Hallo zusammen,
ich möchte mal aus technischer Sicht das Gespann von Hubert und mir vorstellen und dabei auch unsere bisherigen Erfahrungen schildern.
Einige von euch kennen das Gespann ja vom Sölk und aus Aschaffenburg.
Es handelt sich hier um ein 2J4 Gespann, von Peter Cassens in alter Variante umgebaut. Dass bedeutet
- eine Verstärkung des Oberrohrs,
- des Lenkkopfdreiecks,
- des Soziusfußrastendreiecks
- und einer Zusatzstrebe auf halber Seitendeckelhöhe. Diese Zusatzstrebe ist etwas problematisch. Bei neuem Reifen und neuer Kette, also Rad weit nach vorn, kann es bei starkem Einfedern schleifen.
Bilder:



Die originale Telegabel mit 25mm Spacer und 200ml 30iger Öl sowie einem Gabelstabi funktionieren in Verbindung mit einem breiten Lenker nicht schlecht. Bei Minustemperaturen wird es allerdings etwas zäh.

Eine Umrüstung auf Doppelscheibenbremse lohnt auf jeden Fall. Dagegen haben wir die fehlende Seitenwagenbremse bisher nicht vermisst.
Die Nachrüstung eines VW-Lenkungsdämpfer war ein großer Fortschritt. Seither kann man mit eingedrücktem Kaltstartknopf daher tuckern und die Jacke zumachen. Vorher wäre man vom Lenker fast erschlagen worden.

Nach einem kapitalen Speichenbruch im Hinterrad, habe ich auf 48t Felgen mit verstärkten, enddicken VA-Speichen umgerüstet. Die ersten 2000 km musste mal ein wenig nachgespannt werden. Danach war bisher alles unproblematisch. Ich rate aber dazu den Speichen immer eine hohe Aufmerksamkeit zu widmen.
Der Kettenblattträger ist von Oli umgebaut und hat sich auf den letzten 10000 km bewährt.
Als Lenkkopflager wird ein Kegelrollenlager verwendet.
Eine richtig ausdistanzierte Schwinge ist auch hier wichtig, denn die Seitenkräfte sind bestimmt um einiges höher als im Solobetrieb.
Die hinteren Stoßdämpfer sind Konis für die Solo-SR. Ein echter Schwachpunkt. Da müssen wir noch was Anders verbauen.
Wir verwenden bisher ausschließlich alte Soloreifen, die mit hohem Luftdruck gefahren werden. 2,7 bis 2,8 Bar. Es ist dabei sehr wichtig dass der Luftdruck stimmt, sonst nimmt die Kontrollierbarkeit schnell ab. 4000 Km halten die Soloreifen und bisher haben wir noch ausreichend. Richtige Gespannreifen sind bestimmt besser, aber so lange wir noch Vorrat haben....
Der Seitenwagen, ein Velorex 562, wurde in sofern geändert, dass wir das Boot tiefer gesetzt haben.
Weiterhin wurde ein Kreuz zur Verstärkung in den Rahmen eingeschweißt und die Schwinge verlängert, wie es allgemein bekannt ist.
Übersetzung wurde auf 15 / 42 geändert.
Bisheriger Ausfall war ein Kettenriss 2010 auf dem Rückweg vom Solk. Deshalb sollte man da nur erste Qualität verwenden.
Sicherlich sind wir nicht die Spezialisten, denn dafür fahren wir ja erst 2 ½ Jahre, aber alle, die das Gespann vom Sölk oder Aschaffenburg kennen, wissen, dass es sich fahren lässt.
Viele Grüße
Uwe