Bei den Teikei YDIS-Vergasern gibt es ein Aircut-Ventil zur Schubanreicherung.
So sieht es unter dem Aircut-Deckel nach Ausbau der Membran aus:
Das ist die originale Membran, gesehen von der Seite, die zum Aircutventil zeigt:
Normalbetrieb: Eine Feder zwischen Deckel und Membrane drückt die Blechplatte der Membrane auf den federbelasteten Stift des Aircut-Ventils.
Im Schubbetrieb hebt der Unterdruck vom Sekundärvergaser die Membrane hoch, das Aircut-Ventil macht einen Luftkanal zu, das Gemisch im Primärvergaser wird zur Vermeidung von Auspuffknallen fetter.
Viele Ersatzmembranen aus dem Zubehör sehen an der Stelle aber beidseitig so aus:
Mit so einer Membran kann das Aircut-Ventil kann nicht weit genug eingedrückt werden, weil der Blechrand auf den Schraubenkopf trifft.
Ganz besonders, wenn die bei den Reparatursätzen mitgelieferte Schraube zum Fixieren des neuen Ventils benutzt wird, die hat meist einen zu großen Kopf.
Folge: Das Aircutventil wird nicht oder nur zum Teil eingedrückt, das Gemisch wird zu fett.
Zweiter lustiger Effekt:
Nach der Montage war die Membran dicht (getestet durch Saugen am Unterdruckschlauch vom Sekundärvergaser).
Die Maschine lief ein paar tausend Kilometer gut, danach gab es Probleme mit unerklärlicherweise viel zu fettem Gemisch.
Bei der Fehlersuche wurde klar, daß durch den Unterdruckschlauch vom Sekundärvergaser zum Aircut reichlich Luft angesaugt werden konnte.
Da hat sich also was verändert, in der Folge wurde das Gemisch im Sekundärvergaser abgemagert.
Was durch Falschluft an dieser Stelle im Primärvergaser passiert, weiß ich nicht.
Ich überlege, ob ich den Aircut stillege.
Dazu muß das Aircut-Ventil permanent eingedrückt sein (ich mag die Bohrungen nicht verschließen, das kann nicht mehr rückgebaut werden), und der Unterdruckanschluß am Sekundärvergaser stillgelegt werden.
Wenn die Membran in Ordnung ist, reicht es, nur den Unterdruckanschluß stillzulegen.
An meiner XT600 arbeitet inzwischen eine ignitech mit angeschlossenem IAP (Unterdrucksensor), da wird der Aircut sowieso nicht gebraucht:
Bei entsprechendem Unterdruck im Ansaugstutzen wird sehr früh gezündet, damit das zu dünne Gemisch noch im Brennraum und nicht erst im Auspuff zündet.
Bei meiner SR500 hab ich das auch so.
Angenehmer Nebeneffekt: Etwas weniger Benzinverbrauch, ein viertel bis halber Liter auf 100 km kann das werden.
Mehr Reichweite mit dem kleinen Tank.