hiha hat geschrieben:...dagegen sind die Heutigen ja fast schon Weicheier. 18 Etappen, 5430km. Bestimmt kein Asphalt.
Oh ja! Eine andere Zeit.
Der Sieger Ottavio Bottecchia wurde 1927 bei einer Trainingsfahrt von einem Bauern erschlagen, weil er sich ein paar Trauben aus dessen Weinberg gemopst hatte.
Ein grosses Probelm für den Veranstalter war vor dem 1. Weltkrieg, sicherzustellen, dass die Fahrer nicht betrogen. Begleitfahrzeuge waren damals nicht möglich, weil die Autos und Motorräder mit den Radfahrern nicht mithalten konnten und einige Fahrer wurden dabei erwischt, grosse Teile der Etappen mit der Eisenbahn zurückzulegen.
Gedopt wurde übrigens auch damals. Der erste ausländische Sieger, Francois Faber aus Luxemburg, soll angeblich pro Renntag 6 Liter Rotwein verbraucht haben.
Die Brüder Henri und Francis Pélissier brachen 1924 aus Protest die Tour ab, weil ihnen ein Funktionär ungefragt unter das Trikot gegriffen hatte um zu kontollieren, ob sie ein Unterhemd trugen. Das war verboten!
In einem Interview nach dem Abbruch redeten sie über eine lange Liste von Drogen (u.a. Kokain und diverse Schmerzmittel), die sie brauchten, um die Tour durchzustehen.
hiha hat geschrieben:Teambetreuung?
Ihre Ersatzschläuche haben sie sich rumgewickelt...
Jegliche fremde Hilfe war verboten!
1910 stürzte Eugène Christophe in Führung liegend auf der Abfahrt vom Tourmalet wegen eines Gabelbruches. Er lief mit dem Rad auf dem Rücken ins Tal und konnte in einer Dorfschmiede am Weg seine Gabel schweissen. Zum über zweistündigen Zeitvelust durch Fussmarsch und Reparatur erhielt er noch eine Strafminute, weil der Lehrbub den Blasebalg der Esse gezogen hatte.
Die Schmiede ist heute ein Denkmal.
Wen es interessiert: in deutscher Sprache "Tour de France" von Hans Blickensdörfer antiquarisch bei den üblichen Verdächtigen.
Danke, Hans, für den Link.
Grysse Bernhard
A country where the media attack the opposition rather than the government is a country where freedom is under threat. - Peter Hitchens