(gelöst)- Enfieldesk: verklemmte Ventilfederteller?

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(gelöst)- Enfieldesk: verklemmte Ventilfederteller?

Beitragvon koarrl » Fr 20 Okt, 2017 10:48

Hallo in die Expertenrunde!

Mittlerweilen besitze ich 3 Enfield-Electra-Zylinderköpfe, teilweise in verdächtigem Zustand.
Die Idee war: jeweils Ventile ausbauen, Sitze und Führungszustand betrachten, dann den besten Kandidaten samt neuen Schaftdichtungen verwenden.

Hindernys: das hitchcocksche Inder-Werkzeug zur Ventilfederkompression biegt sich auf, bevor die Federn nennenswert (bzw. überhaupt) komprimiert werden.

Es fragt sich nun:
a) muß ich das elende Weichwerkzeug als Vorlage für ein aus Stahlprofilen selbstgeschweißtes verwenden?
oder
b) kann es sein, daß sich diese Federteller gegen die Ventilkeile bösartig verkeilen und nur mit einem Schlag (a la Morsekonus) lösbar wären?

Kennt das hier jemand bzw. gibts Abhülfe-Ideen?

Dank ans Kollektiv, k.
Zuletzt geändert von koarrl am Fr 20 Okt, 2017 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Enfieldesk: verklemmte Ventilfederteller?

Beitragvon hiha » Fr 20 Okt, 2017 11:25

Sers Koarrl,
es ist generell üblich, vor dem Ansetzen der Zwinge mit einem Rohr(z.B. Nuss mit Verlängerung) und einem Lappen im Brennraum den Teller erstmal von seinem Klemmsitz zu lösen, in den er sich durch dauerndes Genackle begeben hat. Je nach Kegelwinkel und Tellermaterial machen sonst auch amtliche Zwingen schlapp.

Gruß
Hans
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Re: Enfieldesk: verklemmte Ventilfederteller?

Beitragvon koarrl » Fr 20 Okt, 2017 13:44

Ohoo. So vorzugehen ist also sittlich vertretbar. Dacht' mir das schon beinahe.
Meine altjapanischen Spielzeugeisen a la CB400/4 stellten dabei nie ein Problem dar.

Dank dem Hans, k.

P.S: Ein Fetzen (öst. für dt. "Lappen") zwischen Primärkette und Kupplungskorb hat mir bei Jawas schon so manches Gegenhalte-Drehmoment vermittelt.
Natürlich erst nach Bedenken sonstiger Seiteneffekte (bis dato keine bekannt). Ein Universalwerkzeug, so ein Fetzen.

EDITH: diese Praktik soeben bei 2 Köpfen mit Erfolg angewendet. Sehen beide akzeptabel aus. Die Ursache eines einstmals in SK stecken gebliebenen Auslaßventils war ybrigens Ölkohle am Schaft, der Klassiker. Und das, weil die Schaftdichtung traurig herumbaumelte statt zu dichten. Und das indische Weichwerkzeug wurde per Schraubstock in seine gedachte Form zurückgebogen. Ein Tag des Lernens für alte Trottel war heute.
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Re: (gelöst)- Enfieldesk: verklemmte Ventilfederteller?

Beitragvon Christoph » Fr 20 Okt, 2017 18:10

High,
alternativ funktioniert meist auch:
Zwinge ansetzen, vorspannen und auf der Ventiltellerseite mit einem Hammerschlag versehen.
Da braucht man dann keine Nordländer zu bemühen ;-)
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Re: (gelöst)- Enfieldesk: verklemmte Ventilfederteller?

Beitragvon koarrl » So 22 Okt, 2017 19:53

Yeah, stimmt.
Allerdings kann dan das herumhopsende Unterteil des Spannwerkzeuges häßliche Hacker in die schöne plane Kopfdichtfläche machen.
Bei der Stecknußmethode und überdosierten Schlägen kann einer der beiden Ventilkeile abfliegen, während der andere sich blöd verklemmt.
Geschmackssache, woran man scheitern will :-)
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