Eine Ikstee-Gschicht: Wie ich zur Jawa kam

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Eine Ikstee-Gschicht: Wie ich zur Jawa kam

Beitragvon motorang » Fr 16 Dez, 2005 07:30

Auf meinem Rechner gefunden (und fallweise um Grazer Details gekürzt, meine Anmerkungen in eckigen Klammern):

Viel Spaß mit diesem Lehrstück der österreichischen Bürokratie von 1996. Ganz durchlesen!

Zum besseren Verständnis: in Österreich kann man bis zu drei Motorräder auf eine Nummerntafel anmelden - für diesen zukünftig Steuer und Versicherung sparenden Akt müssen allerdings alle Fahrzeuge ein gültiges Pickerl (TÜV) besitzen ...

Unser Ikstee hat die Prozedur mit nur leichten nervlichen Schäden überstanden ...

Gryße!
Andreas, der motorang

Viele Umstände dadurch

Das alles hat eigentlich vielleicht vor ein paar Jahren angefangen, als ich mit Walter P. die erste Campingausfahrt planend beim Abendessen im Hause meiner Eltern in Kärnten saß. Da läutet das Telephon und ein Andreas will Tipps & Tricks über das XT-Schrauben von mir [:D]. Durch ihn wurde in Folge mein alter Traum vom Gespann-Fahren wieder wach. Denn er fährt eine MZ mit Beiwagen.
Im Oktober 1996 las ich zufällig von einer Jawa 350 [Typ638], die im Dorotheum versteigert werden soll [als herrenlos aufgefundenes Fahrzeug, mit einer Bestätigung von der Straßenmeisterei]. Ausrufungspreis 200 Schilling [etwa 15 Euro]. Diese will ich ersteigern und wenn nicht brauchbar, dann kann ich sie ja meinen Gespannfahrenden Freunden verkaufen. Am 23.Oktober 1996 ersteigere ich die Jawa, die mir trotz fehlender Papiere und allerlei Defektheiten brauchbar erscheint.
Ich will versäumtes nachholen, denn ich fahre seit ich motorisiert einspurig unterwegs bin 4Takt Motoren. Und nun habe ich einen Vertreter dieser sonderbaren Zweitakter, aber immerhin zwei Zylinder - sind dann wohl auch vier Takte? Nach näherer Betrachtung erscheint sie mir wie der größere Bruder einer Puch Monza oder ähnlichem.

Etwa einen Monat später erkaufe ich mir einen Velorex Beiwagen, gebraucht aber noch nie gefahren komplett mit Verdeck, dafür ohne Rückenlehne und den Anbauteilen, jedoch nicht die für die Jawa tauglichen, was sich natürlich erst beim Versuch die zwei zu kombinieren herausstellte.
Nach Ausstellung der Unbedenklichkeitsbescheinigung durch die Polizeidirektion Klagenfurt bekomme ich das Duplikat des Typenscheins von der Firma Faber Anfang Dezember 1996.
In den folgenden Monaten repariere und ersetze ich diverse Kleinigkeiten. Die meiste Zeit verbringe ich mit der "Wieder-Brauchbar-Machung" des innen sehr stark verrosteten Tankes, sowie mit dem nicht funktionierenden Kickstarter.
Fehlende Teile ersetze ich teils durch XT-Teile, teils durch Teile, die aus einer geschlachteten 634-er Jawa stammen und teils durch Neuteile, die ich mir aus Tschechien hole, während meines Berufschulaufenthaltes in Wien.
Im Mai 97 ist es endlich soweit; zum ersten Mal höre ich meine Jawa: "Räntententen-pop". Nach Einstellung der Zündung und neuerlichem Start- und Fahrversuch, frage ich mich "Wozu brauche ich eine Wing?" Denn ich kicke den Gang rein, und schon fahre ich..-rückwärts! Ein Tolles Gefühl!

Nach und nach wird aus allen Teilen ein Motorrad mit Beiwagen. Im November `97 träume ich von einem Gespanntreffen im Westen Österreichs zu dem Freunde Fahren wollen, doch Zeit- und Garagenmangel in Verbindung mit einer Verkühlung verhindern denn ersten Anlauf zur Fertigstellung und Vorführung bei der Typisierungsstelle. So verbringe ich dann erst eine sonnig warme Woche im Jänner`98 damit das Gespann einerseits typisierungstauglich zu machen und andererseits die (für mich) notwendigen Winterfahrerinstallationen anzubringen, d.h. 12 Volt-Steckdosen, Beiwagen-Batterie, Schalter, Griffheizung und andere Heizelemente bauen und testen. Denn heuer möchte ich wiedereinmal in den Bayrischen Wald zu den Elefanten fahren.

DO 14.1.1998
Es ist so weit, nur noch typisieren und anmelden. Andreas erklärte sich bereit mich mit meinem Gespann mit seinem ehrwürdigen MZ-Gespann zu schleppen. Doch zuvor bringt er mich nach Mariatrost, wo die Jawa steht. Am Vorabend hatte er mit dem Gespann noch Reifen und Ölprobleme, doch jetzt geht es wieder gut.

Die Jawa will an diesem kalten Morgen nicht so recht anspringen, also lasse ich sie über den Berg hinunter anlaufen. Im Tal angekommen fahre ich wieder im Schlepptau, wohl meist aus eigener Kraft, aber eben mit dem Abschleppseil mit der MZ verbunden. Die frische Morgenluft beißt in meinem Gesicht und mein größter Wunsch ist es, bald vollständig befreit von Abschleppseilen und aus eigener Zweitaktkraft fahren zu dürfen.
Schnell noch machen wir uns den 1. Ausfahrtermin aus, nämlich Samstag Nachmittag - das sollte doch zu schaffen sein - dann fährt Andreas in die Arbeit.
Ich beeile mich in das Büro der Typisierungsstelle zu gehen mit all den gesammelten Dokumenten und Unterlagen. Bald bin ich wieder draußen und warte auf die technische Begutachtung durch Herrn P., der sich eigentlich nicht für Motorräder zuständig betrachtet, das funktionieren der Lichter und der Hupe, Maße und Gewicht kontrolliert er dann doch -, mit Beiwagen, Batterie, Abschleppseil, Ladekabel und Verdeck 260 kg Eigengewicht. Anschließend wieder ins Büro. Zwei weitere Herren, einer davon der sogenannte Ingenieur, wollen dann doch auch noch Jawa-Gespann-Schauen gehen. Sie tun es, - bemängeln nichts, besehen sich hauptsächlich nur die Verschraubungen an Beiwagen bzw. Motorrad. Dem anderen - wohl dem Gehilfen - erscheinen die drei Bowdenzüge auf der linken Seite interessant, wohl aber nicht ganz verständlich - ich erkläre es ihm: Hinterradbremsseil, Beiwagenbremsseil, Bremslichtgeberseil. Dann, wieder drinnen schreibt der Gehilfe - ich ihm Fragen beantwortend - noch mal hinaus - Verwirrung bezüglich der Felgen bzw. der Reifendimension.
Und dann wie kann es anders sein fehlen zwei Bundesstempelmarken. Dreimal fragte ich zuvor telephonisch nach, was mitzubringen sei und ob das was ich alles habe genügend sei mit der wiederholten Aussage "Es paßt alles und was sie noch brauchen bekommen sie alles hier". Hilft nichts. Ich - muß zur nächsten Trafik in die Liebenauer Hauptstraße.

Nach photographieren mit eines Freundes Sofortbildkamera ist es mir glücklicherweise möglich mit einem verirrten LKW-(Fahrer), der die Puchstraße sucht, ein paar Meter mitzufahren - Er war in früheren Jahren ebenfalls Jawa Fahrer.
Schnellen Schrittes wieder zurück erhalte ich den vorläufigen Typenschein und die Auskunft, daß ich den Typenschein ( Einzelgenehmigung) in 5-6 Monaten abholen kann und ein Zahlschein über 600 öS. So eile ich dann in Richtung, zu Fuß und mit der Straßenbahn.

Ich muß allerdings bemerken, daß ich sowohl die Zulassungsscheine der beiden IKSTEE´s nicht mithabe, als auch, daß der Letzte Begutachtungsbericht der XT (2) im Oktober 1996 ablief. Also, alles wieder mit inklusive meines schönen alten schwarzen Kennzeichens. - GVB-BUS auf den Bahnhof, Bus, Wohnung, Zulassungsscheine und Begutachtungszettel suchen - keiner von diesen ist zu finden;
Telephonisch erhalte ich im Wachzimmer Paulustor die Auskunft, daß ich bis 13 Uhr in der Zulassungsstelle eine Verlustanzeige aufgeben kann. Also, noch etwa eine Stunde Zeit.

Dort erhalte ich von dem Herrn an der Position 5 die etwas ungeduldige Antwort, daß es günstiger sei gleich ein Ansuchen auf Duplikat zu stellen. Dazu brauche ich Stempelmarken ...
“Wo?“ - frage ich einen wartenden Herrn - „bekomme ich hier Stempelmarken.“ „Ah! da oben. Danke“ Laufenden Schrittes hinauf - kaufen - hinunter - Ah, eine Wartemarke ziehen - Formulare schauen - 3 entnehmen und die Wartezeit mit Ausfüllen nützen. Ich habe keine Ahnung welches davon notwendig ist. Es ist 12 Uhr 48- noch immer leuchtet die Nr.51 auf, ich habe Nr.53 -Wie wird sich das noch ausgehen? -es muß - das gibt es doch nicht - wo zum Teufel steckt nur die Nr.51 -warum geht da nichts weiter - und da kommen auch pausenlos noch Parteien ohne Wartenummer - Jetzt gehe ich auch hin. Dann endlich an erster Position geduldig wartend schiebt sich ein Solarium gebräunter Kotzbrocken vor mich, um die Damen hinter dem Glas von Ihrer Arbeit abzuhalten. Es ist 2 Minuten vor 13 Uhr. Was soll des ? -Ich koche vor Streß, Hitze, Hektik und Ungeduld (Wut?)
Endlich um ein Begehren fragend, erhalte ich gleich darauf noch ein Formular und die Aufforderung nach - NOCHMALS Stempelmarken - verwirrt, verärgert und konfus - mit der Erkenntnis, dies wegen der zwei Zulassungsscheine - sprinte ich wieder hinauf um eine weitere Marke zu kaufen.

Die Dame von den Stempelmarken sich schon auf die Freizeit vorbereitend, steht am Gang hinter einer Glastür tratschend und rauchend. Verssteh ich, aber ich habe es trotzdem eilig - warte zappelnd abwechselnd vor der Türe und dem Schalter. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor.

Mit der weiteren Marke und dem ausgefüllte Formular wieder hinunter zur Dame an Pos.12 ,- doch ,Oh Schreck - wo sind die zwei "alten" Stempelmarken von vorhin - ich habe sie wohl gerade auf dem hin und her Weg verloren- ich suche schnell - finde sie nicht - egal - heute schon egal -
Wieder hinauf die Dame bei den Marken ist es ist kaum zu glauben - noch da; zwei Marken verkaufend, versichert sie mir ,sie werde noch einmal durch die Halle schauen , ob Sie die Marken findet,- sie wolle demnächst nach Hause gehen.
Wieder unten wird mir klar, daß ich der Dame an Pos. 12 wohl den Feierabend verkürze, doch sie druckt mir bereits die neuen Zulassungsscheine aus.

Ich bin erleichtert, denn wie sollte ich denn das Pickerl für die XT II ohne Zulassungspapiere machen.Nach Auffindung der verloren geglaubten Stempelmarken durch die Markendame, wollte ich den zwei eigentlich doch sehr freundlichen Beamtinnen Trinkgeld zukommen lassen mit der vorsichtigen Frage, ob das denn überhaubt erlaubt sei, bekam jedoch die Antwort von der Dame von Pos. 12 „Es ist nicht notwendig , es ist unser Job !“

Mit den neuen Zulassungspapieren und all den anderen Papieren eile ich wieder nach Hause, um mit dem VW-Bus zur Garage eines Freundes zu fahren um dort nach fünfmonatiger Standzeit anzuwerfen.

Als sie endlich anspringt,-kernig stammpfend und unverkennbar -doch, - Oh, Nein!, Das alte Leiden- sie spuckt den Kupplungsausdruckhebel-Simmerring wiedermal aus und das Motoröl gleich hinterher.

Nach fehlgeschlagenen Improvisationsversuchen beschließe ich ES zu versuchen. Und tatsächlich bekomme ich nach Erklärung der Umstände bei meiner Werkstätte das begehrte Klebeettikett. Denn sie wissen dort, daß bei meinen IKSTEE`s sonst noch nie etwas zu beanstanden war und sie wissen auch ,daß ich mich von meinen IKSTEE`s niemals trennen würde. Nun ist es 15:30.

Hungrig und müde fahre ich zu meinen Eltern und bekome ein köstliches Essen. Nach einer Entspannungsphase mache ich mich wieder auf den Weg. All die Papiere bringe ich zu meinem Versicherungsmann, der natürlich noch nicht zu Hause ist. Es ist nur ein Versuch. Die ausgeliehene Jawa-Velorex-Einzelgenehmigung von Andreas A. werfe ich in seine Briefkasten und fahre darauf quer durch die Stadt zur Fa. Eberhard, wo ich den Velorex gekauft hatte.

Hr. J. hat mir einst versprochen, als ich den Beiwagen kaufte, mir ein blaues Kennzeichen zu leihen, wenn ich es zur Überstellung brauchen sollte. Doch entgegen meiner Annahme sind um 17:30 alle Kennzeichen außer Haus - nach seine Auskunft !?. Morgen früh könnte ich eines haben. Nachdem ich bereits da bin, nutze ich die Zeit um wiedereinmal Hrn.S., den Werkstättenoberbefehlshaber, nach der Velorex-Rückenlehne frage, die ich noch immer nicht nachgeliefert bekommen habe. Herr J. versprach sie mir einst, als ich den Beiwagen kaufte. [sie ist bis heute - 2005 - nicht aufgetaucht ...]
Herr S. übt sich wieder in schauspielerischen Einlagen, jedoch nicht so brilliant, wie zuletzt, als er sich in Bedauerungen und Beteuerungen überschlug.

Nach engültiger Übergabe sämtlicher Papiere und Informationen beim Versicherungsmann fahre ich nach Hause mit der Vorfreude auf Gespannfahren, denn bis Mittag des nächsten Tages sollte ich das neue Kennzeichen haben.

Gegen 12 Uhr Mittag eile ich wieder in die Zulassungsstelle. Die beauftragte Bearbeiterin der Versicherung erwartet mich bereits, aber nicht mit dem Kennzeichen, „Es gibt Probleme - Gehen Sie zum Bearbeiter dem Herrn L. hinein.“
Dieser teilt mir mit ,daß es keine Möglichkeit gibt ein neues Kennzeichen zu bekommen ohne Eingabe des Abmeldedatums. Der Computer würde sich weigern. Außerdem finden sie keine zusammenpassenden Daten rund um Jawa 350, Motor-, Fahrgestellnummer, Kennzeichen, etc.
Nach Erklärung und Telephongesprächen mit der Zulassungsstelle Klagenfurt klärt sich dies auf. Nun sollte es keine Probleme mehr geben. Wir hatten das O.K. für die Kennzeichenausgabe.

Das fehlende Abmeldedatum könne doch erst später nachgetragen werden. So verstreicht für mich wieder ein arbeitsfreier, ungeduldig wartender Nachmittag, Aber morgen,-ja morgen solle ich das Kennzeichen bekommen .

Freitag, 16.1. Vormittag
E. begleitet mich diesmal. Nachdem sich das Wirr-Warr rund um Fahrgst.nr. und Motornr., sowie die verwirrenden Bezeichnungen des Beiwagens in den Kaufvertragspapieren (Jawa 700 !) endgültig gelöst waren, ist dennoch die Problematik mit der Abmeldung nicht aus der Welt.

Herr L. teilt mir mit, daß der ehemalige Besitzer der Jawa diese noch nicht abgemeldet habe. Denn es finden sich keinerlei Unterlagen darüber in der Polizeidirektion Klagenfurt!

Noch einmal verlasse ich die Zulassungsstelle mit all den Papieren und dem alten Kennzeichen. Wieder zu Hause erfuhr ich über die Telephonauskunft, daß es in Klagenfurt keinen Peter T. gibt,- jedoch in Graz -inzwischen mit Magistertitel. Mehrmals versuche ich ihn zu erreichen - ohne Erfolg. Nach einem weiteren Anruf bei der Auskuft, will ich bei sämtlichen T... in Klgft. anrufen, um vielleicht so den Aufenthaltsort des Herrn Peter T. zu erfragen. So komme ich gleich nach dem ersten Gespräch zu einer Telephonnr., die zu der Letzten Zulassungsadresse paßt. Es war dann wohl die Mutter, die mir nach vorsichtigem Fragen die Antwort gab:“Ja, ja -der hat so ein tschechisches Motorrad ...-eine Jawa - Wollen Sie sie vielleicht kaufen ?“ Schmunzelnd, da sie mir doch schon seit ein einhalb Jahren gehört sage ich: “Na, ja - das ist eine etwas diffizilere Angelegenheit....“ Sie gab mir noch die Bürotel.nr. und die Information, daß er übers Wochenende nicht zu erreichen sei...

Sonntag, 18.1. Abends
Jemand hebt auf der anderen Seite der Leitung den Hörer ab, ER ist es. Ja, er ist Besitzer einer Jawa!- wie er noch glaubt - ich erkläre ich ihm, wie die Sachlage wirklich ist. Zu meinem Erstaunen ist er weiterhin freundlich. 1991 oder 1992 habe er sie abgemeldet, seit damals stand die Jawa zuerst noch zwei Jahre auf Privatgrund, dann auf öffentlichem Grund, aber an einer Stelle, wo sie doch niemanden stören könne. Er wollte sie, wenn er Zeit und Geld hätte, wieder herrichten. Außerdem erfahre ich von ihm, bei welcher Gesellschaft die Jawa versichert war.

Montag, 19.1.
Gleich nach dem Aufstehen setze ich mich mit der Zulassungsstelle Klagenfurt mit Frau E. in Verbindung, und gebe ihr die neuen Daten durch. Nach einem Ausflug ins Archiv erhalte ich neue Daten: Erstzulassung:13.5.1986, auf Peter T. am 30.9.1989 angemeldet, doch leider weiterhin kein Abmeldedatum. Frau E. will die Kennzeichen-Verschrottungsbücher noch durchsehen aus den Jahren `91 und `92, doch das wird lange dauern. So rufe einen Motorradklubkollegen an, der bei der betreffenden Versicherung arbeitet. Er verweist mich an seine Kollegin Frau S., die mir dann wirklich endlich das so lange gesuchte Datum sagt: Abgemeldet am 24.9.91. Ich bitte sie noch ein Fax an die Zuassungsstellestelle Graz zu schicken.

Im Vertrauen darauf, daß jetzt doch endlich alles funktionieren wird, rufe ich erst kurz vor 11 Uhr Herrn L. an. Dieser hatte zwar das Fax schon, jedoch die Bestätigung von der Zulassungsstelle war noch nicht beauftragt worden. „Muß ich den wirklich alles selber machen?“, denke ich mir. Nochmals warten - nochmals telephonieren - nochmals warten und nochmals die Erkenntnis - heute geht es nicht mehr.

Dienstag, 20.1.
Kurz nach 8 Uhr früh gebe ich abermals sämtliche Unterlagen abermals Hrn. L.
Einen Kaffee trinkend überbrücke ich die Wartezeit von etwa 20 Minuten mit der Rohschrift eben dieser Zeilen.
8:40 :“Bitte zum Schalter 7 kommen, Sie müßen noch 130 öS [9 Euro] beim Schalter 13 zahlen.“
Dort nach weiteren Minuten des Wartens kommt die Dame, sieht sich den Akt, den ich ihr unter der Glasscheiber durchschiebe nahezu widerwillig an. Mit den Worten „Da ist etwas nicht in Ordnung - “, verschwindet sie und der Akt. Knapp daran eine Lachkrampf zu bekommen - nichts anderes erwartete ich hier - stehe ich da und harre der Dinge, die jetzt noch kommen würden. Weitere 10 Minuten vergehen, ich bin das Warten nun wirklich schon gewöhnt, löst sich das Problem auf wundersame Weise ohne mein Zutun.

Ich bezahle nun noch für die drei neuen Pickerln [~TÜV-Plaketten] und erhalte auf Pos.7 dieses Abenteuerspiels endlich das neue/meine Grazer Kennzeichen

G 27 VUD ("VIELE UMSTÄNDE DADURCH").
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Gerade als die Raupe dachte, die Welt würde untergehen, verwandelte sie sich in einen Schmetterling.
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Beitragvon Dreckbratze » Fr 16 Dez, 2005 17:01

na, ihr lieben öschis setzt immer noch einen drauf, hä? und ich dachte schon unsere bundesdeutsche bürokratie sei kaum zu toppen.
es fehlt halt etwas anarchie.......
gruss achim
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