Nachtrag von mir, wie ich das Rennen erlebt habe
Am Sonntag, gleich nach 2tägigem Oldtimerendurorennen mit der TT am Anhänger nach Rijeka aufgebrochen. Hatte mich entschlossen, das Motorrad doch mitzunehmen, weil die Fahrt Mühlen - Rijeka z.T. über Kleinstrassen ging und ich mir ersparen wollte, von Rijeka nochmal nach Mühlen zurückzufahren den Anhänger aufklauben, obwohl ich Angebote hatte, ihn dort unterzustellen. Somit konnte ich am Donnerstag dann direkt von Rijeka nach Wien fahren, alles Autobahn. Dadurch war es auch möglich enduromässig die Gegend um die Rennstrecke zu erkunden, hat aber keiner genutzt.
Na ja, am Montag mit ein bisserl Muskelkater aufgewacht.
Am Vormittag waren 4 Sessions je 20 Minuten Zeittraining angesetzt, die bin ich sehr verhalten gefahren, hatte es mich doch vor 2 Jahren bei meinem letzten Rijekarennen aufgebirnt, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste ...
Allerdings hab ich beim letzten Durchgang das Schaltgestänge verloren, schwer zu fahren dann ... und der Didi auf der Strecke wiedergefunden.
Am Nachmittag dann 3 der sonst üblichen 4 Zeittrainings, die Gastmannschaft mit den 50 Kubik wurden eingeschoben, bdd, was für ein Spektakel!
Ja gut isses gelaufen, jedesmal eine leichte Verbesserung, halbe bis eine Sekunde gegenüber 2019.
Bis auf das letzte Zeittraining: Da habe ich es geschafft, in den Kurven wieder an eine Ducati anzuschliessen, die mich auf der Geraden mit gefühlten + 10 km/h überholt hatte. Und damit hatte ich auf den folgenden Geraden vollen Windschatten. Was für ein Kampf
, nur nicht abreissen, in den Kurven nicht überholen, sonst ist sie womöglich am Ende der Graden zu weit weg.
Ergebnis der Hatz war eine 1:52,1er Zeit, plötzlich 2 Sekunden schneller! Slipstream sei dank! Das schaff ich nie wieder.
Ja, der Dienstag: Vormittag wieder Zeittraining, beim 1. Set keine Verbesserrung, Asphalt noch leicht feuchtlert und kalt, beim 2. Set keine Verbesserung, Windschatten hat gefehlt, beim 3. Set keine Verbesserung wegen Sturz, beim 4. Set keine Verbesserung wegen Sturzschäden beheben, irgendwas ist ja immer ...
Ach ja, der Sturz: Wiedermal mein Fehler wie vor 2 Jahren: zuwenig Geduld. Damals wegen noch kalten Reifen gleich in der ersten Runde vorne weggerutscht, weil ich die 3 oder 4 Typen rücküberholen wollte, die mir beim Start entwischt sind, und ich genau wusste, dass ich etwas schneller bin. Und diesmal, weil ich so einen Stinker2takter vor der 200 Grad Zagrebkurve famos ausgebremst hatte, allerding in der Ungeduld gleich einen langsamen Zweiten innen auch schnupfen wollte in derselben Kurve. Schnell isses weggegangen, das Vorderradl, zum Glück keinen Anderen mitgerissen. Mir kaum was passiert, blauer Fleck am Unterarm, aber das neue Leder gehört zum Schuster
Gescheiterweise hatte der Didi den Tank nicht extra gewechselt seit den letzten Abflug.
Nachmittag dann das erste Rennen über 10 Runden. Ausnahmsweise mal gut vom Start weggekommen, gut eingefädelt, Reifen nach der Aufwärmrunde noch eineinhalb Runden weitergewärmt, und wtf, kein Schalten mehr möglich: Kugelkopf vom Schaltgestänge ausgehängt, die Federsicherung war wohl schon gedehnt nach dem ersten Abwurf, also zur Box, Didi drückts wieder rein, einfach so, hätte ich auch selber draufkommen können. Beim 2. und 3. mal Rausspringen hab ich noch selber reingedrückt, dann hab ich aufgrund absoluter Auslutschungerscheinung nach 5 Runden aufgegeben und bin an den Rand gefahren. Der Schandwagenfahrer hat mich schon gekannt ...
Der Mittwoch hat wieder mit einem 10 Rundenrennen angefangen, ich voll optimistisch, der Hans hat den Kugelkopf mit Draht in der Pfanne gesichert. Start halbwegs gut, aber dann wieder die 2. Runde: Ein Zylinder streikt! Ich hatte die letzte Zeit schon immer wieder dieses komische Geräusch bei höchster Drehzahl im Teillastbereich gehört, wir haben es auf Schieberflattern zurückgeführt, es war aber eher der Anfang eines Ventilschadens, na ja, jetzt halt vollstreckt.
Der Motor hat eh lange gehalten, 7 Rennwochenenden, in Summe an die 5000 km, nix geschont. Dabei vorher noch unbekannt viele Kilometer drauf.
Ich würde ja gerne sagen "I sogs glei, I woars ned", ich muss mich aber erinnern, dass manchmal beim Runterschalten vor Kurven schon aussergewöhnliche Drehzahlen vorgeherrsch haben, je nachdem wie patschert ich war
Am Nachmittag dann das 2 Stunden Endurancerennen, 3 Fahrerwechsel minimum. In Ermangelung eines fahrfähigen Eisens habe ich meiner Rennpartnerin Dianas Yamaha verwendet, wenn man nur mit einem Motorrad fährt, bekommt man 1 Runde gutgeschrieben, Nachteil ist halt, dass das Nachtanken bei stehendem Motor Zeit kostet.
Zum ersten mal auf dem Eisen gesessen, SR oder XT weiss ich jetzt nicht, wow, was für ein Kraftbündel. Der Hiha hat das Teil schon fein hergerichtet, bis auf: in den 3 Kurven, bei denen der Belag recht wellig ist, ist mir der Hobel ordentlich aus der Kurve gehoppelt, 2x sogar das Hinterteil regelrecht ausgebrochen. War ein bisserl ein angstverhaltenes Rennen von mir. Aber immerhin sturzfrei geschafft, die Diana und ich. Der Paul hat beim Überrunden das Hinterradel hupfen sehen, hat er später gesagt
Trotzdem super 3 Tage erlebt, danke an alle Mitstreiter.
PS:
Mike, Didi, warum glaubt ihr der Hinterreifen ist fertig?
Weil er so spitz zugefahren ist, eigentlich müsste das ja die Reifenaufstandsfläche in der Kurve erhöhen, oder?
Oder wegen des Alters, dass der Gummi schon hart wird?
Oder weil die Verschleissschicht vom Reifen schon sehr dünn ist, aber da ist ja noch Profil vorhanden?
Oder weil er sich an den dünnen Stellen zu stark aufheizt?