Peugeot 500 M DOHC de Grand Prix aus dem Jahr 1914, also quasi keine Replik, da sie ja beim originalen Hersteller nach originalen Plänen und teilweise sogar mit originalen Werkzeugen entstanden ist. Halt erst 2012 ...
Zahlreiche französische Rennmaschinen haben bis heute überlebt, aber die legendärste war für immer verschwunden: Die Peugeot 500 M DOHC aus den Jahren 1913 und 1914 existierte nur noch auf Fotos und in Rennberichten der Zeit bis zur Mitte der 20er Jahre.
Mitte der 90er Jahre untersuchte der Industriehistoriker Emile Jacquinot die Villa der Familie Peugeot in Montbéliard-Valentigney und stieß dabei auf die originalen Blaupausen der 1914er Peugeot 500 M DOHC Grand Prix. Während des Coupe Motos Legende im Autodrom Montlhéry im Süden von Paris erzählte er seinem Freund Jean Boulicot, einem in der französischen Klassik-Motorradszene bestens vernetzten Sammler und Schrauber von der Wiederentdeckung der Konstruktionszeichnungen. Boulicot war elektrisiert. Als Vorstandsmitglied des "Retro Motos Cycles de l’Est", eines der größten französischen Oldtimer-Motorrad-Clubs, fand er bals zahlreiche Unterstützer für seinen Plan, die legendäre Grand-Prix-DOHC nachzufertigen.
Die Vorgehensweise wurde eng mit dem Peugeot Museum abgestimmt und begann im Hobbykeller von Boulicot. Die Konstruktionszeichnungen für den Motor und das Getriebe waren vollständig aber nur grob bemaßt, Toleranzen fehlten vollständig und vom Fahrwerk fehlten die Zeichnung einiger Komponenten. In mühseliger Kleinstarbeit wurden die aus einer alten Fotosammlung skaliert und nachermittelt. Technik-Archäologie vom Feinsten.
Auf seiner Hobby Dreh- und Fräsmaschine entstanden im Anschluss nahezu alle beweglichen Teile. Die Kurbelwelle fräste er kurzerhand aus dem vollen Block selbst. Kurbelgehäuse und Motorblock wurden von einem Freund aus Wachs mit der Hand geformt und dann gegossen. Das gelang bei einigen Teilen bereits im fünften Anlauf, aber nicht bei allen. Der Zylinderkopf gelang zum Beispiel beim achten Versuch. Die Nachbearbeitung und das Oberflächenfinish übernahm Boulicot selbst.
Der Peugeot Experte Dominique Lafay baute den Blechtank und den Stahlrohr-Rahmen. Die Gabel stammte ursprünglich aus einer 175er Cyclemoto und wurde in Heimarbeit verstärkt. Die Schutzbleche formte er von Hand auf dem Englishwheel. Die Radnaben und das hintere Tellerrad wurden kurzerhand aus dem vollen Block gefräst. Insgesamt notierte sich Boulicot über 15 000 Arbeitsstunden über etwa 10 Jahre verteilt.
Auf dem Coupe Moto Legende Rennen 2010 in Dijon wurde sie zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt und nimmt seither regelmäßig an klassischen Rennveranstaltungen in Frankreich teil.






FN M86 Supersport ca. Baujahr 1935 500 cm³ oder 600 cm³, war beides erhältlich.
FN, Gilet Herstal und Saroléa waren die drei großen belgischen Waffenschmieden, die auch Motorräder produzierten.
http://alteisentreiber.de/fleisspelz/Moppeds/Verschiedene/FN%20M86-500-1937.pdf
MV Agusta 175 Competitione Super Sport 1954
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