MontagMein Tauerntreffen begann quasi am Montag.
Montag Abend kamen Urban und Peter zum Zwischenstop nach Glattbach. Ich hab mir Peters neue Geheimwaffe bewundernd beäugt, den Gompho und seinen Kumpel Urban willkommen geheissen und anschliessend haben wir, Peter, Urban, mein Töchterlein Naomi und die liebe Tina einen kleinen Imbiss zu uns genommen. Das eine oder andere Fläschlein Bier und Wein wurde seines Inhalts verlustig und wir gingen alle früh zu Bett. Also nicht lang nach Mitternacht....
DienstagAm Dienstag starteten der Gomphonaut und der Zwillings-Diviator zur Weiterreise ins Allgäu, und es dauerte nicht lang, da traf der Weihnachtsmann aus Wales auf seinem grün getigerten Rentier ein. Er füllte meinen Küchentisch mit Säcken voller Shortbread und Enlish Breakfast Tea für Tina, Wagenrädern aus Cheddar, einer halben Metzgerstheke voll Bacon und Saussages, sowie einem Fass edelstem Portwein der irritierend klingenden Marke Cockburn, sowie einem 5/8 inch Essbesteck von SnapOn. Ich versuchte, mit Julian gemeinsam seine Lieblingsschuhe zu finden, aber ich scheiterte daran, alle Bedürfnisse zu erfüllen. Es gab sie in der passenden Größe, oder in der gewünschten Farbe. Dann habe ich einen Möbelwagen voll AiA Gewand eingeladen und bin mit dem Julian gemeinsam Feuerholz holen gefahren. Mein Feuerwehr-Kollege Lauser hatte mich zu seinem Holzlager in den Wald begleitet, wo wir zwei Jahre gelagertes Buchenholz in 30 cm Stücken in eine 200 Liter Zargesbox laden durften. Ich habe den Lauser gefragt, was er für das Holz bekommt. Seine Antwort: "Wenn ihr Holz nach Österreich exportieren müsst, dann ist das dringend. Sag deinen österreichischen Freunden: wann immer sie uns brauchen, wir helfen gern!" und grinste sichtlich amüsiert. Anschliessend verluden wir noch eine halbe Werkstatteinrichtung in den Alfa, siebzehn Ersatzteile für mich und andere, die gesamte AiA Logistik, erhebliche Bestandteile meines Weinkellers und einen Lokalen Walnußschnaps (als Schwiegervaterderivat), hängten den Anhänger dran und parkierten den Lukas obendrauf. Dann noch eine Unterhose für mich zum wechseln, eine Packung Schnupftücher und einen Helm, eine Jacke und eine Haube. Mehr fiel mir nicht ein....
Na gut, dann gab es halt ein paar kleine Rouladen zu essen, ein wenig Rotwein zu trinken, und erneut ging es früh zu Bett.
MittwochAm Morgen des Mittwoch, also lang vor dem Aufstehen, ging es dann los. Oder besser gesagt, wäre es losgegangen, wenn nicht das vermaledeite Erdgeschoss-Katzenvieh dem Julian zur Begrüßung in seine Motorradhose gepieselt hätte. Die Hose musste in die Waschmaschine, wurde dann aber nicht rechtzeitig trocken, so daß Julian mit meiner A4 Hose fuhr, ich war ja im Autowagen unterwegs....
Irgendwann so gegen 9 oder so waren wir endlich auf der Strecke, Julian auf seinem Tiger Rentier und ich mit dem kragenvollen AiA-Logistik-Armanilaster. Die Fahrt verlief mit Ausnahme eines kurzen Überlastungsstaus bei Nürnberg ereignislos. Dosenbahn-Zeit-Absitzerei halt. Nochmal alle Fahrzeuge volltanken in Trieben, und endlich geht es ins gelobte Land.
Die Triebener Rampe war oberhalb des Neubauabschnittes schon recht eisig, vor allem bis zur Einfahrt ins Triebental und am Steilstück war ein paar Mal die Anti-Schlupf-Regelung meines ordentlich Winterbereiften aber Schneeketten-untauglichen Fahrcomputers im Eingriff. Gegen halb vier waren wir am Parkplatz in Hohentauern und ich konnte den Lukas aus seinen Verzurrungen befreien.
Anspringen wollte der aber nur sehr mühsam. Mit solchen Temperaturen hatte der frisch gemachte Motor nicht gerechnet....
Schliesslich war mein Lukas mit Wein und persönlichem Gepäck beladen, beschneekettet und mittels Armanilaster-Starthilfe angesprungen. Los gings zur Mautstraße.
Herrlich, wenn man nach zwei Jahren wieder bei Schnee hier herkommt...
Die Mautstraße war sehr gut zu befahren, keinerlei Anstrengung. Eine massive Eisplatte mit festgefahrenem Schnee darüber, fahrerisch keine Herausforderung, aber dennoch ein Hauptvergnügen!
Am Zeltplatz stand ein einsames Tipi, wir fuhren durch bis vor die Hütte.
Dort begegneten wir dem Harald Fritz, dem Frank (Engel) sowie dem motorradlosen Blaufüssler Kai (Reng Deng Man). Der neuen Wirt Bernd sowie die charmante Bedienung Anna nahmen uns herzlich in Empfang und waren von der ersten Sekunde an sehr bemüht, uns jeden Wunsch zu erfüllen. Ich wurde auch von Ilka und Anna-Maria begrüßt, den beiden Rumäninnen, die bereits bei Gerti und Herbert hier gearbeitet hatten, und jetzt wiederum unsichtbar wie immer ihren Dienst an den Gästen der Edelrautehütte taten.
Ein wenig später kamen noch Totti und Werner an, so daß wir ein illustres Grüppchen waren. Julian beschloss, die erste Nacht in meinem Zimmer zu verbringen, statt sein Zelt aufzubauen. Er ging schon Mal hoch, um die Heizung abzudrehen und die Fenster zu öffnen.
Mitten in unser gemeinsames Abendessen hinein erreichte mich ein Anruf von Birol: "Er sei in St.Michael gestrandet, etwa 40 Kilometer von Leoben, und sein Motorrad habe einen Motorschaden. Ich sagte ihm, er solle telefonisch erreichbar bleiben, ich würde mich kümmern. Zunächst war ich verunsichert, weil das mir bekannte St. Michael vielleicht 10 km südwestlich von Leoben ist. Vielleicht gab es noch ein zweites.... In dem mir bekannten St. Michael hätte ich binnen knapp mehr als einer guten Stunde sein können. 20 Minuten von der Edelraute bis zum Parkplatz und dann über Landstrasse eine gute Stunde ( nicht ganz 80 km) oder über die Triebener Rampe und die Autobahn eine Stunde (insgesamt etwa 60 km). Ich verknüpfte den Birol erst Mal mit dem Uwe, da bei Birol schon die Gendarmerie stand, und ihn aufforderte, die gefährliche Pannenstelle an der Autobahn dringend zu verlassen. Birol wurde dann auf einen ÖAMTC Karren verladen und zu Uwe verbracht, wo Birol und Uwe versuchten, sowohl die Knepta, als auch die Birol-Rotax zum Leben zu erwecken. Uwe war ja selbst noch mitten in seinem Umbauwahnsinn begriffen. Etwas später bekam ich einen Anruf, dass alles so weit OK sei, Birol samt MZ beim Uwe angekommen wäre und in Niklasdorf eine beschauliche Nachtschicht beginnen würde.
Auf der Edelrautehütte gingen die Kradisten nach und nach zu Bett, der Wirtsbernd fuhr wegen eines privaten Termins zu Tal und wurde durch die nicht minder freundliche Doris ersetzt. Ich sass dann noch lang mit der Doris zusammen, sie hat mir ihre Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, was manches für mich besser verständlich gemacht hat und kam wiederum früh zu Bett....
Diesmal in ein eisiges. Julian hatte bereits Eiszapfen an der Nase und versuchte den Tieftemperaturen in unserem gemeinsamen Zimmer zu begegnen, indem er eine Lichtung in einen stattlichen Wald hineinsägte. Ich zog mir im fünf Minütigen Wechsel die Decke über die Nasenspitze oder den grossen Zeh. Für beides gemeinsam war sie nicht lang genug. Schneeflocken tanzten durch unser Zimmer und das Gewand am Haken gefror zu Brettern. An Schlaf war wegen des Geräuschpegels nicht zu denken. Julian behauptet das im Übrigen auch
Donnerstaghier geht es später weiter ...