HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

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HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon Hänsi » Sa 10 Jul, 2021 08:07

Hallo allerseits,

brauche mal ein paar Tips hinsichtlich Preisfindung zu einer TT600R der letzten Baureihe ab 98, also mit volleinstellbarer Gabel und Öhlins-Federbein.
Tatsächlich ist das Moped EZ97, muss also eine ganz frühe Belgarda aus dieser Reihe sein. Der km-Stand ist 15.500km.
Zum Zustand:
Dem Moped sieht man den schweren Geländeeinsatz sofort an. Überall Kratzer und Scheuerstellen. Die ehemals blauen Kunststoffteile sind völlig ausgeblichen und sehen furchterregend aus. Rost ist keiner zu entdecken. Die Gabelsimmerringe sind durch. Reifenprofil neuwertig (2 Jahre alt) TÜV ist im Frühling 21 abgelaufen. Zwischendrin stand sie einige Jahre.
Der Anbieter ist ein ehemaliger Arbeitskollege. Er meinte ich solle ihm einen Preis nennen. Verschenken wolle er sie aber nicht. Er besitzt sie seit 2007.
Bilder habe ich leider keine.

Die Probefahrt:
Das Fahrwerk benahm sich völlig unauffällig.
Bremsen beide o.k., Kupplung o.k., Elektrik funktioniert komplett.
Ankicken kalt und warm mit 1 Kick only.
Das Getriebe ließ sich teilweise nur mit wiederholtem Nachdruck schalten.
Meine letzte 600er Yam (SRX) zeigte so etwas überhaupt nicht.
Bei niedrigen Drehzahlen und im Stand läuft der Motor leise und unauffällig.
Als ich höher drehte vernahm ich ein unregelmäßiges Klopfen, das mal da war und mal nicht. Auf Kolben, Zylinder, Pleuellagerung würde ich es nicht zurückführen. Was kann es sonst sein?

Jetzt zur wichtigsten Frage:
Was kann man für das Teil bezahlen?

In Mobile.de fangen die Preise bei (für mich) utopischen 3.000,- Euro an. Die so inserierten sehen optisch aber tiptop aus. Ältere TT/S und E liegen preislich zwar unterhalb, sind aber m.E. trotzdem viel zu teuer.

Was würdet ihr für die TT geben?
Danke im Voraus für euere Beurteilungen :smt023

Hänsi
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon hiha » Sa 10 Jul, 2021 08:31

Ich hab eine optisch ziemlich runtergekommene E mit Motorschaden für 1300.- gekauft, also ohne Öhlins und mit kürzerer Gabel als die R. Für optisch Ansprechende UND technisch Einwandfreie sind 3000.- sicherlich die unterste Schwelle, ich hab da noch keine gesehen. Klappernder Motor könnte auf Klapperkolben (fresser) hinweisen, das kann bei hartem Geländeeinsatz durch Überhitzung leicht passieren. Pleuel-und Getriebeschäden sollte es bei der kmleistung noch keine geben. Schweres Schalten und Geländeeinsatz könnte auf eine verbogene Schaltwelle oder Beschädigung der groben Verzahnung zwischen den zwei Schaltwellen hindeuten, was eine Motorzerlegung nötig macht. Vielleicht langt ja auch ein gescheites Öl?
Gruß
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon toadfoot » Sa 10 Jul, 2021 09:27

Der FloH hat für seine Belgarda (1999er? - ca. 20.000 km?) 2.000,- bezahlt. Optisch ganz ok, lief aber nicht. Ursache war total verstellter Vergaser. Leider war bei den vielen vergeblichen Startversuchen vom Kickerzahnrad ein Zahn abgebrochen, hatte sich verkeilt und zu einem Gehäuseriss geführt. (Die Geschichte gibt es hier irgendwo auch im Forum).Da wir (ich) mit dem 600er Motor nicht zurechtkamen, hat uns der Motoritz das ganze Innenleben in ein anderes Gehäuse umgebaut (In Summe nochmal 1.000) Damit waren wir dann auch bei 3k ;-)
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon schnupfhuhn » Sa 10 Jul, 2021 11:14

Wenn Du sie weiter runterreiten willst kauf sie, wenn das ein Straßenmoped werden soll dann lass es.

Derhaut und schwer zu schalten? da hat wohl wer in Crosstiefeln in der Kiesgrube gerne die Gänge reingedroschen oder die Kiste mal mit Schwung auf die Schaltwelle geworfen. Klingt für mich nach Baustelle, Fahrwerk einmal komplett machen lassen, 2-300€ für Öl und Arbeit, wenn noch Teile dazu kommen auch mehr. Steinschlag auf den Standrohren oder so. Einzylinder aufmachen und alles richten was hin ist kostet immer so grob nen 1000er und läppert schnell auf. Alle sagen vorher "nö, wird billiger" aber gescheit gemacht ist ein 1000er.

Überleg mal wie ein Moped nach 15.000 km Gelände aussieht, vor allem wenn der Besitzer ein Bär ist und sich um nix kümmert. Versifft und mit nassem Luftfilter weggestellt? Rostring im Zylinder. Immer abgedampft? Alle Simmeringe tot, Wasser in allen Gleitlagern des Fahrwerks.

Ich wär beim Hans seinen 1200 oder 1000€, nicht mehr, eher weniger.
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon Lindi » Sa 10 Jul, 2021 15:41

Lass Dein Herz entscheiden :wink: und sag' dem VK, was es dem wert ist. Wegen der unklaren Dinge unten anfangen, dann passt das schon.
Viele Grüße

Dirk
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon Maybach » Sa 10 Jul, 2021 19:31

Mit dem geschilderten Setup würde ich max. 1000 EUR zahlen, zumal die TTR zwar ein gutes Fahrwerk hat, aber immer wieder als wenig dauerhaft in der Langlebigkeit beschrieben ist.
Als Reiseenduro würde ich versuchen, mit eine TTE zu ergattern - auch wenn ich weiß, dass das langsam schwierig wird. Meine hat jetzt gut 65.000 km runter, ohne dass der Motor geöffnet wurde.

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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon fleisspelz » Sa 10 Jul, 2021 21:04

Ich würde sie nicht kaufen. Auch für 900 Euro nicht
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon Hänsi » So 11 Jul, 2021 09:28

Danke für euren Input. Ich denke drüber nach. Müsste sie ersma in die Ecke stellen,weil andere Baustellen Vorrang haben. Schau'mer mal dann sehn mer schon...

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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon Hänsi » So 11 Jul, 2021 14:09

Hallo nomma,

hab mal etwas gegoogelt wegen dem ausgeblichenen Heckplastik. Im TT-Forum gibt´s wohl einige die das Teil lackiert haben. Aber anscheinend hält der Lack nicht dauerhaft und beginnt mit der Zeit zu reissen.
Aftermarketteile gibts keine und Originalteile erstrecht nicht. Im ebay-Kleinanzeigen bietet einer ein ungebrauchtes Originalteil an, für 500,- Öcken. :shock:

Meine SRX hat mit über 65tkm geklappert wie Sau. Mein Schwager ist damit trotzdem noch bis Portugal und zurück gefahren. So schlimm ist es bei der TT aber noch lange nicht. Wie gesagt, das Klopfen war nur gelegentlich zu hören.
Vor einer Getriebe-/Motorüberholung würde ich an der TT ersma ein paar kurz hintereinander folgende Ölwechsel durchführen. Vielleicht reicht das schon.

Ersma müssen wir uns aber einig werden...
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon Aynchel » Mo 12 Jul, 2021 08:59

moin Hänsi

Plaste Teile zu lackieren ist durchaus machbar
wenn man einen guten Lackierer zur Hand hat, der weiß um welchen Kunststoff es sich handelt
entsprechenden Primer und Lack Zusatz muß er verwenden
dann ist zB ein Acerbis Tank dauerhaft lackierbar
den hier auf der KLR hat der Muser in Kirn vor rund 5 Jahren gemacht, keine Probleme

https://www.autolackiererei-muser.de/

Bild
Zuletzt geändert von Aynchel am Di 13 Jul, 2021 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
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ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon Roll » Di 13 Jul, 2021 21:21

Jo, aber statt lackieren geht ja auch folieren...
Ein Prophet schaut zurück. Das neue Programm. miro2

Matthäus 6,19-34

http://www.rollmannact.de/
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon fleisspelz » Di 13 Jul, 2021 21:27

Folierungen haben vergleichbare Probleme sobald die Gase durch den Kunststoff diffundieren können und damit die Klebeschicht respektive die Grundierung angreifen. Es ist auch nicht jeder Kunststoff dauerhaft haltbar lackierbar. Auch mit der richtigen Grundierung nicht. Faustregel ist: durchgefärbte Kunststoffe machen früher oder später Ärger.
..........................
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Re: HILFE: Preisfindung Yamaha TT 600 R Bj. 97

Beitragvon Richy » Di 13 Jul, 2021 22:16

Oder halt den Trick mit dem Fön anwenden, sofern der Koti noch nicht völlig zerballert ist...
Das beste Werkzeug ist ein Tand in des tumben Toren Hand.
(eigene Erfahrung)
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