Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere [ERLEDIGT! War die CDI)

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Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere

Beitragvon ketten_saeger » Di 28 Apr, 2020 17:45

Hmmm, hab ich mich wegen erwiesener Dummheit und Inkompetenz :oops: :omg: für weitere Antworten disqualifiziert? Oder hat wirklich niemand eine Einschätzung bzw. Antworten auf meine Fragen für mich? Braucht jemand noch Zusatzinformationen zum gesamten System? Oder soll ich einen neuen Fred aufmachen, weil es jetzt ja wahrscheinlich gar nicht mehr um den Vergaser geht?
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Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere

Beitragvon motorang » Di 28 Apr, 2020 18:26

Keine Panik
Die Angaben sind mir inzwischen zu wirr. Da ist ja alles anders, wahrscheinlich ein Mehrfachfehler von Zündung UND Vergaser.

Hast Du mal geschaut ob die von Dir verwendeten Kerzen tatsächlich auch gleich weit in den Brennraum ragen wie die originalen ? Sollte sich mit dem NGK-Katalog rausfinden lassen. Würde auch mal checken ob im 1VJ-Vergaser die Verbindung von der Primärschwimmerkammer zum Sekundärvergaser frei ist, das ist ein Kanal in der Wand der Primärschwimmerkammer, der kann sich zusetzen. Presslufte da durch, dann siehst Du ja wo es rauskommt.

Für mich klingt das nach einem Zündungsproblem bei der 1VJ, das durch einen verstellten Vergaser kompensiert wird aber halt nicht ganz. Dadurch geht der gute 3AJ-Vergaser ned ordentlich, und der 1VJ Vergaser in der 3AJ auch nicht ...

Bei der Zünderei könnte einer der Zündungspickups oder die CDI auslassen, kannst Du da die Widerstandswerte messen? Die Lima samt Pickup und CDI ist zwischen 3AJ und 1VJ relativ problemlos tauschbar, nur ein Stecker ist anders glaub ich.

So was deppertes wie Seitenständerschalter kanns nicht sein?

Gryße!
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Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere

Beitragvon hiha » Mi 29 Apr, 2020 05:46

ketten_saeger hat geschrieben:Und dann habe ich folgendes entdeckt: beide Auslassventile sind schneeweiß,laut diesem Beitrag von Hans habe ich wohl ein Klingelproblem.

Nicht unbedingt. Der Kopf war ja nicht lang im Einsatz, zunächst ist es ein Hinweis auf ein vielleicht nur etwas mageres Gemisch. Klingeln muss er da noch nicht, der Vierventiler klingelt eh nicht so leicht, ist ausserdem niedrig verdichtet(sofern der originale Kolben verbaut ist). Vielleicht hat es nur die alte anhaftende Kohle gebleicht. Den Ventilen ist sowas weitgehend wurscht.
BP8ES ist sicherlich gut, da machst Du nix verkehrt. Bügelabstand kannst Du mal probeweise auf 0,6 verkleinern und schaun, ob sich was ändert. Wenn ja, hast Du eine Zündfunkenschwäche. Kopf würd ich droben lassen, erstmal.
Höchstens noch die Frage, warum Du eine verhängte Steuerkette so sicher ausschließen kannst ;-)

Hans
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Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere

Beitragvon tomcat » Mi 29 Apr, 2020 08:54

ketten_saeger hat geschrieben:Hmmm, hab ich mich wegen erwiesener Dummheit und Inkompetenz :oops: :omg: für weitere Antworten disqualifiziert? Oder hat wirklich niemand eine Einschätzung bzw. Antworten auf meine Fragen für mich? Braucht jemand noch Zusatzinformationen zum gesamten System? Oder soll ich einen neuen Fred aufmachen, weil es jetzt ja wahrscheinlich gar nicht mehr um den Vergaser geht?
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Du wirfst da eine interessante Frage auf.
Ich gebe dir allerdings keine weiteren Tips, weil es so aussieht, dass meine letzten Hinweise ignoriert wurden.
Meine Einstellung: Wenn ein Problem nach "Vergaser aussieht" ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Vergaserproblem. Dann muss man mit Hartnäckigkeit und Ausdauer mal alles durchprobieren, was am Vergaser machbar und sinnvoll ist. Nur wenn das nix bringt, schreite ich zur Überprüfung anderer Baugruppen. Die Feinjustierung eines Systems über Empirik muss einem roten Faden folgen, sonst kommt nix dabei raus.

Du hast
1) Standgasdüse und Luftschraube ... Standgas
2) Düsennadel Vergaser 1 / Vergaser 2 an unterschiedlichen Stellen im Drehzahlband wirkend
3) Hauptdüsengröße bei Vollgas
4) Schwimmerstand und Durchflußmengen in der Versorgung

Zu all diesen Dingen gibt es im Thread Hinweise. Was hast du noch nicht berücksichtigt?

Gruß, Tom
tomcat
 

Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere

Beitragvon ketten_saeger » Mi 29 Apr, 2020 12:16

Danke euch für den erneuten Input.
Andreas, das E hinter der Wärmezahl gibt die Gewindelänge (bei NGK auch als "Passlänge" bezeichnet) an, da beide Kerzen ein "E" haben, müsste das also passen, Hans hat es ja auch bestätigt, danke.
Der 1VJ-Vergaser ist frisch US-gereinigt und komplett "pressgeluftet" (ein schönes Verb, das dir da eingefallen ist). Habe ich wirklich mit viel Sorgfalt gemacht.
Hans, dir dankeschön für die Beruhigung was die Ventile und die Farbe angeht. Kopf drauflassen klingt schon mal gut.
Pickups bzw. Lima glaube ich auch nicht, da ich mit zwei verschiedenen Limas (die beide beim Teichmann zum Überprüfen bzw. Wickeln (allerdings nur die Ladespulen) waren) exakt das gleiche Fehlerbild habe.
Bleibt die CDI :omg: :omg: Warum hab ich das noch nicht probiert, wo doch eine Test-CDI im Regal liegt und der Aufwand gleich Null ist? Wird als nächstes erledigt :smt023
Seitenständer hab ich schon überbrückt, außerdem bollert sie ja im Leerlauf auch, wenn sie auf dem Seitenständer steht.

Tom, auch dir danke für deine Tipps und deine Rückmeldung. Ingnoriert habe ich deine Hinweise nicht ( außer den
tomcat hat geschrieben:Verändert sich das Phänomen in den Bergen?
dazu wohne ich einfach am falschen Ort, wären 350 km einfach für eine Testfahrt :wink: ), sondern für mich nochmal genau durchdacht, nur leider nichts dazu geschrieben. Im Nachhinein bleibt für mich: Nadel höhergehängt bringt deutliche Verschlechterung und zu fett ist sie (bei den Ventilen) sicher nicht gelaufen. Und wenn ich gut beschleunigt habe (so bis 5500) und dann deutlich vom Gas gehe und die Straße noch leicht abschüssig ist, dann fährt sie durchaus eine ganze Zeit lang bei 3000-4000 mit minimalem Gas - und genau dann taucht auch das Ruckeln (spürbar) auf. Deshalb hab ich auch den Sekundärvergaser eher mal ausgeschlossen.
tomcat hat geschrieben:Meine Einstellung: Wenn ein Problem nach "Vergaser aussieht" ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Vergaserproblem.
Genau das hab ich ja auch die ganze Zeit gedacht und versucht, aber nachdem der definitv im anderen Mopped problemlos funktionierende Vergaser hier das exakt gleiche Fehlerbild zeigt, bin jetzt dann doch eher weg vom Vergaser.

Nun ja, wird jetzt ein wenig dauern, aber wenn ich mal mit der anderen CDI getestet habe, melde ich mich wieder.
Danke nochmal und Grüße

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Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere [ERLEDIGT!)

Beitragvon ketten_saeger » Di 08 Sep, 2020 18:20

Halleluja!!
Ich kann hier endlich zumachen.
Erster Punkt: Es war (auch) die CDI. Nach dem Tausch war das Ruckeln zw. 3500 und 4000 so gut wie weg. Heute, nach allem anderen, nochmal die alte CDI reingemacht und das perfekt laufende Motorrad fängt wieder an zu ruckeln. Also CDI definitv im Eimer.
Zweiter Punkt: Mit funktionierender CDI hab ich mich dann an den Vergaser gemacht - und zwar mit Lambda-Sonde (Danke Aynchel für deine Einkaufsliste im Wetterfühligkeits-Fred - hat alles perfekt gepasst und das Edelstahlschweißen hat mir ein Geländerbauer im Ort gemacht). Ergebnis: überall viel zu fett (Warum die Ventile dann so weiß waren, werd ich wohl nie erfahren). Also die HD im Primärvergaser von 160 auf 150 getauscht, im Sekundärvergaser von 118 auf 110 und die Nadel im Primärvergaser in die 4. Nut von unten (magerer, original ist 3. Nut) gehängt (Klingt jetzt so nach 2-Stunden-Aktion. In Wahrheit hat mich das Finden dieser Einstellung viel Zeit und Nerven gekostet :wink: ) Im Ergebnis habe ich ein wirklich überall ruckfreies und sehr leistungswilliges Motorrad und Lambda-Werte egal in welchem Betriebszustand zw. 0,9 und 0,8. Also auf der sicheren Seite vor zu mager und im idealen Leistungsbereich.

Endlich hab ich zwei Teneres, dank dem Tommaselli-Lenker (Danke Boscho) auch beide bequem für mich zum Fahren - und nicht eine Tenere und eine Baustelle. Irgendwie komisch, aber trotz der Ähnlichkeit der 1VJ und der 3AJ ist die 3AJ mein Motorrad und die 1VJ ein Motorrad. Aber sie laufen beide richtig gut. Fazit: Viel Zeit und einiges an Lehrgeld investiert, aber auch viel gelernt und das Erfolgserlebnis ist einfach unbezahlbar.

Danke nochmal an alle, die hier mitgedacht und geholfen haben,
viele Grüße
ketten_saeger
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Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere [ERLEDIGT! War die CDI)

Beitragvon tomcat » Mi 09 Sep, 2020 13:54

Gratulation :smt023

und danke für die ausfühliche Beschreibung der Lösung.

Das ist für mich neu, dass eine defekte CDI nur in einem begrenzten Drehzahlbereich den Motorlauf verschlechtert. Ich kannte es bisher nur so, dass die Mühle (meist) einfach nicht anspringen wollte oder nach einiger Zeit einfach ausging. Man lernt halt nie aus ...
tomcat
 

Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere [ERLEDIGT! War die CDI)

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 09 Sep, 2020 14:02

Glückwunsch! Und Dankeschön für das Update.
Hier liegt eine "Universal-CDI", eine programmierbare ignitech-DCCDI-P2, für die es bei ignitech für sehr viele Motorräder plug'n play Adapter und passende Einstellungen gibt. Einen Adapter mit offenen Kabeln hab ich sowieso da.
In Zukunft werde ich bei unklaren Symptomen auch mit der CDI testen.
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Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere [ERLEDIGT! War die CDI)

Beitragvon ketten_saeger » Mi 09 Sep, 2020 15:33

tomcat hat geschrieben:...dass eine defekte CDI nur in einem begrenzten Drehzahlbereich den Motorlauf verschlechtert ...

Das hat mich auch verdammt lange in die Irre geführt. Aber bei dem abschließenden CDI-Test wirklich alles in Ordnung, springt gut an, dreht hoch, wenn du am Hahn reißt, aber wenn du normal gemütlich beschleunigst, ruckt sie wie die Sau zwischen 3500 und 4000 und das auch dauerhaft, wenn du dann in dem Bereich bleibst.
Nun ja, werden halt doch langsam auch alte Eisen und dafür dann doch schon zu viel "Elektronik"... Auf jeden Fall freu ich mich.
Grüße
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Re: Vergaserfrage 1VJ/3AJ Tenere [ERLEDIGT! War die CDI)

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 09 Sep, 2020 16:14

ketten_saeger hat geschrieben:langsam auch alte Eisen und dafür dann doch schon zu viel "Elektronik"... A
Elektrik/Elektronik altert eben auch, besonders Kondensatoren, und von Problemen mit den Spulen für die CDI (Lade- und Impulsspulen) hören wir ja öfter mal.

Eine modernere CDI kann oft noch die schwachen Impulse gealterter Spulen vernünftig auswerten.

Wenn es eine Gleichstrom-CDI ist (ignitech z.B.), wird keine Ladespule gebraucht.
Wer will, baut sich eine Gleichrichterschaltung zwischen Ladespulen und CDI hat dann wieder eine batterieunabhängige Zündung.
Dafür ist sie dann ladespulenabhängig :ugly:
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