unter Kohl, wurde ein Schlüsselgesetz des Sozialstaates verändert.
Kliniken, denen es bis dahin verboten war, Gewinne zu machen, mussten auf einmal wirtschaftlich arbeiten. Mit allen sichtbaren Folgen, aber eben auch zu deutlich weniger Kosten für uns Krankenversicherte.
Das gilt übrigens für eine viel-zahl dem Gemeinwohl dienenden Bereichen. Post, Bahn, Telefon, Wasser usw.
Damit wurden Möglichkeiten zur Privatisierung geschaffen, um den Staatshaushalt zu entlasten.
Jetzt haben wir eine Pandemie. Nur wie sollen denn die Kliniken anders handeln? Die sind genau wie wir an Gesetze gebunden.
Und wie sollte "die Politik" jetzt Einfluss nehmen? eine Rücknahme des Gesetzes würde den Kostendruck im Gesundheitswesen deutlich reduzieren. Würde die Möglichkeit für Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und angemessene Arbeitsbelastungen schaffen und es würde die Möglichkeiten wieder eröffnen auch auf dem Land eine Flächendeckende, kleinteilige Medizinische Versorgung sicher zu stellen.
Dies wäre übrigens genau das was ich mir wünschen würde, wenn ich dürfte.
Gesundheit, Bildung, Wege, Kommunikation das gehört für mich in Staatliche Hände. private dürfen mitspielen aber nicht die Preise diktieren und kein Monopol haben. Wie gesagt,. das wären nur Wünsche so richtig auskennen tu ich mich auch nicht. Das alles könnte das Gesetz bewirken. Gleichzeitig würde es aber auch Firmen de facto enteignen, welche zum Teil über Jahrzehnte in Treu und glauben aufgrund von Gesetzen investiert, aufgebaut, geforscht und sonst was haben.
Ich finde die Entscheidung von damals falsch. Das versetzt uns aber noch lange nicht in die Lage heute zu sagen:
"Buähh habt ihr halt Pech gehabt ihr Medizinkonzerne, wir fangen wieder von vorne an!
"
Und auf einmal wird ein "Da muss man doch nur...."Thema halt doch wieder zu einem komlexen unterfangen mit tausend unbekannten.
Vermutlich ist deshalb auch der Harald Lesch gerade so populär. Komplexe Themen sind genau sein Themenbereich.