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Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Mi 10 Mär, 2021 20:08
von KNEPTA
Da ich fürs Löten heut zu müd bin frag ich mal in die Runde.

Beim Kupplungsseil der Suzuki ist unten ein 1cm langer 4mm starker Vierkant aufgepresst und definitiv nicht gelötet, der durch einen Gabelkopf am Kupplungshebel zieht. Oben am Hebelende befindet sich eine Zinntonne mit einem Kunststoffüberzug.

Was würde der versierte Zugerzeuger fürs neue Seil verwenden?

Zwei starre Löttonnennippel für oben und unten? Flaschennippel und zwei dazupassende Tonnen? Unten ein Stahlpressnippel für die Gabel und oben ein Lötnippel?

Danke
Uwe

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Mi 10 Mär, 2021 20:21
von motorang
Alles in Ehren, aber gibt es keine Züge zu kaufen?

Ich hab mir den mal gesucht ... fürs Auge

SP370_Kupplungszug.jpg


Oiso, für Lötfans :D

Ich würd einen Quernippel auffädeln und einen Flaschennippel auflöten (da gibt es ja die speziellen Quernippel für Flaschennippel), das hält am besten.

Statt den Teilen mit Kunststoffüberzug nehm ich normale Messingtonnen.

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Mi 10 Mär, 2021 20:40
von KNEPTA
Jetzt hab ich glatt den ersten Satz überlesen :floet:
Kaufen :smt005
Ich hab ja alles da, Seil, Nippel, Pressnippel, Drehbank, Material...

Mit Quernippel meinst du die losen Tonnen mit der gesenkten Bohrung für den Flaschennippel oder?

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Do 11 Mär, 2021 05:54
von motorang
Ja genau. Ich find die Flaschennippel halten besser (längere Lötstelle).

Sowas: https://www.bmwbayer.de/de/tonne-nippel ... g-bremszug

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Do 11 Mär, 2021 06:17
von KNEPTA
Oh, a offene.

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Do 11 Mär, 2021 08:40
von andi
Mit ein paar Bilder könnte man sich das besser vorstellen, na ja ich zumindest ;)
Aber wenn du das Blechteil hast, dann ist der Rest doch kein Problem.
Ob Tonne oder aufgelötete Hülse ist doch nur eine Geschmack frage.
Ich fertige beides aus Rundmaterial an.
Bei der Tonne, ist es einfacher die Drahtseele aufzudröseln, die Einzeldrähte umzuknicken und in die Tonne reinzuziehen, dann verlöten.
Wenn die Hülse groß genug ist, funktioniert das auch.
Die Tonne baut vielleicht kürzer, und der Bewegungsablauf bei Betätigung, ist vielleicht harmonischer.
Wenn du Ersatz mitführen willst, ist eine offene Tonne wahrscheinlich die richtige Wahl.

Aber das weist du ja e alles ;)
lg
Andi

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Do 11 Mär, 2021 09:32
von motorang
Moch ampfoch an Knopf ins End :D
hätte der Wegerlfinder geraten

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Do 11 Mär, 2021 18:25
von KNEPTA
Geh, ich hätte halt gern eine angeregte Diskussion über Sinn und Unsinn der Kombination Tonne Flasche, über Vor und Nachteil Seilpressnippel usw. geführt.
Warum der Japaner preßt und nicht lötet. Warum er fixe Tonnen nimmt und sie mit Kunststoff ummantelt.
Nachdem ich das letzte fertige Seil in den 90ern gekauft hab und seit damals alle selber mache hätt es mich interessiert wie andere das machen würden. Und da Geschmäcker verschieden sind bin ich immer an neuen Geschmacksrichtungen interessiert.
Und Knopf verlötet find ich super :smt023

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Do 11 Mär, 2021 19:18
von der Gärtner
Vermutlich ist das Pressen billiger als das Löten. Soll ja alles nix mehr kosten heutzutage... :roll:
Und die Kunststoffummantelung ist wohl was für Leute, die nicht wissen, daß so`n Tonnennippel ganz dankbar für etwas Schmiermittel ist.
Ich löte meine Züge übrigens auch selber, erstmal, weil ich wegen meiner unserienmäßigen Lenker nix von der Stange einbauen kann und zweitens, weil man gekauft zuweilen furchtbar verarbeitetes Zeug kriegt, so mit Graten an den Verstellschrauben und dergleichen, damit das Seil auch möglichst schnell durchscheuert... :omg:

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Do 11 Mär, 2021 19:53
von KNEPTA
Gepresst wurde bei der SP schon Anfang der 80er Jahre.

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Do 11 Mär, 2021 20:50
von hiha
In der Serie ist pressen billiger und die Prozess-Sicherheit ist höher. Der Kunststoff ums Fassl reduziert die Reibung, drum bricht das Seil nicht mehr direkt am Nippel.
Fürs Einzelstück müsste man erst ein Presswerkzeug bauen. Wenn man das hat, funktioniert das aber auch nur für den einen Durchmesser...
Gruß
Hans

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Fr 12 Mär, 2021 07:10
von gatsch.hupfa
hiha hat geschrieben:
... bricht das Seil nicht mehr direkt am Nippel.

Gruß
Hans


Ich hab noch nie Bowdenzüge gelötet.
Ich nehme an, weichlöten, ZinnBlei-irgendwas. Ähnlich Elektrolot?
Kriecht das Lot, wenn man wasauchimmer für einen Nippel anlötet nich ein bisserl in den freiliegenden Draht hinein, wie ich es bei Kupferlizen kenne?
Dadurch würde sich der Knickpunkt ja wegentfernen vom Nippel, oder?

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Fr 12 Mär, 2021 07:20
von Richy
Normal lötet man gerade nicht so, dass das Lot in die Litzen fließt.

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Fr 12 Mär, 2021 08:24
von motorang

Re: Frage an die Seillötspezialisten

BeitragVerfasst: Fr 12 Mär, 2021 08:32
von hiha
Das Zinn sollte kein Elektronikzinn sein, sondern was Festeres, da gibts bleifreies SnAg5, also Zinn mit 5% Silber. Geht auch gut für VA, mit dem richtigen Flussmittel.
Nochmal zur japanischen Methode, den Fassnippel mit einem Kunststoffröhrl zu ummanteln: Das Röhrl ist geschlitzt und hat an der Stelle wo das Seil durchtritt ein Langloch. Dadurch kann der Kunststoff im Hebel fest sitzen, während der Fassnippel sich im Kunststoff dreht, zu dem er ja weniger Reibung hat. Der Fassnippel, egal ob aus Messing oder ein Angegossener aus Alu, hat zur Bohrung im Bremshebel ziemlich viel Reibung, besonders wenn man nicht auf die Schmierung achtet. Dadurch biegt es den Seilzug direkt am Nippel immer ein bisserl.
Ich hab diese Hülsengschicht ein paar mal mit einer POM-Hülse nachgebaut, und muss sagen, dass das sehr gut funktioniert. Ist halt vergleichsweise viel Aufwand mit Drehbank und Fräsmaschin, und beim Löten muss man dann auch noch aufpassen. Mehr was für Spinner :floet:

Gruß
Hans