Na das hat mir meine Zicke übel genommen!
Die Idee war, bei dem Oldtimertreffen, bei dem ich schon als Streckenposten war selbst mitzufahren.
Stefan liess sich übereden, mit dem Jawa-Gespann mitzufahren. Unter all den frisch werkstattrestaurierten Puchs, fiel die Jawa richtig positiv auf.
Ständig hing eine kleine Menschentraube um das Gespann, Stefan hatte alle möglichen und unmöglichen Fragen zu beantworten oder auch nur geduldig das übliche "So eine hab ich auch mal..." anzuhören.
So weit ja ganz nett. Ausserhalb des Parc ferme entdeckten wir dann noch ein Chinesengespann, dessen Besitzer meinte das da eben mal um 6000 € an den Mann zu bringen. Wir überredeten ihn erfolgreich, doch wenigstens auf die Ausfahrt mitzufahren.
Dann anstellen zum Start, Moped einmal rund um den Hauptplatz schieben, kurz vor dem Start ankicken, einige sachkundig wirkende Kommentare ins Platzsprechermikro und Gaaaaaas...
Soweit immer noch ganz nett. Abgesehen davon das an einer wichtigen Abzweigung ein Streckenposten wahrscheinlich gerade mal pinkeln war und darauf hin sich das halbe Feld verkofferte war die Fahrerei bis dahin OK. Am Buschberg war Treffpunkt, Autos schauen, Mopeds schauen, Autos und Mopeds fotografieren.
Was Ihnen dann eingefallen ist, war aber gar nicht nett, nämlich alle im Konvoi 60km zurück nach Korneuburg. Am Anfang mit einem heissen 30iger. schon nach wenigen Kilometern scherten wir aus, machten es uns am Strassenrand gemütlich und fotografierten die vorbeischleichenden. Am Ende der Kolonne haben wir uns dann wieder eingereiht und so wenigstens zeitweise die Chance auf einen heissen 60iger.
Die Schleicherei forderte Opfer, der Strassenrand war gesäumt von kochenden Kühlern, ein BMW 700 blieb wenige Meter vor Korneuburg völlig tot liegen, beim reinschleichen nach Korneuburg hatten wir beide kaum eine Chance mehr, den Leerlauf reinzukriegen, bei der SR aktivierte sich plötzlich die Leerlaufanhebung und blieb stecken, so was repariert man bei Schleichfahrt, wenige Meter vorm Ziel begann sie dann endgültig abzusterben. 3x wieder angebracht, mit herzhaften Gasstössen durchs Ziel gerettet.
Stefan hatte statt Dollarzeichen nur noch Schnitzel in den Augen, ich: wart ma noch bis der Ansturm vorbei ist. Dann waren die Schnitzel aus, also bestellt er Holzfällersteak, wartet eine Viertelstunde geduldig in der Schlange um zu erfahren das das auch aus ist. Dafür war sein Schweinsbraten dann eiskalt.
Netterweise durfte ich dann trotzdem das erste Mal in meinem Leben Gespannfahren. Die SR zickte im Gegensatz zur Jawa beim Starten. Also rein mitten unter die Leute mit anfangs noch recht abenteuerlichen Haken. Nach 500 Metern bin ich dann draufgekommen, das man lenken sollte und mit Gewichtverlagern gar nix geht. Auch muß man glaub ich, beim Gespann nicht den Fuß runterstellen, wenn man stehenbleibt. Nach ein zwei Kilometern wars dann wirklich lustig, taugt mir sehr. Stefan hat sich dann verabschiedet, wahrscheinlich heilfroh, sein Gespann doch noch in einem Stück wiederzubekommen, sonst hätte er zu Fuß nach Hause gehen müssen. Das mir das blüht ahnte ich da noch nicht.
Ich hab dann noch ein bisserl beim Aufräumen geholfen, am Stand vom Roten Kreuz noch ein Bier gezwitschert und bin dann vor all den Leuten dort aufs Eisen. Gekickt wie ein Trottel - nix. Nette Kommentare weggesteckt, Werkzeug raus. Ersoffene Kerze trockengelegt. Bäng - das war die Rache für die blöden Meldungen . Trotzdem nicht angebracht. Kerze nochmal raus, bei Licht besehen. Elektrode kaputt, keine Reserve mit (die Kerze war ja neu).
Also die Zicke mal wieder nach Hause geschoben...