Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Re: Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Beitragvon Christoph » Do 12 Nov, 2015 23:10

High,
so! ich denke die Datenaufstellung reicht erst mal. Falls jemand noch was weiß, wärs ja nett es zu schreiben. Falls jemand was sucht soll er sich einfach melden. Für Mercedes müßt ich wohl einiges rauskriegen können. Ältere VW wohl auch und Schlepper hab ich eh schon erwähnt.
Die Daten vom VW T4 stammen aus dem Zwischennetz, vom Sommerdiesel hat der Oldman mir geholfen. Der Rest aus Reparaturanleitungen (falls da jemand was braucht...) teilweise im Abgleich mit Bosch (Zwischennetz).
Wenn was falsch ist oder unklar sagt doch was.
Christoph
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Re: Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Beitragvon T. » Mi 18 Nov, 2015 11:14

So! ich hab mal ein paar Bauteile zusammen.

http://www.ebay.de/itm/390841789914?_tr ... EBIDX%3AIT

http://www.ebay.de/itm/131641228327?_tr ... EBIDX%3AIT

http://www.ebay.de/itm/131641202752?_tr ... EBIDX%3AIT

http://www.ebay.de/itm/281556551916?_tr ... EBIDX%3AIT


Wie funktioniert denn das mit den Hydraulikschläuchen? Kann man(n) das selbst machen oder sollte man zum Fachmann,( Hydraulik- oder Landmaschiendienst) bevor einen was um die Ohren fliegt?
Für was dient den der Absperrhahn vor dem Manometer?( der fehlt mir noch....)
Vor der Einspritzdüse ist Klar. Zur Druckverlustprüfung...wenn die Düse dicht ist... ;-)
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Re: Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Beitragvon Christoph » Mi 18 Nov, 2015 14:17

High,
Schläuche kann man prinzipiell selber machen, es gibt Anschlußstücke, die nicht verpreßt werden allerdings ist das außer bei Notreparaturen nicht wirtschaftlich. Am günstigsten sind meist fertig konfektionierte Schläuche, ansonsten anfertigen lassen. Rohrverschraubungen selbst herzustellen ist kein Problem:
„Montage einer Schneidring-Rohrverschraubung- Nach dem Herstellen der passenden Rohrleitungslänge erfolg die Montage des Schneidrings auf dem Rohr am besten im Schraubstock unter Zuhilfenahme eines entsprechenden Verschraubungsteils. Die Herstellung der Verschraubung ist nur in Ausnahmefällen an den Verschraubungsteilen der Maschine durchzuführen.
- Rohrenden rechtwinklig absägen, bei Bedarf mit der Feile nacharbeiten; Innen – und Außenkante der Schnittstellen sind sorgfältig zu entgraten
- Überwurfmutter und Schneidring seitenrichtig auf das Rohr schieben; dabei die beiden Teile gut einölen
- Rohrende bis zum Anschlag in den Verschraubungsstutzen drücken, Schneidring nachschieben und die Überwurfmutter am Gewinde der Verschraubung handfest anziehen
- Mit Schlüssel die Überwurfmutter weitere 11/4 bis 11/2 Umdrehungen anziehen und darauf achten, dass das Rohr im Verschraubungsstutzen fest anliegt
- Verschraubung lösen und überprüfen, ob der Schneidring im Rohr eingeschnitten hat und dessen Schneidkante einen sichtbaren Bund hinterlässt (der Schneidring darf sich auf dem Rohr noch drehen lassen); ist ein Bund vor dem Schneidring nicht sichtbar, muß nochmals nachgezogen werden
- Anbringen der Verschraubung am anderen Rohrende
- Vormontierte Leitung mit Dieselkraftstoff durchspülen und mit Druckluft durchblasen“
(aus:Handbuch für Reparaturen an Landmaschinen und Traktoren 4.Ausgabe 1993)
Verschraubungen der Reihe S sind nicht wirklich nötig hierbei Reihe L wäre ausreichend

Das Manometer ist empfindlich auf Überdruck und plötzliche Druckänderungen. Zum Einstellen des Abspritzdruckes wird der Druck langsam gesteigert bis die Düse abspritzt und dabei der Druck am Manometer abgelesen. Zum Prüfen der Schnarreigenschaften und des Sprühbildes wird schnell gepumpt, dabei kann der Druck natürlich weit über dem Abspritzdruck ansteigen. Deshalb ist es sinnvoll das Manometer abzuschalten oder abzuschrauben und durch einen Blindstopfen zu ersetzen. Blindstopfen lassen sich einfach herstellen indem anstelle eines Rohres rundes Vollmaterial (Schaft einer entsprechenden Schraube) mit Schneidring verschraubt wird.
Die Dichtigkeit der Düse wird geprüft indem man ca 10“ lang einen Druck von ca 20bar unterhalb des Öffnungsdruckes aufrechterhält und auf Tropfenbildung an der Düse achted.
Mit dem 2. Hahn kann man letztlich den Druckverlust über die Leckölleitung beurteilen, was eventuel, falls man entsprechende Daten hat Rückschlüsse auf den allgemeinen Verschleißzustand zulässt.
Doof, das Du so weit weg hockst- hier sind auch die Häuser billiger ;-)
Christoph
Zuletzt geändert von Christoph am Do 19 Nov, 2015 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Beitragvon T. » Mi 18 Nov, 2015 14:57

Christoph hat geschrieben:Doof, das Du so weit weg hockst- hier sind auch die Häuser billiger ;-)
Christoph



Find ich auch, aber hier verdiene ich mehr... :-|
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Re: Diesel Einspritz-Düsenprüfgerät

Beitragvon Christoph » Sa 28 Nov, 2015 16:34

High,
eine alte Zapfendüse ausprobiert:
hatte nur noch einen Öffnungsdruck von 50bar- nach Einstellung auf 150bar schrägen Strahl, schnarren tut sie überhaupt nicht:
Bild
Alles auseinander und in Diesel geultraschallt. Der Düsenhalter Bosch KB 50 SDA 531/4 ist netterweise nicht mit Plättchen sondern mit Einstellschraube zum Öffnungsdruck einstellen:
Bild
mit neuer Düse zusammengebaut, auf 155bar Öffnungsdruck eingestellt- schnarrt schön wenn man langsam pumpt, etwas schneller gibts einen ununterbrochenen Strahl:
Bild
noch schneller- gut zerstäubt und keine Fahnen/Stränenbildung mehr
Bild
Wenn man noch etwas schneller pumpt Schnarrt die Düse mit einem hohen Pfeifton. (dabei schaff ich aber nicht mehr zu photographieren)
Dicht sind beide Düsen: bei 140 bar bildet sich über ca 10" kein Tropfen am Zapfen. Wenn man allerding den Hahn hinter der Pumpe schließt fällt der Druck bei der alten Düse sehr schnell ab. Bei der neuen Düse fällt er wesentlich langsamer ab um bei 70-80 bar nur noch ganz langsam abzufallen- das ist praktisch die Undichtigkeit zur Leckölleitung, die Prinzipbedingt vorhanden ist, aber mit zunehmenden Verschleß größer wird.

Prüfen der Schnarreigenschaften und des Strahlbilds….(aus Reparatur und Einstelltabellen für Motoren in Schleppern von H.Meyer)
Für die Prüfung muß das Manometer abgeschalted werden.

...bei Zapfendüsen DN...S..
Bei diesen Düsen muß das Schnarren bei jeder Hebelgeschwindigkeit gut hörbar sein. Der Strahl muß gut zerstäubt und mit gleichmäßigem Strahlwinkel austreten.

...bei Drosseldüsen DN..SD..
Die Schnarrprüfung ist bei dieser Düse nur zwischen 1 bis 2 Abwärtsbewegungen je Sekunde möglich. Bei schnelleren Hebelbewegungen hört das Schnarren auf, die Düse spritzt dann mit einem zischenden Geräusch ab. Bei schneller Hebelbewegung (etwa 4 bis 6 Abwärtsbewegungen je Sekunde) schnarrt die Düse mit hohem Ton.
Bis zum Erreichen des hohen Schnarrtons tritt der Strahl strähnig und unzerstäubt aus. Ein geteilter Strahl oder Fahnenbildung sind in diesem Bereich ohne Bedeutung. Die Strahlform kann erst bei 4 bis 6 Abwärtsbewegungen je Sekunde beurteilt werden. Der Strahl muß dann geschlossen und gut zerstäubt sein (Düsennadel ganz geöffnet).

...bei Pintaux-Düsen DN12SD145..148..
Diese Düse hat die gleichen Schnarreigenschaften wie die Drosseldüse. Dagegen muß der Strahl auch bei niedriger Prüfgeschwindigkeit gut zerstäubt und ohne Fahnenbildung durch das seitliche Vorstrahlloch austreten. Der Hauptstrahl (Düsennadel voll geöffnet) kann wiederum wie bei den Drosseldüsen nur bei schneller Hebelbewegung (4 bis 6 Abwärsbewegungen je Sekunde) beurteilt werden. Er muß dann geschlossen und gut zerstäubt in gleichmäßigem Strahlwinkel austreten. Bildet sich der Hauptstrahl schon im unteren Schnarrbereich, so ist der Spalt in der Überdeckung des Spritzzapfens infolge mechanischer Abnutzung zu groß.

...und bei Lochdüsen, normaler Bauform, DL..S.. und DLL..S..
Diese Düsen schnarren bei jeder Hebelgeschwindigkeit. Bei zwei oder einem Spritzloch und kleinem Spritzlochdurchmesser hört das Schnarren bei schneller Hebelbewegung auf. Das Auftreten kleiner schnarrloser Bereiche ist ohne Bedeutung.
Die Zerstäubung ist bei niedriger Prüfgeschwindigkeit grob, in den schnarrlosen Bereichen entstehen unzerstäubte Schnurstrahlen. Ab 4 bis 6 Abwärtsbewegungen je Sekunde müssen diese Düsen unter voller und feinzerstäubter Strahlbildung abspritzen.
Achtung: Es muß unbedingt darauf geachted werden, dass die Hände nicht in den Strahl einer spritzenden Düse gelangen. Der Strahl einer spritzenden Düse dringt tief in das Fleisch des Fingers oder der Hand ein und zerstört das Gewebe. Der in das Blut eindringende Kraftstoff kann Blutvergiftung hervorrufen.
Beitrag von Ing. Kurt Gagel Würzburg


Der Text bezieht sich auf das Bosch Düsenprüfgerät. Ich denk mal das hat einen wesentlich kleineren Pumpenkolben als mein Wagenheber. 6 Abwärtsbewegungen pro Sekunde sind bei meinem Prüfgerät jedenfalls illusorisch. Bei mir schnarrt die Dn4SD24
bei einem Pumpenhub in 2 bis 4 Sekunden und das schnarren mit hohem Ton ist die äußerst schaffbare Geschwindigkeit

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Re: Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Beitragvon GrafSpee » So 29 Nov, 2015 17:57

Hallo Christoph,
kommst du zufällig an Einstellwerte für Mercedes Motoren der Baureihe Om 400 dran?
Ich hab den Om 421 im Feuerwehr auto und würde die nach über 30 Jahren gerne überprüfen :-)
Und vielleicht ein paar andere aus der Motorenreihe finden, die für ein paar Pferdestärken und Newtonmeter mehr gut sind.... :fiessgrinz: :weg:

MfG Jens
Wasn geiles Leben!

Die Franken wurden erschaffen,
weil auch die Bayern Helden brauchen!
GrafSpee
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Re: Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Beitragvon Christoph » So 29 Nov, 2015 19:44

High Jens,
ich hab da nichts drüber, werd mal meinen Bruder fragen...(braucht ein bischen Geduld- eventuell wäre die Fahrgestellnummer und/oder auch die Motornummer hilfreich)
Was kein Problem sein sollte: wenn Du die Ersatzteilnummer der kompletten Düsenhalterkombination hast (egal ob Boscch oder Mercedesnummer) damit kann man mit ein ganz klein bischen Glück die Einstellwerte auf der Seite von Bosch finden.
Daß allein durch andere Düsen sich nennenswert was an der Leistungsentfaltung ändert kann ich mir nicht vorstellen. Neuere Düsentypen als Ersatz für vorhandene Einspritzsysteme haben eher zum Ziel die Laufkultur zu erhöhen, zumindest was mir bisher so aufgefallen ist.
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Re: Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Beitragvon Shikamaru » Mo 30 Nov, 2015 00:38

Die werten Prüfer werden staunen wie korrekt nebelnde Düsen dem Diesel wieder Beine machen!
Shikamaru
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Re: Diesel Einspritzdüsenprüfgerät

Beitragvon Christoph » Mo 30 Nov, 2015 21:41

High Jens,
ging schneller als erwarted. Ich hab nähmlich ne Ersatzteilliste im Zwischennetz gefunden. Ist vielleicht auch noch für andere DBphile interessant: http://mercedes-benz-teile.info/ da gibts fast alle Ersatzteillisten von Mercedes- außer natürlich mein Bus.
Die Eistellwerte von Dienem Motor habe ich schon mal in der Liste aufgenommen
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