Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D
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Re: Ein Reifenmontagefred

Mi 06 Mai, 2020 13:35

Ich hab vor ein paar Tagen bei einem E-Roller Reifen wechseln dürfen.
Bei einem Xiaomi Ninebot mijia M365

Mittlere Katastrophe
Einen Fahrrad-Montierhebel abgebrochen
Mit Motorradhebeln 3 Snakebites appliziert
Immer wenn beim Montieren der letzte Hebelzug gemacht wurde, sprang auf der anderen Seite der Mantel aus der Felge.
Schließlich den Mantel mit 5 Kabelbindern zusammengezurrt, montiert, und dann die Kabelbinder aufgezwickt und rausgezogen.
Das Ventilloch war so eng dass der Schlauch nicht rausging. Ventil mit Bolzenschneider abgezwickt, dann größer und oval gefeilt, damit der neue Schlauch überhaupt einzufädeln ging.

Einen Motorradreifen wechsle ich mit Demontage/Montage an einer Enduro gemütlich unter 30 Minuten.
Wir haben Gute ZWEI Stunden gebraucht bei dem Roller.

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Ein Reifenmontagefred

Mi 06 Mai, 2020 13:57

Dabei wäre das bei der Radgröße so einfach, eine zweiteilige Felge zu verwenden...

Re: Ein Reifenmontagefred

Mi 06 Mai, 2020 14:56

Richy hat geschrieben:Das einzige, wo ich öfter Macken in die Felgen mache, ist das letzte Stück, wenn man den Montierhebel entlang der Felge drücken muss, während der Reifen drüberliegt.


Das musst Du mal mit einem festen Reifen auf ner Borrani Hochschulterfelge probieren!" :D Da hab ich mit meiner Erfahrung und der Reifenmontiermaschine schon manchmal alles gebraucht, um das ohne Beschädigungen hinzukriegen.
In Wirklichkeit stimmt das aber: Wenn Du viel Kraft brauchst, machst Du was verkehrt.

Re: Ein Reifenmontagefred

Mi 06 Mai, 2020 15:05

motorang hat geschrieben:Bei einem Xiaomi Ninebot mijia M365

Wir haben Gute ZWEI Stunden gebraucht bei dem Roller.

Gryße!
Andreas, der motorang


ich finde da wären die 30€ angemessen. :weg:


Hat jemand Erfahrungen mit Reifenmontiergeräten aus dem Endurobereich ?
Will mir schon länger sowas nachbauen,mein Reifenspezi ist im Ruhestand und manche Reifen sind ja echt zum scheixxen beim montieren.

Re: Ein Reifenmontagefred

Mi 06 Mai, 2020 16:36

Diese Anekdote hab ich schon oft erzählt, aber sie ist immer wieder vor meinem geistigen Auge präsent:
Mein trialfahrender Spezi Robert und ich, wir waren etwa 15 als seine 125er Fantic hinten platt war. Er hatte sich schon eine Weile mit den langen Montiereisen erfolglos abgemüht, drum luden wir das 4.00-18er Hinterradl auf den Gebäckträger und radelten damit heim zu mir, weil der Bappa gleich von der Arbeit kommt. "Gschtellds eich hoid ned a so oo"
Mit Haferlschuh ein bisser drauf rumgetreten, flupp, Schlauch heraussen, neuer Schlauch drin, keine 5 minuten trotz zweier Reifenhalter. Setdem weiß ich: Wenn mans kann ists einfach. Und: üben, üben, üben.
Hans

Re: Ein Reifenmontagefred

Mi 06 Mai, 2020 17:13

mein reifenhändler liegt mit seinen preisen nur wenig über den preisen der bekannten großen online-händler. wenn ich den reifen vorbeibringe, kostet das montieren + auswuchten und altreifen-entsorgung 10 €. er nimmt allerdings auch ohne altreifen-entsorgung 10 €. ist mir aber egal, wenn ich es mal nicht schaffe, das rad selbst auszubauen, macht er das auch schnell mal gratis.
meist suche ich mir mehrere reifen aus, fahre nach telefonischer absprache hin und er berät mich, welchen er empfehlen würde. metzeler verkauft er mir nicht mehr :-D
einmal war ein reduzierter reifen dabei, den er mir auch empfohlen hätte, den er aber als händler nicht zu diesem günstigen preis bestellen konnte. er meinte nur: bestell den reifen, der ist gut. ich montiere ihn dir. da haben wir beide was davon. bezahlt wird bar, er hat kein kartenlesegerät.
er arbeitet absolut zuverlässig und extrem schnell. es ist ein 1-mann-betrieb, etwa so groß, wie eine kleine doppel-garage und so ordentlich, daß er darin mit verbundenen augen arbeiten könnte.
er arbeitet ausschließlich auf termin und nach bestellung. so kann er seine zeit einteilen und sich auch mal etwas freizeit gönnen, um selbst motorrad zu fahren. er ist der chef, er teilt seine zeit ein und steht für seine arbeit gerade.
ich habe noch nie länger als 2 tage auf einen reifen warten müssen. eine reklamation hatte ich noch nie.
weil er nur nach telefonischer terminvereinbarung arbeitet, hat er die werkstatt nie voller kunden stehen, die ihm die zeit stehlen.
einen satz winter-reifen am auto ausbauen, neue reifen auf die felgen ziehen, auswuchten und wieder einbauen, dauert eine ca eine halbe stunde.
wenn mal ein etwas aufwändiger reifen mit reifenhaltern und felgenband dabei ist,stelle ich ihm den einfach nach feierabend vor die tür und er macht das morgens in ruhe. er will dann aber auch, daß ich den reifen am nächsten tag wieder abhole, damit er ihm nicht im weg rumsteht.
termine hält er absolut zuverlässig ein. ich weis genau, daß ich für einen satz neue auto-reifen in einer guten halben stunde wieder vom hof bin. abholen dauert keine 5 minuten. kein anstehen im verkaufsraum, kein papierkram ( rechnung liegt schon bereit), keine laufkundschaft, die bespaßt werden will, keine personalkosten, vermutlich geringe unkosten, kein unnötiger schnickschnack.
letztens musste ich beim auto die spur einstellen lassen. nach zig anrufversuchen endlich bei euromaster jemanden telefonisch erreicht. termin gemacht und eine woche später hingefahren. ca 45 minuten im verkaufsraum angestanden und gewartet, bis der auftrag endlich geschrieben wurde. dann wieder gewartet, bis der auftrag von der werkstatt abgeholt wurde. wieder gewartet, bis jemand mein auto holte. vor dem werkstatt-tor wieder gewartet, bis eine hebebühne frei wurde. dann fuhr ein anderer mitarbeiter das auto auf die hebebühne und fing an, das messgerät anzubringen. wirklich ahnung hatte er nicht. ein teil hat er verkehrt herum angebracht.ich stand am werkstatt-tor und habe ihn darauf aufmerksam machen müssen. dann wieder warten, bis der meister kam. der mitarbeiter musste 3 mal korrigieren, bis es endlich stimmte. jeweils wieder auf den meister warten, auto von der hebebühne fahren, probefahrt durch den meister und das ganze wieder von vorne. danach dann wieder im verkaufsraum anstehen, rechnung schreiben, bezahlen. die reine arbeitszeit am auto schätze ich auf maximal 30 minuten. ich war dort weit über 3 stunden, trotz termin. hätte ich an dem tag gearbeitet, hätte ich urlaub nehmen müssen :omg:
warum so ein großer betrieb für die reifen-montage so saftige preise nimmt, ist mir allerdings jetzt klar :ugly:

Re: Ein Reifenmontagefred

Mi 06 Mai, 2020 20:55

Also, ich muss gestehen, ich hab den fred nicht koplett durchgelesen.

Ich hab schon 100, nein 200 + Reifen montiert, händisch. Meist Enduro.

Die ersten 10 waren eine Katastrophe, oft den Schlauch erwischt.

Nach und nach ist es besser geworden, seit vielen Jahren kein Montagefehler mehr. Kann dem Hasn nur beipflichten, Üben!

Zum Motorang seinem Video kann ich nur sagen: ja!
Ich gebe den Schlauch allerdings nie raus um die zweite Hälfte des Reifens rauszupfriemeln.
UND: Ich gebe die 2. Seite, nachdem ich die 1. Seite herausgehebelt habe, nicht auf die gleichen Seite raus, Sondern hebel die 2. Seite auf die gleiche äussere Seite der Felge raus wie bei der 1. Seite. Geht viel, einfacher. Dann sitzt der Reifen ausserhalb beider Felgenhörner. Felge dann vertikal tief in den Reifen drücken, dadurch bekommt die andere Hälfte viel Luft zum seitlich rausziehen.
Zerkratzt auch die Felge weniger.

Never ever had Problems mit dem Vorderrad.
Wenn, dann hinten, und da kommt es auch auf die Felge an: Worst Case war BT45 auf Motò 6.5! Ein Gewürge, der Felgenmonierschoner (verwende ich sehr selten) haz es nicht einfacher gemacht. Schwitz!
https://www.amazon.de/Unbekannt-Felgens ... B00ANLFL6Y

Absolut worst Case waren Doppelhumpfelgen der KTM LC8 hinten. Ein Wahnsinn. Schon mal die Reifen auf der Felge zu lockern :omg:

Mit der Ära der Moussemontage hab ich mir sowas zugelegt:
https://www.ebay.de/itm/Motorrad-Reifen ... SwJZVeqBtD
montage.jpg


Bdd, was eine Erleichterung, auch für Schlauchmontage + Schlauchlos.
Zusammen mit 3 GUTEN Montiereisen:
https://ktm-koestler.de/produkt/montiereisen-lang/
products-51012093000.jpg
products-51012093000.jpg (57.63 KiB) 4207-mal betrachtet


Manche Vorderräder kann ich allerdings nicht aufspannen. weil Achse zu dick. Inzwischen wurscht.


UND, ich liebe es das selber zu machen. Bis ich beim Monteur bin, und wieder zurück, hab ich schon 2 Reifen gewechselt.
Absoluter Vorteil: Ich mache die Speichennippel gängig und spanne die Speichen nach. :grin:

Nicht verzagen, einfach üben! Man wird schneller ...

S' Hannerl hat schon 3x gewechselt, also hopp, :-D

oder dem Buam vom Kowinaz bringen , und ein Seminar machen, nicht die Kiste Bier vergessen! :weg:
Zuletzt geändert von gatsch.hupfa am Fr 08 Mai, 2020 08:01, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ein Reifenmontagefred

Mi 06 Mai, 2020 22:12

Yo...
Is alles an Hilfsmitteln da.
Ist aber schon manchmal der Wurm drin, wenn einen Störrischen Reifen hast...net so einen butterweichen wie im Youtube Video.

Ich bzw. meine Knochen können sich an so manche böse Aktion erinnern... :omg:

Re: Ein Reifenmontagefred

Do 07 Mai, 2020 05:42

Der einzig heftige Reifen den ich bisher hatte, war der ICR Urban Snow http://ircreifen.de/roller.html in 120/80-16 auf des Schwagers Grauselchopper. Montage ging zwar noch, aber trotz heftigstem Einseifen mit Reifenflutschi hab ich mich nicht getraut, den Druck weiter zu erhöhen. Er wollte nicht springen. Tom hat ihn deshalb zu seinem Endurospezi, Inhaber einer großen Reifenbude, mitgenommen. Der Chef selbst (hat noch richtig Vulkaniseur gelernt) hatte auch Angst, irgendwann hats dann geploppt.

Was die Montage immer erleichtert ist Wärme. Ein eiskalter Reifen im Winter ist immer deutlich mühsahmer zu montieren, als wenn er vorher ein Stünderl in der prallen Sonne stand.

Gruß
Hans

Re: Ein Reifenmontagefred

Do 07 Mai, 2020 06:53

gatsch.hupfa hat geschrieben:Ich gebe den Schlauch allerdings nie raus um die zweite Hälfte des Reifens rauszupfriemeln.
UND: Ich gebe die 2. Seite, nachdem ich die 1. Seite herausgehebelt habe, nicht auf die gleichen Seite raus, Sondern hebel die 2. Seite auf die gleiche äussere Seite der Felge raus wie bei der 1. Seite. Geht viel, einfacher. Dann sitzt der Reifen ausserhalb beider Felgenhörner. Felge dann vertikal tief in den Reifen drücken, dadurch bekommt die andere Hälfte viel Luft zum seitlich rausziehen.
Zerkratzt auch die Felge weniger.


Fuchs :fiessgrinz:
bei der Montage auch?

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Ein Reifenmontagefred

Do 07 Mai, 2020 07:14

Klappt bei standarmäßigen Enduro- und Offroadsocken ganz ausgezeichnet, nicht aber generell bei allen Reifen. Plagen musste ich mich da schon beim 130/80-17 von der K75. Hat man da beide Wülste nach aussen über die Felge gestülpt, kann man sie trotzdem nur mit größer Gewalt und Schmiere rauskippen weils so eng zugeht. Reingekriegt hab ich ihn so garnicht, da hätt ich den Neureifen aber vielleicht mit Spreizholzklötzen eine Woche vordehnen müssen. Beim nächsten Mal probier ich das :-)

Gruß
Hans

Re: Ein Reifenmontagefred

Do 07 Mai, 2020 07:50

Ich bin auch Anhänger der bilateralen Methode.
Die "von einer Seite" hab' ich früher für die "neumodische maschinelle Autoreifenmethode" gehalten.

Bei der Montage wehren sich steife Reifen schon mal, beim Felge "einsetzen". Den Reifen senkrecht
zusammendrücken weitet ihn seitlich. Falls ganz widerspenstig, leg ich den Schlauch erst ein, wenn die
Felge im Reifen steht.

Den Hauptvorteil seh' ich darin, da§ immer nur eine Reifenflanke auf der Seite ist, wo ich grad mit den
Hebeln dranmu§.

PS: Lindon's "fine dust or powder" hei§t Talc :D

Re: Ein Reifenmontagefred

Do 07 Mai, 2020 08:21

hiha hat geschrieben:Was die Montage immer erleichtert ist Wärme.

Definitiv! Ich hab schon Reifen vor der Montage auf die Heizung bzw. an den Holzofen gestellt. Danach flutscht's viel besser. :smt023

Re: Ein Reifenmontagefred

Do 07 Mai, 2020 09:41

ganz ehrlich.
beim mtb, im wettkampfmodus, krieg ich nen schlauchwechsel unter 50 sec. hin. bestzeit im trainierten zustand war 20 sec.

aber: seit ich mir 2 mal mit den montiereisen eine alufelge am krad zerstört habe, gehe ich zu einer fachwerkstätte. die montagekosten wiegen bei weitem nicht die kosten einer felge + scheixxereien auf. asche über mein haupt. :omg:

Re: Ein Reifenmontagefred

Do 07 Mai, 2020 10:55

hiha hat geschrieben:Klappt bei standarmäßigen Enduro- und Offroadsocken ganz ausgezeichnet, nicht aber generell bei allen Reifen. Plagen musste ich mich da schon beim 130/80-17 von der K75. Hat man da beide Wülste nach aussen über die Felge gestülpt, kann man sie trotzdem nur mit größer Gewalt und Schmiere rauskippen weils so eng zugeht. Reingekriegt hab ich ihn so garnicht, da hätt ich den Neureifen aber vielleicht mit Spreizholzklötzen eine Woche vordehnen müssen. Beim nächsten Mal probier ich das :-)

Gruß
Hans


Das dürfte mit der Felgenbreite zusammenhängen, oder ist die Kah für schlauchlos gar?
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