Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Jonas » Di 13 Dez, 2022 08:41

Wie ist der Zustand der Radlager? Sind das noch Konuslager?
Aufpassen, dass man nicht die Bremstrommel schön mit Fett flutet beim Abschmieren... :ugly:

Hast Du Literatur zu der Terrot? Guck mal hier: http://terrot.club.pyreneen.free.fr/index2.html bzw. hier: http://terrot.club.pyreneen.free.fr/bas ... otices.htm

Zur Bremse:
Bei meiner 42er Enfield habe ich mich ans selber Bekleben und Abdrehen der Beläge rangetraut. Da findet sich auch im Forum ein Beitrag dazu. Such mal nach "Bremsbelag aufkleben".

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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Lederclaus » Di 13 Dez, 2022 09:13

Die Beläge sollen auch dicker sein. Die wenigsten alten Bremstrommeln haben noch das Originalmaß. Also werden die neu belegten Bremsbacken entweder auf der eigenen Bremsankerplatte in die Drehmaschine gespannt, oder auf einer dafür passenden Vorrichtung (mach ich zB bei den ganzen BMW so, weil man den Kardanantrieb schecht in die Drehmaschine bekommt). Dann werden die Backen so abgedreht (mit Nachstellen), daß sie etwa 0,5mm unter dem Maß der Trommel sind.

Die Schmiernippel oder Öler in den Radnaben sind ja hübsch anzuschauen. Ich persönlich würde eher dazu raten, die Lager auszubauen, zu waschen, zu begutachten, neu zu fetten und wieder einzubauen (bzw neue Lager falls notwendig). So hat man lange Ruhe, es ist alles sauber und kein altes verharztes Zeug drin und kein Fett in der Bremse.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon mike58 » Di 13 Dez, 2022 19:14

Original Pffeiff drauf,
Funktionieren muß es und Spass soll es machen sonst nix, alley was man nicht sieht kann man faken.
Ein bisserl alltagstauglichkeit dat ned schaden. RADLAGER nimm geschlopssene und gleich gerade Achsen,
leicht angegammelte Hondaachsen z. B. macht das Fahrwerk gleich eine Nummer steifer.
Lichtmaschine warum nicht was aus China zylindrisch rund hängt eh nur am Keilriemen, gleich frech mit 12V, ungeahnte Möglichkeiten moderne Batterie läßt sich in einem alten Gehäuse verstecken.
Kurbelwelle solte im Kurbelgehäuse kein Axialspiel haben, schlecht für Pleuel und Kolben.
Bei Jonas ist die Lagerung im Kurbelgehäuse auch nicht mehr originaol, wenn ich mich entsinne in Fahrtrichtunglinks ein Festlager, die Seite zur Ventilsteuerung die andere ein Loslagerzylindrisch.
verbessern ist immer gut, schlußendlich muß du die Gurcke fahren.
Servus
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Di 13 Dez, 2022 21:05

mike58 hat geschrieben:Original Pffeiff drauf,
Funktionieren muß es und Spass soll es machen sonst nix, alley was man nicht sieht kann man faken.
Ein bisserl alltagstauglichkeit dat ned schaden. RADLAGER nimm geschlopssene und gleich gerade Achsen,
leicht angegammelte Hondaachsen z. B. macht das Fahrwerk gleich eine Nummer steifer. Mike

Danke fürs Verständins :-D Ein bischen Respekt habe ich ja doch vor der antiken Technik. Ich steh eigentlich total auf alte Technik, wenn sie hält... Ich fahre eine alten Käfer mit uralt zweifach Vergaseranlage und immer noch mit Zündkontakten (übrigens seit 1998 immer noch mein erstes Auto). Die Mehrarbeit macht mir nix. Dafür verstehe ich wies funktioniert. Das ist mir viel lieber als was das super funktioniert, ich aber keinen blassen Schimmer habe warum. Deshalb will ich auch die alte Lichtmaschine behalten. Es treibt mich in den Wahnsinn, dass ich nicht verstehe warum das nicht geht. Das ist dann der Punkt wo ich sinnlos hartnäckig werde und mir die Zähne ausbeiße. Hab schon einige Dinge so repariert. Das macht dann nicht unbedingt immer Sinn :-D
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Di 13 Dez, 2022 21:20

Also... Das mit den Bremsen war dann wohl schonmal irgendwie suboptimal. Aber ich habe so vorsichtig gefeilt, dass ich die 0,5mm Spiel zwischen Bremstrommel und Belag einhalte. Und zur Not habe ich ja auch noch Stahlplatten aufgeschraubt. Die kann ich ganz einfach gegen dickere austauschen.
Ein Problem waren noch die ausgeleierten Federn zwischen den Bremsbacken. Nachdem ich endlich halbwegs passenden Ersatz gefunden hatte, dauerte es fast zwei Monate bis die verschickt wurden. Die wollten einen Nachweis als Händler etc. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich da nicht bestellt. Kann man ja nicht ahnen, dass die i.R. nur in Tausendergebinden verkaufen und ich mit meinen zwei Federn da als Störenfried dazwischen grätsche.
Ich bin mal gespannt, ob das mit den Bremsen so funktioniert. Ja. Ich denke passend abdrehen wäre das Mittel der Wahl gewesen. Leider habe ich alles (4 verschiedene Schweißsysteme) aber keine Drehbank. Und die Achsen für die Gabel liegen seit Monaten in einer Dreherei und nix passiert. Es ist zum verzweifeln :(
Das mit den Radlagern (in der Radnabe :grin: ): Es sind Kegellager. Schwer einzustellen. Aber sie fühlen sich eigentlich ganz okay an. Ich habe in dem anderen Thread mit gelesen und weiß dass ihr da was ganz besonderes zusammen gestrickt habt. Macht mich auf jedenfall neugierig. Momentan habe ich einfach zu viele Baustellen um die Räder wieder zu zerlegen. Ich will mich nicht mental überfordern... Erstmal möchte ich, dass das Ding mich transportiert. Aber wenn ich darf, komme ich da sehr gerne drauf zurück.
Und beim abschmieren war ich übrigens auch sehr vorsichtig. Bei offener Trommel abgeschmiert. Damit nicht zu viel rauskommt. Aber nun gut. Radlager die Fett in die Bremstrommel abgeben... Bremsen werden ja auch total überbewertet... :grin:
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Jonas » Di 13 Dez, 2022 21:39

Heiko hat geschrieben: Es sind Kegellager. Schwer einzustellen. Aber sie fühlen sich eigentlich ganz okay an.

Bei mir waren´s Konuslager. Könnte mir vorstellen, dass Kegellager da solider sind. :gruebel: Moderne Zeiten! :D
Das wäre ja super, wenn die Dinger bei Dir in Ordnung wären! Bei mir war da leider nix mehr zu machen. Viel Arbeit gespart... Wenn der Karren einmal läuft und Dir Spaß macht, kannst Du sie immer noch umbauen.

Heiko hat geschrieben:Ich will mich nicht mental überfordern... Erstmal möchte ich, dass das Ding mich transportiert.

:smt023
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Di 13 Dez, 2022 21:45

Beim Zerlegen der Lenkkopflager habe ich auch einen schönen Fund gemacht. 3 verschiedene Größen Kugeln und dann sogar noch zu wenige. Ich habe dann mal tief in meinen Unterlagen nachgegraben (hab mittlerweile über 2 Odner voll ausgedruckt). Das schöne ist ja, dass man die Kugeln für Pfennige bei ebay kaufen kann. Ich habe es relativ einfach gehalten. Nicht so wissenschaftlich wie bei Jonas. Kugeln und Fett rein und gut. Ein Lenkkopflager soll ja außer Spielfreiheit nicht viel können.
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Di 13 Dez, 2022 21:48

Jonas hat geschrieben:Bei mir waren´s Konuslager. Könnte mir vorstellen, dass Kegellager da solider sind. :gruebel: Moderne Zeiten! :D

Sorry. Bei sind es auch Konuslager. Also quasi Fahrradlager; konisch und mit Kugeln.
Aber ich hoffe die tuns noch ein Weilchen...
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Di 13 Dez, 2022 21:52

31934758_1988659031350757_8364896924372828160_n.jpg
Hier übrigens mal meine ungefähre Vision, wie das Motorrad am Ende aussehen soll. Zum Glück habe ich einen Bekannten der beruflich Vintagelack macht. Das wirkt absolut super. Die künstliche Patina ist kaum von echter zu unterscheiden. Der Deal steht schon. Er bemalt meine Blechteile und ich habe dafür seinen Bulli wieder zusammen geschweißt. Die Kotflügel tausche ich aus. Wie gesagt, ich lege die Originalteile beiseite legen und nicht dran rumsägen. Aber so ein Vintage-"Renner" wäre genau mein Ding :-D
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Dreckbratze » Di 13 Dez, 2022 21:55

sehr sexy!
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Jonas » Di 13 Dez, 2022 22:02

Den Stecktank wirst Du in Deinen Rahmen nicht reinkriegen, denke ich. :gruebel:
Sehr schick! Kannst ja meine Stecktank-Terrot umbauen, schön Originalteile abflexen. :fiessgrinz: :weg: Das Rahmendreieck müsste aber auch noch freigelegt werden... Irgendwie den Öltank in den Benzintank integrieren...
Heiko hat geschrieben: Er bemalt meine Blechteile und ich habe dafür seinen Bulli wieder zusammen geschweißt.

Gute Aktion!
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Lederclaus » Mi 14 Dez, 2022 09:14

Heiko hat geschrieben:Beim Zerlegen der Lenkkopflager habe ich auch einen schönen Fund gemacht. 3 verschiedene Größen Kugeln und dann sogar noch zu wenige. Ich habe dann mal tief in meinen Unterlagen nachgegraben (hab mittlerweile über 2 Odner voll ausgedruckt). Das schöne ist ja, dass man die Kugeln für Pfennige bei ebay kaufen kann. Ich habe es relativ einfach gehalten. Nicht so wissenschaftlich wie bei Jonas. Kugeln und Fett rein und gut. Ein Lenkkopflager soll ja außer Spielfreiheit nicht viel können.

Bei Jonas waren halt die Laufflächen der Kugeln total zerstört. Und irgendwelchen Ersatz, den man leicht reinfummeln könnte, gab es nicht. Ich hab dazu tagelang recherchiert. Am Ende hat mein früherer Ausbildungsmeister die originalen Lagerschalen nachgearbeitet (mit CBN-Wendeplatten auf der CNC-Maschine)
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Jonas » Mi 14 Dez, 2022 10:37

So war das, Claus. :smt049
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Mi 14 Dez, 2022 22:58

IMG_20220626_182306.jpg
So... Ich befinde mich immer noch in der Vergangenheit und möchte jetzt was über das Getriebe schreiben. Für alle, die so ein Ding schonmal zerlegt haben ist eigentlich klar dass es von der Arbeit her kein Hexenwerk ist (Ersatzteile verlangen da schon mehr magische Fähigkeiten). Mein Getriebe hatte im Urzustand geschaltet. Allerdings sehr zäh. Der Unterschied zwischen 2. und 3. Gang war kaum zu spüren. Wahrscheinlich nur eine Nouance in der Gewaltanwendung des Gang rein drückens. Ansonsten war es vollständig. Aber nachdem ich eh mal alles gemacht haben wollte, hab ich das Ding zerlegt. Ich werde mal ein paar Fotos posten, falls jemand nach mir mal sehen will, wie es innen aussieht.
Also das Zerlegen war ganz leicht. Allerdings empfiehlt es sich immer, Fotos zu machen und alle Teile möglichst zusammengesteckt zu lagern.
Das Austauschen der zwei Lager ist eigentlich recht einfach. Rauskloppen, Normteile nachbestellen. Dabei darauf achten dass die neuen Lager einseitig abgedichtet bestellt werden. Damit gelangt weniger von dem Fett ins Freie. Die Lager haben Normmaße und lassen sich problemlos einseitig abgedichtet bestellen; kostet ein paar Euro. Meine Vorgehensweise um die Lager einzusetzen sieht so aus: Gehäusehälften erwärmen, Lager ins Gefrierfach. So spart man sich einige Mühe und schont das Material.
Zum Glück sahen alle Zahnräder und Konusse bei mir top aus. Puh... Glück gehabt... Die Schaltachse hat eine versteckte federbelastete Kugel. Da dachte ich hakt es beim Schalten. Letztendlich habe ich nur sauber gemacht und wieder zusammen gebaut. Es schaltet sich nun leichter und präziser, aber es bedarf eben immer noch ein bisschen Kraft um die Gänge einzulegen. Ich werde feststellen ob das so okay ist.
Die Schaltachse ist übrigens einstellbar in der Länge. Das bedeutet, dass man die Position der Schaltnuten, wo die federbelastete Kugel reingreift in seiner Position verschieben kann. Da ist es sehr hilfreich, im zerlegten Zustand mit einem Messschieber die Richtige Position zu notieren. Da hat man dann wenigstens schonmal die grobe Position. Und ich denke grob reicht auch, da ja nur die Schaltklauen spannungsfrei greifen sollen. Wie gesagt, alles grobe Technik und quasi selbsterklärend.
Wirklich kniffelig ist der Zusammenbau. Man sollte denken, dass man die Wellen einfach so reinschieben kann. Is aber nich. Beide auf einmal gehen nicht durch die Gehäuseöffnung. Ich habe mir furchtbar einen abgebrochen. Aber irgendwie geht es dann doch.
Gehäusehälften mit Dichtmasse zusammenschrauben, Schaltwelle von außen auf das vor gemessene Maß stellen und fertig.
Dann noch Fett rein, so dass grob die untere Welle und Zahnräder bedeckt sind und gut ist. Bin gespannt, wie dicht das ganze Ding ist.
Ach ja... und Kickstarter Feder alleine einsetzen ist echt ätzend...
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Re: Terrot HST 1929 / Frankensteins Wiederherstellung

Beitragvon Heiko » Mi 14 Dez, 2022 22:59

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