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herrentour nach cornwall

BeitragVerfasst: Fr 17 Jul, 2020 22:26
von altf4
hi -

ok, es gibt urlaub, die alte schwarze hat licht und tut auch sonst schoen funktionieren, nat hat eh alles im griff, das wetter ist schoen, alles ist gepackt, sprit ist im tank, notwendiges geld auf der karte und im westen liegt cornwall.

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losgefahren bin ich ohne jeglichen plan - ich wollte mich tatsaechlich treiben lassen und die ueberraschungsmomente, die sich bieten, mitnehmen.
auf kleinen strassen links und rechts eindruecke mitnehmen, aber auch verweilen und entdecken, nicht nur triebgesteuert wie ein bescheuerter durch die gegend ballern, sondern auch laufen und schaun.
die strategie also: cornwall im zickzackmuster angehen. nord-sued vom osten in den westen und wieder retour im gegenlaeufigen zickzackmuster.

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hier in mawes wurden die sommerextreme cornwalls deutlich: die erste haeuserzeile am wasser ist abverkauft an schwerreiche zweithausbesitzer, die mit teuren fahrzeugen ihre stammeszugehoerigkeit demonstrieren. man kann die cornen meist sehr einfach von den sommerimporten unterscheiden: die einen gruessen, die anderen schauen weg.

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man kann natuerlich leicht nachvollziehen, wieso sich menschen dortens fuer den sommer ein haeuschen kaufen. und man kann auch nachvollziehen, warum sich menschen ueber die winterszeit wieder verziehen, wenn der regen sechs monatelang waagerecht an die haeuserfronten klatscht und die eingeborenen sich im pub trost zutrinken.

auf dem weg zum lizard point muss man erst den river fal mit seinem tief ins land gehenden estuary ueberqueren, die kettenfaehre bietet sich an, und auch das umland falmouths hat viel charmantes und verstecktes zu bieten.

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lizard ist wirklich wunderbar, nicht zu ueberlaufen, denn die straende sind nur sehr beschwerlich zu erreichen , die kletterey kann man schon als alpin bezeichnen - daher fuer viele badehosenhelden ungeeignet. man findet dortens tatsaechlich auch viele einheimische. ausserdem gibt es einen wunderbar kreativen campingplatz, man wohnt quasi im garten und schaut den enten und huehnern nach. allerhand kunst ist ueberall versteckt, jede ecke und jeder winkel ist mit bedacht und koennen angelegt. zwei tage rumentdecken, also. bisschen rumzechen auch.

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wenn mauern im meer versinken ...

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auf dem platz baut henry sein pensionaersauskommen auf, stein um stein nach einem alten cornischen maurerstil: wunderschoen, oder?

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haeuser und daecher ...

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schilder und schilda: warum bin ich da nimmer hin?

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und das licht tut immer noch :)

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und viecher zum durchkucken ...

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und baenke zum abhaengen ...

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mittlerweile hatte sich das wetter geaendert, wie schon von den wolken in den tagen zuvor angedeutet, windig und kuehl. weitergehts zum bodmin moor, einer gegend, die es mir sehr angetan hat. zwar aehnlich dem dartmoor und doch ganz anders. und wie auch das exmoor in dieser troika, das wiederum seinen ganz eigenen charakter hat. dafuer muss ich mir nochmal mehr zeit nehmen, denn mittlerweile war ich nach 800 kilometern auf kleinen und kleinsten strassen kurvengesaettigt, auch gesaettigt von immer neuen eindruecken, und es war an der zeit wieder heimzufahren.

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fuer den weg zurueck suchte ich mir die a390 aus, die ueber launceston und gunnislake nach tavistock fuehrt, eine strasse, die ich mit dem motorrad sehr gerne fahre. die bruecke ueber den river tamar, den grenzfluss zwischen cornwall und devon, ist aus dem fruehen mittelalter. man sieht heute noch, wie wichtig dieses bauwerk schon immer gewesen sein muss. es wurde viel gehandelt, und viele zoelle verlangt. und dann kommt ja noch das dartmoor, der westen schoen weitlaeufig und schroff, die wetterseite und viel zu schnell stand ich wieder im garten hinterm haus in dem wir wohnen - guten tag, ihr huehnerviecher! war ja sonst niemand da. :)

ja, und was nimmt man denn nun mit von einer solchen reise, ausser sonnenbrand und kaeltefroesteln? vielleicht sind die cornen gar nicht so arm, wie sie scheinen, denn ganz hinten im land zu leben bietet auch moeglichkeiten. so fand ich etliche kleine stueckle und schrebergaerten, mitten im brachland die scheune mit traktor, noch eine parzelle mit einem wohnwagen, viele parzellen im irgendwo mit wohnwagen... ein volk reich an moeglichkeiten und freiheiten. gut das zu erkennen und anzuerkennen.
ansonsten halte ich es ganz mit rosamunde pilcher: es ist alles wahr! ^^

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gruss, max ~:)

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Fr 17 Jul, 2020 22:43
von Lindi
Schön! :danke:

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Fr 17 Jul, 2020 22:46
von bastardo
Es ist immer wunderschön mit Dir, deinen Augen und Eindrücken mitreisen zu dürfen! Danke dafür ! :-)

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Fr 17 Jul, 2020 23:10
von lallemang
Danke :smt023

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 00:20
von T.
Thanks.... :smt023

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 06:42
von nattes
Ich wünschte, ich hätte dein Auge für schöne, einfache Dinge und deine Ruhe und Wahrnehmungsgabe.

Wunderschöne Bilder, die Lust auf Reise machen. :-)

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 07:25
von Dreckbratze
schön! es wird wieder zeit....

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 07:27
von Maybach
Danke fürs Mitnehmen, Max!

Maybach

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 08:36
von peter67
Wunderschön! Danke, Max!

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 08:50
von koarrl
Danke fürs Fernweh-Wecken, Max!
Einmal sollte jeder AIAler in Ding Dong gewesen sein.
Der Regen gehört dazu.

Re: herrentour nach cornwall

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 11:42
von Bernhard S.
altf4 hat geschrieben:auf dem platz baut henry sein pensionaersauskommen auf, stein um stein nach einem alten cornischen maurerstil: wunderschoen, oder?

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Aber warum er die langen Lagerfugen nicht aufgelöst hat? :smt102

Ich hab diese Maurer immer bewundert und immer davon geträumt, sowas mal selber zu machen. :smt049
Aber dazu bräuchte man Anleitung und ein geeignetes Objekt, und diese Gelegenheit hat sich nie ergeben.
Das gehört zu den wenigen Dingen, um die es mir wirklich leid tut, sie in diesem Leben versäumt zu haben...

Danke, max!

Re: herrentour nach cornwall

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 21:53
von Roll
Bernhard S. hat geschrieben:Aber warum er die langen Lagerfugen nicht aufgelöst hat? :smt102

Spannende Frage, aber nicht alle Fragen müssen beantwortet werden. Echt jetzt.
Ich hab Leute getroffen, die nicht gefragt, sondern einfach gemacht haben. Genau sowas.
Und gut wars.

DingDong ist gut.

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 23:05
von lallemang
Die Frage ist schon interessant, weil da schon einiges reinspielt.
Sicher ist der Ursprung einfach darin, da§ man in horizontalen Schichten aufbaut, damit eine schlüssige
Überlappung da ist. Bruchstein "vertikal aufbauen" und dann "seitlich ansetzen" gibt eine Fehlerlinie im Verbund.
Sollbruchstelle. Trotzdem ergibt sich eine gewisse Schichthöhe, da der Stein, der grad nicht pa§t, eins höher
vielleicht noch unterkommt und so nicht abgelegt und später wieder aufgenommen werden mu§. Die Knochen grü§en.
Die 30cm bis 60cm Schichthöhe ergibt sich praktisch von selbst oder der Effekt mu§ für homogene Fläche bewu§t
vermieden werden. Das ist auch ein Gestaltungselement und wird öfters deutlich betont.

Wer sowas mag, dem empfehl' ich Normandie :smt049

PS; In Caen ist eine Mauer ca 300m lang 3m hoch an einer unregelmä§ig abschüssigen Stra§e ~5%. Alle 5,5m ist eine
"Säule" in die Fasade gemauert. In den Feldern laufen die Schichtlinien horizontal, Fundament und Krone "schlucken"
die Schräge und der Sprung von Feld zu Feld wird von der Säule versteckt. Die Mauer sieht absolut gleichmä§ig aus,
obwohl sie dem Glände folgt und wenn man durch die Stra§e geht, hat man den Eindruck, da§ die topfeben ist.
Nur die Fü§e widersprechen. Ich find sowas genial :D

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 23:14
von Roll
Ja, schon spannend. Ich hatte gestern Gelegenheit, zu versuchen, in der Backsteinmauer des Klinikums in Heilbronn eine Regelmäßigkeit zu entdecken.
Konnte die Gelegenheit aber nicht nutzen, da ich keine Regelmäßigkeit fand. :-D :wink:

Re: mäx goes gb

BeitragVerfasst: Sa 18 Jul, 2020 23:18
von lallemang
OK, mu§ man mögen :D

Meiner damaligen Freundin war's auch eher peinlich, da§ ich da 20min an der Mauer langepeilt und das Ding mit
Schritten und Spannen vermessen hab, :rofl: