Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

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Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon Matchless » Do 04 Apr, 2019 10:40

Hallo !
kurz die Vorgeschichte :
Habe mir beim Kicken einer alten Triumph Trident einen Muskelriss in der rechten Wade zugezogen - nach bald 4 Wochen kann ich jetzt wieder freihändig (ohne Stock) gehen ...........

das Problem :
im Juni möchte ich nach Albanien, meine beiden bewährten Reisemotos, die 350er Matchless und 750er Triumph Tiger haben nur Kicker und scheiden bis Herbst voraussichtlich aus ......

die ev. Lösung :
habe im Winter eine 2001er Sportster, wie neu mit 35.000 km, aus Frauenbesitz, zum Schnäppchenpreis erstanden um sie ev. im Frühjahr mit etwas Gewinn wieder zu veräußern (irgendwo muss das Geld fürs Hobby ja wieder reinkommen) ....... und die hat natürlich E-Starter aber auch einen Zahnriemen zum Hinterrad

und nun die Frage :
wer hat Erfahrungen mit Sekundärzahnriemen bezüglich Schotterstraßen, Beschädigungen (Riss) durch Fremdkörper (Steinchen ....), ich möchte mit dem schweren Ding natürlich keine Endurostrecken fahren, aber normale "Gravelroads" müssten schon möglich sein .................

vielen Dank und liebe Grüße
Helmut
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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon Lederclaus » Do 04 Apr, 2019 11:05

Geht schon. Wichtig ist, daß die originalen Abweiser montiert sind (vor allem unten). Die schützen den Riemen ganz brauchbar vor Steinen usw.
Weiter ist bei den Zahnriemen wichtig, daß sie genau in Flucht laufen und daß sie nicht zu stark oder zu lose gespannt sind. Außerdem mögen die überhaupt kein Öl. Also kukken, daß das soweit trocken ist.

Bei 80 tkm sind die Riemen eigentlich auszuwechseln. Wichtig ist dabei, sich das hintere Pulley (Riemenrad) genau anzuschauen. Wenn die Chromschicht auf der Riemen- Lauffläche (also auf der Verzahnung) abplatzt, sollte das ersetzt werden, weil die Chrom- Chips den Riemen kaputt schneiden.
Ich persönlich würde den Riemen vor einer größeren Urlaubstour kurz runter nehmen und mal kukken, wie er aussieht (die Zähne auseinander biegen und nach Rissen und Steinchen- Löchern suchen). Im Zweifel lieber ersetzen.
Bei der Sportster geht er ja einfach auszubauen, ohne den Primärkasten oder die Schwinge herausnehmen zu müssen.(klar, hinterer Krümmer und beide Endtöpfe müssen schon ab, um an den Deckel zu kommen, mit Bordwerkzeug schon eine unschöne Sache)
Ein Contitech Zahnriemen (Conti HB 128-118 also 128 Zähne und 1 1/8 Zoll breit) kostet bei mir 150 Euro (regulär 186,70)
Sowas kann man zur Not auch mal dabei haben, wenn man komplett ins Nirgendwo fahren möchte.

Noch was: Vor einer solchen Tour solltest Du dir die Manifold- Oringe genau ankukken bzw prüfen. (Die Dichtringe vom Ansaugkrümmer zu den Köpfen). Konstruktiv schlecht gemacht, das wird gern undicht. (und schießt dir bei Fehlzündungen den kompletten Luftfilterkasten runter, der den Vergaser hält. Wenn das passiert, fährst Du nirgendwo mehr hin!)
Also: Laufen lassen bis sie halbwegs warm ist, bz ohne Choke sauber im Stand läuft. Jetzt Bremsenreiniger auf die Halteklammern des Ansaugkrümmers sprühen. Geht sie sofort aus, oder ändert sich die Drehzahl stark nach unten, müssen die Ringe und besser auch die Ansaugmuffe zum Vergaser erneuert werden. Arbeitsaufwand bei der Sporty für einen geübten Mechaniker 30-45 Minuten. Beim ersten mal gern 1,5 Stunden. Materialeinsatz rund 20 Euro für Oringe und Ansaugmuffe.
Zuletzt geändert von Lederclaus am Do 04 Apr, 2019 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon Aynchel » Do 04 Apr, 2019 11:10

vor jwd hab ich mal eine Kawa GPZ 305 beschraubt
die hatte sich ein Steinchen zwischen Riemen und Riemenscheibe gefangen und so ein Loch in die Riemen gestanzt
das hat erstaunlicher Weise dauerhaft gehalten und die zaghafte Fahrweise der Pilotin hat das Material eh geschont
aber es scheint schon ein Schwachpunkt der Riemengeschichte zu sein
Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon unleash » Do 04 Apr, 2019 11:35

Du kannst mal OldMan eine PN schreiben - er ist hier angemeldet, liest aber eher nicht mit. Er hatte bis vor kurzem eine Sommer-Diesel mit Zahnriemen und hat diese durch die Wüste und über Schotter- und Hochgebirgspisten gescheucht. Er wird sicher, nach Hinweis, hier was dazu schreiben.

Link zu OldMan

Ich weiß aber, dass er letztlich auf Kette zurückgerüstet hat. Die genauen Gründe wird er sicher erläutern.

PS: Ich weise ihn bei mir im Forum auch schonmal auf diesen Beitrag hin.
Sommer 462 Scrambler "Kat-ze" Bj. 2010
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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon hiha » Do 04 Apr, 2019 11:45

Matchless hat geschrieben:habe im Winter eine 2001er Sportster, wie neu mit 35.000 km, aus Frauenbesitz, zum Schnäppchenpreis erstanden um sie ev. im Frühjahr mit etwas Gewinn wieder zu veräußern (irgendwo muss das Geld fürs Hobby ja wieder reinkommen) ....... und die hat natürlich E-Starter aber auch einen Zahnriemen zum Hinterrad


Der Ernstl ist Teamrennpartner vom Schwager, hat nahe Aibling eine Hoarley-Dependence, er beschraubt die Dinger, kennt sich wirklich aus. In einem seiner früheren Leben war er staatlich geprüfter Eisenarsch, hat an diversen Langstreckenveranstaltungen quer durch die US of A und anderswo mitgemacht. Im Herbst hat er uns verzählt, dass er im Winter drei Monate seinen Laden zusperrt, sich von einem Spezl in Mexico eine Sportster um 2001 herum besorgen lässt, um mit dem Ding bis ganz runter und wieder rauf zu fahren. Diese Modelle -meinte er- seien sehr zuverlässig, ausserdem könne er da blind alles reparieren.
Kurzfassung: Westküste runter bis Ushuaia, Ostküste wieder rauf nach Mexico. 35.000km mit Tagesetappen von bis zu 1000km, viele üble Staßen, auch Geländepassagen, (der kennt da nix..) 5Reifen und ...ein Zahnriemen. Der Riemen war vor Ort nicht zu kriegen, da musste er 600km fliegen um einen zu besorgen. Ob der Riemen an Altersschwäche oder an Steinen o.Ä. verstorben ist, hab ich nicht gefragt, das hol ich vielleicht im Mai nach, wenn wir uns auf der Rennstrecke treffen.

Gruß
Hans
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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon motorang » Do 04 Apr, 2019 11:57

Klingt nach: einen Ersatzriemen mitnehmen, irgendwann braucht man ihn eh, aber wahrscheinlich diesmal nicht :D
-------------------
Gerade als die Raupe dachte, die Welt würde untergehen, verwandelte sie sich in einen Schmetterling.
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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon kahlgryndiger » Do 04 Apr, 2019 13:43

Matchless hat geschrieben:im Juni möchte ich nach Albanien, meine beiden bewährten Reisemotos, die 350er Matchless und 750er Triumph Tiger haben nur Kicker und scheiden bis Herbst voraussichtlich aus ......

Etwas OT aber eine Frage habe ich.
In welchem Zeitfenster wirst Du Dich bewegen?
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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon Nanno » Do 04 Apr, 2019 13:58

Kann man aber nicht prinzipiell auch einfach auf den Kettensatz der alten/ersten Evo Sportster umrüsten, wenn man denn möchte?
Frei ist, wer frei denkt.

Blog:http://greasygreg.blogspot.com/
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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon OldMan » Do 04 Apr, 2019 14:31

In Frankreich hat sich der Gates bei meinem Freund Jens nicht bewährt, wir hatten allerdings in gewisser Vorahnung Ersatz dabei, bei der Diesel ist das Wechseln kein Problem, Primärkasten samt Kupplung runter, Hinterrad und Schwinge raus...3 Nasen Teamwork 3 h Arbeit.

Norbert 7.jpg
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P1020440.jpg
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Tag 4-Gates 41.jpg
Tag 4-Gates 41.jpg (124.16 KiB) 2100-mal betrachtet


Zur besseren Vorstellung, was wir da so gemacht haben:

https://www.youtube.com/watch?v=KmB9S3xtYPM

Für mich ist der Gates auf der Strasse akzeptabel, Off Road nur sehr bedingt.
Bild mit Enfield Rahmen, Scheibenbremse, Zahnriemen, Nr. 295 von 310
EX.: 38 völlig unwichtige Mopeds

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Re: Zahnriemen zum Hinterrad - Erfahrungen ?

Beitragvon Matchless » Do 04 Apr, 2019 20:04

Danke für die vielen Infos ....!!!!!
das ging ja wieder schnell und präzise .....

Ja die Mitnahme eines Ersatzriemens wird doch die beruhigenste Variante sein !

an den Kahlgryndigen :
wir fahren so ab 03. Juni, 3-4 Wochen (inzwischen reine Rentnerpartie), wie immer ohne Plan aber mit Straßenkarte, Zelt und Schlafsack und lassen uns treiben .....
was nicht wie immer ist, ist der Materialeinsatz ... nicht mit den alten, ergrauten, zuverlässigen und bewährten ....... diesmal mit "Youngtimern"

Helmut

2018 war ich zur gleichen Zeit mit der Matchless in Portugal

[attachment=1]Portugal 2018 052.JPG[/attachment]

[attachment=0]Portugal 2018 127.JPG[/attachment]

durch anklicken werden die Bilder scharf
Dateianhänge
Portugal 2018 127.JPG
bin mir nicht mehr ganz sicher, war das Portugal oder Mexiko
Portugal 2018 052.JPG
hatte eine Fehlzündung beim starten, sorry ! hoffentlich wächst das wieder nach ....
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