Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:32

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Jetzt brauche ich bitte eure Hilfe! Es geht um den Dynamo und ich beiße mir daran die Zähne aus. Ich weiß nicht wie viele Stunden ich recherchiert und wieviel Dokumente ich übersetzt und gelesen habe. Ich finde es höchst faszinierend, aber es macht mich fertig.
Es geht um einen Dynamo von Magneto France Typ OR. Es ist eine Gleichstromlichtmaschine mit zwei Anschlüssen außen (I und II) und einer 3. Bürste. Klemme I ist die Ankerwicklung, Klemme II ist die Feldwicklung. Leider habe ich kein einziges weiteres Element der Elektrik. Aber es scheint, als gehört mindestens ein Schütz und ein Lichtschalter rein. Ob der Lichtschalter eine Widerstand hat oder nicht kann ich nicht sagen.
Ich habe den Dynamo im Motormodus laufen lassen. Er dreht sich in die korrekte Richtung, wenn auch sehr träge. Ich habe auch den Weicheisenkern mit verschiedenen Methoden remagnetisiert.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:32

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:32

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Zuletzt geändert von Heiko am Fr 30 Dez, 2022 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:32

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:34

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:35

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ch weiß (und habe mich auch schon mit Leuten darüber unterhalten), dass man die 3. Bürste abklemmen und die Feldwicklung an einen modernen Regler anschließen kann. Ich habe einen 6V Vape Regler besorgt.
Was aber überhaupt nicht zu allem was ich gelesen und gehört habe passt, ist die Tatsache, dass meine Lichtmaschine scheinbar zwei Feldwicklungen hat. Es gibt nämlich einmal die 3. Bürste als Anschluss und dann die Klemme II außen! Beide führen zusammen an Masse über eine 5A Sicherung. Die Feldwicklung an der Klemme II außen hat ca. 6,5 Ohm Widerstand, die Wicklung über die 3. Bürste hat ca. 2,2 Ohm Widerstand. Messe ich von Klemme II zur 3. Bürste komme ich auf ca. 8,5 Ohm.
Das ergibt für mich absolut keinen Sinn. Warum sind da zwei getrennte Feldwicklungen? Und warum finde ich absolut keine Informationen im Netz darüber.
Um das System zu verstehen, brauche ich dringend eure Hilfe. Ich kapier es nicht…
Hier Bilder von der Schaltung der Lichtmaschine und einen (nicht besonders hilfreichen) Anschlussplan von Terrot.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Aynchel » Fr 30 Dez, 2022 17:35

Da fehlt doch eine Bürste, ich hab noch nie einen Universalmotor mit einer asymmetrischen Bürstenzahl gesehen.
Aynchel aus Meddersheim


ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:36

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:36

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Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:37

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Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:38

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:39

Als nächstes habe ich mit dem elektronischen Regler experimentiert. Als erstes habe ich die 3. Bürste ausgebaut. Dann habe ich den Regler nach Plan angeschlossen und die Lichtmaschine mit einer Bohrmaschine laufen lassen. Dabei habe ich als Feld einmal die Klemme II, einmal die 3. Bürste und schließlich beide zusammen angeschlossen.
Bei allen Versuchen ging die Ladekontrolleuchte relativ schnell aus. Das ist schonmal ein gutes Zeichen.
Als erstes habe ich die Bohrmaschine mit ca. 2000 U/min laufen lassen (schwer zu sagen wieviel es wirklich sind). Dabei waren, egal was ich als Feldwicklung anschloss, die Ergebnisse an der Batterie um die 6V. An der Feldspule lag um die 5V an. Laut der erloschenen Kontrolleuchte gab es eine Ladung, aber mit 6V scheinbar verschwindend gering.
Dann habe ich eine größere Riemenscheibe auf die Bohmaschine gesetzt um eine deutlich höhere Geschwindigkeit zu bekommen.
Hier die Ergebnisse:
Feld an Klemme II (6,5 Ohm) angeschlossen (3. Bürste entfernt) : 7,17V und 6,9V bei eingeschaltetem Scheinwerfer
Feld an Kabel der 3. Bürste (2,2 Ohm) angeschlossen (Anschluss II leer): 6,1V und 5,9V bei eingeschaltetem Scheinwerfer
Feld an Klemme II und an das Kabel der 3. Bürste angeschlossen (also beide zusammen an DF-): 5,85V und 5,75V bei eingeschaltetem Scheinwerfer.
Das erscheint mir angesichts der schon recht hohen Drehzahl ziemlich wenig!!
Dann habe ich einen weiteren Test gemacht, bei dem ich (kurzzeitig!!) Die Batterie direkt an die Feldspule II angeschlossen habe. Ich habe die Bohrmaschine mit max 2000U/min laufen lassen. An D+ lagen dann 9,5V an. Das erscheint mir deutlich plausibler.
Was meint ihr dazu? Welche Feldwicklung ist die richtige? Oder müssen beide angeschlossen sein. Das beste Ergebnis hatte ich mit der Klemme II und totgelegter 3. Bürste. Ist der Regler vielleicht nicht der richtige? Warum bringt es mit Regler gerade mal ein bischen über 6V und ohne schon 9,5V? Oder mache ich mir zu viele Sorgen und die Ladung reicht für den Betrieb am Motorrad?
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Fr 30 Dez, 2022 17:55

Aynchel hat geschrieben:Da fehlt doch eine Bürste, ich hab noch nie einen Universalmotor mit einer asymmetrischen Bürstenzahl gesehen.

Das ist eine Gleichstrom Lichtmaschine der 30er Jahre. Zwei Bürsten sind für den Anker. Die 3. Bürste speist die Feldwicklung. Mit steigender Drehzahl verzerrt sich das Feld und es fließt weniger Strom durch die Feldwicklung. Damit ist eine geringfügige Regelung gegeben. Heutzutage ist die 3 Bürsten Lichtmaschine fast niemandem mehr bekannt.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon schnupfhuhn » Fr 30 Dez, 2022 19:57

Heiko, bist Du mit dem Regler wirklich sicher?

Ausgangslage meiner Gedanken: Regler von der XS360, mechanisch. Schaltet hin und her, einmal volle Feldwicklung, einmal erst Vorwiderstand, dann Feldwicklung. Funktion: Ohne Vorwiderstand, volles Magnetfeld, volle Anregung, Spannung steigt. Schwellspannung erreicht, zack, Vorwiderstand wird dazu geschaltet. Spannung fällt, Magnetfeld bricht zusammen. Aber der geringere Reststrom, die kleine Spannungsdifferenz und die Induktivität machen dU/dt relativ Träge. Spannung fällt, Schalter fällt ab, jetzt wieder volle Magnetisierung, Spannung steigt.

Übertragen auf Deine Lima, 2 Feldwicklungen, eine klein, eine groß, DC Maschine: Die müssten dann nicht in Reihe sondern parallel angeklemmt werden, einmal Magnetfeld langt gerade so, einmal Magnetfeld der Feldwicklung erhöht den Strom, damit die Magnetisierung, damit die Spannung. Kann das sein? Weil dann wäre es wieder ein Zweipunktregler mit einer durch eine Spule bedingten Minimalspannung.
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon andi » Fr 30 Dez, 2022 20:21

Heiko hat geschrieben:
Aynchel hat geschrieben:Da fehlt doch eine Bürste, ich hab noch nie einen Universalmotor mit einer asymmetrischen Bürstenzahl gesehen.

Das ist eine Gleichstrom Lichtmaschine der 30er Jahre. Zwei Bürsten sind für den Anker. Die 3. Bürste speist die Feldwicklung. Mit steigender Drehzahl verzerrt sich das Feld und es fließt weniger Strom durch die Feldwicklung. Damit ist eine geringfügige Regelung gegeben. Heutzutage ist die 3 Bürsten Lichtmaschine fast niemandem mehr bekannt.


Gut, aber da ist dann keine zusätzlicher externer Regler verbaut. oder ?
Oder es ist ein komplizierter Regler verbaut, der verhindert, das sich die Batterie über den Anker entlädt.

Zur Leistung der Lima, gehe davon aus, das die Feldwicklung defekt ist!

Nach so langer Zeit, ist der Isolierlack auf den Drähten brüchig geworden.

Das Problem mit den externen elektronischen Reglern ist, das die den max. Strom den die Lima liefern darf nicht messen. Die Angabe z.B. 10A bezieht sich auf den maximal Strom den der Regler aushält.

Das nächste Problem mit den alten Feldspulen ist, das selbst wenn du den max. Strom misst, du wahrscheinlich den Strom den die Feldspule aufnimmt nicht berücksichtigst.
Das kann in Summe die max zulässige Leistungsabgabe der Lima bereits überschreiten. Grund wie oben beschrieben brüchige Isolierung der Feldwicklung.

Bei den alten Lima, schaut die Feldwicklung normal sehr einfach aus. Wennst der Lima wirklich neues Leben einhauchen willst, dann wirst du die Feldwicklung neu machen müssen.
Da gibts bestimmt schon Beschreibungen mit Drahtstärken und Längen u.s.w.

Ob der Anker auch neu gemacht werden muss, wird sich weisen, aber das Zeug ist alt, und thermisch hohen Belastungen ausgesetzt.

Lastwiederstand ist eigentlich bei geregelten Limas wie der nicht notwendig und kontraproduktiv ;)
lg
Andi
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