Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Do 30 Mär, 2023 21:26

mike58 hat geschrieben:Stimmt,
Bei den alten Mühlen bleibt der Drehmoment in den meisten Fällen an der Wand hängen und wandert in die mittleren Fingerfalten am Ringschlüßel,
''''''''''''''''''''Zeigefinger 1.Stufe, 2 Stufe ZF+ Mittelfinger und so weiter. Drehmomentschlüssel eichen lassen und immer nach Gebrauch entspannen, gebrauchte Schrauben sind meist vorgedehnt, so stimmt nix mehr.
So etwas hat eine Hausfrau im Gefühl.
servus
Mike :floet:

:-D Jo. So halte ich das in der Regel auch immer. Drehmomentschlüssel wird immer entspannt. Ich hatte halt aus einem Blockbeitrag den Wert von 42,5Nm. War vielleicht ein bischen viel...
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Do 30 Mär, 2023 21:37

Lederclaus hat geschrieben:So siehts aus. Bei den 650er Uralmotoren war ein Drehmoment von 27 Nm für die Zylinderkopfmuttern angegeben. (M8x1 in einer unnachvollziehbaren Qualität und Festigkeit). Mit dem angegebenen Drehmoment hat man die Bolzen garantiert kaputt gemacht, spätestens beim 2. oder 3. mal. Also Anziehen bis fest aber aufhören bevor weich. Wenn weich raus und neu.
8.8 mit Muttern in Festigkeit 8 sollte das bei dem niedrig verdichteten Motor gut klappen.

Übrigens ist das Nachschneiden solcher Gewinde auch so eine Sache. Solche Gewinde werden bei der Herstellung gewalzt. Beim Schneiden oder Nachschneiden wird der Faserverlauf durchtrennt und die Festigkeit läßt nach.
Man KANN das zur Not machen. Wenn man es zu Hause ordentlich machen möchte, würd ich persönlich nicht nachschneiden, wenn ich andere Möglichkeiten hätte. (Ich hab aber auch schon nachgeschnitten, als es nicht anders ging)

Also ich habe die Innengewinde im Zylinder nachgeschnitten. In erster Linie um den alten Schmock da raus zu bekommen. Die Schrauben habe ich ausgetauscht. Aber eben gegen Schrauben aus meiner Keksdose (da ist immer jede Größe vorhanden. Die Herkúnft und Festigkeit der Schrauben ist aber ungeklärt :grin: ). Ich hatte das deutliche Gefühl, dass sich einzelne Schrauben sehr unterschiedlich anziehen ließen. Wenn es nur die Schrauben sind, dann tausche ich die gegen neue aus. Kein Problem. Im Hinterkopf ist aber dieser unangenehme Gedanke: "Was, wenn es die Gewinde im Zylinder sind, die nachgeben?"... Sehr unangenehm... Ich hätte gerne einen definierten Punkt, wo ich merke, dass die Schrauben fest sind. Dann würde mir auch die Methode Zeigefinger, Mittelfinger reichen. So bleibt halt dieses unangenehme Bauchgefühl. Ich denke, ich besorge doch neue Schraube...
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Lederclaus » Fr 31 Mär, 2023 08:10

Die Gewinde im Zylinder kann man leicht nacharbeiten. Wenn da was ausreißt, gibt es verschiedene Verfahren zur Gewindereparatur, aber da erzähle ich dir nichts Neues.
Ich orientiere mich oft an der DIN, was Anzugsmomente für Schrauben angeht. Aber nur, wenn ich vom Hersteller keine Werte habe. Im Zweifel ist es immer schlecht, wenn beim Anziehen mit einem Drehmoment am unteren Toleranzbereich eine Verbindung "weich" wird. Meistens liegt dann eine Beschädigung vor, die man gern beseitigen möchte. Aber ich denke, Du hast da ein gesunde Gefühl dafür. Den Zweifel an der Schraubverbindung hast Du ja schon geäußert.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 12:51

Ich bin nochmal in mich gegangen und habe neue Zylinderkopfschrauben bestellt. 8x50 (5mm länger für mehr Kontakt) in 10.9. Ich habe die Schrauben ausgetauscht und stufenweise bis 36Nm angezogen. Zu meiner Erleichterung war das Drehmoment schön definiert, ohne das "weiche, schwammige" Gefühl bei den alten Schrauben. Halleluja, es ist vollbracht :-D
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:01

IMG_20230401_192849.jpg
Dann habe ich schonmal den Rahmen auf die Räder gestellt. Lenker dran und alles umgebaut was ich ändern wollte. Die Terrot hat jetzt einen Gasgriff, einen kleinen Deko Hebel innen (Kupplung wird der Hebel außen am Lenker), neue kurze Griffgummis und nur noch den Zündverstellhebel (Choke kommt ganz weg, oder woanders hin).
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:04

IMG_20230401_222818.jpg
Der Motor- und Getriebeeinbau ist dann ganz leicht.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:12

IMG_20230401_212857.jpg
IMG_20230401_212830.jpg

Aber... Dann ging der Ärger los. Ich wollte die Fluchten des Primärantriebes so genau wie möglich einstellen. Leider ist die Primärkette relativ kurz und das Getriebe in den Langlöchern schon am Anschlag. Und ich habe das Gefühl, dass das Getriebe sich in den leicht schrägen Sitz eingearbeitet hat. Jedenfalls habe ich mein bestes gegeben um es so gut es geht in der Flucht einzubauen.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:19

Nächstes Problem war das Hinterrad. Auch hier ist die Kette so kurz, dass das Rad bis Anschlag in die Langlöcher des Rahmens muss. Die Einstellschrauben waren natürlich festgerostet und rissen ab. also ausbohren, nachschneiden... Egal was man an dem Ding anfasst, es ist alles Murks... Als nächstes muss ich das Hinterrad parallel zum Rahmen einstellen und festziehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nicht so einfach sein wird... :omg:
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:25

IMG_20230403_203006.jpg
Dann zur Schaltung: Passt, hat aber nur zwei Gänge... Es stellt sich raus, dass die Schaltstange zu lang ist und nur den zweiten und dritten Gang erreicht. Also hab ich eine neue, 4cm kürzere gebaut. Nun schalten alle Gänge wunderbar. Nur die Schaltstellung des Leerlaufs wird wohl etwas gewöhnungsbedürftig sein. Die hat keine Raststellung, sondern liegt einfach zwischen dem ersten und zweiten Gang.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:41

Den Öltank wollte ich vor dem Einbau erstmal sauber machen. Also hab ich den erstmal mit Benzin ausgewaschen. Und siehe da... Undicht... Egal was man anfasst, alles Schrott... (Aussage Verkäufer: Funktioniert alles. Fehlen nur noch ein paar Bowdenzüge) :roll: Naja, er hat es wahrscheinlich nicht besser gewusst, oder wissen wollen. Genau wie ich...
Hab die Büchse dann wieder zugelötet. War eine wilde Mischung aus Verzinnungspaste, Lötzinn und Elektroniklot. Man lötet halt gegen konstant austretende Ölreste Zwischen den Überlappungen an... Aber jetzt ist der Tank wieder dicht. :smt023
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:41

IMG_20230406_184139.jpg
Dann sind zwischenzeitlich die neuen Kotflügel angekommen. Die müssen jetzt noch angepasst werden, Halterungen bauen, Rücklicht irgendwie verbauen... Auf die Arbeit freue ich mich besonders. Das ist dann der kreative Teil des Projekts. Da kommt noch einiges auf mich zu. Seitliches Kennzeichen, Seitenständer, Minimal-Primärdeckel, Batteriehalterung... :grin:
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:46

IMG_20230404_224743.jpg
Neben den ganzen kleinen Baustellen kommt als nächstes das Thema Lima auf den Tisch. Eine günstige Russenlima ist schon gefunden. Der Durchmesser ist egal. Da baue ich mir notfalls ein neues Spannband. Aber die Länge könnte ein echtes Problem werden, da hinter der Lima der Krümmer liegt. 15,5 cm bis Mitte Riemenscheibe sind Maximum. Hat einer von euch eine Ahnung, wie lang die Dinger sind?
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 13:54

IMG_20230406_161328.jpg
Leder hat das Schicksal es nicht gut mit mir gemeint. Eine 3 Monate alte Verletzung am Daumen vom Baumklettern fordert jetzt endgültig Aufmerksamkeit. :cry:
Der Knochen ist okay, aber die Kapsel ist stark gereizt. Das Gelenk ist seit 3 Monaten geschwollen und wurde einfach nicht besser. Also habe ich jetzt für 8 Tage einen Gips. Damit zu schrauben ist echt schwierig. Nicht nur, dass ich bei dem Mopped nicht ordentlich weiterkomme; als Selbstständiger sind 8 Tage ohne Arbeit (und wer weiß was danach kommt) echt ein Tritt in die Weichteile. Aber ich bin ja schonmal froh dass da keiner an dem Daumen rumschnibbeln muss. Eine OP is nich!
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Aynchel » Fr 07 Apr, 2023 15:16

öha

mir hat der Doc mal das Kien eingegipst, weil eine Schleimbeutelentsündung nicht besser werden wollte
hat wirklich funktioniert

ich drück Dir die Daumen
Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 07 Apr, 2023 15:56

Aynchel hat geschrieben:öha

mir hat der Doc mal das Kien eingegipst, weil eine Schleimbeutelentsündung nicht besser werden wollte
hat wirklich funktioniert

ich drück Dir die Daumen

Hi.
Danke dir! :-)
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