Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon motorang » Sa 12 Dez, 2020 16:44

WOZU dient die Brücke? Bitte für einen Deppen erklären, danke!
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon Laternenschrauber » Sa 12 Dez, 2020 16:51

Der Oldman hat schon recht. Wie gesagt, werden die Phasen auf die Platten verteilt.
Zwischen einer Phase und einer anderen Phase hast du 400V. Zwischen einer Phase und dem Nullleiter 230V.

Hier ist auch noch mal ein Anschlußschema. Die Brücken braucht man, wenn im Haus nur 230V zur Verfügung stehen, damit alle Platten funktionieren .

http://www.herd.josefscholz.de/Herdanschluss/img10.gif

Gruß Stefan
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon nattes » Sa 12 Dez, 2020 16:54

Ein Autarkes Feld mit zwei Platten und nur zwei Boostern(Power Feldern) braucht nur 2 Phasen.
Warum die Brücke, weiß ich nicht. :oops:

Bin auch schon gespannt auf eine Erklärung.

Bei einem autarken Kochfeld sind die Informationen die du auf dem Backrohr findest aber uninteressant, da es ja zwei separate Geräte sind.
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon schnupfhuhn » Sa 12 Dez, 2020 17:01

WOZU dient die Brücke? Bitte für einen Deppen erklären, danke!


Die Leistung wird auf 2 Phasen verteilt. Wenn Du auf einer Phase die ganze Leistung hast dann kannst Du an der Phase sonst nichts mehr für länger als Minuten anhängen ohne die Sicherung auszulösen. Hängs mit 2 Phasen an und gut, das ist der bessere Weg. Wie gesagt, Gerätekennung und Leistung, auf dem Aufkleber in der Front, könnten zur Klärung beitragen. Könnte, sofern Elektronik drin ist sogar eine Messung geben die erkennt ob ein oder 2 Phasen dran sind und dann schaltet Dir das Ding die Boostfunktion frei.

Wenn der Herd oder das Kochfeld in den Export geht kann Anschluß mit einer Phase notwendig sein, unsere italienischen Freunde haben z.B. früher gerne ganze Wohnungen mit nur einer oder wenns hoch kam zwei Phase versorgt. War wegen Gasherd und Gasofen kein Problem. Es bleibt aber bei großer Leistung des Verbrauchers eine Krücke.
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon andi » Sa 12 Dez, 2020 17:08

motorang hat geschrieben:WOZU dient die Brücke? Bitte für einen Deppen erklären, danke!


Die Frage musst du dem Hersteller stellen :wink:
Ich würde meinen, die haben auf einer standardisierten Plattform aufgesetzt, und in deinem Fall muss halt gebückt werden.
In einem anderem Fall ist dort möglicherweise ein 3ter Stromkreis angeschlossen und alle verwenden einen N-Leiter um die Stromkreise zu schließe.
Theoretisch, könntest du das auch auf zwei getrennte Stromkreise aufteilen u.s.w. dann braucht du auch nicht zu brücken, denn jeder Stromkreis kommt mit einem N-Leiter daher.
Alles Kaffeesud lesen. Es macht keinen Sinn die Anschluss/Stromkreise anderer Geräte damit zu vergleichen.
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon Laternenschrauber » Sa 12 Dez, 2020 17:09

motorang hat geschrieben:ohne die hier orange eingezeichnete Brücke vom Aufkleber.


Das ist auuch gut so. Wenn Du nämlich eine Phase direkt auf den Nulleiter brückst, wird es schön knallen :floet: .

Gruß Stefan
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon nattes » Sa 12 Dez, 2020 17:14

Wenn der Herd oder das Kochfeld in den Export geht kann Anschluß mit einer Phase notwendig sein, unsere italienischen Freunde haben z.B. früher gerne ganze Wohnungen mit nur einer oder wenns hoch kam zwei Phase versorgt. War wegen Gasherd und Gasofen kein Problem. Es bleibt aber bei großer Leistung des Verbrauchers eine Krücke.


Das gibt es auch in D, gerade in älteren Häusern noch öfter.
Bis in die 70er Jahre war es nicht üblich Drehstrom in die Wohnungen zu legen. Schon gar nicht da, wo Gas verfügbar war.
Der Herd, kommt übrigens immer mit einer Phase aus, da die Ober/Unterhitze Heizelemente bei keinem Hersteller mit dem Heizelement der Heißluft zusammen betrieben werden können.
Den kannst du also immer mit 240 Volt betreiben.
Die Herdanschlüsse müssen immer separat an jeder Phase abgesichert sein und es darf kein anderer Verbraucher daran betrieben werden.
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon motorang » Sa 12 Dez, 2020 17:18

Also ich hab mal gelernt dass Verbraucher einen Stromkreis brauchen.
Wenn ich zwei Verbraucher über je eine Phase, aber EINE GEMEINSAME Rückleitung anschließe, dann läuft die gesamte Leistung im Gleichzeitigkeitsfall über diese EINE Rückleitung, die auch nicht dicker ist als jede einzelne Phase.
Wenn ich zwei Phasen HIN lege, dann muss ich entweder zwei Nulleiter zurücklegen oder eben einen DICKEREN Nullleiter.

Oder andersrum:

Bild

Bei diesen beiden Verschaltungen und voller Leistung wird im linken Fall der Nulleiter heiß und beide Phasen warm.
Im rechten Anschlussschema wird sowohl die (einzige) Phasenzuleitung heiß, als auch der Nulleiter.
Der Nulleiter kriegt IMMER den gesamten Strom ab.

Das was hier im Schema als "3" läuft, scheint intern als Nulleiter herzuhalten.

Ich meld mich wenn ich das Ding auf hatte. Erst nach dem Abendessen möglich!
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon schnupfhuhn » Sa 12 Dez, 2020 17:21

Die Herdanschlüsse müssen immer separat an jeder Phase abgesichert sein und es darf kein anderer Verbraucher daran betrieben werden.


Theoretisch...

@Andreas: Wenn Du zum Herd hin 2,5qmm verlegst ist das egal, das trägt je 0,1mm² in der Auslegung für Dauerbetrieb 1A, also 25A ohne Probleme. Weniger Querschnitt sollte ein Herd, Ofen oder Durchlauferhitzer Richtung Sicherungskasten eh nicht sehen.
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon andi » Sa 12 Dez, 2020 17:24

Kaffeesud lesen ;)
Sollte wirklich die Zuleitung vom Querschnitt her zu klein sein, könntest du wirklich 2 Zuleitungen verwenden und die Leistung so auf die Leitungen aufteilen.
Mit wie viel Ampere soll abgesichert werden ? Ich kann mich noch erinnern das es 6A Schraubsicherungen gab, die Leitungen waren entsprechend dimensioniert.

Möglicherweise ist das Anschlussschema ein Relikt aus der Vergangenheit, oder der Versuch allem gerecht zu werden.
lg
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon motorang » Sa 12 Dez, 2020 17:59

Hi, danke fürs Mitdenken.
Die 5-polige Herdzuleitung wurde vor 25 Jahren vom Hausvorbesitzer gelegt, der Elektriker war.
Wir (= mein Elektriker) haben im Erdgeschoß anno 2004 lediglich die Schmelzsicherungen durch Automaten ersetzt und alles in einen neuen Sicherungskasten umgezogen.
Nach und nach werden halt die Geräte ausgetauscht, immer an den gleichen Leitungen. Der Herd ist mit drei unabhängigen Sicherungen je 16A angeschlossen. Bin mir ziemlich sicher dass der Elektriker gemerkt hätte wenn die Drähte zu dünn sind.

Ich hab jetzt nach Abschalten der entsprechenden Sicherungen das Kochfeld hochgeklappt (ohne Backrohrausbau) und ein Bild gemacht, ins Anschlusspaneel am Kochfeld.

Es gehen tatsächlich nur 2 Leiter, Nulleiter und Schutzleiter in einem kleinen Kabelbaum und weiter zum Hausanschluss, wo ich das nach dem Schema "400V 2L-1N" angeschlossen habe. Vor einem halben Jahr, und funktioniert auch alles.

kochfeldstrom_3L.jpg


Intern am Paneel des Kochfeldes sind 3 und N gebrückt, was ich ja verstehe.
zB
Stromkreis A = 1 und N
Stromkreis B = 2 und 3

Wahrscheinlich wurde da einfach eine Standarddose genommen, anstatt eine extra zu machen auf der 1 - 2 - N1 - N2 steht ...

In der Anleitung steht auch:
Power-Management
Das Power-Management verteilt die verfügbare
Leistung zwischen zwei Kochzonen, die
ein Paar bilden (siehe Abbildung). Mit der
Power-Funktion wird die Leistung für eine
Kochzone des Paares auf das Maximum erhöht
und für die zweite Kochzone automatisch
verringert.


N und 3 sind zusammengefasst und werden auf einen gemeinsamen Nulleiter der Hausinstallation angeschlossen.

Ich versteh es trotzdem nicht ganz, weil die Drähte und Litzen sind alle gleich dick, der Nulleiter der Zuleitung kriegt die doppelte Dosis ab im Vergleich zu jedem Leiter.

Das Kochfeld zieht maximal 7,3 kW laut Typenschild = 32A
Das Backrohr zieht maximal 3,65 kW laut Typenschild = 16A

Durch den Nulleiter können dann bis zu 48 Ampere fließen ... bin mir nicht sicher ob der 5 mm2 hat.
Ich hoffe das einfach mal ... in den Schaltschrank schau ich nicht :D

Gryße!
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon Aynchel » Sa 12 Dez, 2020 18:15

motorang hat geschrieben:Servus,
Frage zu meinem neuen Kochfeld.
Hier das Anschlussschema:

Bild

Ich hab Drehstrom dort, also 3L + N + PE

Also Anschluss wie unter "400V"

Nur was soll die Brücke zwischen 3 und N?
Wirkt dann 3 als zusätzlicher Nullleiter?

Danke für Erhellung.

Gryße!
Andreas, der motorang


moin auch
locker bleiben :wink:
das Kochfeld braucht nur 2 Phasen, der L3 wird nicht angeschlossen sondern isoliert abgelegt
die Brücke zwischen Klemme 3 und N bleibt drin
Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon motorang » Sa 12 Dez, 2020 18:16

Jo genau,
danke Aynchel für die Bestätigung.
Auf L3 hängt inzwischen mein Backrohr.

Nachtrag:
Kochfeld ist AEG
Backrohr ist Whirlpool
beides Neugeräte.

Meine Fragen sind jedenfalls geklärt,
das Zeug ist richtig angeschlossen, so wie die Herd/Backrohrkombi davor auch.

Ich bin halt nur ins Nachdenken gekommen dabei ...

Gryße!
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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon SR oldman » Sa 12 Dez, 2020 18:23

motorang hat geschrieben:Ich hab Drehstrom dort, also 3L + N + PE

motorang hat geschrieben:Es gehen tatsächlich 2 Leiter, Nulleiter und Schutzleiter in einem kleinen Kabelbaum und weiter zum Hausanschluss,


Jetzt blicke ich es nicht mehr :gruebel: würde es aber gerne verstehen wollen

...zeigt das letzte Bild den Anschluß am neuen oder am alten Kochfeld ?
Gruss
Peter

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Re: Verständnisfrage Hauselektrik Herdanschluss

Beitragvon Aynchel » Sa 12 Dez, 2020 18:23

Ein Kochfeld ist eigendlich kein Kraftstrom Gerät,
sondern eine Ansammlung von 230V Lichtstrom Geräten, die üblicher Weise auf mehre Phasen aufgeteilt werden.
Ein Anschluß auf eine Phase geht auf, siehe Schaltbild rechts, aber dann steigt die Stromaufnahme auf ungesunde Werte.

In Frankreis sind solche einphasige Hausinstallationen heute noch üblich.
Dreiphasige Kraftstromzähler sind im Einfamilienhaus Luxsusgüter.
Dort wird dann an so einen Herd ein 3x4mm² gelegt und mit 1x25A abgesichert.

Das Kochfeld könnte man auch auf einem 110 VAC Drehstromnetz (wie zB in der USA) betrieben.
Der Anschluß sieht dann folgender Maßen aus:
L1 auf Klemme 1
L2 auf Klemme 2
und L3 auf N
Brücke N auf Klemme 3 bliebe drin
der N wird in dem Fall nicht angeschlossen
Zuletzt geändert von Aynchel am Sa 12 Dez, 2020 18:45, insgesamt 2-mal geändert.
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