von ketten_saeger » Mi 01 Apr, 2020 18:58
Hallo zusammen,
nach mittlerweile fast 5 Jahren seit Fred-Eröffnung und 1,5 Jahren nach dem letzten Beitrag muss ich hier leider mal wieder weiterschreiben. Wird wohl ein ziemlicher Roman, aber ich möchte alles so klar wie mögich darstellen.
Set-Up ist folgendes: 1VJ mit 3TB Motor und 3AJ-Vergaser mit Barometerdose, Lufi-Kasten 1VJ umgebaut auf Ansaugung unter der Sitzbank wie die 3AJ. Die Barometeranschlüsse sind im Augenblick dichtgemacht, um die Barometerdose als Fehlerquelle auszuschließen. Spritpumpe ist keine verbaut, läuft direkt aus dem Tank in den Vergaser.
1. Warum ich mir sicher bin, dass es nur am Vergaser liegen kann: ich hab den Vergaser in eine perfekt laufende 3AJ eingebaut und hatte dort exakt die gleichen Symptome, also schließe ich Lufi, Motorentlüftung, Zündung, Spritzufuhr aus.
2. Was geht, was geht nicht.
Sie hat Leistung, zieht vom 2.-5. in allen Gängen ruckfrei bis jenseits der 6000 wenn ich ordentlich am Hahn drehe. Schöner runder Leerlauf (Gemischschraube auf Standard 3 Umdrehungen raus), springt kalt (mit Choke) wie warm sehr gut an.
ABER: Beim "Dahingleiten" hab ich sehr störendes Ruckeln, z.T. richtig harte Schläge. Es ist in allen Gängen zwischen 3000-4000 U/min, wenn ich das Gas minimal auf habe. So gerade 3-4mm am Gasgriff. Besonders schlimm ist es, wenn ich von oben komme, also beschleunigt habe, und dann das Gas zumache, aber eben nicht ganz, sondern nur fast ganz. Außerdem "bollert" bzw schießt sie dabei im Auspuff. Dieses Bollern hat sie auch, wenn ich im Leerlauf in diesen Drehzahlbereich (3-4000) hochdrehe (da braucht man ja auch nicht viel Gas).
Im reinen Schiebebetrieb (also Gas ganz zu, bergab) patscht sie nicht im Auspuff.
Bisher erfolglose Versuche:
Vergaser mehrfach gereinigt. Wirklich alle Gänge durchgeblasen, sind frei. Es steckt keine abgebrochene Gemischschraubenspitze im Vergaser. Alle Düsen und Nadeln sind die richtigen (laut Handbuch) und in der Standardposition. Alles ist vollständig (Federn, Scheibchen, O-Ringe). Schwimmerstand ist kontrolliert auf 25,5mm (25-27mm laut Handbuch). Schwimmernadelventil neu und sauber. Neuer O-Ring an der Gemischschraube. An der hab ich gedreht von 2,25 bis 4 Umdrehungen (Standard 3) alles ändert sich, wie man es erwartet (bei zu mager, wird sie heiß und fühlt sich gequält an, bei zu fett stinkt sie nach Sprit und verschluckt sich heftiger) - außer das Ruckeln. Das bleibt immer gleich. Ich hab auch mal den Deckel vom Lufi weggemacht, bringt nichts.
Hab mit Moritz gesprochen, der meinte, dass der membrangesteuerte Sekundärvergaser da gerade so aufmacht und dann flattert. Auf seinen Rat hin die Öffnung des Sek.-Vergasers nach später verstellt (testweise auch deutlich nach später, sodass der Sek.-Vergaser sicher nicht aufgemacht hat) - keine Besserung. Die Membran ist übrigens unbeschädigt und richtig eingebaut, beim Staubsaugertest zieht der Kolben absolut geschmeidig und gleichmäßig hoch. Und bei so wenig Gas, wie ich gebe, wenn es ruckelt, öffnet der Sek.Vergaser sicher noch nicht.
Das Phänomen ist kalt wie warm vorhanden, ich kann nicht mal sagen, dass es in einem Zustand besser oder schlechter wäre.
So und jetzt seid ihr dran: Was ist das??? Ich hab wirklich keine Ideen mehr und möchte die 1VJ endlich mal in Ruhe fahren können. Wäre toll, wenn jemand noch was einfällt, ich bin schon kurz davor, für sachdienliche Hinweise eine Belohnung auszusetzen, wie es so schön heißt.
Vielen Dank fürs Lesen, Mitdenken und vor allem für DIE LÖSUNG.
Grüße
ketten_Saeger