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MoS2 Paste

BeitragVerfasst: Fr 08 Sep, 2006 11:02
von Christoph
Ich muß bei der Emme noch die Telegabel machen, bevor ich die Petrifelderischen heymsuchen kann. Es wird empfohlen die Dichtringe mit MoS2 Paste einzuschmieren UND dem Gabelöl 2-3% MoS2 zuzusetzen. Überall wo ich bis jetzt vorbeigeschaut habe will man mir nur WD-40 andrehen :bash:

Ratschläge synd willkommen. Beim Öl könnte ich myr Molykote vorstellen aber fyr die Dichtringe? Ist ja keine Paste.

Christopher

BeitragVerfasst: Fr 08 Sep, 2006 11:42
von stefan
sers!

sehrwohl gibts oder gabs molykotepaste... hat mein alter herr damals in den sechzigern aus seiner lehrbude mitgehen lassen, das doserl. ist also relativ ergiebig, das zeuch.

wennst nirgends was entsprechendes findest, meld dich, dann schick ich dir ein portiönchen.

grysse

stefan

BeitragVerfasst: Fr 08 Sep, 2006 11:51
von Robert
So weit ich (eher aus der Maschinentechnik und ohne Anspruch auf Richtigkeit) weiß setzt man MOS2 Pasten wegen ihrer Notlaufeigenschaften ein um Schäden durch Trockenlaufen zu verhindern. Üblicherweise strebt man eine flüssige Reibung an, d.h. die Metallflächen berühren sich nicht sondern schwimmen auf einem Schmiermittelfilm. Fällt dieser aus, reibts trocken und wird hin. Um das zu verhindern setzt man Molybidändisulfit ein. Die Partikel setzen sich sehr bildhaft gesprochen wie kleine Kugerln zwischen die Reibungspartner, man spricht von einer halbtrockenen Reibung.

Im Prinzip könntest Du auch lithiumverseiftes Fett verwenden, das hält aber nicht lange durch. Die MOS2 Paste ist da wesentlich sicherer.
Der MOS2 Zusatz zum Gabelöl soll dasselbe bewirken, gibts von LiquyMoly, einfaches Caramba würde ich nicht reinsprühen, weil das so dünnflüssig ist, das es die Viskosität des Öls ändert.

Die Paste gehört eigentlich zum Standardprogramm jedes gutsortierten Schmiermittelhändlers, hier gibts sie online:
http://www.schmierstoffshop.at/assets/s2dmain.html?http://www.schmierstoffshop.at/schmierstoffshop.html

BeitragVerfasst: Fr 08 Sep, 2006 13:12
von Nanno
robert hat geschrieben:So weit ich (eher aus der Maschinentechnik und ohne Anspruch auf Richtigkeit) weiß setzt man MOS2 Pasten wegen ihrer Notlaufeigenschaften ein um Schäden durch Trockenlaufen zu verhindern.


Genau so isses...

Grysze
Greg

BeitragVerfasst: Fr 08 Sep, 2006 17:47
von lallemang

BeitragVerfasst: Mo 11 Sep, 2006 19:27
von Dreckbratze
hab ich das jetzt richtig verstanden: nur wegen der notlaufeigenschaften bei trockenlaufen?
guzzi schreibt (zumindest bei den älteren mocellen ) die zugabe von molykote beim kardanöl vor. habe ich nie gemacht und der letzte hält schon 200 000km. (lief allerdings auch nie trocken...)

Re: MoS2 Paste

BeitragVerfasst: Mo 11 Sep, 2006 21:04
von motorang
Christoph hat geschrieben:Überall wo ich bis jetzt vorbeigeschaut habe will man mir nur WD-40 andrehen :bash:

Ratschläge synd willkommen.


Komm vorbei, oder überfall den Steyr Werner.

Gryße!
Andreas, der motorang

BeitragVerfasst: Di 12 Sep, 2006 05:18
von hiha
stefan hat geschrieben:... hat mein alter herr damals in den sechzigern aus seiner lehrbude mitgehen lassen, das doserl. ist also relativ ergiebig, das zeuch.


Ich hab von einem Schmiermittelspezi gehört, dass man die alten Molykotepasten besser wegschmeisst, die Heutigen hätten wesentlich feinere Partikelgrössen, die Alten könnten z.B. in Getrieben wie ein Schleifmittel wirken, und vor Allem Kugellager schnell auflösen...Obs stimmt?

Gruss
Hans

Re: MoS2 Paste

BeitragVerfasst: Di 12 Sep, 2006 08:08
von Christoph
motorang hat geschrieben:
Komm vorbei, oder überfall den Steyr Werner.

Gryße!
Andreas, der motorang


Zu spät, die Gabel yst schon neu bewellendichtringt zusammengebaut. Paste habe ich improvisiert: Kartusche Aral Dauerfett, a bisserl Molykote A dazu und gemischt, gepampt und zusammengefrickelt.

Momentan bearbeite ich gerade den Lack. Obwohl die Bootsunterseyte nicht wirklich lackiert yst - mehr beteert :shock: Kommt aber runter, wird matt lackiert und dann neu beunterbodengeschützt. Hauben vom Superelastik, Tank und Seytendeckel werden RAL 5012 blau. Danach braucht sie noch neue Federbeine hinten/seitlich und ab zum TÜV.

Christopher

BeitragVerfasst: Di 12 Sep, 2006 08:43
von Robert
Dreckbratze hat geschrieben:guzzi schreibt (zumindest bei den älteren mocellen ) die zugabe von molykote beim kardanöl vor. habe ich nie gemacht und der letzte hält schon 200 000km.

:Klugscheissermodus an: War früher durchaus üblich (ich beziehe aber mein Wissen nur aus der zeitgenössischen Literatur!) wahrscheinlich weil die Ölqualitäten doch anders waren als heute (siehe heutige Serviceintervalle) und man sich einfach absichern wollte.
Wird beim Kardan mit modernen Getriebeölen wahrscheinlich net notwendig sein, solang er net ausrinnt.
Dreckbratze hat geschrieben:(lief allerdings auch nie trocken...)

Da liegt der Hase im Pfeffer! Und wennst länger ohne Öl fahrst, wird da des MOS2 a nix nutzen.

Auf dem selben Prinzip beruhen ja auch die ganzen Motoröl-Wunderzusätze. Man sagt sich, wenn der Schmierfilm abreisst ist eine halbtrockene Reibung immer noch besser als eine trockene. Das hat also durchaus Hand und Fuß. Trotzdem ist es besser wenn der Motor ausreichenden Öldruck hat, das richtige Öl und der Schmierfilm nicht abreisst...

hiha hat geschrieben:Ich hab von einem Schmiermittelspezi gehört, dass man die alten Molykotepasten besser wegschmeisst, die Heutigen hätten wesentlich feinere Partikelgrössen, die Alten könnten z.B. in Getrieben wie ein Schleifmittel wirken, und vor Allem Kugellager schnell auflösen...Obs stimmt?


eine Frage dazu, weil da kennst dich Du, bzw. Dein Schmiermittelspezi sicher viel besser aus: Folgende Überlegung, der Effekt spielt sich doch auf Molekularebene ab und die Moleküle sind doch immer gleich groß unabhängig von der Partikelgrösse. Von daher müsste die Partikelgröße doch wurscht sein? Hängt der von dir beschriebene Effekt tatsächlich von der Partikelgröße ab oder damit zusammen, das die Verseifung nach 20 Jahren wahrscheinlich eher Harzkonsistenz hat?

:Klugscheissermodus aus:

Tschuldigung, ich muß schon wieder eine Preisliste in der Arbeit machen und dabei schläft einem das Hirn ein. Drum bin ich schon wieder ständig im Forum Klugscheissen, damit ich nicht "Napsofon" mach...
:-)

Robert

BeitragVerfasst: Di 12 Sep, 2006 10:04
von hiha
>eine Frage dazu, weil da kennst dich Du, bzw. Dein Schmiermittelspezi sicher viel
>besser aus: Folgende Überlegung, der Effekt spielt sich doch auf Molekularebene ab
>und die Moleküle sind doch immer gleich groß unabhängig von der Partikelgrösse. Von
>daher müsste die Partikelgröße doch wurscht sein? Hängt der von dir beschriebene
>Effekt tatsächlich von der Partikelgröße ab oder damit zusammen, das die Verseifung
>nach 20 Jahren wahrscheinlich eher Harzkonsistenz hat?
>
Naja, da die Partikel doch recht hart sind, könnt ich mir vorstellen dass da Rollabtrag mitspielt, hab aber keine Ahnung, und den Schmiermittelspezi gibts auch nicht mehr in meinem Dunstkreis. Also mal vielleicht bei Klüber anfragen?

BeitragVerfasst: Di 12 Sep, 2006 11:51
von Robert
hiha hat geschrieben: Also mal vielleicht bei Klüber anfragen?


Fänd ich jetzt übertrieben die haben sicher Besseres zu tun, da es meinerseits ja doch eher eine Diskussion um des Kaisers Bart ist - auch wenn mich theoretische Grundlagen prinzipiell interessieren...

Robert

BeitragVerfasst: Di 12 Sep, 2006 18:05
von Dreckbratze
hallo robert; wieso klugscheissmodus? ich habe was gefragt und du hast mir ne antwort gegeben--mehr wollte ich doch gar nicht :grin:

Re: MoS2 Paste

BeitragVerfasst: Mi 13 Sep, 2006 05:40
von kahlgryndiger
Christoph hat geschrieben:. Es wird empfohlen die Dichtringe mit MoS2 Paste einzuschmieren UND dem Gabelöl 2-3% MoS2 zuzusetzen.


Aufgrund der ungünstigen Materialpaarungen ist es bei der TS/1 Gabel wirklich wichtig den Zusatz im Öl zu verwenden. Im Übrigen reicht ganz normales Baumaschinen-Hydraulik-Öl in Verbindung mit dem Zusatz. Das Einschmieren der Wedis ist eher so ein Montageschutz. Dafür habe ich auch den Ölzusatz verwendet. Wie schon Wildschrei auch bei den Wedis für die Kurbelwelle schreibt "gut einmassieren das Zeug"


Andreas, der kahlggryndige

BeitragVerfasst: Sa 16 Sep, 2006 21:49
von junakreiter
ich frag mich grad, ob mein pleuellager mit molykote, oder ähnlichem länger halten würde?
ich hab allerdings keine ahnung, und wills auch gar nicht wissen, ob irgendein
schmierfilm abreißt.
denn wüßte ich es würd ich nie mehr fahren.

:ernster modus: (sehr schön robert)

ich glaube, daß das halbjährliche wechseln des gabelöles, oder jedes anderen öles mehr bringt als zusätze zuzusätzen.

seas eich,
alex.