Ich beschäftige mich in letzter Zeit immer wieder mit seltenen Motorrädern, die zumeist spannende Konstruktionsdetails aufweisen. Um die besser auffinden zu können, will ich sie in diesem Thread sammeln. Manches kennt ihr aus dem Rätselthread, aber eben nicht Alles. Den Anfang soll die Lambretta Grand-Prix V2 machen.
Lambretta 250 GP 1951 aus dem privaten Lambretta Museum "Museo Scooter & Lambretta" in Rodano bei Milano von Vittorio Tessera.
Das Motorrad wurde 1951 auf der Internationalen Mailänder Messe als Trockensumpf OHC vorgestellt. Es gab zwei Maschinen. Ferdinando Innocenti, Gründer der Lambretta-Werke, wollte mit der Teilnahme an Grand Prix Rennen ein sportliches Image aufbauen um anschliessend in den italienischen Motorradmarkt einzusteigen, der von Moto Guzzi dominiert wurde und hatte dafür den Entwickler der legendären Gilera Saturno, Giuseppe Salmaggi, angeworben. Die 250 GP nahm von 1951bis 1953 mit mäßigem Erfolg unter den Fahrern Romolo Ferri und Cirillo “Nello” Pagani an mehreren Moto-GP-Rennen teil. In der Zeit des Einsatzes auf der Rennstrecke wurde der 54 X 54 mm Quadrathuber zum Nasssumpf DOHC umgebaut, kam aber nach 1953 nicht mehr zum Einsatz, da Lambretta die GP-Aktivitäten mit der Plänen, Motorräder zu bauen gemeinsam einstellte. Das Layout mit quer eingebautem V2 und Kardanantrieb wurde erst 14 Jahre später von Moto Guzzi wieder aufgegriffen.
Hamish Cooper berichtete im Oktober 2017 in der Motorcycle Classics darüber. klick
In der 125er Klasse gab es einige Privatfahrer, die mit umgebauten 2-Taktern an - hauptsächlich italienischen - Motorradrennen teilnahmen, das ist aber eine gänzlich andere Geschichte.