Dahinmäanderndes Hochwasser-, KatSch- und BW-Thema

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Dahinmäanderndes Hochwasser-, KatSch- und BW-Thema

Beitragvon Boscho » Di 20 Jul, 2021 10:38

Moin!


Bei Bekannten mit Hochwasserschaden kommt seitens der Versicherung niemand mit Sachverstand vorbei. Wie muss nun verfahren werden, damit man nicht auf seinen Kosten sitzen bleibt? Muss alles unberührt bleiben, oder darf man zur Schadensminderung aktiv werden? Wie ist das ggf. zu dokumentieren?


Konkreter Sachstand: Einfamilien-Doppelhaushälfte, unterkellert, offenes Treppenhaus über alle Etagen. Der Keller stand bis fast zur Decke unter Wasser. Im Keller ist auch der Verteilerkasten, mithin ist die Elektrik gerade funktionslos. Ein Baustromkasten ist mittlerweile vorhanden (von der Gemeinde gestellt). Das komplette Haus ist derzeit durch die aus dem Keller aufsteigende Feuchtigkeit unbewohnbar. Es besteht die Gefahr massiver Schimmelbildung.


Der Keller ist bereits komplett ausgeräumt. Die Holztüren samt Zargen sind herausgerissen. Eigentlich müssten nun Estrich und Putz herausgerissen und Bautrockner aufgestellt werden. Aber wer bezahlt das?


Danke für gute Ratschläge! :smt023
B.
Zuletzt geändert von Boscho am Fr 23 Jul, 2021 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon T. » Di 20 Jul, 2021 11:03

Auf jeden Fall ausführliche Fotodokumentation
Abklärung mit der Versicherung wegen vorzeitiger Schäden Beseitigung zur Verringerung\Vermeidung von Folgeschäden.

Ohne dokumentierter Abstimmung mit der Versicherung wird es schwierig mit den Forderungen, denk ich....
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon Dreckbratze » Di 20 Jul, 2021 11:26

+1!
Es ist aber absolut zulässig, dringend notwendige Arbeiten zu beginnen. Rücksprache mit der Versicherung angeraten!
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon Boscho » Di 20 Jul, 2021 11:29

Die Frage ist eben: was ist dringend, und was nicht? Wie dokumentieren, wie sich absichern?

Die Versicherung ist faktisch nicht erreichbar, und wenn doch, dann vertröstet sie. Liegt wahrscheinlich an der Versicherung - bei Nachbarn (andere Versicherung) hat alles sofort geklappt.

Der Besuch eines Gutachters wird seit sechs Tagen wiederholt versprochen. Es kommt aber keiner, und es ruft auch keiner an.
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon Laternenschrauber » Di 20 Jul, 2021 11:59

Ich würde auf gar keinen Fall Putz und Estrich rausreißen. Das trocknet wieder und es schimmelt auch nicht.
Schimmel bekommst Du nur, wenn es immer wieder feucht wird und nicht austrocknen kann.

Gruß Stefan
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon Boscho » Di 20 Jul, 2021 12:08

Die Antwort passt nicht zur Frage. ;)
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon Laternenschrauber » Di 20 Jul, 2021 13:45

Wieso, hast doch geschrieben, dass Estrich und Putz rausgerissen werden sollten. Davon habe ich abgeraten, da unnötig.
Glaube auch nicht, das das die Versicherung hinterher ersetzen würde.

Gruß Stefan
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon T. » Di 20 Jul, 2021 14:01

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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon T. » Di 20 Jul, 2021 19:38

Und gerade kam im SWR in einem Beitrag das von den Versicherungen nach spätestens 4 Wochen ein Abschlag eingefordert werden kann....
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon ragman » Mi 21 Jul, 2021 10:45

Das sollte es doch auch eine Katastrophenhilfsfonds geben, den man bzgl. der Vorgehensweise kontaktieren kann/soll.
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon Boscho » Mi 21 Jul, 2021 11:20

Die Versicherung hatte die Schadensmeldung nicht an die SV weitergegeben. Jetzt läuft die Sache ...

Vielen Dank für die nützlichen Hinweise!
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon Maybach » Mi 21 Jul, 2021 11:23

@Ragman
Leider in Falle Deutschlands überwiegend negativ. Diejenigen, die es gab, sind meist 2018 ausgelaufen. Da wollte man sparen, wie so oft an der offensichtlich falschen Stelle.
Und wenn ich lese, dass 300 Soldaten der Bundeswehr (davon rund 70 Pioniere) eingesetzt würden, dann stimmt mich das auch traurig. Wir hatten ja früher schon Hochwässer, aber damals wurden dann Pioniere gleich bataillonsweise eingesetzt - und haben das gewippt. Nur gibt es diese Bataillone heute leider ebensowenig wie die damals noch funktionierende Wehrpflicht.
Und wenn ich mich an 2002 entsinne (Elbe-Hochwasser), da war neben der Mannstärke und der Ausrüstung und der Fähigkeit, Aufträge kompetentert abzuarbeiten, vor allem die Fähigkeit zu einer übergeordneten Führung geben. NiXS gegen den aufopferungsvollen Einsatz von Freiwilligen Feuerwehren: Die machen das toll - aber halt in Gruppen- oder Zugstärke. Und dort braucht es größere Maßstäbe (was ja auch von den Betroffenen Bürgern bereits kritisch angemerkt wurde). Ich habe noch in Erinnerung, wie die THW-Trupps und die Feuerwehren richtig froh waren, als da jemand kam mit der entsprechenden Führungsfähigkeit und sagte: "Ich übernehme nun das Kommando!"

Leider kann man das nicht mehr so einfach wiederherstellen, weil die kompletten hierzu erforderlichen Strukturen ersatzlos aufgelöst wurden (Kreiswehrersatzämer etc.).

Maybach
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon fleisspelz » Mi 21 Jul, 2021 11:28

Und zudem sind immer noch erhebliche Bundeswehrkontingente in den Impfzentren eingesetzt
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon der Gärtner » Mi 21 Jul, 2021 19:58

Maybach hat geschrieben:...
Und wenn ich lese, dass 300 Soldaten der Bundeswehr (davon rund 70 Pioniere) eingesetzt würden, dann stimmt mich das auch traurig. Wir hatten ja früher schon Hochwässer, aber damals wurden dann Pioniere gleich bataillonsweise eingesetzt - und haben das gewippt...

70 Pioniere sind ja nicht mal zwei Züge. Daß man da nicht mehr einsetzt, wundert mich. Zumal die ja auch das geeignete Gerät zum Aufräumen haben. Zu meiner Zeit bei der Truppe wars jedenfalls so. Aber das ist auch schon fast vierzig Jahre her...
Gruß
Harald

Jawoll, genau, jaja, das kann sein, das kann sein...
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Re: Hochwasser: Sachverständige:r kommt nicht herbei - was t

Beitragvon ragman » Mi 21 Jul, 2021 20:32

Maybach hat geschrieben:@Ragman
Leider in Falle Deutschlands überwiegend negativ. Diejenigen, die es gab, sind meist 2018 ausgelaufen. Da wollte man sparen, wie so oft an der offensichtlich falschen Stelle.
Und wenn ich lese, dass 300 Soldaten der Bundeswehr (davon rund 70 Pioniere) eingesetzt würden, dann stimmt mich das auch traurig. Wir hatten ja früher schon Hochwässer, aber damals wurden dann Pioniere gleich bataillonsweise eingesetzt - und haben das gewippt. Nur gibt es diese Bataillone heute leider ebensowenig wie die damals noch funktionierende Wehrpflicht.
Und wenn ich mich an 2002 entsinne (Elbe-Hochwasser), da war neben der Mannstärke und der Ausrüstung und der Fähigkeit, Aufträge kompetentert abzuarbeiten, vor allem die Fähigkeit zu einer übergeordneten Führung geben. NiXS gegen den aufopferungsvollen Einsatz von Freiwilligen Feuerwehren: Die machen das toll - aber halt in Gruppen- oder Zugstärke. Und dort braucht es größere Maßstäbe (was ja auch von den Betroffenen Bürgern bereits kritisch angemerkt wurde). Ich habe noch in Erinnerung, wie die THW-Trupps und die Feuerwehren richtig froh waren, als da jemand kam mit der entsprechenden Führungsfähigkeit und sagte: "Ich übernehme nun das Kommando!"

Leider kann man das nicht mehr so einfach wiederherstellen, weil die kompletten hierzu erforderlichen Strukturen ersatzlos aufgelöst wurden (Kreiswehrersatzämer etc.).

Maybach


Was mich daran erinnert, daß wir auch als Grundwehrdiener zu Hilfseinsätzen herangezogen wurden ... und das haben wir mit wesentlich größerem Eifer gemacht als vieles andere, weil da auch direkt Sinn dahintersteckte. Selten soviel Lob erhalten wie damals und unsere Einsatzbereitschaft war entsprechend.
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