Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon Jonas » Do 21 Mär, 2019 00:19

mike58 hat geschrieben:Zeichnungen sind immer gut, fragt sich aber immer ob es auch der Realität entspricht,
klar kann man da wunderbar moderne Lager implantieren, Arbeit ist es halt immer, ausdanzieren muß man es ja auch noch, der ganz normale Wahnsinn wie immer, aber lohnen tut sich das in jeden Fall.haoast konkret i war dabei.
LG
Mike

Ich denke, Mike bringt es auf den Punkt.

Ich habe Schnittzeichnungen und Ersatzteillisten gefunden. Da kann man sich schonmal einen Überblick verschaffen, wie die Sache grundsätzlich konstruiert ist und ob man sich traut, das nachzufertigen. Hoffe ich.

Bemaßte Zeichnungen sind jedoch schwierig. Es gibt sie, aber damit kann man fast nichts anfangen, denke ich. SEHR kleine Bilder, und was nun genau wie und ob zu welchem Modell gehört, ist schwierig bis unmöglich herauszufinden. Anhand irgendwelcher winziger Bildchen Teile neu zu konstruieren, halte ich für ein Wagnis.

(Quelle: http://terrot.club.pyreneen.free.fr/index2.html)
Vorderrad.jpg
Vorderrad.jpg (249.83 KiB) 3543-mal betrachtet


Hinterrad.jpg


pd27-19.jpg


pd27-20.jpg


pd27-21.jpg


pd27-22.jpg


pd27-23.jpg


Bemaßte Zeichnungen sehen dann z. B. so aus: :gruebel: :gruebel: :gruebel:

l_09114-1.jpg


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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon Jonas » Do 21 Mär, 2019 00:42

Die Schmierung der originalen Lager ist natürlich speziell!

Im Inneren der Radnabe bzw. zwischen den Lagerschalen in der Radnabe ist ein Schmierrohr (Ersatzteilliste: "9834, Tube graisseur" - Schmierrohr) eingearbeitet. Es zieht sich links und rechts bis knapp über die Ränder der Lagerschalen. Über ein kleines aufklappbares Deckelchen ("Graisseur" - Schmiernippel), das zentral außen auf der Radnabe sitzt, wird in die Innenseite des Schmierrohrs Öl eingebracht. Dieses Öl fliesst dann irgendwie links und rechts bis an die Ränder des Schmierrohrs und wird von da in die Lagerkugeln ("bille de 7 x 14, les dix" - zehn Lagerkugeln 7 x 14) geschleudert.

Nix mit beidseitig abgedichtet und Dauerschmierung... Ich GLAUBE jedoch, dass ich damit leben könnte. Wird halt im Winter immer alles auseinandergenommen, gereinigt, neu geölt. Moderne Lager sind natürlich beidseitig abgedichtet und dauergeschmiert. Und einstellen muss man sie auch nicht. Da besteht z. B. keine Gefahr, eine "Kugelmühle" zu produzieren.

Hier sieht man das Schmierrohr:

Messinghülse.jpg


Hier das Hinterrad von außen. Die Bremsankerplatte verdeckt dabei die innere Konusmutter, die auf der Radachse sitzt. Aufbau: Achse mit aufgeschraubter Konusmutter - Bremsankerplatte - Distanzhülse, die an Schwinge und Bremsankerplatte anliegt - Schwinge - Unterlegscheibe - Radmutter.

außen 1.jpg


Auf der anderen Seite sitzt ebenfalls eine Konusmutter sowie eine Kontermutter. Hier erfolgt die Einstellung der Radlager. Die Kontermutter sitzt in der Schwinge, dann kommt das Winkelblech, dann die Radmutter.

außen 2.jpg


So... ich hoffe, dass der Aufbau der Konstruktion damit klar ist. Und ich denke, dass der Herr vom "Atelier l´Entretube" mir nur Beispielphotos seiner Arbeit geschickt hat, die nicht exakt den Achsen entsprechen, die er für meine HSC anfertigen würde.

Ob ich nun jedoch das Komplettangebot mit Umbau auf moderne Lager vom "Atelier l´Entretube" wähle, oder ob "wir hier" eine Nachfertigung der Originalteile unter Beibehaltung der Originalkonstruktion bewerkstelligen oder ebenfalls auf moderne Lager umrüsten, muss noch behirnt werden.

Vorab jedoch sowieso: Danke für´s Mitdenken und für Eure Angebote! Wir werden sehen... :smt023

EDIT: "Achse" durch "Radnabe" ersetzt. :omg:
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon hiha » Do 21 Mär, 2019 06:40

Moing,
wenn man die Lagerschalen rausnehmen kann, was ja nicht bei allen Mopetten dieser Konstruktionsepoche möglich war, bietet sich ein Umbau auf Normlager natürlich an.
Wenn ich die schnörkselige Ziffer richtig deute, hat der Lagersitz Ø38,9? Und die Achse hat ein 12,5er Gewinde? Es geht mir nur um die etwaige Größenordnung. Mit 15mm Innendurchmesser gäbe es ein paar nette Lager, ich würd da vielleicht was Vollkugeliges* nehmen, was Zweireihiges, oder einfach was ganz Vulgäres, dafür in VA.

Gruß
Hans
*Ist eher nix für Radlager, wegen der Einfüllnut ist die Axiallast begrenzt.
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon Jonas » Do 21 Mär, 2019 06:52

hiha hat geschrieben:wenn man die Lagerschalen rausnehmen kann, was ja nicht bei allen Mopetten dieser Konstruktionsepoche möglich war, bietet sich ein Umbau auf Normlager natürlich an.


Wenn man sich die Konstruktionszeichnung ansieht, aus der Du den Durchmesser Lagersitz 38,9 mm abgelesen hast denke ich, dass man die Lagerschalen rausnehmen kann?!? Wobei ich nicht weiß, ob diese Konstruktionszeichnung in allen Punkten EXAKT MEINE Achse abbildet. Aber zumindest die 38,9 mm kommen hin...

hiha hat geschrieben: Wenn ich die schnörkselige Ziffer richtig deute, hat der Lagersitz Ø38,9? Und die Achse hat ein 12,5er Gewinde? Es geht mir nur um die etwaige Größenordnung. Mit 15mm Innendurchmesser gäbe es ein paar nette Lager


Müsste in etwa passen?!?

FullSizeRender (7).jpg


FullSizeRender (6).jpg


FullSizeRender (11).jpg
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon hiha » Do 21 Mär, 2019 06:59

Ich denke, das wäre sogar mit den OriginalAchsen machbar, und vielleicht sogar ohne die Anfertigung eines Distanzrohres zwischen den Lager-Innenringen, da die Achse ja in der Mitte dicker ist.
Hach, mehr Zeit müsste man haben....

Gruß
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon Jonas » Do 21 Mär, 2019 07:10

Die Achse hatte ich komplett draußen. Die war in der Mitte nicht dicker. Auch, wenn es in der Ersatzteilliste so aussieht. :gruebel: In der Zeichnung aus der Betriebsanleitung sieht das anders aus. Hier, so ist das bei mir:

Da meine ich auch herauszulesen, dass man die Lagerschalen rausnehmen kann. Vorher muss man natürlich das Schmierrohr rauskriegen, ohne es zu vermurksen.

Hinterrad.jpg
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon mike58 » Do 21 Mär, 2019 08:06

schaut doch ganz gut aus,
Würd da gucken um geschlossene Notmlager, dann brauchts auch kein schmieren, i würd mir vielleicht noch übrtlegen am Kettenblattträger zwei Lager nebeneinander zu setzen muß man halt ausspindeln, was jetzt auch keine Zaubrrei sein sollte.
LG
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon Lederclaus » Do 21 Mär, 2019 09:22

Ich seh das so: Wenn ich mit so einem Motorrad richtig und oft fahren will, würde ich auf modernere Lager umbauen (wenn es meine wär). Wenn ich das Ding als museales Schnauferl betrachten will, würde ich die originale Lagerung reparieren, um die originalität dieses motorisierten Kulturgutes zu erhalten. Beides läßt sich mit einigem Aufwand sauber regeln.
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon hiha » Do 21 Mär, 2019 09:29

Jawoll, genau so isses.
Eine Zwischenlösung gäbe es noch: Umbau auf Normlager ohne Bearbeitung der Nabe, ggf. mit Anfertigung neuer Achsen, um die Möglichkeit zum Rückbau auf Original zu behalten.
Jetzt liegts an Dir :-)

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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon mike58 » Do 21 Mär, 2019 12:11

Mein Denken,
Das ist ein Fahrzeug und kein Stehzeug, Mopeds wurden schon zu allen Zeiten irgendwie genial oder weniger, am Leben gehalten, wieviel muß priginal sein das es noch als Kulturgut gilt, Prozentual gesehen, vielleicht hilft das weiterund wieviel % sind so ein Lagerumbau.
LG
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon lallemang » Do 21 Mär, 2019 12:14

Genau. :D

(ist eigendlich nach den Herrn Vorredner überflüssig, aber ich wollt's dann doch gesagt haben) ;-)
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon Jonas » Do 21 Mär, 2019 13:02

Och, Originalzustand mehr oder weniger unwiederbringlich zerstören ist mir in dem Fall recht egal, solange man es von außen nicht sieht. :fiessgrinz: Fahren soll das Teil, und zwar so gut wie´s eben geht.

Ich sehe nun folgende Möglichkeiten:

1.
Jean-Luc meldet sich bei mir: "Die neuen Originalteile von https://www.macadam2roues.com/fr/ passen von den Abmessungen und sind im guten Zustand. Der Spaß kostet Dich für beide Räder 100,- und Du kannst einfach alte Originalteile gegen neue NOS ("new old stock") Originalteile tauschen." Würde ich machen.

2.
Irgendjemand sagt: "Für erheblich weniger als die vom Atelier l´Entretube aufgerufenen 320,- plus Versand repariere ich Dir Deine alten Originalteile. Die kannst Du dann einfach wieder einbauen." Mache ich auch.

3.
Ich schicke alles zum Atelier l´Entretube, latze so ca. 400,- incl. Versand und hoffe, dass der Profi alles erledigt wie besprochen. Er kennt sich mit meiner HSC aus und wirkt vertrauenswürdig. Würde ich auch machen.

4.
Irgendjemand sagt: "Komm mit dem Moped vorbei und guck zu wie ich auf moderne Radlager umbaue (weil helfen kannst Du eher nicht dabei). Vielleicht schaffen wir das zügig, vielleicht musst Du das Moped eine Weile hier stehen lassen, das müssen wir im Vorfeld behirnen. Das kostet Dich natürlich auch was, aber wohl weniger als im Atelier ´l Entretube. Außerdem ist die Knobelei ´ne feine Sache!" Auch hier: Mache ich.

Mein Kopf raucht ziemlich, ich lass das alles mal auf mich wirken. Das Wetter ist schön, ich hab frei und drehe nachher ´ne Runde. :smt049

Bis dann! :smt023
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon Jonas » Do 21 Mär, 2019 23:02

Ergänzung:
Die genannten Möglichkeiten sind erstmal nur mehr oder weniger konkrete Gedankenspiele, um mich zu sortieren. Jean-Luc hat sich z. B. noch nicht gemeldet. Da muss ich mal nachfragen, was sein Händlerbesuch ergeben hat.

Aber was sagt Ihr zu diesem Zündkerzenbild (Bosch DM 95 T 1)? Zündkerzengehäuse und Isolator sind schuppig verrußt,der Isolator die Elektrode jedoch recht hell. :gruebel:

IMGP0656.JPG


Kerzenwechsel

IMGP0659.JPG
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon lallemang » Do 21 Mär, 2019 23:08

Die Elektrode ist hell, der Isolator ist das zylindrische Teil drumrum.
A bit on the rich side :gruebel:
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Re: Terrot HSC 350, Bj. 1927 - Fortschrittsbericht

Beitragvon mike58 » Fr 22 Mär, 2019 08:23

Samtig matt,
Der Wärmewert kömnnt stimmen, kommt auf die Fahrweise an, jedoch scheint da ne Menge an verbrannten Öl dabei zu sein, wie dicht sind die Ventilsitze, was machen die Kolbenringe ect, bei einem Seitenventiler muß man Umdenken, der Brennraum ist alles andere als normal und die Verdichtung gegen null plus a bisserl.
LG
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