[Gelöst] Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

[Gelöst] Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon Jonas » Mi 02 Sep, 2020 16:48

Leute, ich brauch mal Eure Einschätzung. Vorab: Ich bin bezüglich Elektrik ziemlich unbedarft und muss mich da sehr einarbeiten, um Dinge zu verstehen. Seht es mir bitte nach, falls ich umständlich agieren sollte oder von hinten durch die Brust denke.

Das Problem: Ich kann so ca. 30 bis 45 Minuten mit Licht fahren, dann war es das und die Batterie ist leer. Nach Hause komme ich noch, da die Zündung per Magnet erfolgt, nur eben ohne Licht... Der Dynamo wurde von mir repariert, der Regler zerlegt, gereinigt, eingestellt, die Batterie erneuert. Dann wurde gemessen.

Motorrad: Royal Enfield 350 WD/CO, Bj. 1942. 6 Volt Lucas Lichtanlage, Magnetzündung.
Dynamo: Lucas E3HM, Type LO (48 Watt).
Mechanischer Regler: Lucas MCR2.
Birne vorne 35 Watt, Tachobeleuchtung 3 Watt, Rücklich 3 Watt/Bremslicht 21 Watt.

D und F des Dynamos verbunden, dann gegen Masse (das Moped hat "negative Earth") gemessen:
- leicht erhöhter Leerlauf: ~1,8 Volt.
- ca. 1000 U/min: ~12 Volt. Weiter habe ich nicht gedreht, um den Dynamo nicht zu beschädigen.

Dynamo Anschluss "F" (Field) gegen Masse: 3,1 Ohm.
Dynamo Anschluss "D" (Dynamo) gegen Masse: ~0,9 Ohm.
Benachbarte Kontaktfelder am Dynamo: Immer ~0,7 Ohm.
Gegenüberliegende Kollektoren am Dynamo: Immer gleichbleibende Werte (Wert nicht aufgeschrieben, sorry).
Kein Durchgang der Kollektoren zum Anker.
Feldspule Lima: ~3 Ohm Widerstand.
Der Dynamo wurde nach der Reparatur "geflasht". Batteriekabel Minuspol blieb an Masse, Pluskabel wurde abgezogen. Dann mit einem Kabel vom Pluspol Batterie mehrfach kurz Anschluss "F" des Dynamos berührt.

Hier findet man Einiges zum Dynamo und zur Lucas-Elektrik generell: https://www.matchlessclueless.com/electrical/lucas/ sowie http://brightsparkmagnetos.com/library/ ... Pt%20A.pdf

Der Regler Lucas MCR2 wurde mithilfe dieser Methode eingestellt: https://forum.2-ventiler.de/vbboard/sho ... (ausgebaut). Die benötigten Werte findet man hier: http://classicrider.dk/dokuments/Lucas/ ... boxmcr.pdf Vorher wurde der Regler zerlegt und gereinigt.

So, nun zum Fahrtbetrieb. Spannung an der Batterie gemessen:
Batterie 1 (ein paar Jahre alt. 6 Volt, 4 Ampere) nach ca. 30 Minuten Fahrt mit Licht: Motor aus 5,45 Volt - Motor an Ladespannung 5,8 Volt.
Batterie 2 (Neuware. 6 Volt, 5 Ampere) nach ca. 10 Minuten Fahrt mit Licht: Motor aus 6 Volt - Motor an Ladespannung 6 Volt.

Ob "Licht an" oder "Licht aus" interessiert die direkt an der Batterie gemessene Ladespannung nicht.

Ok... Das Material ist 80 Jahre alt! Der Anker des Dynamos war ziemlich im Eimer, siehe Bilder. Da habe ich nachgelötet etc. pp. Die Werte nach der Reparatur sprechen eigentlich dafür, dass die Reparatur erfolgreich war, würde ich meinen?! Gemessen wurde sowohl im kalten Zustand als auch nach strammer Fahrt, wenn der Dynamo ordentlich heiß war. Oder seht Ihr das anders?

Ich tendiere zur Zeit aus Ratlosigkeit dazu, auf einen elektronischen Regler umzurüsten in der Hoffnung, dass es daran liegt. Den Dynamo könnte ich ebenfalls mit Neuteilen überholen, da gibt es Reparatursätze: https://www.rexs-speedshop.com/product/ ... ir-kit-6v/ Schon etwas teurer...

Was sind Eure Ideen zu der ganzen Angelegenheit?

Ich danke!

2.jpg


3.jpg


FullSizeRender.jpg


(EDIT: Rechtschreibfehler korrigiert.)
Zuletzt geändert von Jonas am Sa 26 Sep, 2020 21:32, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon andi » Mi 02 Sep, 2020 18:53

Wenn dein Kabelbaum in Ordnung ist?
Ist es ziemlich sicher die Lima selber. Da hilft auch kein anderer Regler.
Das sich der Anker auslötet ist gesetzt der Kabelbaum weist keinen Kurzschluss auf, ( auch im Betrieb ) ein Indiz.
Bei dem Alter ist die Isolation der Feldspule (Erregerspule) wahrscheinlich defekt. Die der Ankerwicklung wird nicht besser sein.
Damit wird ein Großteil der Leistung durch die internen Fehlströme in Wärme umgewandelt.
Z.B. Ausgelötete Ankerwicklungen. Im Regelfall würde der Regler die Leistung der Lima begrenzen. Aber natürlich misst der nur die ins Bordnetz eingespeiste Leistung.
Ich kenne keinen elektronischen Regler am Markt, der den entnommenen Strom als Regelgröße verwendet. Die Verwenden alle nur die Spannung als Regelgröße. Damit wird die Lima nicht gegen Überhitzen geschützt.
Wie jetzt den Fehler eingrenzen?
z.B. fahre mal ohne Verbraucher, alle abklemmen, nach dem Regler. Wird die Lima warm?
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon andi » Mi 02 Sep, 2020 19:00

p.s.
Also teuer ist das nicht.
Der Regler vielleicht. Aber das ist der erste der scheint auch den Strom als Regelgröße berücksichtigt!
Lg.
Andi
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon Jonas » Mi 02 Sep, 2020 19:14

Die Isolation der Ankerwicklung ist katastrophal. Bröselig und mürbe. Die kriegt man mit dem Fingernagel problemlos runtergeknibbelt. Die der Feldspule... naja. Ein wenig besser, behaupte ich.

Der Kabelbaum ist bunt zusammengebastelt. Aber keine Lüsterklemmen, kein Baumarktgecrimpe. Wenn gestückelt wurde, dann sauber gelötet. Aber da könnte ich mich mal komplett durchmessen. Klassische Kurzschlüsse, weggeschmurgelte Kabel etc. hatte ich noch nie.

Andi, der Tipp mit dem Fahren ohne Verbraucher ist gut. Das probiere ich mal. Im normalen Fahrbetrieb wird der Dynamo so heiß, dass ich ihn nicht lange anfassen mag. Er ist aber auch kuschelig zwischen Zylinder und Zylinderkopf montiert. Schön warm da.

Eine Frage noch: Was sagst Du zu meinen Dynamo-Messwerten? Die sind halt durchweg im grünen Bereich - laut Handbuch und laut Erfahrungswerten unzähliger Internetseiten. Teilweise habe ich ja auch nach der Fahrt gemesen, wenn alles richtig heiß war. Trotzdem nicht aussagekräftig? :gruebel:
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon andi » Mi 02 Sep, 2020 19:19

Das Problem ist, dass du diesen Fehler mit deinen Mitteln nicht messen kannst.
Also kannst du das nur indirekt feststellen. Ich hab versucht die Methode deinen Möglichkeiten anzupassen :wink:
Lg
Andi

P.s.
Die Werte wären ok, aber siehe oben.
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon Jonas » Mi 02 Sep, 2020 19:25

Alles klar. Danke, Andi!
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon AIAndy » Mi 02 Sep, 2020 19:57

Jo, genau das hatte ich auch - sogar noch schlimmer, dass dann irgendwann kein Strom für die Zündung mehr da war...... 4 h warten auf Pannendienst in Tschechien :omg:
Dass die Lötstellen aufgehen, zeigt, dass das Ding sehr heiß wird. Ich habe auch viel versucht .... gell Andi... :wink:
Zu guter letzt habe ich den Magdyno überholen lassen mit einem ordentlichen Regler - nun ist Ruhe.
Wie du schon sagtest/bemerkt hast ist die Isolierung der Wicklung spröde, rissig, weg. Da schlägts überall durch.....

Spar dir Ärger und lass überholen oder selbst mit Teilen die man gut bekommen kann.
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon Jonas » Mi 02 Sep, 2020 20:02

So ist´s entschieden. Wird mit Neuteilen überholt, das Geraffel. :omg:

AIAndy hat geschrieben: Dass die Lötstellen aufgehen, zeigt, dass das Ding sehr heiß wird.

Hab ich jetzt erst so wirklich interpretieren können, mein Bild vom defekten Anker. Stichwort "Hitze", daran hatte ich vorher nie so recht gedacht. Aber da ist ja der Lötzinn fast komplett weggesschleudert!
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon PeterHacke » Mi 02 Sep, 2020 20:52

andi hat geschrieben:Das Problem ist, dass du diesen Fehler mit deinen Mitteln nicht messen kannst.
Also kannst du das nur indirekt feststellen. Ich hab versucht die Methode deinen Möglichkeiten anzupassen :wink:
Lg
Andi

P.s.
Die Werte wären ok, aber siehe oben.


Hi Andi,
Was würdest Du denn empfehlen zu messen?
Wenn, womit dann?
Beste Grüße
Gunnar
PeterHacke
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon Arne » Do 03 Sep, 2020 07:09

jetzt mal Grundsätzlich,
diese Anlagen wurden nicht dafür konzipiert dauerhaft mit Licht zu fahren . Um die Leistung zu minimieren hilft bei dir nur der Einsatz von LED in Leuchten wo es nicht zu sehen ist.
Wenn sich der Anker auslötet ist die Lima überlastet da hilft kein Regler sondern weniger Last.

Ob "Licht an" oder "Licht aus" interessiert die direkt an der Batterie gemessene Ladespannung nicht.

dann wird die Lima wohl nix liefern. Lima ersetzen oder reparieren.

Elektronische Regler sind besser als die Mechanischen und lassen dich oft die Spannung einstellen wichtig für AGM-Batterien.

Falls du den Kabelbaum erneuern möchtest nimm 2,5mm² das minimiert die Widerstände bei 6V.
Arne
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon andi » Do 03 Sep, 2020 07:34

Hi Andi,
Was würdest Du denn empfehlen zu messen?
Wenn, womit dann?
Beste Grüße
Gunnar[/quote]

Mit einem Isolationsmessgerät ;-)

Soll keine Werbung sein!
https://www.fluke.com/de-at/produkte/el ... essgeraete
Beim großen Versandhändler findet man auch günstigeres, ich hab aber keine Erfahrung welches was taugt oder nicht.

Zur Messung selber, man legt eine höhere Spannung an 250 - 1000V und misst den Leckstrom, daraus errechnet sich der Widerstand. Der sollte im MOhm Breich liegen.

Mit einem 0815 Multimeter, kann man das nicht messen ;-)

Man könnte messen wie hoch der Strom durch die Feldspule ist und daraus schlussfolgern.
Aber wie sollte man die Leckströme in der Ankerwicklung messen ?

Deshalb indirekt über die Sympthome, wird die Lima auch heiß ohne das externe Last anliegt.

In dem Fall und bei dem Alter, kann man davon ausgehen, das die Isolation altersgemäß zerbröselt ist.
lg
Andi
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon andi » Do 03 Sep, 2020 07:54

Arne hat geschrieben:jetzt mal Grundsätzlich,
diese Anlagen wurden nicht dafür konzipiert dauerhaft mit Licht zu fahren . Um die Leistung zu minimieren hilft bei dir nur der Einsatz von LED in Leuchten wo es nicht zu sehen ist.
Wenn sich der Anker auslötet ist die Lima überlastet da hilft kein Regler sondern weniger Last.

Ob "Licht an" oder "Licht aus" interessiert die direkt an der Batterie gemessene Ladespannung nicht.

dann wird die Lima wohl nix liefern. Lima ersetzen oder reparieren.

Elektronische Regler sind besser als die Mechanischen und lassen dich oft die Spannung einstellen wichtig für AGM-Batterien.

Falls du den Kabelbaum erneuern möchtest nimm 2,5mm² das minimiert die Widerstände bei 6V.


Arne du hast grundsätzlich recht !
Elektronische Regler bei Gleichstromlichtmaschienen müssten auch den Strom als Regelgröße verwenden, der hier verlinkte ist der Erste den ich sehe der das auch tut!
Warum, der Innenwiderstand der Ankerwicklung ist so gering, das der den Strom nicht begrenzt, und die Lima liefert bis sie abbrennt.
Bei Wechsel- und Drehstromlimas wird die abgegebne Leistung durch die magnetische Leitfähigkeit der Bleche begrenzt. Dadurch reicht es alleine die Spannung als Regelgröße heranzuziehen.
Die alten mechanischen Regler, haben immer eine Wicklung für den Strom, und unterbrechen wenn der zu groß wird, sprich der Regler ist auf die Leistung der Lima abgestimmt!
Versucht man die Lima zu überlasten, wird die Spannung sinken! weil der Regler den Kontakt zur Feldwicklung unterbrechen wird.
Wenn man eine elektronischen Regler einsetzt, muss man sich dessen bewusst sein! Ist die Elektrik OK und es gibt keine Überlast aus welchen Gründen auch immer geht das.
Der Regler erkennt eine Überlastung nicht er versucht immer die eingstellt Spannung zu erreichen, das führt aber möglicherweise zu einer Überlastung der Lima mit den bekannten Folgen.
Ob die Lima alle Verbraucher auf Dauer versorgen kann, läst sich ja leicht feststellen.
Den Leistungsbedarf aller Verbraucher addieren, und der Leistung der Lima gegenüberstellen.

Du hast auch zu 100% recht, bei wenn sich der Anker auslötet .........
Die Überlastung kann und wird in diesem Fall in der Lima selber erfolgen, durch Leckströme.
Andi
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon motorang » Do 03 Sep, 2020 08:25

Ich würd beim Teichmann anfragen ob der auch Engländer macht, der misst die Isolierung mit Hochstrom und unter Hitze etc.
"Motorradelektrik München" googeln
Das durchmessen kostet wenig, wird bei Neuwickelung nicht fällig. Der Ernst Teichmann ist ein Kapazunder, mit dem kann man telefonieren und der macht das selber und spricht auch gerne darüber.

Aus meinen Erfahrungen mit MZ und laut Hertweck:
Das ist ja eine Gleichstromlima, die kann man überlasten und dann lötet sie auch aus. Im Winter ist da eine Überlastung bis zu 50% drin (weil kalte Außentemperaturen), im Sommer würde man lieber nahe der Nennlast bleiben.

Das könnte man prüfen, indem man in die Plus- und die Minusleitung jeweils eine Sicherung mit der Lichtmaschinen-Nennlast einsetzt.
Dann fliegt die Sicherung, bevor die Lichtmaschine überhitzt und auslötet (gut zur Diagnose und zum Geld sparen) - WENN der Fehler im Bordnetz liegt und nicht innerhalb der Wicklungen.

Gryße!
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon Christoph » Do 03 Sep, 2020 10:08

High,
ich habe mich ja schon öfter mit Gleichstromlichtmaschinen befasst. Allerdings nicht für Motorräder. (z.b. viewtopic.php?f=3&t=8760)
Es gibt sowohl elektronische als auch mechanische Regler mit und ohne Strombegrenzung. Die meisten elektronischen Nachrüstregler verzichten auf eine Strombegrenzung. Der verlinkte Boschregler ist einer der wenigen elektronischen Regler mit Strombegrenzung. Den gibts auch in unterschiedlichen Ausführungen, soviel ich weiss allerdings nicht für leistungsmässig kleine Motorradlichtmaschinen. Leider funktioniert die Seite von Bosch bereits seit fast einem Jahr nicht mehr. Da hilft nur der Boschdienst oder direkt Anfragen (ich habe auch schon per email Auskunft erhalten)
Bei einwandfreiem Bordnetz ist zumindest beim Motorrad ohne Anlasser eigentlich keine Strombegrenzung nötig. Wobei die Betonung auf eigentlich liegt. Denn eine warum auch immer entladene Batterie kann sehr wohl dazu führen, dass der Ladestrom über einen längeren Zeitraum höher liegt als für die Lichtmaschine gut ist.
Anders als bei einem Fahrzeug mit Anlasser scheint mir eine Dauerlösung mit Sicherung als Strombegrenzung durchaus möglich, wenn man aufpasst, dass die Batterie grundsätzlich geladen ist und auch im Betrieb nicht übermässig belasted ist (zB. Stadtfahrten mit niedriegen Drehzahlen und neben Licht auch noch Blinker und Bremslicht- könnte man durch LED ja reduzieren), zumal deine Zyndung ja unabhängig ist. Dann könnte man auch einen Drehstromlichtmaschinenregler umstricken, den es für kleines Geld oder gar vom Schrott gibt.
Wie auch immer: Dem Anker tät ich nicht mehr trauen, da bleibt nur Ueberholen oder nen geeigneter Austausch. Und der Ursache auf den Grund gehen: verstellter Regler, Regler ohne Strombegrenzung ...
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Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield

Beitragvon Thoeny » Do 03 Sep, 2020 10:53

motorang hat geschrieben:Ich würd beim Teichmann anfragen ob der auch Engländer macht, der misst die Isolierung mit Hochstrom und unter Hitze etc.
"Motorradelektrik München" googeln
Das durchmessen kostet wenig, wird bei Neuwickelung nicht fällig. Der Ernst Teichmann ist ein Kapazunder, mit dem kann man telefonieren und der macht das selber und spricht auch gerne darüber.

Gryße!
Andreas, der motorang


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