Aus der Praxis:
metallisch sauber machen, auch eine Stelle in der Nähe der Schweißstelle für die Masseklemme.
Die Materialstärke kannst Du am Rohrende messen, oder mit einer Probebohrung.
Dein Gerät kann sich ja aus der Materialstärke die nötigen Paramater selber einstellen:
https://wtl-schweisstechnik.at/schweiss ... erter.htmlDas würde helfen ein Gefühl zu kriegen. Du hast das eh bezahlt, dann kannst es auch verwenden
Mein dummes MAG kann 200 Ampere und hat Wechselstrom (Stufen 1-6) oder Drehstrom (Stufen 7-10) aber es schweißt fast alles in der Werkstatt noch mit Einphasenstrom auf Stufe 5 und Drahtvorschub 3 von 10.
Also so in der Größenordnung von 1-2,5 mm Materialstärke.
Wird es dünner (Karosserieblech 0,8, Auspuff) geh ich eine Stufe runter und nehme den Draht etwas zurück. (Stufe 4 bei Vorschub 2,8-3)
Wird es dicker geh ich eine Stufe rauf und regle mehr Drahtvorschub (6-7 bei 3,5-4 Vorschub)
Du musst Dich da rantasten.
Ich würde bei Beiwagenrahmen von Materialstärke 3-4 mm ausgehen, mir ein Probestück besorgen und da mal fröhlich proben. Übung ist alles!!
Idealerweise zeigt es Dir wer, weil viel von korrekter Einstellung hört man auch während dem Schweißen.
Ganz grob:
Mehr Strom, weniger Vorschub = tieferer Einbrand
Weniger Strom, mehr Vorschub = weniger Einbrand, Schweißnaht trägt mehr außen auf.
Viel zu wenig Vorschub bei zu viel Strom: der Draht brennt Dir im Lichtbogen vor der Schweißstelle weg, verschmilzt mit der Düse
Viel zu viel Vorschub bei zu wenig Strom: der Draht schiebt den Brenner von der Schweißstelle weg.
Loch im Material: zu langsam geschweißt oder zu viel Strom
Krater am Ende: zu wenig Drahtvorschub oder Brenner am Schluss weggezogen statt nur Schalter losgelassen.
Kugeln auf dem Material: zu wenig Strom
Wenn die zwei Teile unterschiedliche Materialstärken haben wird es ein Kompromiss. Ich fang auf der dickeren Seite an (weil das dickere Material länger die Hitze aushält und arbeite in Richtung dünn, eher sparsam weil viel Hitze der naht folgt statt vom Lichtbogen zu kommen.
Üben üben üben ...
Loch wieder zuschweißen ist nochmal eine extra Geschichte.
Im Prinzip solltest Du erstmal lernen einen guten Schweißpunkt zu setzen bevor Du Dich ans Nähte ziehen machst.
Für einen Gegenhalter brauchst Du keine Naht, da tun mehrere Punkte genauso gut und sind viel einfacher weil weniger Hitzeeintrag.
Gryße!
Andreas, der motorang