CZ entwickelt Eigenleben

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Beitragvon junakreiter » Fr 17 Nov, 2006 23:07

wenn schon, denn schon :

bei mir haben diverseste benzinfilter immer nur probleme gemacht, sprich
nix durchgelassen. auch neue.

genauso wie elektrische sicherungen immer der fehler und die ursacher waren. also raus mit dem schweren zeug.

hats wer gesagt?
gluehzyndung! deshalb gehts nicht mehr aus, die kerzen gluehen hellorange!
nicht so super.

gruss,
alex.
unbedingte Vertrautheit mit dem Motor!
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Beitragvon Schraubaer 42 » Sa 18 Nov, 2006 09:29

Servus.

Um Glühzündungen oder ein generelles Heißlaufen von Zweitaktmotoren zu verhindern mache ich folgendes:

Das Belüftungslabyrinth im Tankdeckel wird auf z.B. 2mm Löcher aufgebohrt.
Da gibt dann keine Probleme mehr mit.

Keine Spritfilter ausser evtl. serienmäßigen aus Metallgaze Z.B. in der Wasserfalle im Sprithahn.

Kontrolle des Schwimmerkammerzulaufes im Vergaser. Bei Vergasern die lange nicht genutzt werden kann es zu Materialausblühungen kommen die, fast steinhart den Durchmesser des Zulaufes verstopfen.

In allen Fällen wäre die Symptomatik ein Abmagern aufgrund mangelnden Spritnachschubes.

Sprich der Motor säuft sich die Schwimmerkammer leer und es kann nicht genügend Sprit nachlaufen.

Man könnte die Situation provozieren und testweise den Benzinhahn schliessen. Wenn die Schwimmerkammer fast leer ist kommt es zum angesprochenen "runaway" Leerlauf, also einer kurzzeitigen, wesentlichen Drehzahlerhöhung.

Das sind also Abmagerungseffekte ohne zusätzliche Nebenluft.

Wesentlich für den Betrieb eines Zweitakters sind auch Zündkerzen mit dem richtigen Wärmewert.

So soll einerseits ein Verrußen der Kerzen im Stadtverkehr vermieden und andererseits Glühzündungen im normalen Fahrbetrieb unterbunden werden.

Beide Faktoren können sich z.B. dahingehend äussern daß es zum sogenannten Nachdieseln kommt. ( Weiterlauf des Motors, nach ausschalten der Zündung ohne irgendeine Kontrolle darüber zu haben. Motorstop nur durch Abwürgen möglich.)

Das deckt sich in etwa mit den beschriebenen Symptomen. Klar das es, sollten die Ursachen nicht "stante pede" behoben werden zu Schäden kommt. ( Löcher im Kolben, Kolbenreiber oder Fresser.)

Auch eine zu frühe Frühzündung wirkt schädlich und unterstützt den schnellen Motortod.

In dieser Richtung würde ich weitersuchen und sicherstellen daß keine der o.G. Gegebenheiten zutrifft.

Meine 634 z.B. war nach entsprechender Behandlung sehr scharf zu fahren ohne daß ich mir ständig Sorgen um Kolben und Zylinder machen musste.

Der Izh Zylinder und Kolben präsentieren sich nach 10000 KM z.B. immer noch im (eingefahrenem) beschädigungsfreiem Sollzustand.

Fazit:

Spritnachlauf sicherstellen. ( auch Hauptdüsengröße beachten und LLGRSystem funktionsfähig halten)

Kerzenwärmewert beachten

Zündzeitpunkt öfter kontrollieren.

Tipp am Rande:

Schlitzgesteuerte Zweitakter mögen es nicht bergauf und unter Vollast zu Laufen.
Dabei fällt die Drehzahl aus dem Resonanzbereich. Wird der Gasschieber nun einfach offengehalten so sinkt der Gassäulenunterdruck im Ansaugtrakt ( Venturirohr/ Mischrohr) und es wird weniger Sprit aus der Schwimmerkammer angesaugt.
Wiederum kommt es zu Abmagerungserscheinungen/Überhitzungen.

Also das Gas nicht einfach offenhalten sondern, so ein Zurückschalten noch nicht notwendig ist, etwas zurücknehmen.
Auch wenn die Hauptdüsengröße stimmt wird man bei den Schlitzgesteuerten wahrnehmen daß sie immer noch gut, evtl. sogar besser den Berg hinaufziehen.

Membran oder gar drehschiebergesteuerte Motoren geben sich da wesentlich weniger empfindlich.

Also yamasoto. Dir und deiner Ceset ein langes und kraftvolles Zweitaktleben.

Gryße

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ausführllich!

Beitragvon yamasoto » So 19 Nov, 2006 22:59

Hallo,

das nenn ich mal nen ausführlichen Tip!

Die Tankbelüftung funktioniert einwandfrei und wird noch unterstützt durch durch eine nicht dichtende Tankdeckeldichtung.
Der Benzinfilter den ich eingesetzt habe ist ein Metallgewebefilter, gut durchlässig ausser für grobe Partikel.
Spritzulauf zur Schwimmerkammer ist auch o.k.
Zündkerze ist ist noch original ab Werk.
Mittlerweile bin ich fast sicher, dass der Benzinhahn für die Abmagerung verantwortlich war. In Reservestellung kam anscheinend nicht genug Treibstoff durch.
Jetzt bin ich wieder auf Reserve und hab mit dem neuen Hahn keine Schwierigkeiten gehabt.

Das mit dem Bergauffahren ist mir auch schon aufgefallen, obwohl wir hier gar keine richtigen Berge haben. Also, in der Steigung fällt die Cezet sofort extrem ab und reagiert erst wieder aufs Gas, wenn man den Gasgriff halb zu dreht.

Noch eine Frage zum Einfahren:

in meinem Handbuch (leider fürn Vorgängermodell) steht max. 60 km/h auf den ersten 400 km, dann max. 70 km/h bis 600 km usw.
Ist das heute mit hochwertigem Getriebeöl und ebensolchem 2-T-Öl noch zeitgemäß oder kann man mit gutem Gewissen ein paar Km/h zugeben.
Ich bin zwar kein Raser, aber mit 60 über die Landstraße, jetzt auch noch meist im Dunklen, ist in unseren Gefilden lebensgefährlich.
Aktueller Km-Stand ist übrigens 209.

Grüße aus f. H.
yamasoto
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Re: ausführllich!

Beitragvon lallemang » So 19 Nov, 2006 23:12

yamasoto hat geschrieben:Zündkerze ist ist noch original ab Werk.


Hallo Yamasoto,

nicht da§ ich an der Qualität der Werkskerzen zweifen wollte, aber bei
Kerzen ist alles möglich, von schachtelneuen die spinnen bis zu alten als
defekt ausgesonderten, die mich dann heimgebracht haben.
Ich hab meistens 2-3 Ersatz dabei. (ähh hatte :oops: , zur Zeit sind's mehr
Einspritzpumpen/Düsen...)

Gry§e Peter

PS: bei irgeneinem Moped (Alzheimer :oops: ) gab's mal was mit anderem
Wärmewert zum Einfahren (schneller warm wg Teilastgezockel)
Wherever You Go There You Are :gruebel:
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