Instandsetzung XT600 43f

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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Laternenschrauber » Mo 11 Jul, 2022 19:07

Es ist für mich gerade nicht nachvollziehbar, was ein um 17mm zu hoher Schwimmerstand mit winzigen Schmutzpartikeln, die u. U. das Ventil nicht richtig schließen lassen zu tun haben sollen.
Vielleicht kann mich mal jemand aufklären.

Gruß Stefan
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Straßenschrauber » Mo 11 Jul, 2022 19:14

Stell Dir einfach vor, auf der Dichtfläche des Schwimmernadelventils (rot) sitzt Dreck.
Funktion Schwimmernadelventil.gif
von www.schwabenkart.de
Funktion Schwimmernadelventil.gif (5.36 KiB) 3919-mal betrachtet
Dann läuft solange Benzin nach, bis die Dichtfläche wieder saubergespült ist oder durch den hohen Benzinstand der Schwimmer das Ventil trotz verschmutzter Dichtfläche zudrücken kann.

Auf gs-classic.de wird erklärt, was es mit dem Benzinstand auf sich hat.

Bei http://www.660er.de/Tenere/Vergaser.htm steht, wie der YDIS-Vergaser funktioniert und wie er eingestellt werden kann.
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Laternenschrauber » Mo 11 Jul, 2022 19:31

Jo danke, wie das funktioniert iss mir schon klar, aber daß das solche Auswirkungen auf den Schwimmerstand haben kann, hätte ich nicht gedacht.

Gruß Stefan
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Straßenschrauber » Mo 11 Jul, 2022 19:34

Der YDIS-Vergaser ist sehr sensibel beim Benzinstand, da kann schon ein halber Millimeter was ausmachen.
Das ist in dem Vergaser-Special der 660er gut beschrieben.

Der TM36 war bei der SR500 weniger empfindlich, aber bei so einem hohen Benzinstand wär auch die SR kaum noch fahrbar gewesen.
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Straßenschrauber » Di 12 Jul, 2022 18:40

Straßenschrauber hat geschrieben:Nach dem x-ten Problem mit dem Vergaser (schon wieder Schwimmerstand, wahrscheinlich durch sich auflösenden Benzinschlauch
Tja, Filtrierungen direkt vom Hahn (auch auf Reserve) und dann aus dem verdächtigten Schlauch, jeweils ohne Befund. :gruebel:

Schwimmer lag 12 Stunden beschwert unter Alkohol, er ist danach erleichtert aufgetaucht. Der ist es also auch nicht. Hätte mich auch gewundert, der kam vor 2 Jahren neu rein, der alte war undicht.
Das damals ebenfalls erneuerte Schwimmernadelventil habe ich mir dann nochmal angesehen, diesmal unter der 8fach-Lupe: O-Ring tadellos.
Aber da gibt es doch tatsächlich innen einen Kratzer! Da könnte sich das Schwimmernadelventil immer mal wieder dran festgesetzt haben :idea:
Bei diesem Vergaser wird das Schwimmernadelventil nicht wie bei späteren Vergasern mit einer Feder an den Schwimmer gehängt, sondern zwischen zwei Blechplättchen des Schwimmers.
Schwimmernadelventil-alte Ausführung.jpg
Schwimmernadelventil-alte Ausführung.jpg (3.54 KiB) 3837-mal betrachtet

Schwimmer alte Ausführung.jpg
Schwimmer alte Ausführung.jpg (49.24 KiB) 3837-mal betrachtet
Sie kann sich drehen.
Und siehe da, bei einer Position der Nadel bleibt sie mit einer Rippe an dem Kratzer hängen.
Viel wahrscheinlicher als mikrofeine Dreckpartikelchen, die auf der Dichtung des Schwimmernadelventils sitzen.

Wer war denn da dran gewesen?! Ich glaub, ich kenn den Typ :omg: Dem ist wohl mal die Zange abgerutscht :keule:

Das vor Vergaserausbau bestellte neue Schwimmernadelventil kommt bald.
Das alte hab ich innen sorgfältig poliert, die Nadel läuft jetzt ganz leicht, in jeder Position, und dichtet ordentlich.
Würd ich bedenkenlos wieder einbauen, der Kratzer war höchstwahrscheinlich die Ursache für den mal wieder übergelaufenen Vergaser.
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon motorang » Mi 13 Jul, 2022 07:18

Straßenschrauber hat geschrieben:Schwimmer (...) kam vor 2 Jahren neu rein, der alte war undicht.


Ist der hohl? Ich hatte angenommen dass das geschlossenzelliger Kunststoffschaum ist, wie bei Bing. Hast Du den alten Schwimmer noch?

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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 13 Jul, 2022 07:19

Bei dem neuen weiß ich es nicht, ich nehme an, daß er wie der alte originale Schwimmer hohl ist.
Der alte Schwimmer war ziemlich verhärtet und hat damals den Schwimmtest nicht bestanden.

Ich hab den dann weggeschmissen. Wozu brauchst Du den?
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon tomcat » Mi 13 Jul, 2022 07:42

Sehr schön!
Damit sollten sich die Wünsche nach anderen Vergasern erledigt haben. Es gibt an der XT nix Besseres als die originale Registerbestückung, wenn du den Durchzug und die Elastizität behalten willst. Das passt dann auch am besten zur Zündkurve. Fahr mal mit so einem Drehwurm wie der Honda 650 Dominator / SLR und du bist geheilt!
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon motorang » Mi 13 Jul, 2022 07:49

Straßenschrauber hat geschrieben:Ich hab den dann weggeschmissen. Wozu brauchst Du den?


Neugier und Dokumentation. Ich hätte den aufgeschnitten und einen Artikel dazu in der Vergaserabteilung der XT600-FAQ erstellt ...

Meine Schwimmer schwimmen alle noch. Aber ich könnte mal einen funktionierenden abwiegen, das würde bei der Fehlersuche helfen.

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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 13 Jul, 2022 09:54

Ich schau mal bei dem Teilepaket nach, das ich zur XT dazubekommen habe, und bei dem TT600-Motor waren auch viele Teile dabei. Das Vergaserkonvolut vom Becki hab ich nicht mehr, da war aber kein Schwimmer dabei.
Der alte Schwimmer war aus vergilbtem dünnwandigem Plastematerial, der neugekaufte aus dem Zubehör ist aus schwarzem Kunststoff. Ich bin ziemlich sicher, daß der hohl ist.

Der neue sieht dem Schwimmer des MIKUNI TM36 sehr ähnlich, bis auf die doppelte Zunge.
Du könntest Topham fragen (mikuni-topham.de), oder keyster (motorradbay.de).
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Straßenschrauber » Mi 13 Jul, 2022 10:49

motorang hat geschrieben:Artikel dazu in der Vergaserabteilung der XT600-FAQ
Das wäre klasse!
Wir haben hier ja in letzter Zeit viel über diese Vergaser gelernt.
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Re: Instandsetzung XT600 43f

Beitragvon Straßenschrauber » Do 14 Jul, 2022 05:10

Die geänderte Montage des Primärschiebers hat Folgen:
Der Schieber ist 1 bis 2 mm höher als bisher.
Die XT ist so wie es jetzt ist, noch fahrbar, aber sie zieht nicht mehr ganz so gut.
Wahrscheinlich zu fett.
Den Öffnungspunkt des Sekundärvergasers muß ich mir auch nochmal ansehen.

Da muß ich neu abstimmen, nochmal (!) raus mit dem Vergaser :(
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