In einem anderen Pfred wird ein Artikel zitiert in dem behauptet wird, Kobalt befände sich in Kurbelwellen, Pleuelstangen, Nockenwellen und Ventilsitzringen von Motoren.
Ich hab ein bisserl gegugelt und rausgefunden, dass Hans-Josef Fell sich auf diesen Artikel bezieht. In dem wiederum wird als Quelle Wikipedia angegeben, der dortige Eintrag über Kobalt wurde in der Zwischenzeit schon überarbeitet. Heute steht nichts mehr von Kurbelwelle, Pleuel, Nockenwelle drin, weil es auch falsch wäre. Kobalt befindet sich in Schnellarbeitsstählen (und da auch nur in 5-10%-Anteilen), aber nicht in Werkzeug- oder Vergütungsstählen. Auch Ventilsitzringe haben erst bei höchsten Aufladungsgraden, und selbst da höchst selten Kobalt als sehr kleinen Legierungsbestandteil mit drin. Allenfalls manche Auslassventile haben eine Sitzpanzerung, die aus einem Stellitewerkstoff bestehen kann. Der Kobaltprozentsatz in warmfesten Stelliten liegt bei ca.60%, und macht pro Ventil (PKW-Motor!) kaum 1 Gramm aus.
Es werden auch häufig NiCr-Panzerungen verwendet, da der Weltmarktpreis von Ni stabiler ist.
Insgesamt ist also in Automotoren der Kobaltanteil wirklich verschwindend gering bis garnicht vorhanden.
Hans-Josef Fell hat den Fehler gemacht, ohne Überprüfung einen Artikel zu zitieren, der seine Informationen aus einem falschen Wikipediaeintrag bezog. Diese Fehlinformation ist jetzt in der deutschsprachigen Welt unterwegs, und nur noch schwer zu tilgen.
Wenn seine Informationen über den Kobalt-/Seltenen-Erdengehalt in Akkus und Elektromotoren ähnlich gut recherchiert sind, weiß ich jetzt nicht, was ich auf seine Expertise geben soll.
Gruß
Hans