Dreck im Tank

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Dreck im Tank

Beitragvon keulemaster » Mi 28 Jun, 2017 21:40

Ich habe von der Ducati das Benzin abgelassen, zum Schluss durch ein Stück Baumwolle.

Was sagt ihr, ist das einfach Dreck seit 1994 oder löst sich etwas im Tank ab?
Dateianhänge
IMG_20170628_213619.jpg
IMG_20170628_213625.jpg
Fuhrpark: W650/BJ99 - CB550F1/BJ76 - T4/BJ99
Pflegefälle: Triumph Boneville SE/BJ2010 - Ducati Monster 600/BJ94
Benutzeravatar
keulemaster
Vielschreiber
 
Beiträge: 1654
Registriert: Mo 06 Dez, 2010 10:44
Wohnort: Innsbruck

Re: Dreck im Tank

Beitragvon Maybach » Mi 28 Jun, 2017 21:42

Unerheblich resp. normal. Ich würde den Tank mal ausspülen.
Hast Du kleine Benzinfilter in den Benzinhähnen?
Dann würde ich nach Spülung einfach weiter nutzen.

Maybach
Benutzeravatar
Maybach
bekennender Funkeleisentreiber
 
Beiträge: 9553
Registriert: Mi 12 Sep, 2007 12:27
Wohnort: Innsbruck

Re: Dreck im Tank

Beitragvon fleisspelz » Mi 28 Jun, 2017 21:58

Bei mir ist da in der Regel mehr drin ... :gruebel:
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
Benutzeravatar
fleisspelz
Vielschreiber
 
Beiträge: 25621
Registriert: Do 23 Jun, 2005 23:55
Wohnort: Spessart

Re: Dreck im Tank

Beitragvon KNEPTA » Mi 28 Jun, 2017 22:58

fleisspelz hat geschrieben:Bei mir ist da in der Regel mehr drin ... :gruebel:


Wo is der Dreck, ich seh nur ein benutztes Feinstaubstaubtuch :gruebel:
Russe und Salz, dann zerfallt´s !
Bdd. Ein Tag wie eine Woche.
Nix is gölber wie Gölb wie Gröllgölb sölber

Membää der KOG, Sektionsdirektor Alpen, Berge und Zeuch
Benutzeravatar
KNEPTA
AiA Sektionschef
 
Beiträge: 17458
Registriert: Do 09 Jun, 2005 12:57
Wohnort: Niklasdorf

Re: Dreck im Tank

Beitragvon Aynchel » Mi 28 Jun, 2017 23:26

ich spüle so Tanks gerne mal mit wässriger Phosporsäure durch
das putz den Dreck raus und gibt eine Schutzschicht auf der Innenwand
hier ne Anleitung, die ich mal fürs BIG Forum geschrieben habe




Tank innen entrosten
Grundlagen zur Phosphatierung und Bezug von Säure :
http://www.purux.de/chemikalien/phospho ... ferrerID=7
Die Phosphatierung ist ein Verfahren in der Oberflächentechnik, bei dem durch chemische Reaktionen von metallischen Oberflächen mit wässrigen Phosphatlösungen eine Konversionsschicht aus fest haftenden Metallphosphaten gebildet wird. Wird meist bei Stahl angewandt, kann aber auch für verzinkte oder cadmierte Stähle und Aluminium verwendet werden.
Hauptanwendungsbereiche sind Korrosionsschutz, Haftvermittlung, Reib- und Verschleissminderung sowie elektrische Isolation.
Bei der Phosphatierung erfolgt zunächst ein Beizangriff auf den Grundwerkstoff, bei dem Metallkationen unter Wasserstoff-entwicklung in Lösung gehen. Dann erfolgt die Schichtbildung durch Ausfällung schwerlöslicher Phosphate.
Je nach Art der Lösung kann es sich dabei um Eisen-, Zink-, oder Manganphosphatschichten handeln.
Bei der nichtschichtbildenden Phosphatierung stammen die an der Schichtbildung beteiligten Metallkationen aus dem Grundwerkstoff, die Metallkationen aus der Phosphatlösung sind nicht am Schichtaufbau beteiligt.
Bei der schichtbildenden Phosphatierung erfolgt der Schichtaufbau durch Metallkationen aus der Phosphatlösung, zusätzlich können Metallkationen aus dem Grundwerkstoff beteiligt sein.
Die Phosphatschicht haftet sehr gut auf dem Untergrund und erlaubt durch die mikroporöse beziehungsweise mikrokapillare Schichtstruktur eine gute Verankerung nachfolgender Beschichtungen. Deswegen werden Phosphatschichten sehr oft als Untergrund für Beschichtungen verwendet.
Zusätzlich erschwert sie die Unterrostung an schadhaften Stellen der Beschichtung. Phosphatschichten alleine bieten einen brauchbaren temporären Korrionsschutz, der für das Lagern vor einem nachfolgenden Verarbeitungsschritt oft ausreicht. Zinkphosphatschichten sind Eisenphosphatschichten in der Schutzwirkung überlegen. Der Korrosionsschutz der Phosphatierung kann durch Einölen oder Wachsen verbessert werden.

Praktische Anwendung
Von mechanischen Entrostung bin ich abgekommen, denn die Reste vom z.B. Splitt oder Bleikugeln kriegt man staubförmig kaum ausm Tank, findet man aber noch jahrelang im Vergaser, wo besonders der Staub sein schmirgelndes Unwesen treibt.
Bei 41/42er DR BIG Tankhälfte bleibt immer ca 0,4L im Tank, die man über den Tankdeckel nicht heraus bekommt.
Dabei hilft ein 2m langer 6mm relativ starrer PE Schlauch, den man am Ende einkerbt um hier mit der Pressluft Pistole abzusaugen.
Stichwort Venturi Prinzip. Damit bekommt man den Tank komplett leer. Mit 4 Händen geht das am besten.
Benzinhahn raus, alle Alu Teile weg, Blindstopfen rein, dito Überlauf bzw Entlüftung

Blindstopfen für den Tankdeckel bauen
Korken mit untergelegten Latex Labor Handschuhen eignen sich dafür, genauso Polypropylen.
Alternativ einen Melitta Gefriebeutel auf den Tankstutzen legen und den Tankdeckel mit etwas Kraft draufschrauben. 2 Latex Handschuhe auf den Tankdeckel legen und mit nem Kabelbinder festmachen reicht zur Not auch.
Bei sehr starker Verrostung sollte man ne Vorreinigung machen.
Dazu einfach ne Dose Abflussreiniger kaufen, auf Natriumhydroxid als Hauptwirkstoff achten.
Im Eimer anmischen, es wird dabei heiss, unbedingt PSA tragen !!!
Den Sud in den Tank geben und randvoll mit warmen Wasser auffüllen.
Das ganze ca. 16-24h wirken lassen. Danach gut spülen
80% Phosphor Säure kaufen, Bezugsquelle für Phosphor Säure:

http://www.ebay.de/itm/171574205521?_tr ... EBIDX%3AIT
http://www.amazon.de/Phosphors%C3%A4ure ... B0056K5ZTU

Einen 5 Liter PVC Eimer verwenden, der ist beständig gegen die Säure.
Er sollte nen verschliessbaren Deckel habe, denn das macht die Entsorgung einfacher.
1,0 L davon in 3 L Wasser geben, dabei Handschuhe und Gesichtsschutz oder zu mindestens eine Schutzbrille tragen. Die Säure in kleinen Portionen ins Wasser geben und umrühren, niemals umgekehrt weil:
"Erst das Wasser dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure." https://youtu.be/dTLvpVr0qTI
Den verschlossenen Tank schwenken, mehrfach wenden.
Verkleckerte Spritzer auf der Lackfläche mit Spüle und reichlich Wasser abwaschen.
Den Tank über Nacht ruhen lassen.

Die Säure mit dem Rost Rotz in den Eimer zurück giessen, den Eimer mit einem Deckel verschliessen und mit einem rundum Klebeband sichern.
Die Säure in solchen Kleinmengen nimmt bei uns das Schadstoff Sammelmobil der Kreisverwaltung an.
http://www.schadstoffmobil24.de/schadst ... 5545/19093
Fragt mal bei eurer Kreisverwaltung an wie die das handhaben.
Unbedingt privater Gebrauch ansagen, sonst kostet es Geld.

Nach der Säure Spülung mehrfach mit Wasser ausspülen. Das Spülwasser geht in den Gulli, es neutralisiert sich mit den vorwiegend basische Abwässer der Waschmaschinen.
Die Restpfützen unten in den Tanktaschen abzusaugen. Da nutze ich einen steifen PE Schlauch mit aufgesetzter Pressluft Pistole nach dem Venturi Prinzip.
https://de.wikipedia.org/wiki/Venturi-D%C3%BCse

Anschliessend ne Brennspiritus Spülung, das bricht den Wassertropfen die Oberflächenspannung und verhindert das sie sich absetzen. Die Restpfütze wieder absaugen.

Den Tank montieren, Sprit rein, einen nicht zu kleinen Papierfilter in die Leitung machen.
Den Filter regelmässig kontrollieren.
Wenn man den Tank nicht gleich in Betrieb nimmt, kann ihn dann mit einer 10:1-Mischung Benzin / 2 T Öl ausschwenken, dann ist er mehr als ausreichend rostgeschützt.


Bild
https://i.postimg.cc/jSnT002d/2019-03-2 ... tieren.jpg

Bild
https://i.postimg.cc/VNLwHWdh/2016-04-2 ... -len-2.jpg

Bild
https://i.postimg.cc/rpvKXNM7/2019-03-2 ... 2-Didi.jpg
Zuletzt geändert von Aynchel am Sa 28 Mär, 2020 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
Benutzeravatar
Aynchel
Vielschreiber
 
Beiträge: 4401
Registriert: Mo 26 Jan, 2015 13:09

Re: Dreck im Tank

Beitragvon lallemang » Mi 28 Jun, 2017 23:54

Da war mal die Zapfpistole nicht wirklich steril :D

Wenn's Dich nervös macht ob verstopfter Düsen, mach'n Benzinfilter mit au§reichend Durchflu§ in die Leitung.
So'n 40x50mm Autoteil. Wenn sich das Teil in den nächsten paartausend Kilometern mit Dreck füllt, tät ich
tatsächlich mal tiefer in den Tank gucken. Und bei Bedarf nach Aynchels ...
Wherever You Go There You Are :gruebel:
Benutzeravatar
lallemang
Moderator
 
Beiträge: 17548
Registriert: Mo 10 Apr, 2006 01:18
Wohnort: im Osten des Südwesten

Re: Dreck im Tank

Beitragvon Arne » Do 29 Jun, 2017 06:47

da ist kein Dreck im Tank !
Arne
Vielschreiber
 
Beiträge: 5537
Registriert: Di 22 Sep, 2009 14:38

Re: Dreck im Tank

Beitragvon Dreckbratze » Do 29 Jun, 2017 16:22

da fällt ja schon mehr dreck aus meinen stirnfalten beim runzeln.
The idea is to die young as late as possible
Benutzeravatar
Dreckbratze
Vielschreiber
 
Beiträge: 20378
Registriert: Mo 27 Jun, 2005 20:16

Re: Dreck im Tank

Beitragvon Lindi » Do 29 Jun, 2017 16:24

:smt005
Viele Grüße

Dirk
Benutzeravatar
Lindi
Vielschreiber
 
Beiträge: 10394
Registriert: Mi 04 Aug, 2010 22:49
Wohnort: Kasseler Berge ;-)

Re: Dreck im Tank

Beitragvon keulemaster » Do 29 Jun, 2017 18:40

ok. danke. so wie beim Herrn Maybach äusserlich alles top ist (dass heisst aber nicht dass innerlich nicht auch alles top ist) herrscht bei mir im kraftstoffsystem penible sauberkeit.

das meiste habe ich durch den den grossen filter abgelassen, was da raus kam war sauber...
in den kraftstoffleitung sind nochmal 2 kleine filter verbaut...

die 3 sollten also reichen...

@Aynchel
danke für die Anleitung...
Fuhrpark: W650/BJ99 - CB550F1/BJ76 - T4/BJ99
Pflegefälle: Triumph Boneville SE/BJ2010 - Ducati Monster 600/BJ94
Benutzeravatar
keulemaster
Vielschreiber
 
Beiträge: 1654
Registriert: Mo 06 Dez, 2010 10:44
Wohnort: Innsbruck

Re: Dreck im Tank

Beitragvon Maybach » Do 29 Jun, 2017 18:57

Keulemaster, pass aber auf, dass ie vielen Filter Dir das Gemisch nicht abmagern!

Maybach
Benutzeravatar
Maybach
bekennender Funkeleisentreiber
 
Beiträge: 9553
Registriert: Mi 12 Sep, 2007 12:27
Wohnort: Innsbruck

Re: Dreck im Tank

Beitragvon Thomas Heyl » Do 29 Jun, 2017 21:10

Hallo!

Ab hier können wir von Dreck sprechen:

Bild

:-D

Cheers, Langer
… und ihr wollt nicht wirklich wissen, was ich da noch alles aus unserem „Büffeltank” geholt habe!
Benutzeravatar
Thomas Heyl
verstorben
 
Beiträge: 961
Registriert: Di 20 Dez, 2016 16:31
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Dreck im Tank

Beitragvon keulemaster » Do 29 Jun, 2017 22:49

dass ie vielen Filter Dir das Gemisch nicht abmagern!


scheint alles original zu sein, ist nicht nachgerüstet...bzw jeder Vergaser hat seinen eigenen kleinen, zwischen tank und benzinpumpen sitzt noch ein grosser filter...
Fuhrpark: W650/BJ99 - CB550F1/BJ76 - T4/BJ99
Pflegefälle: Triumph Boneville SE/BJ2010 - Ducati Monster 600/BJ94
Benutzeravatar
keulemaster
Vielschreiber
 
Beiträge: 1654
Registriert: Mo 06 Dez, 2010 10:44
Wohnort: Innsbruck

Re: Dreck im Tank

Beitragvon XT Karsten » Do 13 Jul, 2017 12:22

Wegen der paar Krümel im Feinstaubtuch (vor allem unter dem vergrößerungsglas) würd ich mir keinen Kopf machen. Einwegbenzinfilter hast du ja im Schlauch eingebaut...oder?

So was meine ich Bild
Gibt es billiger als in den Motorradapotheken bei Online Autoteilehändlern wie z.B. autoteile-meile.at . kauf dir gleich ein paar Stück und noch anderes was man so braucht, wie Glühbirnen, Öl und Pflegemittel.
Benutzeravatar
XT Karsten
Ganz neu
 
Beiträge: 17
Registriert: Do 30 Jun, 2016 04:12

Re: Dreck im Tank

Beitragvon hiha » Do 13 Jul, 2017 12:45

Von Papierfiltern möchte ich in gefällebeschickten Vergasern dringend abraten. Die Dinger sorgen sehr gern für einen Haufen Ärger.

Gruß
Hans
"Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass Profifußball verboten werden muss."
Benutzeravatar
hiha
Älterer Herr und Motorenkenner
 
Beiträge: 17518
Registriert: Fr 28 Okt, 2005 10:01
Wohnort: Neubiberg b. München

Nächste

Zurück zu Alteisentreiberisches

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot]