Trenntoiletten-Frage

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Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Boscho » Fr 18 Dez, 2020 08:06

Moin!

Andernorts kam das Thema Trenntoilette auf ...
Uwe Steinbrecher hat geschrieben:evtl. wäre sowas ja ne Idee.
https://www.meinetrenntoilette.de
Das ist bei den Expeditionsmobil Leuten gerade echt angesagt, scheint sehr gut zu funktionieren, die Resteentsorgung ist problemlos und billig zu bauen geht es auch noch.

Frage dazu: im Prinzip ist das doch nur ein Loch mit Trichter. Ich habe aber noch nirgends jemanden gefunden, derdie das ohne einen der (in meinen Augen) teuren Trenneinsätze gebaut hat. Übersehe ich da irgendwas, und es ist doch nicht so trivial wie es ausschaut? :gruebel:

Grüße!
B.
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon motorang » Fr 18 Dez, 2020 08:26

Doch es gibt da schon Leute die mit augeschnittenen Kanistern oder Trichtern basteln. Das Problem ist wohl der Übergang zwischen nass und trocken, wenn da was reinläuft wird es eklig.
Bei einer nahtlosen Lösung mit zwei Öffnungen hast Du das Problem halt nicht.
Ich denke damit das funktioniert und nicht grauslich wird, braucht es ein paar Voraussetzungen.
Sollte ich je sowas bauen für die Verwendung in einem Campingwagen (ich schau grad relativ viele Camperausbau-Videos an):

1) Der Container in dem die Auffangbehälter stehen muss nahtlos und auswaschbar sein. Eine Holzkiste täte ich mir da nicher nicht an
2) Dichter Deckel
3) Abluftventilator aus der Kiste ins Freie (braucht nicht viel)

Der Trenneinsatz scheint entscheidend. So entscheidend dass Leute ihn sogar selber nachbauen um sich die 119 Euro zu sparen ... Trobolo hat einen günstigeren ...
https://www.meinetrenntoilette.de/die-4 ... toiletten/

Eigenbau könnte ich mir vorstellen mit einem HDPE-Kanister (zB Waschanlage) den man entsprechend mit Heißluft ausformt - Problem ist der meist vorhandene hohle Griff in dem die Suppe stehen würde.

Ist auch was anderes ob nur 1-2 Leute sowas verwenden, die sich drin üben und zielen können, und das Ding auch selber reinigen müssen, oder ob da auch Kinder/Gäste involviert sind.

Eine super low budget Lösung hab ich wo gesehen:
eine Pinkelflasche mit so einer Urinella für die Dame des Hauses, das funktioniert für 90% der Fälle.
Die seltenen Fälle wo man tatsächlich hocken will, wurden durch eine einfache Eimertoilette mit Sack drin gelöst.
Und man geht halt hintereinander, zuerst flüssig, und dann in die Hocke für den Rest. Das spart eine Menge Umstände und Platz ... ist aber auch eher für unterwegs/nachts als für Dauerbenützung und oder Düngergewinnung im Kleingartenhäuschen oder so ...

Wie warat denn die Anwendung?

Gryße!
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Myke » Fr 18 Dez, 2020 08:49

im feldspital hatten wir so ein ähnliches system. macht null stress und ist geruchsfest.
https://www.easternsurplus.net/PartDeta ... ortable-RV
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon motorang » Fr 18 Dez, 2020 08:56

Getrennte Sammlung ist halt sicherer und getrennte Entsorgung einfacher ... Und Flüssigkeiten gehören meiner Meinung nach nur notfalls in Säcke :D.
In einen reinen Kackbeutel kann man auch etwas saugendes geben, Papier für Entsorgung oder Sägemehl für Kompostierung. Aber mit einem halben Liter Urin wird das schon unübersichtlich und blöd zu lagern und zu entsorgen.

Für den Reiseaspekt:

Für die Kirgistanreise hatten wir eine Branq Eimertoilette, die funktioniert ganz gut fürs Feste zwischendurch, mit kompostierbaren Müllsäcken drin:
https://www.amazon.de/Branq-Reise-WC-Ca ... s=wc+eimer

Aber nachdem es außer in Ausnahmefällen wohl möglich ist, die Trennung zeitlich zu erledigen, also zuerst flüssig und dann fest von sich zu geben, könnte man auch eine normale Chemietoilette verwenden. Noch ungetestet:
Zuerst flüssig in den Tank, dann nachputzen (Essigwasser im Spültank, und etwas Papier das separat entsorgt wird und nicht in den Tank kommt),
dann den Schieber schließen und einen kompostierbaren Müllsack in die Muschel einlegen für die zweite Runde. Inklusive normalem WC-Papier. Den muss man dann halt irgendwo sicher verstauen, ich täte mir da zumindest einen Ortliebsack mit Rollverschluss vorstellen.

Die Füllung nur mit Urin und Essigwasser macht das Ausleeren des Tanks deutlich angenehmer (keine Klumpen, keine Patzerei, weniger Gestank, einfacheres Nachreinigen) und wenn keiner zuschaut so dass Missverständnisse aufkommen können, auch einfach in der Natur möglich (keine Chemie, nur Urin und Essigwassser). Die Säcke kann man später im Restmüll entsorgen (da landen Windeln ja auch) oder begraben oder privat kompostieren. Das ist aber ein eigenes Thema ...

Zur Chemietoilette: die Dinger gibt es recht günstig gebraucht oder auch neu, gebrauchte sind meistens in 1a Zustand und ungebraucht :D.
Eine eventuelle Erstreinigung geht aber mit Kaltreiniger und Kärcher problemlos praktisch berührungsfrei.

Der Nachteil einer normalen Chemietoilette, zumindest der tragbaren, ist dass sich im Fäkaltank durch Gärung Überdruck aufbaut. Die Dinger haben zwar ein Ventil deswegen, aber meine hat da keinen Anschluss für einen Schlauch - es müffelt also irgendwann im Wagen, speziell bei holpriger Fahrt und warmem Wetter. Das wäre durch die reine Urin-Füllung anscheinend weniger problematisch.
Ein weiterer Vorteil der umgenützen Chemietoilette: das Ding ist flüssigkeitsdicht, auch wenn man mal über eine Holperpiste fahren muss oder das Teil mal umkippt. Die Trenntoilettenfahrer leeren ihre Teile lieber vor Abreise, damit da nix schwappt.

Gryße!
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon T. » Fr 18 Dez, 2020 09:13

Eimer, Biomüllsäckle, Lavendelkatzenstreu und Urinflasche hatte ich im Versuch auf der Haube und dem anschließenden Urlaub...
Etwas wacklig und etwas unbequem, aber vom Prinzip einwandfrei.
Oder waren Horden von Scheix....fliegen um meinen "Obelisken " zu sehen?
Und das Ding stand 4 Tage in der prallen Sonne!

Das Packmass is OK
...wenn ich das Popup Dusche Zelt wieder zusammen gerollt bekomme.
Ansonsten war alles im Kosmetikeimer verstaut.

Entsorgen war kein Problem, wie mit dem Potta potti.

Jetzt hab ich mir ein BenQ als Basis besorgt.
Saugt sich nicht so am Hintern fest wie der Kosmetik eimer :fiessgrinz: :fiessgrinz:
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon mex » Fr 18 Dez, 2020 09:51

ich hab mir einen einsatz gekauft und den rest selber gebastelt:
- klobrille aus dem baumarkt. die sollte BÜNDIG schliessen (es warad wegen dem odor)
- kanister mit gardena anschluss. möglichst gross. ich leer ca alle 2 tage (3personen).
- kanister steht in (fast) dicht laminiertem holzrahmen. find ich wichtig denn irgendwann passiert doch was...
- kanister braucht mini loch zur lüftung sonst gibts bei meiner konstruktion rückstau.
- fürs feste hab ich einen normalen kübel der genau reinpasst mit bio sackerl drin.
- sägespäne haben wir auch immer dabei, ist aber überbewertet da auch papier schon viel trocknet.
- ich hab auch noch einen bilge lüfter verbaut, wenn es mal gar nicht mehr geht. den brauchts aber normalerweise nicht.

lg mex
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Fr 18 Dez, 2020 10:00

Das wesentliche ist ja schon alles gesagt.
Mein Bau würde analog von dem des Herren Oberanarchen aussehen. nur noch eine Ergänzung.
Ich persönlich hasse Sitzpinkeln!!!! :smt013
Deshalb würde ich mir in jedem Fall, außer es soll sehr transportabel sein, ein Urinal dazu basteln. Ich glaube ich würde das im Staudacher Style mit HT Rohren machen. Billig und funktional, wenn auch nicht formschön. 8)
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Myke » Fr 18 Dez, 2020 10:21

eine vl. etwas peinliche geschichte:
da ich kein grossstadt-camper bin, bevorzuge ich die stehende freiluftvariante ala sölk. es bleibt daher nur noch bedarf fürs amorphe ... :weg:
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Straßenschrauber » Fr 18 Dez, 2020 13:24

Was für ein Scheiß-Thema! :weg:
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Fr 18 Dez, 2020 13:32

Willst du andeuten, es wäre anrüchig? :weg:
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Laternenschrauber » Fr 18 Dez, 2020 13:42

Also mir stinkts so langsam. Bild
Erfahrung verhält sich proportional zur Masse des zerstörten Materials. Bild
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon T. » Fr 18 Dez, 2020 15:44

Dann funktioniert die Trennung nicht zwischen Fest und Flüssigkeit. ... ;-)
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Boscho » Fr 18 Dez, 2020 15:58

Ich danke ausdrücklich für alle hilfreichen Antworten. Es scheint demnach in der Tat eine komplexere Angelegenheit, die Trenneinheit mit Bordmitteln zu improvisieren. Mit dem finanziellen Aufwand erkauft man sich also Freizeit.

Der Zweck ist mir selbst noch etwas unklar, aber die Idee eines Gartenklos hat was, und nachhaltiger wär's ja auch. Transportfähig würde ich das im Zweifel trotzdem bauen (man weiß ja nie, und Minimalismus schont ebenfalls Ressourcen).
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Dreckbratze » Fr 18 Dez, 2020 16:07

Latrinenschrauber :lol:
The idea is to die young as late as possible
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Re: Trenntoiletten-Frage

Beitragvon Straßenschrauber » Fr 18 Dez, 2020 17:06

:smt005 :smt023
~-o|-
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