Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Richy » Di 26 Jul, 2022 22:13

Hmm, ich muss den Thread mal wieder ausbuddeln:

Das Ruckeln ist immer wieder da. In der letzten Zeit war es warm, das Ruckeln trat nur vereinzelt auf, meistens beim konstanten Fahren mit ca. 100km/h. Ab und zu, nur ein kurzes Rucken.
Vorgestern trat es deutlich verstärkt auf, als ich durch einen Bereich mit deutlich kühlerer Temperatur gefahren bin. Da war es dann auch beim beschleunigen sehr stark zu spüren. Als ob einer an der Zündung rumdreht (die inzwischen komplett neu ist).

Ebenso springt sie kalt nur ohne Choke an, mit säuft sie sofort ab.

Ich kann mir bei den Aussetzern keinen Reim drauf machen...
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon schnupfhuhn » Di 26 Jul, 2022 22:49

Springt kalt ohne Choke an? Immer mit leicht erhöhtem Leerlauf? Blas mal die Verbindungen Aluflansch zu Gummi vom Vergaserflansch mit Bremsenreinger ab. Ändert sich die Drehzahl?
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Richy » Mi 27 Jul, 2022 07:37

Danke, ich werde das mal prüfen. Der Leerlauf ist aber sauber und stabil.
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 27 Jul, 2022 08:11

Du hast ja den membranlosen Sekundärvergaser.
Der Kolben und die Laufflächen im Vergasergehäuse haben bei meinem sehr ähnlichen 43f-Vergaser übel ausgesehen.
Die hab ich dann feinst geschliffen, der Kolben läuft seitdem sehr schön.
Will sagen, vielleicht gibt's da Riefen, an denen der Schieber immer mal wieder hängenbleibt und sich wieder losruckelt.

Diese Vergaser haben original Schwimmer mit Doppelzunge, das Schwimmernadelventil wird dort mit eingeknöpft.
Bei mir hatte der Ventilsitz ganz unauffällige Riefen, an denen die frei drehbare Schwimmernadel ab und an eingehakt ist, mit lustigen Folgen :omg:
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Aynchel » Mi 27 Jul, 2022 11:10

motorang hat geschrieben: Die einfachste Maßnahme wäre mal den Entlüfterschlauch extern zu führen (Colaflasche) und den Anschluss am Luftfilterkasten zu verschließen.
Das hat bei meiner Tenere einen mehrjährigen Leidensweg beendet. Und dabei kam da nicht mal Öl raus ...

Gryße!
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Moin

Das macht grundsätzlich immer einen Sinn
Die DR Modelle fangen das Öl saufen an, wenn man sie über die Bahn scheucht.
Ursache ist das sie sich selbst über die Motorentlüftung das Öl ausm Motor saugt.
Deshalb baue ich die Entlüftung grundsätzlich auf einen externen Filter um.
Die LuFis der RC Modelle 1:8 passen gut und kosten fast nichts.
Einen Ölaustritt an diesem Filter hatte ich noch nie.

https://www.google.com/imgres?imgurl=ht ... h%2Fx%2Fim
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon schnupfhuhn » Mi 27 Jul, 2022 11:44

Bei den XRs war es nur ein langer Schlauch bis zum Lenkkopf hoch, maximal Höhe vom moped genutzt und ein paar klein Abblasöffnungen im Stöpsel auf dem Schlauch. Alles was da an Öl drin ist fällt bis hoch aus, der Blowby kann raus. Filter direkt auf der Motoentlüftung haben noch zu viel Öl in der Luft, da bläst es dann das Öl mit raus. Bei den Xls gab der kleine schöne K&N immer gehörig Ölsauerei oben auf dem Block. Wäre mir auch zu nah am Wasser, nicht das der Block Wasser schnauft wenn man furtet und der Motor sich abkühlt und dabei anschnauft.
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 27 Jul, 2022 16:14

Öffnungszeitpunkt Sekundärvergaser ist wichtig
Nachdem bei meiner 43f der Schieber (durch richtige Montage des bis dahin falsch eingebauten Schieberhebels) etwas über einen mm höher gekommen ist, war die bis dahin sehr gute Abstimmung dahin.
immer noch brauchbar, aber etwas weniger Leistung und auch etwas Konstantfahrgeruckele, ganz wenig und selten.

Da hat sich natürlich der Öffnungszeitpunkt für den Sekundärvergsser verändert.
Wenn der Vergaser irgendwann nochmal rauskommt, wird das justiert.
Dazu sitzt eine Stellschraube zwischen den Vergaser.
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Richy » Mi 27 Jul, 2022 16:26

Den Öffnungszeitpunkt hatte ich ja bereits 2016 eingestellt. Werde ich natürlich nochmals prüfen.
Ich werde den Vergaser ohnehin mal ausbauen, um nochmal alles zu prüfen (wobei ich nicht viel weiß, was ich außer dem Öffnungszeitpunkt prüfen kann).
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Färt » Mi 27 Jul, 2022 16:37

Richy hat geschrieben:Ebenso springt sie kalt nur ohne Choke an, mit säuft sie sofort ab.

Ich kann mir bei den Aussetzern keinen Reim drauf machen...


Richy, wenn sie kalt nur ohne Choke anspringt ist definitiv das Leerlaufgemisch zu fett, entweder zu fett eingestellt oder ein Luftkanal zu... das würde auch zu dem ruckeln passen...

Gryße
Gerhard
Ich danke jedem, der zur Sache nichts zu sagen hatte und trotzdem geschwiegen hat
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Aynchel » Mi 27 Jul, 2022 17:43

schnupfhuhn hat geschrieben:........ Wäre mir auch zu nah am Wasser, nicht das der Block Wasser schnauft wenn man furtet und der Motor sich abkühlt und dabei anschnauft.


nabend
so ein einzylindriger Hubkolbenmotor saugt und drückt ständig an der Motorentlüftung :wink:

mein Filter der Motorentlüftung liegt aufm LuFi Kasten

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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 27 Jul, 2022 18:27

Zu fettes Leerlaufluftgemsch kann auch an zugesetzten Kanälen hinterm Aircut liegen.
Bei den AirCut-Membranen für diese Vergaser aus dem Zubehör gibt es welche, die nicht gut passen, dann ist der AirCut immer aktiv.
Dazu hab ich mal was geschrieben, ich find es grade nicht, bin unterwegs.

Der Färt hat für Thoeny den sehr ähnlichen Vergaser ihrer XT550 gemacht, sie schreibt, die läuft jetzt gut.
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon Richy » Mi 27 Jul, 2022 21:45

So, ich hab den Vergaser mal ausgebaut. Sie sprang heute kalt garnicht mehr an. Als ich den Choke für einmal kicken geöffnet hab, stank sie sofort danach mächtig nach Sprit, sie war wohl gnadenlos abgesoffen.
Den Versuch mit dem Bremsenreiniger konnte ich damit leider nicht machen.

Färt hat geschrieben:Richy, wenn sie kalt nur ohne Choke anspringt ist definitiv das Leerlaufgemisch zu fett, entweder zu fett eingestellt oder ein Luftkanal zu... das würde auch zu dem ruckeln passen...

Das kann ich noch nichtmal bestreiten. :smt102

Hast du (oder jemand anderes hier) einen Wert, den man als Grundlage verwenden kann? Bei mir ist die Schraube ca. 2,5 Umdrehungen rausgedreht. Das "Clymer Workshop Manual" schweigt sich leider vollständig aus.
Edit: Habs gefunden, 2,5 Umdrehungen. Passte also grob.

Die Schraube ist laut dem Manual eine Leerlaufluftschraube.
In diesem Zuge gleich noch eine Frage:
Ist die Bohrung im folgenden Bild bis zur Kammer der Leerlaufluftschraube durchgehend? Bei mir scheint sie es nicht zu sein. Wo holt sich der Vergaser denn sonst die Leerlaufluft? Von unten aus der Schrauböffnung?
DSC_1556small.jpg

Die Kammer geht nach oben jedenfalls frei Richtung Luftweg durch:
DSC_1558small.jpg


Freigängigkeit Gleichdruckkolben:

Der Kolben bewegt sich an sich problemlos, auch starke Riefen etc. seh ich keine:
DSC_1563small.jpg

Im Deckel sehe ich allerdings in Ruheposition ein paar Spuren/Riefen(?), an denen der Kolben evtl. minimal hängen bleiben könnte (Man entschuldige meine Schuh- und Sockenverbrechen):
DSC_1560small.jpg

Mir fällt auf, wenn auch nur der kleinste Dreckkrümel sich in die Region des Schiebers verirrt, dass er dann sofort minimal klemmt (so, dass ihn die Feder entgegen der Schwerkraft nicht mehr schließen kann (Vergaser auf dem Kopf gestellt).
Allerdings gehe ich mal davon aus, dass im Betrieb sowohl Feder als auch Unterdruck den Kolben entsprechend auch bei minimalen Verschmutzungen bewegen können, sonst wäre der Vergaser wohl nicht für eine Enduro geeignet.

Aircut-Ventil:

Die Membran sieht gut aus und verdeckt die Unterdruck-Öffnung nicht.
Mir ist nicht ganz klar, was der Pinökel hinter der Membran selber macht. Im Ruhezustand wird er ja durch die Feder reingedrückt. Schließt er dann einen Benzinkanal? Dort kann ich leider auch nix erkennen. Ist in der Kammer hinter der Membran normalerweise Sprit? Ich nehme es mal an.
DSC_1537small.jpg


Vergaser allgemein:
Die Dichtung zwischen Düsenstock und Vergasergehäuse ist leicht rissig, ich schau mal, ob ich einen Ersatz finden kann.
Insgesamt war der Vergaser nur sehr leicht schmutzig innen, was direkt Dreckpartikel angeht. Wo Sprit war, findet sich jedoch überall ein leicht grüner Belag, ich weiß aber nicht, ob der überhaupt entfernbar ist. Er trägt jedenfalls nicht auf.
Der Öffnungszeitpunkt für den zweiten Vergaser ist bei ca. 5,5mm (damals hatte ich ihn auf ca. 6 eingestellt, kann aber auch ein Messfehler sein). Das "Clymer Manual" spricht von 5mm.
Die Motorentlüftung werde ich dann auch mal teilweise ins Freie hängen, wenn alles wieder zusammen ist.
Erstmal werde ich den Vergaser nochmals gründlich reinigen und alle Kanäle durchblasen.
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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon motorang » Do 28 Jul, 2022 05:02

Richy hat geschrieben:Aircut-Ventil:
Die Membran sieht gut aus und verdeckt die Unterdruck-Öffnung nicht.
Mir ist nicht ganz klar, was der Pinökel hinter der Membran selber macht. Im Ruhezustand wird er ja durch die Feder reingedrückt. Schließt er dann einen Benzinkanal? Dort kann ich leider auch nix erkennen. Ist in der Kammer hinter der Membran normalerweise Sprit? Ich nehme es mal an.


Da steht was markus meint mit unpassendem Ventil:
viewtopic.php?f=3&t=19315

und weiter unten hat Hiha probiert was das Ding macht - es regelt Luft.

viewtopic.php?f=3&t=19315&p=444327&hilit=aircut#p444327

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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon motorang » Do 28 Jul, 2022 05:22

Die Gemischschraube regelt Gemisch, nicht Luft. Reindrehen = magerer, rausdrehen = fetter.

Werkshandbuch:

XT600_Gemischschraube.jpg


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Re: Vergaserfrage Yamaha TT 59X / Ruckeln

Beitragvon motorang » Do 28 Jul, 2022 05:39

Zur Zündung gibt es hier ein sehr gutes Kompendium über das Testen von CDI-Anlagen, auf Englisch. Von einem Motorrad-Elektrikspezi (Rex Speedshop):
https://www.rexs-speedshop.com/wp-conte ... e-Easy.pdf

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