Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

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Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Dominik » Sa 09 Mai, 2020 05:42

Hallo,

gestern erschuf ich folgende Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg":


Und wenn ihr einmal auf einen Soldaten treffen solltet so drückt ihm so viele Blumen in die Hände, dass er sein Maschinengewehr ablegen muss…


Eine ehemalige britische Kriegerin – nun im zivilen Gewand – und eine ehemalige britische Kalte Kriegerin mit Blumen verziert.
8. Mai 2020-1-IMG_0574.JPG


8. Mai 2020-2- IMG_0580.JPG


8. Mai 2020-3-IMG_0578.JPG



In Anlehnung an "60 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg", 8. Mai 2005. Da fuhr ich mit der ringsum mit Blumen beschmückten 3TA (plus aufgeschnalltem Einrad mit gelber Lampe von 1948) kreuz und quer durch Stuttgart. Da war der Motor natürlich noch eingebaut. Da fällt mir ein, dass ich diesen bereits 2009 ausbaute :ugly: und mir fällt obendrein auch auf, wie schnell doch die Zeit vergeht...

Liebe Grüße, Domi
Dominik
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Boscho » Sa 09 Mai, 2020 13:33

Allerliebst, auch in olivgrün. Ich mag ja zivilisiertes Kriegsgerät. :smt049
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon oskarklaus » Sa 09 Mai, 2020 21:30

Wie wär's dann mit wieder Einbau des Motors?
Grüße Klaus
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Dominik » So 10 Mai, 2020 05:17

Hallo,

@ Klaus:
Für den Motor halten doch jetzt die gelben Blumen her... :-D
Nee - im Ernst: Der Zylinderkopf ist lange schon fertig aber der Rest noch nicht angerührt. Soll auch mal wieder werden. Jeder Mensch hat alle Zeit seines Lebens, egal wofür er sie sich nimmt, gelle?
Der 3TA-Motor ist ein ganz toller, wie ich finde. Wenn auch nur 18 PS läuft der 350er Twin geschmeidig und brummt so sonor gemütlich und nicht aufdringlich, das ist echt klasse. Einen Solexvergaser British made mit Drosselklappe hat sie, seitlich eine große Lufipapierpatrone und die Luft wird vorne nahe Lenkkopf unter der Lenkerblechverkleidung angesaugt. Bei manchen WWII-BSA M20 gab es ja diesen Filterkasten auf dem Tank ("Vokes"-Filter o.ä.), für die Wüstenmodelle war das.

@Boscho: Ja- immer wieder mal den Pinsel mit grüner Farbe schwingen und vereinzelt rote Farbtupferakzente setzen (die Schmierstellen). Einfacher geht´s nimmer.
Das überlege ich mir manchmal bei der Matchless auch, zumal sie nicht gut lackiert wurde. Oder auch in Fluid Film tauchen, dann setzt sich mit der Zeit Schmutz auf die Roststellen und bei schwarzer Maschine fällt das dann nicht so sehr auf.

Grüßle, Domi
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon sittich » So 10 Mai, 2020 09:47

Dominik hat geschrieben:Hallo, gestern erschuf ich folgende Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg":
In Anlehnung an "60 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg", 8. Mai 2005. Da fuhr ich mit der ringsum mit Blumen beschmückten 3TA (plus aufgeschnalltem Einrad mit gelber Lampe von 1948) kreuz und quer durch Stuttgart. Da war der Motor natürlich noch eingebaut. Da fällt mir ein, dass ich diesen bereits 2009 ausbaute :ugly: und mir fällt obendrein auch auf, wie schnell doch die Zeit vergeht...
Sehr schee' und a guate Idee!

An liab'n Gruß von daham
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Boscho » So 10 Mai, 2020 10:04

Hab grad mal nachgeschaut - die 3TA in zivil heißt wohl Twenty One und sieht gewöhnungsbedürftig aus. Als 3TA gefällt sie mir aber sehr gut, und wenn ich so deine Charakterisierung lese, dann könnte das was sein das mir gefällt. Muss ich mal schauen - mein Herz sehnt sich ja schon länger nach was älterem für gemütliches Rumgegondel ... :smt049
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Dominik » So 10 Mai, 2020 14:53

Hallo Boscho,

sie gibt es aber auch als Tiger 90, die schaut nett aus.

Aber die 3 TA Military bekommt man generell günstig da sie keiner haben möchte. War vor ein paar Jahren zumindest so.
Vorher gab es noch die 500er Seitenventiler-Twin (hieß sie 5 HW??), die ca. 1948 rauskam.
Und die Vorgängerin der 3TA war die 3T, mit pre unit und Gusskopf und Magnetzündung. Ca.1946 kam sie raus, ist aber weitaus teurer als die 3TA und auch sehr sexy.

Grüßle, Domi
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon altf4 » So 10 Mai, 2020 17:51

die kleine triumph ist allerdings genau das: klein. nix fuer ueber 1.70-menschen. aber sweet as ...

g max ~:)
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Boscho » So 10 Mai, 2020 18:09

Genau richtig für mich g'stumperten Sitzriesen. :D
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon altf4 » Di 12 Mai, 2020 18:27

2006 war ich unterwegs zur quelle der oder, und damals hab ich geschrieben, unter der ueberschrift Moravice.:

Just another number

A beautiful morning at the river - Moravice close to Vitkov.
But my mood changed within one second just by throwing a glance at a number. Let me explain:
Yesterday night sitting around a fire the old chef, handicapped and drunk, wasn't happy when he realized I was from Germany, obviously his memories are not the best to put it mildly. Asking for a coffee this morning I noticed a tattooed number on his forearm, Mz 6039, a KZ number. A strange feeling took hold of me which I couldn't brush off just like that, the resolution was offered by the old chef himself, though.
He brought the coffee and asked to me to take a seat. Looking at him, his defunct eye and leg, I could not help realizing that Odra carries the memories along, one thousand stories and fates untold, and here, unexpectedly, I am faced with one of them, only one, and it took only one second to be told.
Maybe just another number for some, but a great burden for the one who once was numbered, abused and nearly destroyed. And a legacy that I, being German, can't shake off.

diesen moment, als ich die bedeutung dieser taetowierten nummer mir durch alle zellen meines koerpers schoss, den werde ich nie vergessen.

g max ~:)
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Boscho » Di 12 Mai, 2020 18:58

Ich frage mich jeden Tag was Opa damals eigentlich alles gemacht hat als Lkw-Fahrer bei der Marine - und bin mir nicht sicher ob ich das wirklich wissen will ... :omg:
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Maybach » Di 12 Mai, 2020 20:21

Ich habe - als ich 2007 die Landesmuseen übernahm - die Frage der Restituierung von "Raubkunst" bewußt in Tirol vorangetrieben. Wir haben schließlich 150 Stücke zurückgegeben. Nur eines davon wollte ich gerne behalten.
Ich rief also den Restitutionsberechtigten in Boston an und teilte ihm das telefonisch mit, vebunden mit der Frage, ob es Sinn mache, sich mit diesem Gedanken überhaupt zu befassen. Es war ein längeres, etwas frostiges Gespräch, aber es endete damit, dass er mich wieder anrufen wolle. Das tat er dann auch ein paar Wochen später, wo er mich aufforderte, ihn anlässlich eines Schweiz-Besuchs im Waldhaus Sils-Maria zu besuchen. Für mich war es ein etwas ungewöhnliches Gespräch, denn der alte Herr sprach immer von seiner Jugend in Wien, die ihn offenbar nicht losließ. Es dauerte und wir unterhielten uns gut - bis er schließich (alles lief auf Englisch ab) meinte, dass ich ja wohl kein Tiroler sei.
Ich meinte daraufhin, dass, auch auf die Gefahr hin, dass nun unser Gespräch schnell beendet sein würde, ich Deutscher sei. Darauf fragte er mich, warum denn unser Gespräch nun beendet werden solle, worauf ich ihm antwortete, dass ich annähme, dass seine Erinnerungen an meine Landsleute ja nicht so schön sein würden, dass wir dieses delikate Thema einer Kunstübernahme fortführen würden.
Er schaute mich darauf direkt an und meinte - dann in deutscher Sprache, die er mit ungarischem Akzent perfekt sprach: "Sie sind so jung, Sie können damals noch gar nicht gelebt haben. Also haben Sie keine Verantwortung dafür, wa damals geschah. Sie sind aber dafür verantwortlich, dazu beizutragen, dass sich derlei nicht wiederholt."

Ich bin ja nun nicht aufs Maul gefallen, aber damals war ich sprachlos vor solch einer Größe. Und es hat sich eine wunderbare Freundschaft daraus entwickelt - die mir wesentlich wichtiger war und ist als das spätgotische Tafelbild, um das es eigentlich ging. Der Mann ist jetzt kurz vor seinem 91. Geburtstag. Und ich hoffe, er feiert noch viele Geburtstage ...

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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Jonas » Di 12 Mai, 2020 20:21

Boscho hat geschrieben:Ich frage mich jeden Tag was Opa damals eigentlich alles gemacht hat als Lkw-Fahrer bei der Marine - und bin mir nicht sicher ob ich das wirklich wissen will ... :omg:

Was der (schon lange verstorbene) Vater eines Motorradfreundes gemacht hat, weiß ich, denn er hat immer und immer und immer wieder davon erzählt, wie eine Schallplatte mit Sprung, das hat nie aufgehört.
"Hinterher hat man's meist vorher gewusst." (Horst Evers)
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon Zimmi » Mi 13 Mai, 2020 07:33

Maybach hat geschrieben:"Sie sind so jung, Sie können damals noch gar nicht gelebt haben. Also haben Sie keine Verantwortung dafür, wa damals geschah. Sie sind aber dafür verantwortlich, dazu beizutragen, dass sich derlei nicht wiederholt."

Ich denke, dass genau das die Botschaft ist, die jeder auf dieser Welt mal verstehen sollte - egal um welche Schandtaten der Vorväter es sich handelt: Die Menschheit sollte aus ihrer Vergangenheit lernen. Fällt aber in allzu vielen Fällen offensichtlich sehr schwer... Leider. :ugly:
Do not take life too seriously. You will never get out of it alive.
- Elbert Hubbard -
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Re: Installation zu "75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg"

Beitragvon heiligekuh79 » Mi 13 Mai, 2020 08:59

vor etwa 35 jahren reiste ich mit dem rucksack durch israel. in einem supermarkt wollte ich joghurt kaufen, konnte aber die hebräische beschriftung nicht lesen. neben mir stand ein alter herr und ich sprach ihn auf englisch an:" excuse me, is this joghurt?" er erstarrte. nach einer ganzen weile drehte er sich, seltsam lächelnd, zu mir um und sagte auf deutsch: "entschuldigen sie bitte mein schlechtes deutsch, ich habe es seit damals nicht mehr gesprochen. ja, es ist joghurt und es schmeckt sehr gut." dann ging er, mit diesem seltsamen lächeln.
einige tage später war ich bei der mutter meiner freundin in der nähe von tel aviv zu gast. ich kannte sie schon, weil sie regelmäßig nach deutschland kam, um ihre tochter zu besuchen und sie hatte mich eingeladen. eine sehr bemerkenswerte dame, die bis ins hohe alter von 96 jahren 8 sprachen sprach und schrieb. sie hatte wohl bemerkt, daß ich mich in dieser israelischen, internationalen groß-familie etwas fremd fühlte. abends kam sie in mein zimmer, setzte sich zu mir aufs bett, nahm meine hand und sagte: " du sollst wissen, daß wir nie vergessen können, aber wir müssen verzeihen, sonst können wir nicht leben. du bist hier immer willkommen."
es war das einzige mal, daß sie mit mir über ihre vergangenheit gesprochen hat. sie war die einzige überlebende ihrer familie, was ich von meiner freundin wusste. ich kannte sie viele jahre und habe ihre intelligenz, offenheit, warmherzigkeit und ihren freien geist bewundert. sie war ein ganz besonderer mensch.
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