Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

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Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon Jonas » So 13 Dez, 2020 02:06

Leute, ich brauche mal bitte Eure Ideen. :gruebel:

Am Kupplungskorb der 350er Enfield ist im Lauf der Zeit Material hauchdünn geschliffen worden. Heute, bei der Demontage und Reinigung, war´s das endgültig, siehe Bilder. Ich hab das dünngeschliffene Material nun komplett entfernt. Die Folge: Die Lagerkugeln werden jetzt nicht mehr vom entfernten Material (der "oberen Lagerschale") gehalten, sondern vom Sprengring, der auf den inneren Mitnehmer aufgeklipst wird.

Bei "Kupplung gezogen" rollen die Kugeln jetzt also auf dem Sprengring und nicht mehr auf der weggeriebenen "oberen Lagerschale". Da ist nun erstens mehr Spiel und zweitens halt Kugeley, die auf ´nem Sprengring läuft. Nur ausgekuppelt, wohlgemerkt.

So. Was tun? Einmal neu für 210,-? Oder zusammenbauen und weiterfahren. Ich tendiere zu letzterem. Meiner Meinung nach ist die Angelegenheit zwar unschön, aber nicht so gravierend, dass mir bald alles um die Ohren fliegt.

Seht Ihr das anders?

So sollte das aussehen: (Quelle: https://www.hitchcocksmotorcycles.com/p ... -pages/925)
hitchcocks.jpg


So sieht es aus:
1.JPG


Ohne Sicherungsring:
5.JPG


Sicherungsring zur Hälfte aufgeschoben:
4.JPG


Sicherungsring in der Nut des inneren Mitnehmers eingerastet:
3.JPG
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon sittich » So 13 Dez, 2020 18:04

Servas

Jonas hat geschrieben:So. Was tun? Einmal neu für 210,-? Oder zusammenbauen und weiterfahren. Ich tendiere zu letzterem. Meiner Meinung nach ist die Angelegenheit zwar unschön, aber nicht so gravierend, dass mir bald alles um die Ohren fliegt.
Ich würde auch weiterfahren, bis ich die 210.- stresslos zusammen habe. Keine Weltreise und immer eine finanzielle Reserve dabei, um notfalls mit der Bahn heimfahren zu können.

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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon Jonas » So 13 Dez, 2020 19:37

Grüß Dich,
´ne Flasche Wasser und was zu Futtern hab ich immer dabei, geht nicht anders bei dem Moped, aber ich hab noch Hoffnung. :fiessgrinz:

Ich meinte eher, ob jemand bezüglich der technischen Komponente Ideen dazu hat. Aber das ist vielleicht zu viel verlangt, keine Ahnung. Große Entscheidungen werden einsam getroffen. :D

Hier nochmal eine Schnittzeichnung, für den Fall, dass. Ist ´ne klassische Kupplung mit Betätigung per Druckstange.

IMGP2758.JPG
Zuletzt geändert von Jonas am So 13 Dez, 2020 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon KNEPTA » So 13 Dez, 2020 19:43

Ja aber die Kugeln sollten ja sowieso keinen Axialweg beschreiten ? Der Bund ist ja nur da damit die Kugeln net rausfallen bei der Montage. Oder hab ich da was falsch verstanden :gruebel:

Ich würd eher drüber grübeln warum das so abgeschliffen ist. Bei meiner 350er, gleiches System, schaut das immer noch jungfräulich aus. Wirkt so als ob die untere Reibscheibe zu dick ist und der Korb so Richtung Sicherungsring gedrückt wird.

Ich mein die unterste, die unterm Korb aufgenietete...
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon Jonas » So 13 Dez, 2020 19:58

Uwe, warum das durchgeschliffen ist, hab ich nicht ganz begriffen.

Der Axialweg des Kupplungskorbes wird vom Grundkörper (12) und Sprengring (10) definiert: Auf dem Grundkörper sitzt der Kupplungskorb, der vom Sprengring gesichert ist.

Ich bin mir sehr sicher, dass der Sicherungsring den aufgenietenen Bund weggeschliffen hat.

Meine einzige Idee dazu: der aufgenietete Bund dem Kupplungskörper war zu dick und hat daher dauerhaft geschliffen. Vielleicht indisches Material? Oder aber, irgendein Vorbesitzer hat durchgehend mit gezogener Kupplung an der Ampel gestanden, das würd´ auch Schleiferei begünstigen, denk ich. :gruebel:

EDIT: Nach Deiner Ergänzung: Ja, das kann gut sein, dass die untere Reibscheibe zu dick ist! Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen...


KNEPTA hat geschrieben:Ja aber die Kugeln sollten ja sowieso keinen Axialweg beschreiten ? Der Bund ist ja nur da damit die Kugeln net rausfallen bei der Montage. Oder hab ich da was falsch verstanden :gruebel:

Der Bund beschränkt den Axialweg der Kugeln und sorgt für Führung. Rausfallen tun die Kugeln jetzt auch nicht (hab ich trocken getestet), aber die laufen nun halt bei gezogener Kupplung auf dem Sprengring. Glaub ich. Der Kupplungskörper bewegt sich jetzt bei gezogener Kupplung halt axial mehr als vorher, und die Kugeln drücken nicht mehr gegen den Bund, sondern gegen den Sprengring. :gruebel:
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon KNEPTA » So 13 Dez, 2020 20:08

Warum sollte der sich axial so weit nach außen bewegen wollen bei gezogener Kupplung. Doch nur wenn die Kupplungsnabe und somit auch die Trommel zu weit drinnen sind und durch die Primärkette nach außen gezogen wird. Hatte ich schon. Die Vorbesitzer haben die Nabe so angeknallt dass sie um 2mm weiter auf die Welle geschoben wurde. Hab dann Distanzscheiben unterlegt und so lief die Primärkette wieder gerade.
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon Jonas » So 13 Dez, 2020 20:14

Jo. Also die Kettenflucht checken. Vielleicht wird der Korb wirklich nicht gegen den Sicherungsring gezogen, wenn da alles passt.

Danke für´s Mithirnen, sowas hilft... :smt023
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon Jonas » So 13 Dez, 2020 20:36

Nochmal gehirnt sowie Schnittzeichnungen und Photos beguckt.

Der Grundkörper sitzt tatsächlich zu weit innen! Zu stark angeknallt, wer weiß. Vermutlich wie beim Uwe. Dadurch wird der Kupplungskörper bei jedem Auskuppeln nach außen gegen den Sprengring gezogen, und die Folgen sind mir jetzt bekannt. :omg:

Grund der Demontage war der Kauf eines sehr guten gebrauchten Grundkörpers. Der montierte war total verschlissen. Die beiden Dinger vergleiche ich morgen mal ganz genau.

Und wenn man sich diese beiden Bilder anschaut, mag man bereits erkennen, dass sich der Grundkörper schön axial in den Wellenstumpf eingearbeitet hat.

IMG_2438.JPG


IMG_2446.JPG
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon KNEPTA » So 13 Dez, 2020 21:04

Genau so hat es bei mir ausgeschaut.
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon Jonas » Mo 14 Dez, 2020 19:49

Die Kettenflucht ist katastrophal, und der getauschte, gebrauchte Kupplungskörper sieht auch nicht unbedingt besser aus, was die Druckstellen "Getriebewelle - Kupplungskörper" angeht. :fiessgrinz: Aber die minimalen Druckstellen können eigentlich nicht dafür sorgen, dass die Kupplung so extrem weit nach innen rückt, dass die Kettenflucht nicht mehr passt. :gruebel:

Also ein Dings improvisiert und eine Unterlegscheibe passend geschliffen. Drückt sich natürlich auch in die Verzahnung der Getriebewelle, selbst wenn man nicht wie ein Berserker anzieht... Jetzt passt die Kettenflucht, und der Kupplungskranz sollte beim Auskuppeln nicht mehr gegen den Sprengring gezogen werden.
Ich bin versucht, alles wieder zusammenzubauen... Ansonsten eben: Einmal Kupplung komplett neu. Und selbst mit neuer Kupplung weiß ich nicht, ob die Kettenflucht stimmen wird. Vielleicht guckt das (vom Vorbesitzer vermutlich erneuerte) Ritzel auf der Kurbelwelle auch zu weit raus?! Wer weiß.

Die Bilder sind hoffentlich selbsterklärend.

Findet Ihr irgendeinen Denkfehler bei dem ganzen Gebastel, der dafür sorgen könnte, dass mir das Geraffel mit Schwung um die Ohren fliegt? Also... außer, dass es halt wuides Improvisieren ist und der Bund am Kugellager fehlt? :gruebel: :omg:

1.JPG.jpg


2 .JPG.jpg


3 .JPG.jpg


4 .JPG.jpg
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Re: Der Zahn der Zeit - Kupplungsgehirne 42er Enfield 350

Beitragvon KNEPTA » Mo 14 Dez, 2020 19:55

Hab ich so gemacht, mir ist nix um die Ohren geflogen, bis jetzt...
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