Photovoltaik, worauf muß ich achten?

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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon nattes » Di 26 Jul, 2022 19:10

Ich weiß das sehr gut. Deshalb kommt das für mich auch nicht in Frage. :-D
Bei den derzeitigen Verhältnissen wird es aber sehr schwierig sein, jemanden zu finden, der mir ein verbindliches Angebot machen kann, das er aber erst in einigen Monaten liefern, montieren und in Betrieb nehmen kann.
Ich könnte mir vorstellen, das Material bei mir bis zur Montage zu lagern und das dann auch gleich zu bezahlen. Das wäre für beide Seiten fair und mit geringem Risiko verbunden. Aber die bekommen ja ihr Material momentan auch erst nach langen Lieferzeiten und dann zu Tagespreisen.
Da ich 20 Jahre selbstständig war verstehe ich auch die andere Seite.
Könnte also gut sein, dass ich erst Mitte nächsten Jahres so weit bin. Ich muss ja nichts überstürzen.
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Boscho » Di 26 Jul, 2022 19:30

Ist dann vielleicht sogar wieder (inflationsbereinigt) billiger. Wer weiß ... ;)
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon unleash » Sa 30 Jul, 2022 10:56

Ich baue auch gerade unsere Anlage. Wir werden aus technischen Gründen nicht aufs Hausdach gehen, sondern im Garten den Schuppen mit Solar zupflastern. Grundsätzlich ist zu empfehlen, soviel wie möglich zu machen - das Dach also voll. Erstens hat man dann gerade in der Übergangszeit möglichst viel Eigenertrag und zweitens ist Strom als universeller Energieträger zukünftig gefragt.

Speicher und "Uploadkonten": Es gibt solche Anbieter, die einem den hochgeladenen Strom vergüten und man sich damit einen Hausspeicher weitgehend spart. Ein Nachbar hat sowas, sein Anbieter existiert auch noch. Ein anderer mit diesem Konzept wurde glaube ich von Siemens aufgekauft und alle Verträge gekündigt - die sind nun gekniffen. An sich wird es zukünftig in dezentrale Lösungen mit vernetzter Intelligenz gehen, aber das ist derzeit noch nicht gegeben. Ich habe bei uns als erstes die Verbräuche erfasst und mithilfe eines Raspberry Pi und iobroker den Stromzähler digitalisiert. Mit einem kleinen Balkonkraftwerk habe ich dann ein Jahr etwas Erfahrungen gesammelt. Ein paar DECT-Stromschaltdosen an meiner Fritzbox erfassen mir die wichtigsten Verbraucher, die ich dann am Pi mit iobroker auswerten und auch schalten kann. Ich versuche, das in weitgehend in meiner Hand zu halten, es gibt daher auch keinen Wechselrichter, der einen Internetzugang benötigt, und auch nichts mit Software aus China.

Aktuell werden die Schnittstellen an den PKWs entwickelt, damit der Autoakku über die Wallbox mit dem Haus reden kann. Damit übernimmt demnächst das Auto die Pufferfunktion am Haus. Daher werde ich keinen sehr großen Akku mehr verwenden. Auch bin ich in der Lage, über Tag mal zu waschen, daher muss ich auch keinen Strom in den Abend hinein retten. Ich nutze soviel Strom wie möglich direkt, wenn er erzeugt wird und nehme den Akku nur in die Nacht als Puffer zur Erhöhung des Eigenverbrauchs. Wir machen daher eine knapp 10kWp große Anlage mit einem 5kWh großen Speicher. Der Wechselrichter und Speicher wird von RCT sein, die Module sind 405W von Trina Solar. Ich habe mit dem Solarteur es so gemacht, dass wir das wegen der Lieferbarkeit auf Zuruf machen - ich habe das schon vor Monaten bestellt, die Module und Kabel sind schon da, aber der Wechselrichter wird noch brauchen. iobroker kann mit RCT reden, damit kann ich zur Not die Steuerung der einzelnen Geräte für PV-Überschuss im Haus auch selbst programmieren.

Hauptabnehmer für PV-Überschuss wird der E-Auto, das kann sich möglichst viel über Tag wegsaugen. Dank überwiegend Homeoffice sind wir da aber auch privilegiert. Bereits jetzt lade ich bei geringer Ladeleistung bei Sonne zu 2/3 mit eigenem Solarstrom - mit einem Balkonkraftwerk mit 2 Modulen, die im Garten stehen.

Zusätzlich mache ich noch die Umschaltbox, so habe ich 3-phasigen Notstrom bei Stromausfall. Ich hoffe, der Kram kommt noch vorm Winter, demnächst ist der Folgevertrag fällig, und da hätte ich doch gern möglichst viel Eigenstrom ...

Heizung: Ist derzeit noch Gas sowie ein Holzofen, die Gasheizung fliegt irgendwann raus - auch da sind wir gerade bei, die benötigten Verbräuche zu erfassen. Wir haben zwar Ur-Altbau mit nur leichter Dämmung, das Haus ist aber eher vom Typ Hexenhäuschen mit nur 80qm Wohnfläche, da geht auch eine Wärmepumpe. Diesen Winter werden wir Gas nur noch für Warmwasser hernehmen, den Rest macht der Holzofen.

PS: Ab Montag gibt es 13,4C/kWh für neue Solaranlagen, eine Verdoppelung.
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Michiklatti » Sa 30 Jul, 2022 18:42

Aber wenn ich das richtig verstanden habe, gilt die 13,4cent/kWh nur für Volleinspeiser, was ich überhaupt nicht verstehen kann.
Ich Speise doch nicht den Strom ins Netz ein, um ihn dann wieder teurer einzukaufen. Den Anreitz kann ich nicht nachvollziehen.

LG michi
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon unleash » Sa 30 Jul, 2022 19:04

Das ist dann eine rein kaufmännische Methode - du hast viel Dachfläche und willst Geld anlegen? Dann Dach vollklatschen und alles reinpusten ins Netz. Vorteil für den Netzbetreiber: Er hat voraussagbare Liefermengen = höhere Vergütung. Vorteil für Dich: Du pustest einfach soviel ins Netz, dass Du Deinen Bedarf problemlos zurückkaufen kannst. Ich kenne Leute, die machen das so: Möglichst große Anlage (wenn auch nicht Volleinspeiser) und dann im Sommer sooo viiieeeel zu viel reinpusten (bei 6cent also ca. 5x so viel) wie sie im Winter verbrauchen würden, um dann übers Jahr kaufmännisch auf Null herauszukommen.

Für mich ist da das Dach zu klein, ich optimiere meinen Eigenbedarf, und es rechnet sich ja auch noch bei 6cent.

Ich hab mich aber noch gar nicht mit den neuen Details beschäftigt, zugegebermaßen. Ich sehe das primär als persönliche Entlastung. Ich mache das für meine Familie und versuche, es parallel für die Gesellschaft als Ganzes möglichst sinnstiftend umzusetzen.
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Sa 30 Jul, 2022 21:58

Die neue Einspeisevergütung ist beschlossen, veröffentlicht und in Kraft
Bisschen mehr Geld 8)
https://www.youtube.com/watch?v=a8PorzN ... onneTanken
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon nattes » Mo 08 Mai, 2023 18:43

So es hat jetzt ziemlich lange gedauert, aber zum Schluß ging es ganz schnell. :oops:

Danke für die Anregungen und Erhellungen hier im Forum. Da hab ich einiges mitgenommen. :smt023

Die Angebote der großen Anbieter waren entweder völlig überteuert, oder man wollte mir eine Cloudlösung verkaufen an der nur der Vertreiber verdient, oder alle möglichen Dinge versichern, aber letztendlich die Versicherungskosten für die nächsten 20 Jahre schon jetzt kassieren, :dumm:
Oder die Informationen waren schlichtweg falsch.

Bin dann durch Zufall an eine kleine lokale Firma gekommen, die einen sehr sympatischen Außendienstler hatte und auch noch richtig gut in der Materie steckt. Übrigens der einzige, der sich auch mal alles vor Ort angeschaut hat, die Abdeckungen aus meinem Sicherungskasten entfernt hat und gleich bemerkt hat, das ich keinen neuen Sicherungskasten benötige, weil ich mir da schon vor 13 Jahren Gedanken drüber gemacht habe.

Geworden sind es letztendlich 25 Elemente mit 10Kw Leistung, ein Hybrid Wechselrichter der dreiphasig Ersatzstromfähig ist mit einem 10Kwh Speichermodul, das ebenfalls 3 Phasig ersatzstromfähig ist, nebst der nötigen elk. Einrichtungen für den Ersatzstrom. Die Solarmodule werden schon nächste, oder übernächste Woche montiert und die Anlage soll spätestens innerhalb 1o Wochen in Betrieb genommen werden, vorbehaltlich der Vorarbeiten Genehmigung und Zählertausch durch die Stadtwerke.

Alles überwachbar mit der App, Fernwartungsfähig. Module 30Jahre Garantie, Wechselrichter und Speicher 10 Jahre Garantie.

Der Preis liegt übrigens fast 10000€ unter dem teuersten Mitbewerber, der aber keinen Ersatzstrom anbieten konnte. :ugly:

Ich bin mal gespannt. :-)

Jetzt muß ich mich noch bei der Gebäudeversicherung erkundigen, wie ich gegen Naturgewalten versichern kann.
Zuletzt geändert von nattes am Mo 08 Mai, 2023 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Laternenschrauber » Mo 08 Mai, 2023 18:46

Norbert, das Gute liegt so nah ;).

Drücke Dir die Daumen, das alles klappt.

Gruß Stefan
Erfahrung verhält sich proportional zur Masse des zerstörten Materials. Bild
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Mo 08 Mai, 2023 23:38

Hallo Nattes das freut mich sehr für dich!
Bei mir bzw. am Haus meiner Mutter das gerade saniert wird, war es das selbe.
Der einzig seriöse Solateur kommt direkt aus dem Ort.
Der Dachumbau (Voraussetzung zur Solarmontage, aber ganz anderes Gewerk) hat heute gestartet.
Das war eine unschöne Sache mit schmierigen Abzockern. Zum Glück hab ich`s rechtzeitig gemerkt und den Auftrag jemand anderem gegeben. Hat mich vermutlich ein halbes Jahr Zeit gekostet aber unterm Strich sind wohl auch etliche Tausender eingespart.
Bin jetzt selber gespannt wie lange das ganze dauert bis es läuft :popcorn:
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Aynchel » Di 09 Mai, 2023 13:05

Moin

Was mich bei den Speicher stört ist der LiFePo.
Man kann ihn heute noch nicht wiederverwerten,
ausserdem geht ab und an eine hoch.
Ich mochte sowas nicht im Keller haben

Es gibt auch Speicher mit Bleiaccus
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Etzitus » Di 09 Mai, 2023 13:35

Aynchel hat geschrieben:Was mich bei den Speicher stört ist der LiFePo.
Man kann ihn heute noch nicht wiederverwerten,
ausserdem geht ab und an eine hoch.

Hallo Aynchel,

verwechselst du das jetzt nicht mit Lithium-Ionen-Batterien. Die sind dafür bekannt das sie schon mal hochgehen. Lithium-Eisenphosphat ist nicht brennbar oder explosiv und wird gerade deswegen bevorzugt für PV-Heimspeicher genutzt. Und das mit den Bleiaccus meinst du doch nicht im Ernst ernst?

Schöne Jrüße
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Aynchel » Di 09 Mai, 2023 13:54

LiFePo brennt nicht so explosiv ab wie ein LiPo
aber es wird im Kurzschlußfall verdammt heiß und stuckt sein Elektrolyt als Dampf aus
das ist dann hochgiftig

warum soll man kein Blei nehmen
das ist vollständig wiederverwertbar
das der Accu dann doppelt so groß ist und drei mal so schwer ist mE kein Problem
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon nattes » Di 09 Mai, 2023 14:59

Der Akku ist Lifepo LiFePo.

Bleiakkus hatte ich für die Notbeleuchtungsanlage für unser 5000m² Ladengeschäft. Ungefähr 1,5 m³ :omg:
Damals enorm teuer, ständig Zellen defekt, nur Ärger mit gehabt.
Ist natürlich auch schon lange her. Also in einem anderen Leben. :-D
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon lallemang » Di 09 Mai, 2023 15:05

Ja,

und der Wirkungsgrad bei Blei fällt und die Verlu§te steigen. Grob Li 5-10% Blei 20-40%.
Dann noch die Lebensdauer. Blei mag keine volle Zyklen, Einigerma§en ok st unter 20% der Kapazität.
Also mehr Kapazität installieren ...
Im Fahrzeug find' ich Blei ok, Im Haus nur noch Lithium.
Wherever You Go There You Are :gruebel:
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Re: Photovoltaik, worauf muß ich achten?

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Di 09 Mai, 2023 19:11

Bei mir ist es auch LiFePo Ich habe mich wegen der Brandgefahr (Dendritenbildung) gegen LiIon entschieden.
Bei LiFePo ist die Brandgefahr gleich 0 Ausgasung wäre bei mir kein ganz so großes Problem, da der Raum zum restlichen Haus gut abgedichtet und zudem zwangsentlüftet ist.
alle anderen Techniken wären noch teurer geworden oder vom Raum nicht unterzubringen.
Zum Thema Wirkungsgrad und Dauerhaltbarkeit hat ja Peter schon alles gesagt.
Und selbst wenn das alles Quatsch wäre. Jetzt ist es so und Nattes und ich können in 10-15-oder sogar 20 Jahren sagen ob es eine gute Wahl war oder nicht :smt102
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