Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

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Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Jonas » Do 29 Jul, 2021 11:08

Hallo Leute,

Die Enfield braucht einen neuen Bowdenzug für die Vorderradbremse. Lötnippel sind angefertigt etc. pp., aber welches Lötzinn nehme ich? Hier liegt nur das obligatorische Radiolot aus dem Baumarkt. S-Sn60Pb40. Dazu irgendein uraltes Lötfett ohne weitere Bezeichnung.

Taugt das dafür? Bislang hielten alle Lötungen damit bestens - auch sämtliche Bowdenzüge.

Oder soll ich besser auf das Felder ISO-Core "VA" Sn96,5Ag3,5 warten, das ich irgendwann die Tage bekommen werde? Mein Radiolot (60% Zinn + 40% Blei) sei angeblich zu weich für meinen Anwendungsfall, sagt das Internet. Das Felder-Lot besteht im Gegensatz zum Radiolot ja aus viel Zinn und ein wenig Silber. :gruebel:

Danke!
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon hiha » Do 29 Jul, 2021 11:46

Das Bleifreie Silberhaltige ist um Einiges fester. Das VA-Lot aus Deiner Beschreibung hat auch gleich eine für VA passendes Flussmittel drin. Für untergeordnete Züge wie Gas und Kupplung aus nicht-VA hätt ich mit Radiolot keine Bedenken, beim Bremsseil hats mir da aber schon welche durchgezogen.

Gruß
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Jonas » Do 29 Jul, 2021 12:37

Alles klar, Hans! Dann wird das Bremsseil mit dem VA-Lot gelötet. :smt023

Noch eine Frage. Nach der Reinigung von Messingnippel und Seil (2,5mm, kein VA sondern Stahl verzinkt) mit Drahtbürste, Bremsenreiniger, sauberem Tuch... Würdest Du zusätzlich noch Lötfett auf die Bauteile auftragen? Oder soll ich das Lötfett weglassen und direkt das VA-Lot einbringen?

Bislang habe ich immer mit zusätzlichem Lötfett zu besagtem Radiolot gearbeitet.
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon hiha » Do 29 Jul, 2021 13:42

Das würd ich erstmal ohne Lötfett probieren. Wenns nicht gescheit fließt kannst ja immer noch eins drauftun.
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Schraubaer 42 » Do 29 Jul, 2021 14:51

Gut funktioniert ein kleiner Gaslötkolben. Man kann schnell und punktuell Hitze einbringen. Elektro Lötkolben können,vor allem bei geringer Leistung, Nervtöter sein.

Gruß

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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Jonas » Do 29 Jul, 2021 15:02

Bowdenzüge löte ich meistens mit einem Proxxon 28146 MFB/E Microflam-Brenner. Der bringt aber wirklich schnell und wirklich viel Hitze ein, da muss man aufpassen und es nicht übertreiben.

Den Ersa Gaslötkolben nehme ich für Lötereien an der Elektrik. Super Gerät.

Der 400 Watt Barthel Elektrolötkolben wird für Kupferbleche und so verwandt. Dicker Brummer, bissl überdimensioniert. :fiessgrinz:

...unterdimensionierte Elektrolötkolben sind die Hölle. :ugly:
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Aynchel » Do 29 Jul, 2021 15:07

Nur wenn .man vergisst siie eine viertel Stunde vorab anzuwerfen
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Richy » Do 29 Jul, 2021 15:09

Aynchel hat geschrieben:Nur wenn .man vergisst siie eine viertel Stunde vorab anzuwerfen

Nicht nur dann, wenn die Hitze einmal weg ist und der Klumpen kalt, kotzt man auch wieder...
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Jonas » Do 29 Jul, 2021 15:10

Nachdem die Frage nach dem Lötzinn geklärt ist, Feuer frei:

Wie verhindert ihr, dass Lötzinn oberhalb des Nippels in den Bowdenzug zieht? Bowdenzüge mit dem Nippel nach unten hängend löten ist klar. Nicht zu viel Lötzinn verwenden ebenfalls. Trotzdem zieht das bei mir noch ordentlich nach oben in den Bowdenzug... :gruebel: Und das geht ja angeblich garnicht klar, von wegen Bruchgefahr und so. :smt102 Mir Freizeitfahrer ist da aber noch nie ein Zug gebrochen. Eher hat es mal miese Lötungen rausgezogen...
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon hiha » Do 29 Jul, 2021 16:48

Nicht wild. Ignoriers, das knetet sich schon weich.
Flamme würd ich zum Weichlöten nicht empfehlen. Geht zwar, aber man muss höllisch aufpassen.
Mit dem 30W-Ersa gehts ganz gut. Wenn er lang genug vorgeheizt ist. Gaslötkolben geht noch besser...
Gruß
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Jonas » Do 29 Jul, 2021 17:02

Dann probier ich mal den Gaslötkolben für den Bowdenzug. Ja, mit Flamme geht´s extrem schnell, dass es zu heiß wird.
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon ahnungsloser » Do 29 Jul, 2021 17:06

Das du den Zug zu einem Pilz formst kennst du? Das heißt am Ende die Litzen umbiegen und in den Nippel ziehen und dann erst verlöten. Dann ziehst du den Zug definitiv nicht mehr durch den Nippel.
Zuletzt geändert von ahnungsloser am Do 29 Jul, 2021 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Aynchel » Do 29 Jul, 2021 17:07

und das saure Kondensat der offenen Flamme lässt das Metall ruckzuck oxidieren
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon Jonas » Do 29 Jul, 2021 17:10

@Aynchel
Ah, ok! :smt023 Hab ich noch nie von gehört, aber das muss nix heißen. :D Wenn Du etwas ausführen magst...

@ahnungsloser
Ich puschel die Litzen am Ende mit einer Flachzange o. ä. auf. Dann den Zug in den Nippel ziehen und verlöten.
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Re: Welches Lötzinn für Bowdenzüge?

Beitragvon andi » Do 29 Jul, 2021 19:12

ahnungsloser hat geschrieben:Das du den Zug zu einem Pilz formst kennst du? Das heißt am Ende die Litzen umbiegen und in den Nippel ziehen und dann erst verlöten. Dann ziehst du den Zug definitiv nicht mehr durch den Nippel.


Genau so, das Seil durch den Nippel stecken, und dann jeden Einzeldraht umbiegen, so das die Drahtenden voran in den Nippel gezogen werden.
Mann kann noch etwas nachhelfen. Das würde so schon gut halten, das Zinn verwendest du nur noch, damit der Puschel / Pilz in Form bleibt.
Das ziehst du nicht mehr aus dem Nippel.
Natürlich Löte ich das so, das sich das auch mit dem Material des Nippels verbindet. Das erhöht die gesamt Stabilität.
Aufpassen, das das Seil nicht das Lötzinn ansaugt, sonst wird das Seil nach dem Nippel steif, und bricht dort irgendwann.
Andi
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