Eine provisorische Dauerlösung: Bei der Entwicklung der K75 wurde bei BMW zum ersten Mal ein steifes Motorradfahrwerk produziert, was durch den Dreiecksverbands-Rohrrahmen in Verbindung mit dem mittragenden Antriebsstrang gelang. Dadurch entstand ein bis dahin unbekanntes Problem, nämlich massives
Lenkerschlagen (Kickback). Man konnte es reproduzieren, indem eine gerade Teststrecke mit einer nur 2cm hohen Welligkeit und einer bestimmten Wellenlänge aufgebaut wurde. Durchfuhr man diese Strecke mit 120km/h kam es immer zum Lenkerschlagen. Es wurde von der Firmenleitung lange als harmlos belächelt, bis sich ein Testfahrer beim Versuch den Lenker festzuhalten, den Arm brach. Dann aber musste eine Lösung her, und es musste schnell gehen, die Serie lief bereits an. Es wurden zwei Kunststoffteile in den Lenkkopf eingebaut, die durch Silikonfett miteinander gekoppelt wurden, also ein Visco-reibungs-Lenkdämpfer.
Dirk Wisselmann (GtF-Fahrer kennen ihn, ebenso Gäste vom Mike, bei dem er Fahrwerksvorträge gehalten hat) hat seinerzeit eine Simulation dieser Fahrwerksresonanzen geschrieben und seine Doktorarbeit draus gemacht. Teile dieser Arbeit muss ich irgendwo noch als pdf haben, mit der Erlaubnis sie zu veröffentlichen.
Gruß
Hans