von heiligekuh79 » Di 27 Jul, 2021 22:15
ufff, kerze und daumen haben geholfen. danke.
es hat aufgehört zu regnen.
das war wohl eine von den angekündigten "lokal begrenzten gewitterzellen mit starkregenereignis", d.h. ein kurzes, aber kräftiges sommergewitter.
für die nacht sind weitere regenfälle und gewitter angekündigt, aber das bewegt sich hoffentlich im "normalen" rahmen.
nach den ereignissen der letzten 2 wochen bin ich sehr sensibel, evtl. sogar überängstlich, was wasser angeht. unter werkstatt und garage läuft bei mir ein bach.
bisher gab es bei gewitter nur ein paar pfützen in der werkstatt, seit die neuen nachbarn den bachlauf eingeebnet haben. dann staute sich das wasser an der hinteren werkstattwand und lief durch die mauer. das war aber minimal und ist nur zwei mal vorgekommen. seitdem haben wir eine neue drainage verlegt und es war ruhe. das rohr unter der werkstatt ist sehr großzügig dimensioniert und hat das wasser bisher immer problemlos abfließen lassen.
dieses mal war es anders!
das wasser passte nicht mehr durchs rohr und lief, trotz abdichtung mit säcken, einfach durchs hintere rolltor. es staute sich vor der garagenwand und hätte sie eingedrückt, wenn es nicht hätte durch die katzenklappe in werkstatt und garage laufen können.
es ist seltsam, welche empfindungen man nach einer solch katastrophalen nacht hat. zuerst das entsetzen, daß das wasser über den provisorischen damm vor dem rolltor der werkstatt läuft, unaufhaltsam und mächtig.
dort standen die hochbeinigen enduros, die xt 500 und die kleine xl 200. die r 45 stand hoch oben auf der hebebühne. was für ein glück!
in der garage stand ausgerechnet mein erstes motorrad, die sr 250, an der tiefsten stelle. das wasser stand bis an den motor, aber zum glück standen alle motorräder mit dem vorderrad gegen die flut. keine wurde vom seitenständer gedrückt. wasser von unten und vorne kennen sie alle reichlich. da passiert nichts, solange es nicht von hinten oder oben in den motor fließ.
jetzt haben sie alle schlammige reifen und sind von unten auch voll schlamm, aber mehr ist nicht passiert.
am nächsten morgen zunächst große erleichterung: das haus steht noch, die motorräder sind unversehrt. das wasser läuft ab.
stefan hat alles aus werkstatt und garage nach draußen auf die höher gelegene terasse geschafft. mein holzhaus steht auf einzelfundamenten und das wasser ist zum glück nur bis knapp unters haus gekommen.
ich habe tagelang wasser und schlamm raus geschaufelt. die hände sind voller blasen. der kärcher nass-sauger hat den dienst nach kurzer zeit quittiert. vermutlich stand er auch im wasser. der kompressor hat die flut überstanden. der kessel steht aufrecht und die elektrik ist oben. zum glück konnte ich einen neuen, besseren kärcher nass-sauger kaufen. vermutlich den letzten, der in unserer region.
wir haben es geschafft, alle handwerkzeuge und elektrogeräte rechtzeitig nach oben zu bringen. nur mein elektrischer rasentrimmer lag im schlamm. ich hatte kürzlich noch eine neue spule gekauft. er funktionierte kurz, blieb dann aber stehen. stefan hat ihn mit druckluft ausgeblasen und mit kriechöl geflutet und jetzt geht er wieder.
die wirklich gravierenden schäden werden erst jetzt sichtbar.
der hof ist unterspült und das pflaster muss neu verlegt werden. die terasse muss stabilisiert und neu verlegt werden. unter der betonplatte der werkstatt muss das erdreich stabilisiert und neu zementiert werden.
interessant sind die gefühle, die jetzt entstehen: einerseits dankbarkeit, daß nicht mehr passiert ist. andererseits angst vor den neuen notwendigkeiten.