Kettenöler für Winterbetrieb?

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon motorang » Mi 17 Okt, 2018 10:41

Hi,
hier fahren ja einige mit einem Kettenölsystem herum. Ich versuche bei der Antriebskettenpflege nicht nachlässig zu sein, aber speziell im Winter ist das hart. Erstens lockt das Wetter nicht immer zum Herumknien oder Liegen neben dem Mopped, und zwotens sollte man viel viel viel öfter die Kette schmieren, weil der Salzangriff permanent stattfindet. Nachdem ich grad wieder eine Winterkette entsorgen muss und das echt ins Geld geht, will ich eine Verbesserung anstreben. Der Loobman Kettenöler und ein Selbstbau-Kettenöler sind als untauglich rausgeflogen nach je einer Saison. Die Gründe finden sich im Lastenheft unterhalb.

Ich suche Folgendes (vor allem jemanden der damit selber Erfahrung im Winterbetrieb gesammelt hat und mir von Systemen abraten oder welche empfehlen kann):

1) Kein reines Gravitationssystem weil das Kettenöl wahrscheinlich bei tieferen Minusgraden nicht mehr von selber tropfen mag - oder?
2) Kein reines Quetschflaschensystem, weil es zumindest bei meinen Moppeds da immer nachgetropft hat und Quetschflaschen bei minus 20 ° nicht funktionieren. Ein Ventil und eine Pumpe wäre also erforderlich
3) Idealerweise Schmierstelle nicht hinten an Schwinge/Kettenrad (Leichte Montage/Demontage von Schneekette, Radwechsel, Kettenwechsel ...) sondern weiter vorne (a la Enfield Kurbelgehäuse-Entlüftungsölung)
4) Keine Feststoffschmierung, sondern mit Flüssigschmierstoff - ich möchte auch mit Standardrollenkette fahren können und da muss überall geschmiert werden können.
5) Idealerweise sollte ein halbwegs umweltfreundlicher Schmierstoff verwendbar sein.

Alternative:
Kettenspray quasi fix verbauen und während der Fahrt über ein langes Schläucherl manuell betätigt die Kette schmieren? Reizvolle Idee ... aber ich fürchte der Schlauch wird schnell zugewachsen sein mit verfestigtem verklebtem Kettenfett. Schon mal wer probiert? Größeren Schlauch verwenden und sich drauf verlassen dass das Zeug im Schlauch drucklos weiterrinnt? Große Sauerei weil Kettenspray zu flüssig ist um während der Fahrt aufgebracht zu werden?

Ach ja, ich weiß um die Existenz von Kettenschläuchen, angeblich wartungsfreien O/X-Ringketten, Kardanantrieben, Riemenantrieben, Kettenfettkästen und Direktantrieben a la Roller.
Um die geht es hier nicht.
Ich hab nun mal ein kettengetriebenes Mopped und hänge an dem auch ziemlich. Ich mag nur nicht Antriebsketten mit 2000 oder 3000 km entsorgen, die den Korrosionstod gestorben sind.

Gryße!
Andreas, der motorang

PS:
Berotec MOFESSOR - leider ohne Pumpe
Cameleon Kettenöler leider ohne Pumpe
Rehoiler mit Pumpe
CLS mit Pumpe
McCoi-Satz zum selber löten mit Pumpe
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Scottoiler eher nicht (Winter, Schmierstelle)
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon unleash » Mi 17 Okt, 2018 10:48

Der Nemo?

Drehen zum Ölen, Rückwärtsdrehen gehen nachtröpfeln, falls man doch früher anhält, mechanisch einfach aufgebaut. Bei mir fliegt der Scottoiler an der KLX raus und wird dadurch ersetzt.

Lies da auch mal die 2. Bewertung.
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 17 Okt, 2018 10:49

1) Gravitationssystem und 2) Quetschflaschensystem betreffen den loobman.
Den fahr ich, unter 0 Grad so gut wie keine Erfahrung.
Aber tropfen tut er auch bei Minusgraden, jedenfalls tat er es bei mir, mit 10W40 drin.
Der aktuelle loobman ist kein Quetschflaschensystem, da drückst Du Knöpfchen.
Nachtropfen nur, wenn zuviel Öl gegeben wurde, und wenn, nur kurze Zeit nach Knopfdruck.
Ein permanent ölendes System wie z.B. Scottoiler macht da mehr Probleme, da gibt's immer Ölspuren neben dem abgestellten Motorrad.

5) umweltfreundlich: :smt102 2-Takter Mischöl für Außenborder gibt's in biologisch abbaubar.
Selbst wenn Du viel ölst, werden das vielleicht 50ml auf 1000km sein, das ist vermutlich weniger, als das Motorrad woanders an Öl abgibt.
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon unleash » Mi 17 Okt, 2018 10:53

Öl: Bioöl aus der Sägekette? Oregon o.ä., zumindest harzt bei mir nichts über Winter an der Husky-Säge, ist auf Rapsölbasis und bei uns im Wald eh vorgeschrieben.
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 17 Okt, 2018 10:55

Das Bio-Sägekettenöl greift angeblich O-Ringe an, hört man. Ob's stimmt?
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon nattes » Mi 17 Okt, 2018 13:10

Ich hab den Nemo. Der schmiert wenn du es willst. Im Winterbetrieb muß man eine zweite Düse so anbringen, das beide Kettenseiten geschmiert werden, dann funktioniert das.
Zum Ölen nimmt man Getriebeöl.

Gruß Norbert
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon hiha » Mi 17 Okt, 2018 13:17

@motorang
Im XT600-Forum hast Du doch bestimmt vom RehOiler gehört, den ein Forumsmitglied (der Rehburger) dort vor Jahren entwickelt hat, und m.W. immer noch vertreibt.
Ist aber glaub ich ein Schwerkraftsystem mit Magnetventil.
Ich könnte eine Peristaltikpumpe aus einem Infusomaten abgeben. Das Prinzip ist primitiv, man braucht nur einen ölbeständigen weichen Schlauch mit ca. Ø5mm aussen.
Wenn die Pumpe nicht läuft, geht nix durch. Die Elektronik dazu müsste man halt selber bauen, oder man macht sich einen Knopf an den Lenker... Interesse an so einem Ding?

Gruß
Hans
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon andi » Mi 17 Okt, 2018 13:23

Ohne praktische Erfahrung ;-)
Mit dem Rehoiler habe ich mich von der Softwarseite her beschäftigt, und finde den von den Möglichkeiten ihn an die Notwendigkeiten anzupassen super.
Wo das Schläuchel endet ist dem grundsätzlich egal.
Es gibt halt keinen Bausatz, es wird einem aber geholfen.
Mir war die Pumpe zu teuer um nur damit zu spielen.
In Adruino hab ich das nachgebaut und nach eigen Ideen erweiter, Grenzen werden nur durch die eigene Kreativität gesetz.

lg
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon andi » Mi 17 Okt, 2018 13:28

hiha hat geschrieben:@motorang
Ich könnte eine Peristaltikpumpe aus einem Infusomaten abgeben.
Gruß
Hans


Geht die mit 12V oder weniger ?
Kolbenpumpe ?
Weil wenn Kolbenpumpe, kann man mit der Anzahl der Pumpstöße die Menge einstellen.
Hast da vielleicht noch eine ? :oops:
lg
Andi

p.s.
Ich muss mal schauen ob ich den Arduino Code noch finde.
Ich hab das so progammiert, das ich genau einstellen konnte wie lange man Spannung anlegen muss, um einen vollständigen Hub durchzuführen.
Und wenn deffinierte Menge pro Hub, kann man über die Anzahl der Hübe berechen wann der Behälter leer ist u.s.w.
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon motorang » Mi 17 Okt, 2018 13:48

Hi
der Rehoiler geht auch mit Pumpe
aber
KISS
Ich und Elektronik, noch dazu im Winter? Nur wenn es sein muss ...

Der NEMO gefällt mir vom einfachen Aufbau her sehr gut.
Durch die Drehung wird anscheinend im Vorratsbehälter ein Über- bzw. Unterdruck aufgebaut. Das heißt durch zurückdrehen kriegt man den Schlauch wieder leer. Ergo kein Nachtropfen.

@Lars: Danke für den Hinweis!
@Nattes: DANKE für die Wintererfahrungen!

Ich glaub den NEMO hol ich mir.

@Straßenschrauber:
Ich fahr recht viel Kurzstrecke, da ist Nachtropfen ein Thema. Deswegen hab ich mich auch vom Loobman und ähnlichen Schwerkraftsystemen verabschiedet. Theoretisch tropft ja auch der erste Loobman nicht nach. Die Praxis jedoch ... :weg:

Ob der NEMO Kettensägenöl verträgt, werden wir ja dann sehen. Wenn, dann probier ich das an einer ringlosen Kette.

Danke Euch allen, auch für die Beiträge in dem 10-seitigen Fred den ich grad erst wiedergefunden hab:
viewtopic.php?f=3&t=12522
Gryße!
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon Zimmi » Mi 17 Okt, 2018 15:05

andi hat geschrieben:
hiha hat geschrieben:Peristaltikpumpe

Kolbenpumpe ?

Nö, die Peristaltikpumpe heißt auch Schlauchpumpe.
Bild
(von hier)
Über die Anzahl der Umdrehungen ließe sich die Menge auch hier durchaus dosieren...
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon Uwe Steinbrecher » Mi 17 Okt, 2018 15:50

Ich hab auch den Nemo.
Sehr tauglich und Temperaturunabhängig.
1/4 Umdrehung am Lenker und wenn ich wenigstens 15 Min Fahrt habe tropft auch nichts nach.
Ich drehe bei jedem Tanken.
Wenn ich dann doch mal nur sehr kurz fahre einfach zurück drehen und es gibt keine Sauerei :grin:
Bin sehr zufrieden!
„Schlechte Vorbereitung ist eine solide Basis für Abenteuerreisen.“
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon Christoph » Mi 17 Okt, 2018 15:53

High Hans,
wenn die Pumpe sonst keiner benötigt, hätt ich da Interesse dran.
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon hiha » Mi 17 Okt, 2018 16:20

Es ist eine Schlauchpumpe, aber nicht wie auf dem gif. im Kreis herum, sondern geradeaus, wie ein Wurm... Ich mach ein Foto. Leider nur noch eine da, und dem andi versprochen. Leider.
Hans
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Re: Kettenöler für Winterbetrieb?

Beitragvon andi » Do 18 Okt, 2018 06:35

Servus Hans, wenn der Christoph die braucht, trete ich gerne zurück, zum basteln und herumspielen, finde ich schon was :wink:
lg
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