Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon andi » Fr 30 Dez, 2022 20:27

schnupfhuhn hat geschrieben:Heiko, bist Du mit dem Regler wirklich sicher?

Übertragen auf Deine Lima, 2 Feldwicklungen, eine klein, eine groß, DC Maschine: Die müssten dann nicht in Reihe sondern parallel angeklemmt werden, einmal Magnetfeld langt gerade so, einmal Magnetfeld der Feldwicklung erhöht den Strom, damit die Magnetisierung, damit die Spannung. Kann das sein? Weil dann wäre es wieder ein Zweipunktregler mit einer durch eine Spule bedingten Minimalspannung.


2 Feldwicklungen ?
Hab ich nicht gesehen, aber wenn dem so ist, dann würde ich davon ausgehen, das die zweite Feldwicklung in Serie mit dem Anker geschaltet wird.
Das hat man so gemacht, um ein stromabhängiges Magnetfeld zu bekommen.
Hohe Leistungsentnahme = stärkeres Magnetfeld = höhere Leistungsbereitstellung

p.s.
Die zweite Kohle gehört zur Ankerwicklung nicht zur Feldwicklung
nur über 2Ω ist sicher ein Messfehler das sind sicher 0,2Ω

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon schnupfhuhn » Fr 30 Dez, 2022 21:08

Ist nur ne Idee, ich kenne mich mit Vorkrieglern ja nicht so aus. Wenn es nicht so geht wie es eigentlich laufen sollte dann muß ja was anders sein als sonst.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Mo 02 Jan, 2023 19:12

schnupfhuhn hat geschrieben:Übertragen auf Deine Lima, 2 Feldwicklungen, eine klein, eine groß, DC Maschine: Die müssten dann nicht in Reihe sondern parallel angeklemmt werden, einmal Magnetfeld langt gerade so, einmal Magnetfeld der Feldwicklung erhöht den Strom, damit die Magnetisierung, damit die Spannung. Kann das sein? Weil dann wäre es wieder ein Zweipunktregler mit einer durch eine Spule bedingten Minimalspannung.

Ich denke ich weiß was du meinst. Ein Zweipunkt Regler gehört ja an eine normale Drehstrom-Lima und regelt das Feld mit mehr oder weniger Spannung. Deshalb bin ich am Anfang auch komplett aufgeschmissen gewesen, als ich die Lima aufgemacht habe.
Bei einer "modernen" DC-Lima ist das Feld komplett vom Anker entkoppelt und wird ausschließlich über den Regler mit Strom versorgt. Dann ist das Feld entweder postiv oder negativ erregt (DF+ oder DF-).
Leider ist bei das bei den alten 3-Kohlen-Limas ganz anders. Ich versuche das mal so zu erklären, wie ich es verstanden habe (leider gibt es fast keine Infos mehr im Netz) Das Feld wird über eine dritte Kohle versorgt. Sprich, es sitzt eine 3. Kohle auf dem Kollektor und greift eine geringere Spannung vom Anker ab. Mit steigender Drehzahl verzerrt sich das Feld und verschiebt sich quasi zwischen Anker- und Feldwicklung. Die Kohle ist so platziert, dass sie je weiter sich das Feld verschiebt, weniger Spannung abbekommt. Damit ist die produzierte Leistung im oberen Drehzahlbereich begrenzt. Das ist eine sehr, sehr grobe Regelung, die ziemlich genau auf die angeklemmten elektrischen Komponenten abgestimmt ist. So oder so ähnlich ist das Wirkungsprinzip.
Es gibt verschiedene Ausführungen (einige sind wohl in Traktoren bis in die 50er so verbaut worden. Entweder geht das Feld direkt auf Masse (wie bei mir mit 5A abgesichert, um die Lima vor Überspannung zu schützen). Oder die Feldwicklung kommt aus der Lima heraus und wird direkt in den Lichtschalter gelegt. Dort wird sie dann, je nachdem ob das Licht eingeschaltet oder ausgeschaltet ist, von Masse getrennt (kein Strom fließt durch die Feldwicklung) oder mit oder ohne Widerstand an Masse geschaltet (voller Strom oder Teilstrom in der Feldwicklung). Damit gibt es eine sehr grobe Regelung. Das ganze läuft nur mit genau definierten Verbrauchern und hat zur Folge dass die Batterie nicht besonders lange lebt. Es gibt auch noch Formen der Regelungen, bei der die 3. Kohle von außen verschoben werden kann und damit entweder früher, oder später das verzerrte Feld verlässt und weniger Strom abbekommt.
Alle Systeme haben einen Rückstromschalter, der die Batterie vor Entladung bei abgestelltem Motor schützt. Das wird dann in der Regel auch als Schütz bezeichnet und funktioniert so wie die moderneren Rückstromschalter im Regler. Einen richtigen Regler hat das System definitiv nicht.
Angeblich kann man die alten 3-Bürsten-Limas auch auf moderne Regler umrüsten. Dazu klemmt man die 3. Kohle ab und schließt + und - an den Regler an. Fertig. Okay, die Drehrichtung und der Anschluss müssen natürlich passen. Ich habe jemanden gefunden, der sehr schön erklärt, wie er seine französische 3-Bürsten-Lima auf Regler-Betrieb umbaut. Allerdings hat seine Lima nur eine Feldspule. Er hat die 3. Kohle heraus genommen und das Feld dann an den Regler angeschlossen. Der Unterschied bei ihm ist, dass es nur zwei Anschlüsse gibt, die 3. Bürste und den Masse Anschluss. Damit ist die Feldwicklung einfach und verständlich.
Das blöde bei mir ist, dass ich 3 Anschlüsse habe. Einen für die 3. Kohle, einen als Kontakt an der Lichtmaschine aussen (mit II gekennzeichnet, also quasi DF). Der Masseanschluss der Felwicklung geht über eine 5A-Sicherung direkt an Masse der Lima. Wenn ich jetzt zwischen allen Anschlüssen messe, komme ich darauf, dass es scheinbar zwei parallel geschaltete Feldwicklungen sind (nicht in Reihe). Die, die über den Kontakt II von außen gespeist wird, hat ca. 6,5 Ohm. Die von der 3. Kohle versorgt wird (oder wurde, hab die ja ausgebaut) hat nur ca. 2,2 Ohm. Die 2,2 Ohm scheinen für eine Feldwicklung ein sehr plausibler Widerstandswert zu sein.
Da ich nun nicht sicher war, was die wirklich richtige Feldwicklung ist, habe ich einfach alles ausprobiert, jede einzeln und beide parallel zusammen. Alle 3 Versuche liefern eine nur sehr ungenügende Spannung, die nur bei relativ hohen Drehzahlen überhaupt mal über 7V kommt (die genauen Werte hatte ich ja vorher schon beschrieben). Den besten Wert hatte ich mit dem Anschluss II, den schlechtesten erstaunlicher weise mit beiden Feldwicklungen parallel angeschlossen. Der Versuch, den Regler weg zu lassen und die 6V der Batterie ungeregelt auf die Feldwicklung zu geben hat mir dann bis zu 9V bescherrt (allerdings ohne Last und ohne Batterie).
Ich weiß, dass das alles furchtbar kompliziert ist. Ich selber verstehe das originale System leider nicht wirklich. Am besten wäre es, jemanden zu fragen, der sich mit diesen alten Dynamos auskennt und der die verschiedenen Bauformen kennt. So jemand könnte das Mysterium wahrscheinlich aufklären, bzw. wüsste welche Widerstandswerte richtig sind, wo die Schwachstellen sind und wie man das ganze richtig an einen modernen Regler anschließt. Und welche Ergebnisse dann zufriedenstellend sind.
Leider fehlen mir einige Messgeräte. Ich kann z.B. Widerstand und Volt messen, aber ich kann nicht messen, wieviel Strom, also welche Leistung die Lichtmaschine abgibt. Da die Ladekontrolllampe ausgeht, scheint sie ja irgendwie zu laden.
:cry: Es ist zum verzweifeln... Bin eben doch nur Elektrikleihe... :cry:
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Mo 02 Jan, 2023 19:15

andi hat geschrieben:Zur Leistung der Lima, gehe davon aus, das die Feldwicklung defekt ist!

Nach so langer Zeit, ist der Isolierlack auf den Drähten brüchig geworden.

Meinst du wirklich die Spule (Spulen) ist hin? Das wäre natürlich mies...
Zum Rest schau mal den Roman den ich in meiner vorherigen Antwort geschrieben habe :grin:
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Mo 02 Jan, 2023 19:19

soubit11.jpg

Zur verdeutlichung. So in etwa sieht eine normale 3-Bürsten Lima aus.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Mo 02 Jan, 2023 19:20

Schaltung2_prot02.jpeg
Schaltung2_prot02.jpeg (10.57 KiB) 1852-mal betrachtet

...Und so ein etwa sieht meine 3-Bürsten-Lima aus...
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon schnupfhuhn » Mo 02 Jan, 2023 19:30

Von der anderen Seite aufgezäumt, stimmt denn Deine Last? Also hängt da momentan der richtige Verbraucher dran? Was soll die Leistung sein, bei welcher Spannung? 35 Watt bei 6V und 35W bei 12V sind als Verbraucher nicht gleich. Der eine Verbraucher hätte ca. 1 Ohm, der andere inetwa 4 Ohm. (6Vx6A sind 36W, Widerstand 1Ohm). Was passiert wenn Du eine voll geladene Batterie im System hast? Wie Du schon schreibst, die Ausgangsspannung ist ja Lastabhängig.

Noch ein Punkt, was für ein Regler muß das denn sein, eine permanenterregte Maschine schliesst den Regler nämlich nach Masse kurz, ein Regler für eine fremderregte Maschine schaltet bzw. reguliert den Strom durch die Erregerwicklung. Sind ja auch 2 Paar Schuhe, nicht das hier die Crux liegt.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Mo 02 Jan, 2023 20:56

schnupfhuhn hat geschrieben:Von der anderen Seite aufgezäumt, stimmt denn Deine Last? Also hängt da momentan der richtige Verbraucher dran? Was soll die Leistung sein, bei welcher Spannung? 35 Watt bei 6V und 35W bei 12V sind als Verbraucher nicht gleich. Der eine Verbraucher hätte ca. 1 Ohm, der andere inetwa 4 Ohm. (6Vx6A sind 36W, Widerstand 1Ohm). Was passiert wenn Du eine voll geladene Batterie im System hast? Wie Du schon schreibst, die Ausgangsspannung ist ja Lastabhängig.

Noch ein Punkt, was für ein Regler muß das denn sein, eine permanenterregte Maschine schliesst den Regler nämlich nach Masse kurz, ein Regler für eine fremderregte Maschine schaltet bzw. reguliert den Strom durch die Erregerwicklung. Sind ja auch 2 Paar Schuhe, nicht das hier die Crux liegt.

Hallo und danke für die Antwort!
Also... mit der Frage nach der Leistung und der angeschlossenen Last machst du leider direkt ein Fass auf... :wink:
Die Leistung der Lichtmaschine wird mit 50 Bougies bei 6V angegeben. Das ist eine alte Einheit für Leuchtstärke und ich finde echt keine Umrechnung dafür. Ich glaube da kann der Jonas auch ein Lied von singen :lol:
Ich glaube die Leistung ist eher bescheiden. Als Last habe ich den Frontscheinwerfer dran gehängt. Später kommt halt noch das Rücklicht dran und das wars auch schon. Vielleicht noch eine Kennzeichenbeleuchtung.
Aber mit dem Akku sagst du was. Ich habe einen 6V Gelakku mit 4Ah gekauft. Muss ja nix können. Die Zündung läuft über einen Zündmagneten. Aber... Ich habe noch kein Ladegerät und hab die Batterie, da ich ja auch 6V gemessen habe, einfach so dran gehängt. Könnte es sein, dass die Batterie nicht wirklich voll geladen ist und dadurch die Spannung der kleinen Lichtmaschine beim Laden so zusammen bricht?? Ich kenne das nur so, dass selbst bei leerer Batterie immer eine deutlich höhere Spannung von der Lima kommt. Aber da rede ich von verhältnismäßig modernen Autos! Vielleicht kann die Lima einfach nicht mehr liefern und deshalb bricht die Spannung so ein. Ich habe sie ja auch ohne Regler getestet, indem ich die 6V direkt an die Feldwicklung geklemmt habe. Dabei ging die Spannung auf 9V hoch, allerdings war ja am Ausgang des Reglers keine Batterie angeschlossen, also auch kein Verbraucher.
Was deine Frage mit dem Regler angeht, so verstehe ich die leider nicht so ganz. Also ich hab einen elektronischen VAPE Regler für 6V gekauft. Der ist eigentlich als Nachrüstregler recht bekannt. Die Feldwicklung ist an DF- angeschlossen, eine negative Felderregung. Sprich, das Ende der Feldwicklung geht auf Masse. Original gehört da wie gesagt kein Regler rein. Das funktionierte damals über die 3. Bürste.
Ich schicke gleich auch nochmal ein Foto von dem originalem Schaltplan. Vielleicht erhellt der etwas die Funtion im original.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Mo 02 Jan, 2023 21:08

nt697-02.png
nt697-02.png (132.01 KiB) 1819-mal betrachtet

So... Für alle die gerne miträtseln möchten. Das ist die Vergrößerung des originalen Schaltplanes für die Lichtmaschine. Die zweite Feldwicklung über die 3. Kohle ist natürlich nicht zu sehen, da die ja in der Lichtmaschine versteckt verbaut ist. Ich versuche mich jetzt mal an einer eventuellen Erklärung.
Kontakt I = Batterie D+/61
Kontakt II = Feldwicklung DF-
Über den Rückstromschalter sind Batterie und Lima getrennt. Dreht die Lima, wird das Feld über die 3. Kohle erregt. Zum starten der Erregung muss die Remanenz aus dem Weicheisenkern reichen, also der Restmagnetismus in den Feldwicklungen. Ist der Strom groß genug, öffnet der Rückstromschalter und Strom fließt über das Amperemeter Richtung Batterie.
Vor dem Amperemeter ist ein Abzweig, der Strom zum Lichtschalter führt. Damit kann das Motorrad auch im Stand beleuchtet werden. Wird jetzt das Rücklicht eingeschaltet, fließt der Strom über einen weiteren Abzweig zu Kontakt II, der zweiten Feldspule. Das hieße, wenn das Licht angeschaltet wird, wird die zweite Feldwicklung direkt und ungeregelt dazugeschaltet (die erste Feldwicklung der 3. Bürste ist ja fest und lässt sich nicht abschalten).
So oder ähnlich erkläre ich mir den Schaltplan. Das einzige was nicht dazu passt ist, dass ich mein bestes Ergebnis nur mit der Feldwicklung von Kontakt II hatte und das Ergebnis mit beiden Wicklungen gleichzeitig eher schlechter wurde. Naja... Das könnte dann vielleicht doch an porösen Isolierungen der Wicklung liegen. Anders kann ich mir das nicht erklären. Mehr Magnetfeld müsste doch auch mehr Strom produzieren...
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon schnupfhuhn » Mo 02 Jan, 2023 21:35

Vielleicht muß der lallemang mal tief ins französische Internet hinunter steigen und schauen wieviel Watt 50 oder 35 oder 60 Bougies sind. Dann kann man den passenden Widerstand als Last hinspaxen. Dann die Batterie ran, vollgeladen und dann nochmal den Lichtmaschinenversuch, ohne modernen Regler. Dann mal sehen was raus kommt und von da aus Teile stilllegen oder moderne Regler anknattern. An jeder Ecke ein Messgerät oder zwei, dann if funny, record amount of funny.
Zuletzt geändert von schnupfhuhn am Mo 02 Jan, 2023 23:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon lallemang » Mo 02 Jan, 2023 23:02

Ich hab 3.5W pro Bougie gefunden.
Das kam vom Stromverbrauch der alten Kohlefaserlampen bei 1 Candela Lichtleistung.
Den Link yu Wiki.fr morgen, bin hier auf Android :roll:
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon andi » Di 03 Jan, 2023 00:44

Ich hätte gefunden
50 Bougie-Dezimale = 50 Lumen/Steradiant [lm/sr]

und wenn man Lumen in Watt umrechnet so kommt man auf 5 - 9 W
Das erscheint mir ähnlich wahrscheinlich wie 3,5 x 50 = 175W

Eine Harley WLA aus 1942 hatte 6V 24W das reichte nicht um dauerhaft mit Licht zu fahren.
Die Russen hatten eine 6V 60W Lima

Rechne einmal zusammen was so an Leuchtmittel verbaut ist, und viel mehr wird die Lima nicht liefern.

Wenn ich den Schaltplan interpretiere, weil der ist sicher nicht vollständig.

Römisch I ist über den Rückstromschalter an die Batterie angeschlossen.
Also gehe ich davon aus, das grundsätzlich ohne Licht gefahren wird, und grundsätzlich nur die Batterie geladen wird, und die Zündung versorgt wird. Das erfolgt quasi ungeregelt.
Schaltet man das Licht ein, und in deinem Plan ist es nur eine Lampe, wird durch das Einschalten des Lichtes, die Feldspule römisch II mitversorgt. Damit steigt die Leistung der Lima. Die Leistung ist genau auf die Verbraucher abgestimmt. Geregelt wird da wenig.

Das der Anschluss für die 3te Kohle herausgeführt ist, hat so wie sich das für mich darstellt keine Bedeutung.


Also meiner Meinung nach wenn du mit einem externen Regler arbeiten willst, dann entferne die 3te Kohle, und verwende einen Regler mit positivem Ausgang oder lass sie drinnen, es spielt keine Rolle.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon lallemang » Di 03 Jan, 2023 20:14

Techni Tacot hat eine Beschreibung des Dreibuerstendynamos >

https://www.techni-tacot.com/la-dynamo-a-3eme-balai/

Vielleicht hylfts :wink:

PS an 175W glaub ich nicht, ich hab irgendwie so 10 bis 11 Bougies fuer Mopeds in ^Erinnerung^ 35 bis 40W
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon schnupfhuhn » Di 03 Jan, 2023 22:34

Hätte mein Bauch auch so gesagt, 25 oder 35 Watt vorne, 3 oder 4 hinten. Würde auch zu den mauen Trafoblechen von damals passen...
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Sa 04 Feb, 2023 17:42

So. Nun sind ja ein paar Tage vergangen. Ich hatte viel zu tun und wenig Zeit und Kopf für die Terrot.
Aber ich habe mir dann erstmal eure Tips zu Herzen genommen. Ist ja klar, dass es erstmal wichtig wäre zu wissen, was der Dynamo an Leistung abgibt. Also habe ich mir erstmal ein Amperemeter mit 12A Anzeige besorgt. Das reicht für eine Leistung von 72 Watt.
Als nächstes habe ich die nötige Leistung berechnet. Ich habe bei den Franzosen Scheinwerfer- und Rücklichtbirnen gekauft. Dabei habe ich für vorne 35 Watt und für hinten 10 Watt gewählt. Das dürfte gerade eben reichen, um im Dunkeln gerade noch gesehen zu werden. Vorrausschauendes Fahren ist ja sowieso das wichtigste... Jedenfalls ergibt das 45 Watt. Das sollte der Dynamo eigentlich stemmen können. Dazu kommt später wahrscheinlich noch ein elektronischer Tacho in Vintage Optik und eine Kennzeichenbeleuchtung. Mehr brauchts nicht.
Dann habe ich alles wieder verdrahtet und gemessen.
Zur Erinnerung: Ich habe mir zwei verschieden große Antriebe für den Dynamo gebaut und den dann mit der Bohrmachine auf ca. 2000 U/min gebracht. Eigentlich sollte der kleine Antrieb reichen, da er gefühlt mehr der Realität im späteren Betrieb entspricht, aber um deutlichere Ergebnisse zu bekommen, habe ich einfach mal die größere Übersetzung gebaut.
Ergebnis mit dem kleinen Antrieb:
Mit Licht (45 Watt) lädt der Dynamo mit 5,86 V und die Beleuchtung zieht trotzdem noch 3 A aus der Batterie
Ohne Licht liegt die Spannung bei 6,28 V und die Ladeanzeige steht trotzdem bei Null (vielleicht einen Hauch drüber, aber dann weit unter 1A)
Dann habe ich auf die große Übersetzung umgebaut, mit folgendem Ergebnis:
Mit Licht (45W) lädt der Dynamo mit 6,05 V und die Beleuchtung zieht trotzdem noch 3 A aus der Batterie. Also immer noch keine vernünftige Ladung, aber die Spannung ist immerhin etwas höher.
Ohne Licht lädt der Dynamo mit 7,12 V und endlich bekomme ich eine Ladung der Batterie mit +1A
Fazit: Der Dynamo lädt, aber eben so extrem schwach, dass es kaum der Rede wert ist. Natürlich ist das Amperemeter relativ ungenau, aber bei einger Skala von -12A bis +12A sollte sich doch halbwegs abschätzen lassen, was passiert. Nehme ich also mal die Ladung von 1 A ohne Licht bei einer eigentlich viel zu hohen Drehzahl, so komme ich auf eine Leistung der Lichtmaschine von wahninnigen 6 Watt. Das ist Mist. Da ist definitiv was nicht in Ordnung.
Dann habe ich nochmal einen Versuch gemacht und Sowohl D+ und DF- (ich nenne die jetzt mal so der Einfacheit halber) des Dynamo direkt mit dem Lampen verbunden verbunden. Masse natürlich auch. Dazwischen dann noch Amperemeter und Voltmeter. Eigentlich sollte der Restmagnetismus ja reichen um eine Ladung zu generieren, die sich dann selbst verstärkt. Ergebnis: Mit Licht an passiert nix. Mit Licht aus bekomme ich immerhin ein paar Volt zustande (dann natürlich nix auf dem Amperemeter). Um die Selbsterregung zu beschleunigen, habe ich dann noch ganz kurz die Batterie mit dem Pluspol an D+/DF- gehalten. Bringt leider aber auch nichts...
Dann bin ich wieder ans Messen mit der Widerstandswerte gegangen. Habe ein paar schöne Youtube Videos gefunden. Mit folgenden Ergebnissen:
Abgeklemmte Feldwicklung gegen Masse um eventuelle, minimale Kurzschlüsse zu finden: Im größten Messbereich ist der Widerstand unendlich. Sprich; eigentlich sollte die Feldwicklung in Ordnung sein...
Dann habe ich den Anker durchgemessen. Immer 2 nebeneinander liegende Felder auf dem Kollektor. Bei allen liegt der Widerstandswert zwischen 0,2- 0,5 Ohm. Keine Ausreisser. Dann alle Felder des Kollektors gegen Masse: alle Ergebnisse außerhalb des Messbereichs. Also scheint der Anker keinen Masseschluss zu haben und alle Spulen sind okay.
Tja... Jetzt bin ich mit meiner Weisheit am Ende. Alles scheint in Ordnung zu sein und trotzdem kommt einfach keine Ladung raus...
Das letzte was ich jetzt noch machen werde, ist, die 3. Bürste wieder einzubauen und dann nochmal zu messen. Dann ist die Lichtmaschine wieder im Originalzustand. Ich werde dann mit uns ohne Regler messen. Das wird mich dann nochmal ein paar Stunden kosten. Aber ganz ehrlich... Ich glaube der Dynamo ist einfach hin. Warum weiß ich immer noch nicht. Dafür weiß ich mittlerweile so in etwa, wie das Prinzip früher mal funktioniert hat. Leider bin ich damit keine Handbreit weiter gekommen. Das nagt mittlerweile an meinem Ego... Ich mag es nicht, wenn ich etwas nicht repariert bekomme und nichtmal weiß woran es liegt...
Danach bleiben noch zwei Möglichkeiten: Entweder ich besorge mir eine Universallichtmaschine, die irgendwie in die Halterung passt, oder ich gebe die Lichtmaschine an einen Fachbetrieb. Ich bin mir nicht sicher. Mein Budget ist mittlerweile mehr als überstrapaziert und ich tendiere zu der gepfuschten Universallichtmaschine. Allerdings würde ich gerne die originale behalten nach all der investierten Arbeit. Das würde wahrscheinlich bedeuten, sie komplett neu wickeln zu lassen. Hat jemand von euch einen guten Kontakt? Und hat jemand eine Idee, was mich das kosten würde? Mit so einem alten Ding möchte ich jetzt nicht unbedingt zum Boschdienst um die Ecke gehen. Da braucht es jemanden, der sein Handwerk noch von der Piecke auf gelernt hat... Für Rat bin ich sehr dankbar.
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