Kurbelgehäuseunterdruck

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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon KNEPTA » Mi 16 Mär, 2022 06:18

Eher dass die Öldämpfe verbrannt werden...
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon Richy » Mi 16 Mär, 2022 06:39

Belüftet wird es durch das blow-by, das ist genug (oder zuviel, wenn verschlissen).
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon BMW maniac » Mi 16 Mär, 2022 12:32

Der Unterdruck zur Kurbelgehäuseentlüftung wird normalerweise nach Luftfilter abgegriffen.
Luftfilter zu? Beim BMW-Boxer ist das "Flatterventil" zwischen Kurbelgehäuse und Luftfilter eingebaut.
Weis natürlich nicht, wie das beim Rusen gemacht ist ...
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon andi » Mi 16 Mär, 2022 12:38

Bin schon auf die Erkenntnisse gespannt, den die Motorentlüftung der Jialing verstehe ich auch nicht.
Kein Ventil nur poröse Metallfilterscheiben, und zum Luftfilter hin so dicht das da sogut wie nix durchgehen kann.
Ich hab versucht durch zu blasen, hab aber nichts durchgebracht.
Kein Ventil.

lg
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon KNEPTA » Mi 16 Mär, 2022 12:47

BMW maniac hat geschrieben:Der Unterdruck zur Kurbelgehäuseentlüftung wird normalerweise nach Luftfilter abgegriffen.
Luftfilter zu? Beim BMW-Boxer ist das "Flatterventil" zwischen Kurbelgehäuse und Luftfilter eingebaut.
Weis natürlich nicht, wie das beim Rusen gemacht ist ...


Ist beim Russen ähnlich. Aber der Schlauch geht im Winter ins Freie.
Daher andere Ursache.

Is ja eigentlich egal, weil fürs Dichtsein super ist. Vermutlich ist mein Messsystem überfordert. Werd auf Gartenschlauch umbauen.
Aber schon spannend.
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon BMW maniac » Mi 16 Mär, 2022 13:11

1 m Wassersäule sind ungefähr 100 mbar, das ist nicht sooo viel Unterdruck, 70 mbar Unterdruck bekommt man schon mit dem Mund hin ...
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon Lederclaus » Mi 16 Mär, 2022 13:47

Also ich hab ehrlich gesagt keinen Schimmer, wieviel Unterdruck in meinem Kurbelgehäuse bei welchen Drehzahlen so herrscht. Ich war bisher der Meinung, daß mich das auch nicht interessiert. Warum ermittelt man sowas überhaupt? Spieltrieb? Verzweifelte Versuche, Fehler einzugrenzen?
Klar, wenn ich bei laufedem Motor den Finger auf das Entlüfterröhrl halte, ist da ein wechselnder Druck spürbar. Solange der Motor durch fehlenden Abbau des Drucks kein Öl wirft, war mir das bisher recht so. :smt102
Der einzige Grund, weniger negetiven Überdruck im Kurbelgehäuse zu haben wäre, die aufwärts gehenden Zylinder weniger abzubremsen. Damit hab ich aber selbst bei BMW-Motoren mit knapp 1100ccm und rund 85 PS keine Probleme.
Die einzigen Motoren, an die ich mich erinnern kann, waren (Zubehör)-HD Evo-Motoren mit knapp 2 Liter Hubraum und hoher Verdichtung. Dafür gab es andere Steuerwalzen für die Kurbelgehäuseentlüftung, die das Fenster woanders hatten, also andere Entlüfterzeiten. Damit mach ich aber schon fast 20 Jahre keine Experiemente mehr, wie das genau ging, hab ich vergessen.
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon lallemang » Mi 16 Mär, 2022 13:59

Früher, aber schon zu meinen Lebzeiten, gab's noch die nicht so dichten Wellendichtringe mit Spiralnuten zum "Ölrückfördern".
Da war der Kurbelhausunterdruck wichjig, also die Flatterventile oder gar Drehschieber in der Entlüftung.
Moderne Motoren haben weniger Blowby und moderne Simmerringe können das mit dicht besser.
Da langt dann ein Ölabscheider in der Entlüftung
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon BMW maniac » Mi 16 Mär, 2022 14:33

Bild.jpg
lallemang hat geschrieben:Früher, aber schon zu meinen Lebzeiten, gab's noch die nicht so dichten Wellendichtringe mit Spiralnuten zum "Ölrückfördern". ...


Das ist durchaus noch Stand der Technik!
Stichwort "Leichtlauf". Wird sowohl bei Kurbelwellen-Dichtringen als auch bei Diesel-Hochdruck-Pumpen eingesetzt.

Bezgl. Unterdruck: "Kommen Sie mir nicht mit der Physik, da gibt es Gesetze (Vorschriften) für!"

Ich weiß nicht seit wann, aber es gibt eine Vorschrift, dass im Kurbelgehäuse IMMER Unterdruck herschen muss.
Das ist einer der Hauptaufgaben bei modernen Kurbelgehäuse-Entlüftungen.
Der Unterdruck wird zum Teil aktiv geregelt, es gibt dann Druckregelventile, die je nach Saugrohrunterdruck den KGH-Unterdruck einregeln.
Problem bei Vollast ist der dann nicht mehr vorhandene Unterdruck nach Drosselklappe, also nur noch Unterdruck nach Luftfilter bei hohem BlowBy.
Als Lösung werden bei modernen Turbo-Motoren Ejektoren eingesetzt, die über den Ladedruck angetrieben werden.

Oben mal ein Bild zwei verschiedener Druckregelventile, Die Linien sind jeweils bei konstantem BlowBy aufgenommen (Ist für einen 4 Zyl. Otto-Motor).
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon hiha » Mi 16 Mär, 2022 14:37

Bei echten Rennmotoren gibts extra Unterdruckpumpen, die ein anständiges Vakuum im Kurbelgehäuse erzeugen. Bei sehr hohen Drehzahlen vermindert das den Luftwiderstand des rasenden Kurbeltriebs, und hilft ausserdem beim Ölrücklauf. Unterm Strich hat das bei 10 und 12Zylinder-F1-Motoren m.W mehr als 5% Leistung gebracht, was bei 900PS ja auch nicht wenig ist...

Gruß
Hans
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon lallemang » Mi 16 Mär, 2022 14:53

Die modernen Ringe mit Spiralnut sind bei Stillstand dicht.
Doie alten nicht
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon Herbert H » Mi 16 Mär, 2022 16:25

Schon erstaunlich das du so viel Unterdruck hast. Hatte das Mal bei einem Volvo. Da haben die Radial Dichtringe richtig laut gepfiffen!!!
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon KNEPTA » Mi 16 Mär, 2022 16:31

Die Nockenwelle der Ente hat gar keinen Simmerring, nur eine Spirale drauf. Wenn da das Entlüfterventil verhärtet oder zerfallen ist, ersäuft der Unterbrecher im Öl.
Deswegen baut man sich dieses Schlauchwaagenmessgerät um bei Ölverlust zu wissen wo man den Fehler findet. Am Russen hab ich das erstmalig angeschlossen und war ob der Staubsaugerwirkung etwas überrascht.
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon Herbert H » Mi 16 Mär, 2022 16:59

Ins Freie leiten, ist für den hinter dir fahrenden mit unter nicht gesund. Auch seit 1967 zugelassen verboten. Besser in einem Auffangbehälter. Mit Draht Wolle gestopft. Auf der Tiefsten Stelle ein Rücklauf in die Ölwanne. Die Restlichen Dämpfe zwischen Vergaser und Luftfilter einleiten. Das Vakuum macht den Motor dicht. Öl Verlust ist dadurch geringer. Ein großes Problem bei Kurzstrecke ist das Kondenswasser. Bei modernen Motoren wird auf der einen Seite Vakuum im Kurbelgehäuse erzeugt, auf der anderen Seite des Motors warme Luft zugeführt.
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Re: Kurbelgehäuseunterdruck

Beitragvon KNEPTA » Mi 16 Mär, 2022 17:43

Hab ich durch, gefriert regelmässig der Schlauch zu bei Minustemperaturen.

Und bei Enfield ist das serienmäßig so bis in die 2000er Jahre.
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